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Mein Therapeut meint, dass ich neben meiner Sozialphobie auch zumindest Asperger Züge habe.
Wie gut können denn Symptome abgemildert werden und eine Verbesserung erzielt werden?
Was kann ich selber tun um etwas zu verbessern ( außerhalb der Therapiestunden)?
Problemfelder sind ganz grob gesagt: - das genaue und detaillierte Erkennen von Mimik
- soziale Kontakte herstellen
- unausgesprochene Erwartungen erkennen
- intensiverer Smalltalk bzw. Smalltalk ähnliche Gespräche
- Kommunikation ( zu sachlich, zu direkt, zu langsam)
Vielleicht ist ja jemand ebenfalls betroffen und kann mir weiterhelfen.
Oder kennt sich mit dem Thema aus.

09.03.2025 16:36 • 14.03.2025 x 1 #1


19 Antworten ↓


In meinem letzten Klinikaufenthalt, der vor einem Monat zu Ende ging, wurde bei mir ebenfalls ein Verdacht auf Autismus festgestellt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob es sowas wie autistische Züge gibt. Es ist ja ein Spektrum und wenn du all diese Probleme hast, die du beschreibst, kann es sein, dass du einfach Teil des Spektrums bist und Autismus hast. Ich würde dir eine Diagnostik empfehlen. Es dauert aber sehr lange da an eine Diagnostik zu kommen, in den entsprechenden Ambulanzen ist man oftmals jahrelang auf der Warteliste. Es gibt auch autismusspezifische Therapien, aber ich denke dafür braucht man auch die gesicherte Diagnose. Aber du kannst z.B mal schauen ob bei dir in der Nähe soziales Kompetenztraining angeboten wird. In solchen Gruppen sind auch oft Menschen mit Autismus dabei. Ich bin aktuell auch auf der Warteliste für ein solches Angebot bei mir in der Nähe. Und generell hat es mir auch einfach geholfen mich mit der Thematik im allgemeinen mehr zu befassen und so mehr über mich herauszufinden.

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Asperger Verbesserungen möglich

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Es gibt unendlich viele Quellen im Internet zu dieser Thematik, mit unendlich vielen Handlungsanweisungen dazu. War letztesmal auch Thema bei mir und mir wurde gesagt, daß man da nichts machen kann, nur versuchen damit zu leben. Da ich seit über dreißig Jahren noch mit anderen Sachen geschlagen bin, ist diese Erkenntnis nun auch nicht gerade die Schlimmste meines Lebens gewesen.

Für Erwachsene scheint es keine wirklichen Angebote zu geben.
Alles richtet sich scheinbar an Kinder und Jugendliche.
Ich versuche jetzt die Probleme auch mit meinem Therapeuten zu bearbeiten.
Überlege allerdings ob es noch weitere Möglichkeiten gibt.
Da ich schon Mitte 30 bin frage ich mich ob es überhaupt noch möglich ist etwas zu verändern.

@sarah2 Ich denke wenn man wirklich Autismus hat kann man auch gar nicht viel verändern, weil es dann einfach dein Gehirn ist, das anders funktioniert. Man kann mit sowas wie Sozialkompetenztraining lernen den Autismus zu maskieren, dh. einfach lernen eine Rolle zu spielen vor neurotypischen Menschen. Aber das autistische Gehirn bleibt das autistische Gehirn. Man muss lernen das zu akzeptieren. Es gibt dazu auch ein gutes Forum im Internet, das heißt Aspies Selbsthilfeforum.

Bei Therapien für Autismus lernt man auch eher, was genau das ist, damit man sich selbst besser verstehen kann.

Es gibt tatsächlich kaum Therapien für Autisten im Erwachsenenalter.
Wenn man Glück hat und als Erwachsener in einer Spezialambulanz diagnostiziert wurde, werden dann einen Therapien für Erwachsene angeboten. Aber das geht es auch eher ums Vermitteln von Wissen, was das eigentlich ist.
So sind manche Situationen einfacher für einen zu bewältigen, weil sie endlich Sinn machen.

