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Zitat von AndromedaGalaxy:
und dann nimmt das irgendwie immer diese Dynamik an herumzualbern und sich gegenseitig zu necken

Das hat mit Therapie leider nichts zu tun. Gar nichts.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Ohne meinen Therapeuten bin ich quasi alleine


Das ist genau diese Wahrnehmungsverschiebung, die ich meine. Du solltest ihn sehen wie einen Zahnarzt oder Klavierlehrer oder so ähnlich....
Da würdest Du ja auch nicht sagen: Ohne meinen Zahnarzt bin ich allein.

Aktuell suggeriert Dir diese therapeutische Beziehung nur, dass Du jemandem in Deinem Leben hast. Nur leider fühlst Du Dich in Deinem persönlichen Bereich alleine, und das ist ein professionelles Verhältnis, für das Du Geld bezahlst.
Es hindert Dich vielleicht sogar, Dein persönliches Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen und Dich der Realität zu stellen: Wenn es Dir besser gehen soll, brauchst Du Veränderungen in Deinem persönlichen Leben. Denn bezahlte professionelle 50min die Woche sind keine Gesellschaft/Nähe im eigentlichen Sinn.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Aber ich möchte nicht, dass er dafür Ärger bekommt


Das wird er nicht. Du sagst einfach, ihr könnt nicht mehr miteinander arbeiten, es passt von seiner therapeutischen Ausrichtung her nicht, sein Vorgehen passt nicht auf Dein Krankheitsbild, irgendwie so...

Es passiert übrigens nicht so selten, dass Therapeuten gewechselt werden, das ist Alltag für Krankenversicherungen.

@silverleaf Ich habe ihm mal in einem Brief mitgeteilt wie lieb ich ihn habe und das ich ihn sobald Corona vorbei ist auch mal gerne richtig umarmen würde. Er weiß es eigentlich. Und trotzdem zieht er keine Bremse? Ich komme irgendwie nicht von dem Gedanken los, dass ich für ihn auch mehr bin als nur eine Patientin.

A


Berührungen / Umarmungen in Therapie?

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Zitat von AndromedaGalaxy:
ja es ist über die Kasse


Dann solltest Du erst recht einen Wechsel anstreben.

Die wertvollen Stunden, die die Krankenkasse bezahlt, sind so kostbar (und meistens sind es sogar dann viel zu wenig, wenn es gut läuft), und Dir rinnen sie gerade ohne jeglichen Nutzen durch die Finger.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Ich komme irgendwie nicht von dem Gedanken los, dass ich für ihn auch mehr bin als nur eine Patientin.

Sehr wahrscheinlich ist das nur Dein Gefühl. Patientinnen haben nicht selten dieses Gefühl bei ihren Therapeuten, und genau aus diesem Grund ist die therapeutische Abgrenzung so wichtig. Es passiert sehr schnell, dass Patientinnen dieses Gefühl der vermeintlichen Nähe missverstehen.
In den meisten Fällen ist man aber nur eine Patientin unter vielen.
Und selbst wenn nicht, ist das völlig irrelevant.
Es wäre nur ein weiterer Grund, ganz schnell zu wechseln. Du musst Dich jetzt selber schützen.

Diesen Brief hätte er übrigens intensiv mit Dir besprechen müssen, hat er das? Was hat er dazu gesagt?

In der aktuellen Situation kannst Du gerade nur verlieren, wenn Du bei ihm bleibst, denke ich.
Sieh' zu, dass Du da wegkommst, sonst wirst Du am Ende der Therapie mit gebrochenem Herzen und einem brutalen Gefühl von Einsamkeit zurückbleiben.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Und trotzdem zieht er keine Bremse?

Mach' Du das jetzt. Schütze Dich.

Es geht um Dich, um Dein seelisches Wohl. Beende diese therapeutische Beziehung, bevor es noch schwerer wird.

Zitat von AndromedaGalaxy:
ch habe ihm mal in einem Brief mitgeteilt wie lieb ich ihn habe und das ich ihn sobald Corona vorbei ist auch mal gerne richtig umarmen würde.


Es ist sein Beruf, mit dem er Geld verdient. Also kein Freund.

Es hört sich für mich so an, dass Du mehr empfindest und es evtl. seinem Ego streichelt. Es wird aber nicht mehr werden, weil er weiß, was da auf dem Spiel steht, nämlich, dass er seine Zulassung verlieren könnte.

Und Du solltest Dich auch auf Deine Probleme konzentrieren.

