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Hallo,

wie im Titel schon erwähnt, geht es bei mir um die Angst, in die Psychiatrie zu müssen.
Trigger

Ich habe mich letzte Woche stark selbst verletzt und musste darauf ins Krankenhaus zum nähen.



Morgen muss ich noch einmal zur Wundkontrolle.
Jetzt habe ich große Angst davor, dass mich meine Hausärztin einweisen lässt.
Kann sie das so einfach?

Ich danke Euch im voraus für die Antworten

05.09.2021 11:17 • 08.09.2021 #1


28 Antworten ↓


Letzteres weiß ich nicht (einweisen). Bist Du denn in ambulanter psychologischer Behandlung?

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Angst in die Psychiatrie zu müssen

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@portugal Nein, bin ich aktuell leider nicht. Ich habe/hatte eine Psychiaterin, mit der komme ich allerdings nicht klar.

Ich habe mich auch viele Jahre selbst verletzt und war Stammgast in der NA zum nähen und auch mein Hausarzt wusste natürlich Bescheid
Eingewiesen wurde ich deswegen nie
Auch nicht als ich minderjährig war

Zitat von Muqq:
@portugal Nein, bin ich aktuell leider nicht. Ich habe/hatte eine Psychiaterin, mit der komme ich allerdings nicht klar.


Wenn Du mit Deiner Psychiaterin nicht zurecht kommst und die Chemie nicht stimmt, dann such Dir eine Neue. Besser heute als morgen, weil die Wartelisten auch lang sind. Ok?

@Lottaluft
Danke für deine Antwort.
Das nimmt mir meine Angst schon mal.

@portugal
Ja, ich bin aktuell auch auf der Suche nach jemanden neuen. Ist leider nicht so einfach, wegen der langen Wartezeiten und auch die Erreichbarkeit ist bei vielen sehr schwer

Zitat von Muqq:
@portugal Ja, ich bin aktuell auch auf der Suche nach jemanden neuen. Ist leider nicht so einfach, wegen der langen Wartezeiten und auch die ...


Geht uns allen so

Hallo Muqq,

absolut nicht, da musst Du Dir keine Sorgen machen.
Eine SVV-Wunde wird versorgt und damit ist es gut. Deswegen wird niemand eingewiesen, schon gar nicht gegen den eigenen Willen. Bei einigen psychischen Erkrankungen gehört es leider zum Alltag, das so etwas immer wieder vorkommt, es ist deswegen nicht schön, aber auch nicht dramatisch.

Es ist ja so, dass es bei einer Zwangseinweisung darum geht, eine akute Gefährdungssituation abzuwenden,
Trigger

zumeist geht es dabei um akute Suizidalität oder psychotische Zustände,


und bei den meisten SVVlern ist es ja so, dass sie nach dem SVV meist recht ruhig sind, da der Druck ja abgebaut wurde.
Und die meisten SVV-Verletzungen sehen erstmal schlimm aus, aber in den meisten Fällen sind sie nicht lebensbedrohlich.

Darum sind Behandler, die erfahren im Umgang mit SVV sind, auch sehr ruhig und entspannt, was dieses Verhalten angeht, weil sie die Mechanismen dahinter begreifen.

Eine versorgte SVV-Wunde ist absolut kein Notfall.

Du könntest Dir natürlich überlegen, ob eine dementsprechende stationäre Therapie für Dich in Frage käme, es gibt in psychosomatischen Kliniken Stationen, die speziell solche Verhaltensweisen angehen, zumeist DBT-Stationen,
aber das würdest Du in Ruhe mit Deinem Behandler besprechen, Dir eine Überweisung holen, Dich anmelden,...das dauert alles ein bisschen und wäre keine Zwangseinweisung.
Aber eine einfache SVV-Wunde rechtfertigt niemals eine Zwangseinweisung.

LG Silver

P.S.:

Vielleicht wäre es bei Dir wirklich an der Zeit, dass Du Dich mit dem Thema möglicher Klinikaufenthalt auseinandersetzt, da das SVV Dich ja schon länger begleitet, ich erinnere mich, dass wir uns schonmal darüber unterhalten haben:

kummerforum-f31/selbstverletzung-darueber-sprechen-t108317-40.html#p2183217

Ich kann Dir nur raten, den Gedanken daran in Deinem Herzen zu bewegen.

Ambulant kann es wirklich sehr lange dauern, bis Du einen Therapeuten für dieses spezifische Problem findest.