Ansonsten hat man als Erwachsener eben Foren im Internet oder Selbsthilfegruppen (oder ähnliches).

Ja das wäre sinnvoll.
Wenn ich lernen würde eine Rolle zu spielen und mich so zu verhalten wie andere Menschen es erwarten.

Das nennt man Masking, wenn man Autismus hat.

Und ich persönlich mache das.
Und versuche es zu verlernen, weil ich deswegen regelmäßig krank bin.
Auch in Therapien für Kindern wird nur normale Erziehung beigebracht, aber nicht, dass man sich unbedingt wie andere verhalten muss. Das kann im späteren Leben nämlich im schlimmsten Fall psychische Erkrankungen mitbegünstigen.

Wenn es der Weg ist, den du gerne gehen möchtest, dann tu das.

Ich kann nur sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass selbst allistische Menschen ihr ganzes Leben lang nicht so tun wollen, als wären sie jemand anderes. Das ist einfach nicht gesund.

Als gesund empfinde ich es auch nicht.
Allerdings sehe ich keine andere Möglichkeit.

Dann versuche es.
Aber setze dich nicht zu sehr unter Druck.
Am Ende bist du so gut wie du bist.

Ich finde es auch schwierig mich selbst zu akzeptieren.
Mein Selbstwertgefühl ist extrem schlecht.

Zitat von sarah2:
Ich finde es auch schwierig mich selbst zu akzeptieren. Mein Selbstwertgefühl ist extrem schlecht.

Das schließt sich gegenseitig nicht aus. Ich akzeptiere mich mit dem schlechten Selbstwertgefühl.

@sarah2

Ich habe selbst Asperger-Autismus, und bevor man sich mit Strategien zur Verbesserung beschäftigt, ist das Wichtigste zuerst eine gesicherte Diagnose. Dein Therapeut sagt, du hättest „zumindest Asperger-Züge“ – das kann viel oder wenig bedeuten, aber Autismus ist eine neurobiologische Entwicklungsvariante, keine reine Verhaltensstörung. Deshalb ist es wichtig, ob es sich wirklich um Autismus handelt oder ob deine Schwierigkeiten durch Sozialphobie oder andere Faktoren beeinflusst werden. Denn je nach Ursache braucht es andere Strategien.

Es gibt nicht „den Autisten“, genauso wenig wie es „den Neurotypischen“ gibt. Manche haben Probleme mit Mimik und nonverbaler Kommunikation, andere nicht. Manche sind extrem wortgewandt, andere haben Schwierigkeiten mit Sprache.

Asperger ist keine psychische Erkrankung, sondern eine neurobiologische Variante. Dein Gehirn verarbeitet Informationen anders – das kann Vor- und Nachteile haben. Der große Fehler, den viele machen, ist zu denken: „Wie kann ich mich anpassen, damit ich nicht auffalle?“ Das ist Masking, und langfristig führt das oft zu Stress, Erschöpfung oder Burnout. Viel sinnvoller ist es, herauszufinden, wie du deine eigene Art der Kommunikation findest und damit trotzdem funktionierst.

Das Problem bei einer unklaren Diagnose ist, dass es einen Unterschied macht, ob deine Schwierigkeiten durch Autismus kommen oder durch Sozialphobie oder Angststörungen. Wenn du wirklich Autismus hast, wirst du nie neurotypisch „lernen“ können. Wenn es eher eine soziale Unsicherheit ist, kann gezieltes Training helfen. Deshalb ist eine klare Diagnose so wichtig – einfach nur „autistische Züge“ zu haben bedeutet nicht unbedingt, dass man auch Autismus hat.

Falls du eine gesicherte Diagnose bekommst, ist das Wichtigste, nicht nur auf Defizite zu schauen. Viele Autisten haben sehr klare Stärken – sei es analytisches Denken, Detailwahrnehmung oder eine tiefe Begeisterung für bestimmte Themen. Anstatt nur zu versuchen, an deinen Herausforderungen zu arbeiten, kann es auch hilfreich sein, deine Stärken mehr in den Fokus zu rücken.