Wenn das mit ihm zu Freundschaftlich abgeht, dann bitte weg dort. Das geht nicht. Du musst an Deinen Problemen arbeiten und wenn ihr da rumalbern, dann glaube ich an keine gute Therapie.

Zitat von portugal:
Es ist sein Beruf, mit dem er Geld verdient. Also kein Freund.


Zitat von portugal:
es evtl. seinem Ego streichelt.


Ganz genau. Und solche Sachen passieren, habe ich schon mehrfach miterlebt (nicht persönlich, aber bei Mitpatienten). Therapeuten sind nur Menschen, und die sind nicht unfehlbar. Es gibt nicht wenige Therapeuten, die unheimlich viel persönlichen Profit aus den Zuneigungen ihrer Patienten ziehen. Denen es gefällt, in dieser Position zu sein.
Und darum, wenn sie unprofessionell sind, keinen Sinn darin sehen, diese Beziehung zu beenden.
Sie bekommen ihr Geld, werden mit positiven Emotionen überhäuft, für den Therapeuten ist das ein Plus-Geschäft. Nur leider für den Patienten nicht!

Zitat von silverleaf:
Diesen Brief hätte er übrigens intensiv mit Dir besprechen müssen, hat er das? Was hat er dazu gesagt?

In der aktuellen Situation kannst Du gerade nur verlieren, wenn Du bei ihm bleibst, denke ich.
Sieh' zu, dass Du da wegkommst, sonst wirst Du am Ende der Therapie mit gebrochenem Herzen und einem brutalen Gefühl von Einsamkeit zurückbleiben.


Er hat sich bei mir für den netten Brief bedankt. Besprochen haben wir das nie.

Bevor ich weggehe werde ich ihn noch ein oder zweimal sehen. Aber es ist gerade ziemlich unpassend das zu besprechen. Ich habe noch Abschlussprüfungen. Danach kann ich das dann machen. Dann bin ich sowieso erstmal 3 Monate weg und kann vielleicht den Kopf frei bekommen.

Ja gebrochenes Herz ist gut. Jetzt wo ich mal gesagt bekomme was daran alles daneben ist tut es jetzt schon ziemlich weh und ich komme mir blöd vor.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Dann bin ich sowieso erstmal 3 Monate weg und kann vielleicht den Kopf frei bekommen.

Nutze die Zeit für die Distanzierung. Du musst das in diesen 2 Stunden nicht zwangsläufig thematisieren, vielleicht wäre das zu viel Stress und eine Überforderung. Ich bin zwar auch kein Freund von Vermeidung, aber manchmal ist es ok, Dinge auch pragmatisch zu betrachten. Wenn Du Dich in der Lage dazu fühlst, thematisiere es, falls nicht: mach' Dir keinen Stress deswegen.
Mach' einfach eine weitere Stunde für in 3 Monaten ab.
In der Zwischenzeit kannst Du dann Fakten schaffen, Dich um einen anderen Therapeuten (oder besser Therapeutin) bemühen.
Nach den 3 Monaten könntest Du ihm dann in der Stunde sagen, dass Du jetzt ja intensiv Zeit zum Nachdenken hattest und festgestellt hast, dass Du nicht mehr mit ihm arbeiten möchtest, weil es für Dich therapeutisch nicht mehr passt.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Ja gebrochenes Herz ist gut. Jetzt wo ich mal gesagt bekomme was daran alles daneben ist tut es jetzt schon ziemlich weh und ich komme mir blöd vor.

Das tut mir unglaublich leid für Dich !

Bitte fühl' Dich nicht blöd, das hat er verbockt, nicht Du! Du bist die Patientin!

Ich weiß nicht, ob es Dir ein Trost ist, aber: So etwas passiert sehr viel häufiger, als Du denkst. Du bist nicht allein !
Du bist bei Weitem nicht die einzige Patientin, der so etwas passiert ist.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Er hat sich bei mir für den netten Brief bedankt. Besprochen haben wir das nie.

Das war für mich der Punkt, der mir persönlich absolute Klarheit gebracht hat, dass er sich MEGA unprofessionell verhält.
Er hätte den Inhalt mit Dir besprechen müssen, hätte Eure Beziehung thematisieren müssen und Dir erklären müssen, was eine therapeutische Beziehung ist und was nicht.

Es tut mir so leid für Dich, echt! Ich weiß, wie weh das tut !

Aber es wäre echt wichtig, jetzt die richtigen Konsequenzen daraus abzuleiten und zu gehen. Je länger Du wartest, umso schmerzhafter wird es.

Denk' immer daran: Es geht um Deine seelische Gesundheit!

