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Zitat von Akira123:
Danke, und davor habe ich ja Angst, dass ich nicht so mitarbeiten kann. Meine Gedanken wollen mir halt mitteilen, dass ich ein schwerer und hoffnungsloser Fall bin. Ich hoffe, die finden einen Weg, mich zu motivieren, wobei ich mich ja an den Stundenplan halten werde und denke, dass vielleicht was Heilendes passiert.
Vor allem die düsteren und destruktiven Gedanken machen mir zu schaffen und mir komnt es vor, als wären die jetzt noch schlimmer.
Ich merke deutlich, wie ich mich hinter der Angst verstecke....


Ich war bereits in mehreren Kliniken. Gab sowieso keine andere Möglichkeit, weil ich das Haus kaum mehr verlassen konnte. Zu verlieren hatte ich nichts. Konnte nur noch besser werden.

Deine Gedanken, die Du hast sind ganz einfach typisch depressive Gedanken. Deswegen gehst Du ja hin.
Ich glaub, so ziemlich jeder in der Klinik glaubt, dass er der schwerste Fall ist und ihm wahrscheinlich nicht mehr zu helfen ist. Diese Gedanken sind Teil der Krankheit. Wenn Du Dir eine einigermaßen gute Klinik ausgesucht hast, stehen die Chancen gut, dass Du von dem Klinikaufenthalt profitierst! Auch Du kannst nur gewinnen. Und falls es Dir dort überhaupt nicht gefallen sollte, kannst Du ja auch wieder gehen. Ist Deine freie Entscheidung.

Zitat von kalina:

Ich war bereits in mehreren Kliniken. Gab sowieso keine andere Möglichkeit, weil ich das Haus kaum mehr verlassen konnte. Zu verlieren hatte ich nichts. Konnte nur noch besser werden.

Deine Gedanken, die Du hast sind ganz einfach typisch depressive Gedanken. Deswegen gehst Du ja hin.
Ich glaub, so ziemlich jeder in der Klinik glaubt, dass er der schwerste Fall ist und ihm wahrscheinlich nicht mehr zu helfen ist. Diese Gedanken sind Teil der Krankheit. Wenn Du Dir eine einigermaßen gute Klinik ausgesucht hast, stehen die Chancen gut, dass Du von dem Klinikaufenthalt profitierst! Auch Du kannst nur gewinnen. Und falls es Dir dort überhaupt nicht gefallen sollte, kannst Du ja auch wieder gehen. Ist Deine freie Entscheidung.


Hallo, danke für deine Antwort. Meine Ärztin meint, meine schlimmsten Gedanken hätten eher Zwangscharakter, weil sie sich so aufdrängen und mir Angst machen.
Ich müsste verinnerlichen, dass der Name meiner Störung(en) mir zuviel Kopf macht.
Momentan ist es besonders schlimm, weil mir meine Gedanken sagen wollen, dass ich nicht mehr kann und nicht mehr will. Obwohl ich doch leben möchte. Und dann habe ich extreme Angst, dass ich vielleicht wirklich nicht mehr will und das ist grausam.
Ich hoffe, die können mir helfen dort. Und dann kommt der nächste Gedanke, was, wenn es mir nichts bringt, was kommt dann?
LG

A


Angst vor Klinik

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Zitat von Akira123:
Hallo, danke für deine Antwort. Meine Ärztin meint, meine schlimmsten Gedanken hätten eher Zwangscharakter, weil sie sich so aufdrängen und mir Angst machen.
Ich müsste verinnerlichen, dass der Name meiner Störung(en) mir zuviel Kopf macht.
Momentan ist es besonders schlimm, weil mir meine Gedanken sagen wollen, dass ich nicht mehr kann und nicht mehr will.


Solche Phasen habe ich auch sehr oft. Würde dann am liebsten mit dem Kopf gegen die Wand rennen. Aber diese Phasen werden bei mir immer schwächer und kürzer. Vielleicht verschwinden sie ja auch mal ganz.

Zitat von petrus57:

Solche Phasen habe ich auch sehr oft. Würde dann am liebsten mit dem Kopf gegen die Wand rennen. Aber diese Phasen werden bei mir immer schwächer und kürzer. Vielleicht verschwinden sie ja auch mal ganz.