Eine Akuteinweisung in eine psychosomatische Klinik auf eine entsprechende DBT-Station (dialektisch-behaviorale Therapie, zumeist eingesetzt bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, also z.B. emotional-instabile PS Typ Borderline) erspart Dir diese lange Wartezeit. Klar, so eine Überweisung dorthin geht auch nicht von heute auf morgen, da hat man schon durchaus Wartezeiten,
aber da würde Dir geholfen werden.

Gerade wenn das Thema in diesem Jahr bei Dir so präsent ist, wäre es vielleicht eine Überlegung, diesen Schritt zu wagen.

So eine DBT-Station einer psychosomatischen Klinik ist überhaupt nicht schlimm, da triffst Du auf ganz normale Menschen mit Problemen, und es ist dort nicht so, wie man es sich vielleicht in Schreck-Versionen von geschlossenen psychiatrischen Stationen ausmalt, überhaupt nicht.
Man bewegt sich dort frei und selbstbestimmt, es gibt ein paar Regeln, aber die sind überschaubar, und dort wird Alternativverhalten zu SVV aufgebaut und trainiert.
DBT ist nicht jedermanns Sache, das kann ich auch sagen, aber es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Wenn man wirklich ernsthaft vom SVV wegkommen möchte, ist es ein sehr erfolgreiches Therapieverfahren.

Viele liebe Grüße
Silver

@silverleaf
Erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Genau, vor ein paar Monaten hatte ich das Problem schon einmal, aber nicht so schlimm. Letzte Woche ist es leider sehr eskaliert
Genäht musste bei mir bis dato auch nie...

Kannst du eine Klinik empfehlen, die dieses Behandlungsspektrum anbietet?
Ich komme aus der Nähe von Hannover und möchte eigentlich nicht allzu weit weg von meiner Familie.

Bielefeld wäre nicht ganz soweit weg von dir. Ich war dort Mal zur Krisenintervention auf einer Station mit SVV-Patienten. Die boten auch das DBT-Programm an.

Hallo Muqq,

lieben Dank für Deine Antwort!

Ich tue mich immer etwas schwer mit Klinikempfehlungen, weil die Erfahrungen, die Menschen in Kliniken machen, einfach so individuell sind, dass es schwer ist, zu beurteilen, welche Klinik auf wen passt.

Ich erzähle also einfach mal so ganz allgemein, was ich so gehört habe, es ist also keine direkte Empfehlung :

Ich habe sehr viel Gutes von der Burghof-Klinik gehört, die ist 31731 Rinteln. Aber wie gesagt: ohne Gewähr .

LG Silver

Soweit ich das weiß, braucht man für eine Zwangseinweisung einen richterlichen Beschluss.
Also mache dir da mal keine Sorgen.
Ich denke allerdings auch, du solltest freiwillig in eine Klinik gehen.

P.S.:

In Hannover gibt es wohl auch eine Selbsthilfegruppe, die eine Einführung in DBT sowie Skill-Gruppen anzubieten scheint, habe ich eben durch Zufall entdeckt, auch dieser Link ohne Gewähr:
http://borderline-hannover.de/borderlin...ilfegruppe

Vielleicht wäre das etwas für die Übergangszeit bis zur Klinik?
(P.S.: Bitte lass' Dich nicht vom Wort Borderline abschrecken, falls Du diese Diagnose nicht hast, SVV ist unabhängig von dieser Diagnose, die DBT-Behandlung hilft trotzdem,
die schreiben auf ihrer Homepage auch explizit, dass die Gruppen für verschiedene Diagnosen geeignet ist.)

LG Silver

P.P.S.:
Die MHH (Medizinische Hochschule Hannover) hat wohl auch eine DBT-Station, die Station 52, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich kann nur nichts dazu sagen, ob diese Station gut oder weniger gut ist, ich habe nur gesehen, dass es sie gibt, kenne aber niemanden persönlich, der dort war. Und bei Klinikbewertungen habe ich nur Bewertungen zu anderen Stationen gefunden.

LG Silver

@silverleaf
Danke dir nochmals!
Ich war heute bei meiner Hausärztin.
Habe eine Einweisung in die Burghof Klinik in Rinteln bekommen.
Sponsor-Mitgliedschaft

das ist gut und siehst Du, sie haben Dich nicht festgehalten

Sehr gut !

Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg für Deine Therapie dort !

LG Silver

@portugal
Ja, Gott sei Dank

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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