Zitat von silverleaf:
Das war für mich der Punkt, der mir persönlich absolute Klarheit gebracht hat, dass er sich MEGA unprofessionell verhält.
Er hätte den Inhalt mit Dir besprechen müssen, hätte Eure Beziehung thematisieren müssen und Dir erklären müssen, was eine therapeutische Beziehung ist und was nicht.

Nur wieso hat er es nicht? Genießt er es? Hat er auch Gefühle für mich, kann/will/darf es aber nicht sagen? Ich mein ich spüre schon, dass ich ihm sehr wichtig bin. Und irgendwas ist da was er mir nicht sagt, irgendwas hält er zurück. Bisher war das okay. Aber irgendwie tut es langsam so weh. Er ist mir nahe und doch nicht.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Hat er auch Gefühle für mich, kann/will/darf es aber nicht sagen? Ich mein ich spüre schon, dass ich ihm sehr wichtig bin.

Das wird sehr wahrscheinlich alles ziemlich einseitig sein.
Und es ist sein Job, den Patienten das Gefühl zu geben, wichtig zu sein.
In den meisten Fällen erwidern Therapeuten die Gefühle der Patienten nicht, sie geben ihren Patienten aber manchmal das Gefühl (bewusst oder unbewusst) als wäre es anders. Diese Gefühle entstehen aber im Patienten.
Für den Patienten ist es ja auch eine sehr besondere Situation. Plötzlich ist da jemand, der einen versteht, der sich interessiert zeigt an dem, was man erzählt, man empfindet eine starke Nähe zu diesem Menschen, es fühlt sich alles so persönlich, so besonders an...und man spricht über sehr persönliche Dinge.

Für den Therapeuten ist das alles Alltag, er sieht im Jahr hunderte von Patienten, und er hat es gelernt, genau diese vertrauliche Atmosphäre herzustellen, er weiß genau, wie er Nähe suggerieren kann. Es ist sein Job, dem Patienten genau dieses Gefühl zu geben. Dass er wichtig ist, dass er sich ganz besonders für ihn interessiert, er möchte ja auch, dass der Patient sich ihm öffnet. Und es sind ja auch seine Kunden, und wenn er seinen Kunden das Gefühl geben würde, dass diese ihm egal wären, würden diese ja auch irgendwann einen anderen Therapeuten mit dieser Dienstleistung beauftragen und dann würde er kein Geld mehr verdienen.
Und wenn der Therapievertrag ausläuft, legt er die Akte beiseite und macht mit der nächsten Patientin weiter.
Für ihn ist das alles nichts besonderes, es ist das, womit er sein Geld verdient. Es ist sein Alltag.
Natürlich gibt es Patienten, die er vielleicht sympathischer findet als andere, das ist ja ganz normal, so wie ein Lehrer ja vermutlich auch nicht alle Schüler gleich mag, aber es ist für ihn immer ein Job.
Manchmal ist der Job angenehm, wenn da ein Patient ist, der neben der pünktlichen Bezahlung zusätzlich auch noch gut für sein Ego ist, und solche Stunden sind garantiert entspannter und angenehmer als die mit eher oppositionellen und schwierigeren Patienten, da ist das Geld dann etwas schwerer verdient.

Und ja, das ist die Realität. Es ist das, was es ist. Und das, was ich geschrieben habe, ist ein sinngemäßes Original-Zitat gleich mehrerer Therapeuten. Ich bin viel auf Stationen, auf denen Patienten sind, die mit der Abgrenzung große Probleme haben. Es wird da aber offen mit der Thematik umgegangen, und insofern habe ich schon mehrer Gruppentherapien erlebt, wo genau das besprochen wurde.

Und wenn es mal vorkommt, dass sich doch eine emotionale Verstrickung ergibt, dann muss der Patient halt abgegeben werden. Ist es ausgeschlossen, dass ein Therapeut Gefühle für seinen Patienten entwickelt? Natürlich nicht, wie gesagt, es sind alles Menschen. Aber das kommt sehr viel seltener vor, als viele Patienten sich das wünschen. In den meisten Fällen sind diese Liebes-Gefühle sehr einseitig auf der Seite der Patienten, die sich aber natürlich wünschen, diese würden erwidert werden.

Je früher man sich dieser Realität stellt, umso besser. Es ist wichtig, dass Therapeuten diese Grenzen klar kommunizieren. Und auch wenn die Liebes-Gefühle (oder ähnliche Gefühle) in 99% einseitig auf Seiten der Patienten sind, wäre es auch egal, wenn es anders wäre, da Therapeuten keine Beziehung mit ihren Patienten eingehen dürfen, auch nicht nach Beendigung der Therapie.