Hast du da Strategien? Oder hältst du die Phasen einfach aus?

Ich versuche mich dann abzulenken. sitze dann meist mit Kopfhörern vorm Fernseher. Wenn das nicht reicht bin ich noch mit dem Handy im Internet. Dann ist mein Hirn genug beschäftigt und hat für anderes keine Zeit mehr.

Wenn ich raus gehe höre ich immer über Handy einen Nachrichtensender. Da muss ich mich dann auch auf das Gehörte konzentrieren. Bei Musik würde es nicht klappen.

Hey Akira, ich glaub viele Menschen denken immer sie seien der schlimmste Fall. Und lernen dann, das es doch noch schlimmer gehen kann.
Jetzt hast du noch eine Woche Zeit, bis zur Aufnahme. Vielleicht kannst du diese Zeit zum vorbereiten nutzen. Was sind deine Ziele während des Aufenthaltes? Wie kannst du dich schützen, wenns dir zuviel wird? Hast du ein Kraft-Ding, das du bei dir hast?

Zitat von resalu:
Hey Akira, ich glaub viele Menschen denken immer sie seien der schlimmste Fall. Und lernen dann, das es doch noch schlimmer gehen kann.
Jetzt hast du noch eine Woche Zeit, bis zur Aufnahme. Vielleicht kannst du diese Zeit zum vorbereiten nutzen. Was sind deine Ziele während des Aufenthaltes? Wie kannst du dich schützen, wenns dir zuviel wird? Hast du ein Kraft-Ding, das du bei dir hast?


Hallo, vielen Dank. Schutz hab ich wahrscheinlich momentan nur zuhause. Aber nur auf der Couch soll ja alles noch verschlimmern... Was ist ein Kraft-Ding? Hört sich interessant an.
Ich hab immer noch nicht verstanden, dass es vielen genauso geht, auch mit den Gedanken, die es trotzdem schaffen....
Die Vorbereitung macht mir schon Angst bzw. irgendwie bin ich blockiert. Auch wegen der Hoffnung, die in mir dünn gesät ist.
Deine Signatur ist wirklich schön, das wäre wahrscheinlich mein Ziel (langfristig).

Zitat von petrus57:
Ich versuche mich dann abzulenken. sitze dann meist mit Kopfhörern vorm Fernseher. Wenn das nicht reicht bin ich noch mit dem Handy im Internet. Dann ist mein Hirn genug beschäftigt und hat für anderes keine Zeit mehr.

Wenn ich raus gehe höre ich immer über Handy einen Nachrichtensender. Da muss ich mich dann auch auf das Gehörte konzentrieren. Bei Musik würde es nicht klappen.


Das Ablenken hilft mir leider nur kurz. Ich versuche immer was zu tun, aufräumen usw.
Meine Frau freut sich zwar . und den Ängsten stellen hilft auch nicht.
Ich brauch wirklich eine Schritt-für-Schritt Anleitung um da raus zu kommen.
Und Nachrichten höre ich selten, weil die mich triggern....
LG

Zwangsgedanken können sehr quälend sein. Aber damit bist Du auch nicht alleine. Viele Leute mit Depressionen neigen auch zu zwanghaftem Grübeln.

Das ist sicher nicht leicht, das loszuwerden. Aber es ist möglich! Auf jeden Fall kannst Du lernen damit umzugehen! Und dann werden sie auch weniger und treten mit der Zeit in den Hintergrund.

Wichtig ist, dass die Ärzte in der Klinik Dir diese Techniken vermitteln.

Das Erkennen ist der Anfang. Also erkennen, dass der Gedanke, den Du hast nicht der Realität entspricht und nur ein Symptom der Krankheit ist.

Man führt da am besten so verhaltenstherapeutische Listen, Tagebücher. Die sind hilfreich, finde ich, weil man ein bisschen Abstand zu den Ängsten und Befürchtungen bekommt.


Diese Listen sind aufgeteilt in: Handlung/Ist Zustand- Was sind meine Gedanken-Was sind meine Gefühle dabei-Wie verhalte ich mich.

