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Hallo ihr Lieben,

ich habe mich seit Tagen durchs Internet gegoogelt und bin auf dieses Forum gestoßen.

Mein Sohn (16 Jahre) liegt seit Freitag stationär in der Klinik zu einem Benzoentzug.

Ich merkte letzte Woche, dass er sehr langsam gesprochen hat, er anders war als sonst, das hat mich super misstrauisch gemacht. Jeden Tag habe ich das Gespräch mit ihm gesucht, da ich schon den Verdacht hatte, er nimmt etwas. An einem Tag kam ich in sein Zimmer und sah, dass er nach Hilfe aus der Sucht googelte. Da waren meine Antennen auf 180! Ich durchsuchte am darauffolgenden Tag sein Zimmer und fand eine Tablette.

Er gab dann zu, dass er Benzos nahm, und selber davon nicht mehr wegkommt. Er müsse es ausschleichen. Da er die Tabletten auf dem Schwarzmarkt holte und das nahm was er bekam wusste ich auch nicht: wieviel nimmt er denn überhaupt am Tag zu sich? Laut seinen Erzählungen hat er vor ca 6 Monaten ab und zu mal etwas genommen, dann wochenlang nichts und in der Woche als ich es merkte wohl täglich. Er wollte das Medikament über den Hausarzt ausschleichen, dieser lehnte ab.

Da mein Sohn in der 10. Klasse ist und dieses Jahr seinen Abschluss macht wollte er in keine Klinik gehen, da ihm dies extrem wichtig ist. Ich konnte ihn dann überreden in eine Suchtberatung zu gehen und am nächsten Tag überredete ich ihn in eine Klinik zu einem Erstgespräch zu gehen. Dort sagten sie er könne gleich hier bleiben, was er Gott sei dank annahm.
ABER er rief bereits 3x an, ich soll ihn sofort abholen. Er will kalt zu Hause entziehen (was Lebensgefährlich wäre)

Gestern hatte er einen „guten“ Tag - er versprach mir dort zu bleiben, bis er auf 0 ist und möchte anschließend eine ambulante Therapie machen.

Aktuell bekommt er am Tag 15 mg Diazepam (er denkt er nimmt 30 mg- ich habe es nicht aufgeklärt- er bekommt es in saftform und weiß nicht wieviel er bekommt- ich schon, da ich den Arzt gefragt habe)

Meine Frage an euch: wie lange dauert diese Entgiftung?

Meine Sorge ist natürlich, dass er einen Rückfall erleidet sobald er zu Hause ist.

Ich bin total verzweifelt.

Über positive Rückmeldungen und über positive Erfolgsgeschichten würde ich mich sehr freuen.

LG Sandy

28.10.2024 07:16 • 28.10.2024 #1


8 Antworten ↓


Liebe Sandy, das tut mir sehr leid. Zu Hause würde ich das nicht machen, Benzoentzug ist extrem hart. Ich würde ihn in der Klinik lassen und eng mit den Ärzten arbeiten.
Alles Gute!

A


Benzoentgiftung in Klinik

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Ich bin dankbar, dass er in der Klinik ist und vertraue da den Ärzten.

Nach der Entgiftung muss es ja weitergehen um zu verhindern, dass er wieder zu dem Zeugs greift.

Mein Sohn möchte danach eine ambulante Therapie anstreben, um wieder zur Schule zu können. Ich habe Zweifel, ob dies der richtige Weg wäre.

Mein Bauchgefühl sagt mir eine stationäre anschlussbehandlung wäre besser. Aber ich habe auch die Angst, wenn er stationär weiter macht, dieses Jahr sein Abschluss nicht klappt. Mir wäre dies egal, seine Gesundheit ist viel wichtiger. Aber für ihn! Und wenn das mit dem Abschluss nicht klappt , habe ich Angst, dass ihm dann alles mehr oder weniger sch. egal sein wird.

Hat hier jemand Erfahrung mit einer ambulanten Therapie nach der Entgiftung?

Er muss so oder so Therapie im Anschluss machen. Was hat ihn dazu gebracht, zu diesen Tabletten zu greifen, steht er sehr unter Druck?

Mein Sohn war mit 12 Jahren auch einmal in einer schlimmen Krise und war 4 Monate in einer Tagesklinik. Wir haben das Schuljahr komplett abgeschrieben und ihn nach der Genesung ein Jahr zurückgestellt. Ich glaube, dass er den Abschluss so nicht schaffen kann, der Entzug und die Therapie ist wichtiger, vielleicht sogar ein Schulwechsel.

Es gibt gute Tageskliniken, dort hätte er sogar Unterricht.

Er hat vor 4 Monaten erst die Schule gewechselt. Für ihn ist dieser Abschluss das Wichtigste. Deshalb war er bereit mit in die Klinik zu kommen, da ich ihm sagte, dass er es erst recht nicht schafft, wenn er so weiter macht. Und jetzt ist eben meine Angst vorhanden, dass er alles hinwirft wenn er merkt, dass sein Wunsch eben nicht klappt.

Ich bin da voll bei dir. Für mich wäre eine Wiederholung des Schuljahres absolut in Ordnung

Ach so, er griff zu den Medikamenten, um dazu zu gehören

Warum ist der Abschluss jetzt so dringend für ihn? Es scheint ihn ja extrem unter Druck zu setzen.
Manchmal läuft es nicht nach Plan und es kommt vor, dass Ihr die Entscheidung dann als Eltern treffen müsst. Benzosucht ist ja auch keine einfache Diagnose. Kam er an der neuen Schule damit in Kontakt?

@Nicky78 er hat den Schulwechsel aus eigenem Wunsch vollzogen, da er eine Ausbildung machen möchte und sich bessere Noten erhofft hat.

In seiner Klasse ist ein Kumpel, der auch in diese Klasse erst vor kurzem wechselte, der auch mit Substanzen in Kintakt ist.

Seine Clique besteht aber aus „Freunden“ von allen möglichen Schulen.

Ich merke, dass er dies nie mehr nehmen möchte, wie stark sein Durchhaltevermögen ist, um nach der Entgiftung weiter dran zu bleiben kann ich nicht einschätzen

Ich werde definitiv alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und dies auch mit der jetzigen Klinik besprechen.

@Sandy1981 warum bekommt man denn bei einem Benzo Entzug ein anderes Benzo das auch wieder abhängig macht das ergibt doch gar keinen Sinn? Mit 16 Jahren solche harten Medikamente das ist richtig heftig.

@Sonnenzauber Das kann ich dir leider nicht beantworten. Habe nur bei Google gelesen, dass das wohl öfter so gemacht wird. Ich dachte auch, dass ein anderes Medikament verschrieben wird.

Heute habe ich mit dem Arzt telefoniert, er sagte, dass mein Sohn in 3 Wochen entlassen wird. Mir wird ganz schlecht.

Bin gerade dabei einen Therapieplatz zu finden, damit er gleich professionell betreut werden kann





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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