Das Ganze ist also von vornherein eine höchst sensible Situation. Menschen, die oftmals sehr verwundbar sind und sich einsam und unverstanden fühlen, treffen auf einen Menschen, der ihnen scheinbar all diese Bedürfnisse erfüllen.
Darum sollten Therapeuten auch vollständig darauf verzichten, ihren Patienten zusätzlich zur emotionalen Zuwendung auch noch körperliche Zuwendung zu geben. Weil genau dann diese Abgrenzung nur schwieriger wird und nicht wenige Patienten dann an genau diesem Gefühl fast zerbrechen:
Zitat von AndromedaGalaxy:
Aber irgendwie tut es langsam so weh. Er ist mir nahe und doch nicht.

Er ist es nicht. Auch wenn es sich anders anfühlt.

Aus dieser Sache kann nichts Gutes entstehen. Sehr wahrscheinlich erwidert er Deine Gefühle nicht, und selbst falls doch, würde das erst recht kein gutes Ende nehmen können. Nicht, wenn der Therapeut keinen professionellen Umgang damit an den Tag legt.

Zitat von silverleaf:
Er ist der Therapeut, Du bist die Patientin. Er muss für Euch beide auf die Abgrenzung achten (er vor allem auf seine, und er muss sicherstellen, dass auch Du persönlich abgegrenzt bleibst und die Beziehung, die ihr habt, niemals missverstehst). Du bezahlst ihn dafür, dass er sich professionell verhält, und dazu ...

Das was ich hier so lese, da verstehe ich den Therapeuten nicht. Er/Sie werden geschult sich professionell gegenüber den Patienten zu Verhalten. Und sollte es zu ungewollten Berührungen kommen, und das öfters, dann finde ich er hat seinen Beruf verfehlt.

Falls man der Meinung ist, dass der Therapeut Grenzen überschreitet, man sich dadurch unwohl fühlt oder es einem seltsam vorkommt, wie er die Therapie handhabt, gibt es Anlaufstellen, wo man nachfragen bzw. sich beschweren kann.
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/...tun-12987/

Zitat von zukunft-2021:
Und sollte es zu ungewollten Berührungen kommen, und das öfters, dann finde ich er hat seinen Beruf verfehlt.

Das sehe ich auch so.

Ich habe im Verlauf des Themas aber eher den Eindruck gewonnen, dass @AndromedaGalaxy diese Berührungen aber gar nicht als ungewollt empfindet, sondern sogar mag und es vermisst, wenn er sie nicht berührt, so hat sie es ja geschrieben. Sie hat Gefühle für ihn entwickelt. Sie glaubt inzwischen, er sei fast der einzige Mensch in ihrem Leben (sie schrieb ja, dass sie niemanden mehr hat wenn er sie verlässt) und ohne ihn sei sie völlig allein.
Der Therapeut hat hier definitiv mehrere Grenzen verletzt, aber sein in meinen Augen wesentlicher Fehler bestand darin, dass er nicht verhindert hat, dass in seiner Patientin intensive Gefühle für ihn entstanden sind. Er hat es einfach genossen, diese positiven Gefühle von ihr entgegengebracht zu bekommen.
Weder hat er sich bemüht, zu verhindern, dass eine emotional verwundbare Patientin Gefühle für ihn entwickelt (stattdessen hat er es noch unterstützt),
noch hat er es mit ihr aufgearbeitet, nachdem es passiert ist und sie es ihm geschrieben hat. Er hat es einfach weiter genossen.

Für mich ist das emotionaler Machtmissbrauch seitens des Therapeuten, und den finde ich fast ich schlimmer wie die körperlichen Grenzüberschreitungen wie z.B. Haare wuscheln, und das ist auch schon krass.
Aber dieser emotionale Machtmissbrauch ist so dermaßen zerstörerisch... echt schlimm, was hier passiert ist.

Eine Patientin kommt mit Problemen in Therapie, glaubt sich in einem sicheren Umfeld und geht mit mehr Problemen als sie vorher hatte...

Alleine die Tatsachen, dass es in Therapie manchmal passiert, dass Patienten Gefühle für den Therapeuten entwickeln, ist an sich weder ungewöhnlich noch selten. Da muss der Therapeut gar nicht schuldhaft dran beteiligt sein (auch wenn das hier der Fall war), es sind einfach Übertragungs-Phänomene seitens des Patienten. Der Patient erlebt etwas mit dem Therapeuten, was er sich sehnlich wünscht.