Dabei soll alles möglichst genau beschrieben werden. Mit der Zeit bemerkst Du dann ein Schema bei Dir. Du lernst Dich und Deine Ängste und die Gedanken, die den Ängsten vorausgehen besser kennen. Und merkst mit der Zeit, dass Du doch nicht so ganz ohnmächtig deinen Zuständen gegenüber bist.

Wenn Du Dir immer und immer wieder vor Augen hältst: diese Gedanken sind nur Zwangsgedanken, die mich ängstigen, aber sie entsprechen nicht der Realität, dann wird das - denke ich - mit der Zeit langsam weniger werden.

Es ist im Endeffekt ein Teufelskreis:

je mehr Du Dir selbst sagst oh Gott, ich bin der schlimmste aller Fälle, mir ist nicht mehr zu helfen, das ist eine Katastrophe und Du Dir das in den düstersten Farben ausmalst, umso schlechter gehts Dir (ist ja klar, wem würde es da nicht schlecht gehen, wenn er davon überzeugt ist) und gleichzeitig verstärkt das wiederum die Depression, denn Dein Gehirn schlägt Alarm, die Glücksbotenstoffe in Deinem Gehirn werden immer weniger, immer mehr Stress- und Angsthormone werden ausgeschüttet, das wiederum verstärkt die Zwangsgedanken, dadurch gehts Dir wieder schlechter .... usw. Das ist der Teufelskreis, den es allmählich zu durchbrechen gilt.

So ist das zumindest für mich und das hab ich den Kliniken und auch durch andere Mitpatienten so gelernt.

Mir hat es geholfen. Ich bin nicht geheilt und hab auch immer wieder zu kämpfen, aber trotzdem komme ich insgesamt mit den Ängsten und Depressionen viel besser klar. Manchmal ziemlich gut, manchmal hab ich aber auch schlechte Phasen, dann ist es schwerer. Trotzdem kein Vergleich zu früher.

Was auf jeden Fall hilft, ist der Austausch mit Mitpatienten und Gruppentherapie. Es ist erleichternd zu sehen, dass andere diesselbe Hölle durchmachen.

Und ein guter Therapeut, der Dir hilft, Dich und die Gefühle anzunehmen und zu Akzeptieren.

Das AKZEPTIEREN von sich selbst und den Gefühlen die man hat, egal wie schrecklich sie einem auch ERSCHEINEN ist meines Erachtens der erste wichtige Schritt und der Schlüssel zu allem weiteren. Dabei sollte Dir der Therapeut helfen!

Zitat von kalina:
Das AKZEPTIEREN von sich selbst und den Gefühlen die man hat, egal wie schrecklich sie einem auch ERSCHEINEN ist meines Erachtens der erste wichtige Schritt und der Schlüssel zu allem weiteren. Dabei sollte Dir der Therapeut helfen


Danke für deine Antwort. Ich hab immer wieder kleine Hoffnungsgedanken, wenn ich so etwas lese.
Das Akzeptieren fällt mir schwer, dass versuch ich seit Wochen. Und irgendwie hab ich halt Angst, dass ich die Gedanken nicht mehr erschreckend finde, weil das dann ja akut gefährlich wäre.
Obwohl mir drei Ärzte/ Therapeuten versichert haben, dass ich nicht akut gefährdet bin und es aushalten muss bis zur Therapie, habe ich Angst.
Den Kreislauf und die Gedanken erkenne ich eigentluch und das Schema auch, nzr kann ich nux dagegen machen....

Mit dem Kraft-Ding mein ich z.B. irgendwas was dir Halt gibt. Ich male z.B. oder bastel mit Schrumpffolie. Oder habe so kleine Akkupressur-Ringe in jeder Hose.