Letztendlich geht es nicht darum, sich „anzupassen“, sondern zu verstehen, wie du funktionierst – und dir dann das Leben so einzurichten, dass es für dich passt.
Aber dazu bedarf es einer gesicherten Diagnose, die dein Therapeut hier anstoßen sollte und nicht ins blaue hinein aufgrund seiner Vermutung der asperger Züge therapieren. Weil eben die Therapie des ganzen komplett anders ausfällt.

Mein Therapeut meint eben, dass es nicht für eine Diagnose reicht.

@sarah2
machte dein Therapeut denn konkret Asperger und oder ADHS Testdungen? Oder macht er das einfach so für sich aus dem Gespräch heraus? Es ist nämlich ein unterschied, ob wirklich jemand auf dem Fachbereich ausgebildet ist und Diagnostik stellt oder ob das ein Therapeut für sich selbst macht. Dann kann er dich zwar in die Richtung behandeln, aber tatsächlich eine wirklich greifbare Diagnose wäre das nicht.
das Thema ist tatsächlich nicht ganz so einfach. Ich würde ihn vielleicht auch aller erst mal darauf ansprechen, was er damit meint? Meint er damit, dass du eine Art leichte Form des Asperger Autismus hast? Oder meint er damit, dass du dich durch deine Sozialphobie und Ähnliches ähnlich wie ein Asperger Autist verhältst? Weil genau dazwischen gibt es nämlich einen ganz großen, unterschied,

Mein Therapeut führt keine Testungen durch.
Er meint, dass ich eine leichte Form von Asperger habe.
Und die Sozialphobie aufgrund dessen entstanden ist.

@sarah2
In meinen Augen schwierig sowas los zu lassen wenn man keine Ausbildung zur testung hat. Und dir dann gleichzeitig zu sagen für ne testung reicht es nicht.
Das zeigt mir dass er keine Ahnung hat wovon er redet.
Adhs, autismus und Co ist ein Spektrum. Und entweder man ist in diesem Spektrum oder nicht.
Selbst wenn man nur am Rand des Spektrums ist, ist man im Spektrum und damit macht ne testung sinn ob ja oder nein.
Das ust wie ne Lampe. Entweder die ist an oder aus. Ob die gedimmt oder auf Vollgas läuft ist egal. An ist an, aus ist aus.

Und das sollten Leute beurteilen die das auch wirklich dürfen und können und die nicht mit Vermutungen Verunsicherung streuen.

Ich kann dir nur raten, suche dir eine Teststelle, auch wenn das dauert. Aber nur dann kannst du adäquat behandelt werden.

Weil behandelt er dich jetzt auf Basis asperger ist der Ursprung allen übels und dabei ist es das gar nicht, wird dir das nicht weiter helfen. Insbesondere da sein Wort keine gültige Diagnose ist und du damit auch beim Arbeitgeber oÄ dich nicht darauf berufen darfst dass du asperger hast und daher zb nen anders gestaltetes arbeitsumfeld benötigst.
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Wie findet man denn eine geeignete Teststelle?
Kliniken die so etwas anbieten sind ja alle auf Jahre ausgebucht.
Woher weiß ich denn bei Privatpraxen das diese sich damit gut auskennen?

Meine Probleme sprechen für Asperger.
ich wüsste nicht was alternativ infrage kommen könnte ( mein Therapeut wahrscheinlich auch nicht).
Es geht ja auch vor allem darum die Probleme zu verringern.
Einen Autismustherapeuten für Erwachsene habe ich in der näheren Umgebung eh nicht gefunden.

Am besten wendest du dich mal an eine Psychiatrie einer Uni Klinik. Und wenn keine bei dir um die ecke ist, dann musst du leider auch mal etwas Weg in kauf nehmen. Dir selbst alle Nase lang eine neue „Verdachtsdiagnose“ zu geben, mag dir helfen freie Zeit herumzubekommen, nutzt aber objektiv betrachtet leider überhaupt nichts.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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