Im Wesentlichen geht das meist in zwei Richtungen: Entweder der Patient entwickelt fast romantische Gefühle für den Therapeuten, sieht in ihm also einen potentiellen Freund/Partner.
Oder es sind eher fast kindlich anmutende Gefühle, der Patient erlebt den Therapeuten als Fürsorger, als einen Elternteil.

Das an sich ist, wie gesagt, nicht selten. Der Knackpunkt an der Sache ist, wie der Therapeut damit umgeht. Die schlechten/unprofessionellen Therapeuten genießen einfach die Gefühle, die ihnen entgegengebracht werden, arbeiten nicht damit, verhindern nicht, dass diese zu stark werden.

Gute Therapeuten können mit solchen Gefühlen arbeiten. Sie thematisieren sie und bearbeiten sie mit ihren Patienten. Im Wesentlichen geht das in die Richtung Was sehen Sie denn in mir, um dann über diese Gedanken die eigentlichen Bedürfnisse zu identifizieren, die unter den Gefühlen liegen, um dann in einem weiteren Schritt zu analysieren und zu besprechen, wie der Patient es schaffen kann, diese Bedürfnisse selber und selbstfürsorglich im Alltag zu versorgen.

Aber das, was hier passiert ist, ist meiner Meinung absolut in eine ganz üble Richtung gelaufen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von AndromedaGalaxy:
Inwiefern kann er denn etwas dadurch verlieren?

Im schlimmsten Fall, kann er die Lizens verlieren. Du verstehst sovieles nicht und sagst das Du es normal findest. Normal ist es nicht. Es gehört da nicht hinein und er schon seine Kompetenz überschritten,.

Wenn Du das so schreibst, hört sich das so Unschuldig, fast Naiv an. Jeder weiß das, das da eine Vertrautheit entsteht, die nicht sein darf.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Sorry hab das voll überlesen. Ich bin 24. Und ich kenne ihn jetzt seit vier Jahren. Vertraut sind wir uns auf jeden Fall.

Aber nur einseitig. Du weißt schließlich nicht, wie er lebt. Wer seine Freunde sind. Und sicher würde er dich nicht anrufen, wenn seine Frau ihn betrügt. Oder sein Sohn nicht versetzt wird. Wenn er dich umarmt, nutzt er eine Machtposition aus.

Zitat von AndromedaGalaxy:
ja genau das verstehe ich nicht. Also warum du es unprofessionell findest. Therapeuten dürfen das doch, oder nicht?

Es gilt immer eine Grenze zu ziehen zwischen Patient und Therapeut. Emotional und besonders die körperliche Grenze. Wenn das mal passiert, wenn ein Patient in der Praxis emotional völlig kollabiert, dann kann ich mir das erklären, aber auch hier sollte das unterlassen werden. Aber definititv nicht zur Verabschiedung und dann auch quasi jedesmal. Oder in den Haaren wuscheln.
Zitat von silverleaf:
Er ist der Therapeut, Du bist die Patientin. Was passiert jetzt, wenn die Therapie endet?
Du leidest im schlechtesten Fall wie ein Hund unter der Trennung, und er legt Deine Akte einfach beiseite und behandelt den nächsten Patienten....

Zitat von silverleaf:
Es ist sein Job, dem Patienten genau dieses Gefühl zu geben. Dass er wichtig ist, dass er sich ganz besonders für ihn interessiert, er möchte ja auch, dass der Patient sich ihm öffnet. Und es sind ja auch seine Kunden, und wenn er seinen Kunden das Gefühl geben würde, dass diese ihm egal wären, würden diese ja auch irgendwann einen anderen Therapeuten mit dieser Dienstleistung beauftragen und dann würde er kein Geld mehr verdienen.


So kann es passieren das sich eine Patientin in ihren Therapeuten verliebt. Und zwar in einer Weise wo dann die Therapie abgebrochen werden sollte / abgebrochen wird.

Ein Aspekt der ich hier noch nicht klar gefunden habe ist, wenn der Therapeut den Patienten fordern oder konfrontieren will.

Besteht dann so eine emotionale Bindung wie bei dir, kann das sein das dieses freundschaftliche Kartenhaus zusammenbricht. Bei sogar bei neutraler Patienten-Therapeut Beziehung kann das schon mal herausfordernd sein.
Und in der übergriffigen Form kann das Vertrauensverhältnis zerbrechen. Zudem verbringt das Unterbewusstsein zu viel Zeit mit den Fragen die Du schon geschrieben hast. Die Frage in wie weit das ihm auch so geht.

Ich sehe das wie @silverleaf - das pragmatisch aussen vor lassen die letzten beiden Stunden und dir dann umgehen einen andere Therapieplatz suchen.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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