Zitat von Akira123:
Ich hoffe, die können mir helfen dort. Und dann kommt der nächste Gedanke, was, wenn es mir nichts bringt, was kommt dann?
LG



Wenn es nichts bringt dann geht es weiter bis etwas was bringt.
War auch schon in mehreren Kliniken . Bei allen hab ich etwas für mich mitnehmen können mal mehr und mal weniger.
Das du die Klinik als geheilt verlassen wirst ist meiner Meinung nach Utopisch. In der kurzen Zeit kann dir nur Handwerkszeug vermittelt werden mit dem du weiter an dir arbeiten kannst.
Aber eine Klinik ist ein guter Ort dich selbst besser kennen zu lernen. Raus aus dem Altag wenig Ablenkung drum rum und nur auf dich schaun 24/7 Da kanns auch erstmal schlimmer werden bevor es besser wird. Aber du wirst was für dich mitnehmen können was dich weiterbringen kann und wenn du auch nur lernst was genau dir Schwirigkeiten macht z.B. von Mitpatienten überfordert, sich nicht öffnen können, von den eigenen Emotionen überrannt. Selbst das bringt etwas und ist kein Versagen. Jedes bischen sich selbst kennenlernen ist ein Schritt nach vorn und sagt einem woran man weiterarbeiten kann.

Zitat von Sallyblue:



Du musst positiv denken

Du schaffst das de wollen dir da helfen

Du bist stärker als die Angst

Zitat von SpeedySb2017:


Du musst positiv denken

Du schaffst das de wollen dir da helfen

Du bist stärker als die Angst


Danke, positiv denken versuch ich zwischendurch, dann kommt sofort ein Orkan an destruktiven Gedanken. Aber danke für die mutmachenden Worte. Ich will das auch schaffen, meine Familie braucht mich ja.

Zitat von Akira123:

Danke, positiv denken versuch ich zwischendurch, dann kommt sofort ein Orkan an destruktiven Gedanken. Aber danke für die mutmachenden Worte. Ich will das auch schaffen, meine Familie braucht mich ja.



Klar weil die Angst dich dazu bringen will sie will ja nicht verlieren also versucht sie alles das du deine negativen Gedanken behalten tust

Zitat von SpeedySb2017:


Klar weil die Angst dich dazu bringen will sie will ja nicht verlieren also versucht sie alles das du deine negativen Gedanken behalten tust


Wow, ein guter und kluger Satz. Danke dafür

Ich komme schon morgen in eine Klinik und habe auch totale Angst davor, Vorallem weil ich Angst hab das sie mich zwingen Tabletten zu nehmen ( Medikamenten-Angst) .
In einer Tagesklinik war ich schonmal, mir hat der Kontakt mit den anderen leidgenossen sehr geholfen, Vorallem weil man verstanden wurde!
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Nini0023:
Ich komme schon morgen in eine Klinik und habe auch totale Angst davor, Vorallem weil ich Angst hab das sie mich zwingen Tabletten zu nehmen ( Medikamenten-Angst) .
In einer Tagesklinik war ich schonmal, mir hat der Kontakt mit den anderen leidgenossen sehr geholfen, Vorallem weil man verstanden wurde!


Dann drück ich dir die Daumen. Vor Medikamenten hab ich nicht so Angst, nur hab ich das Gefühl, dass die null stimmungsaufhellend bzw. angstlösend wirken. Immerhin hab ich Antrieb.
Vielleicht berichtest du mal. Aber nur, wenn's positiv ist
Versuch es zu genießen. Auch wenn's schwer fällt.
Ich werd auch mein Bestes geben, auch wenn ich
vor allem Angst hab.

Zu Medikamenten kann euch niemand zwingen. Keine Angst davor.
Als kleinen Tipp kann ich euch noch mitgeben eure eigene Bettwäsche mitzunehmen. Dann ist nicht alles so Klinik im Zimmer und man hat nen kleinen vertrauten Rückzugsort.

Zitat von Nini0023:
Ich komme schon morgen in eine Klinik und habe auch totale Angst davor, Vorallem weil ich Angst hab das sie mich zwingen Tabletten zu nehmen ( Medikamenten-Angst) .
In einer Tagesklinik war ich schonmal, mir hat der Kontakt mit den anderen leidgenossen sehr geholfen, Vorallem weil man verstanden wurde!


Niemand zwingt Dich Medikamente zu nehmen. Es kann höchstens dazu geraten werden. In einer Klinik haben sie vor der Konfrontationstherapie den Patienten sogar alle Medikamente absetzen lassen.

Das mit der Bettwäsche, was Sallyblue gesagt hat, hatte ich auch so gemacht. Ist irgendwie heimeliger.

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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