Ambulante Therapie Magersucht

Zitat von Apfeelbaaum:

Aus Angst, Druck, weg von zuhause, ohne Freunde/Familie..
Ich möchte zuhause bleiben, in meiner Wohnung, in meinem gewohnten Umfeld.
Und auch auf der Arbeit will ich nicht so viel verpassen

Ich versteh das total gut, ich glaub es geht ganz vielen so.

Aber erstens kannst Du in dem Zustand sowieso nicht arbeiten gehen. Außer Du schaffst es bald einiges an Gewicht zuzulegen.

Wenn die Klinik nicht so weit weg von zuhause ist, kann man auch häufig nach Hause oder Besuch bekommen. Die Zeit vergeht sehr schnell.

Wenn Du noch zuhause bei den Eltern wohnen solltest wäre es sogar ein ganz wichtiger Punkt, dass Du für die Therapie eine Zeitlang von der Familie getrennt wärst. Im Gegenteil, es kann sogar sein, dass es Dir total gut tut, dass Du dadurch erst richtig zu Dir selbst findest. Auch wenn es Dir jetzt vielleicht Angst macht, kann es Dir später sogar richtig gut gefallen.

Oft hat man in einer psychosomatischen Klinik sehr nette Kontakte. Man fühlt sich nicht alleine dort.

Das mit dem Druck verstehe ich auch. Aber es wird nichts gemacht oder erwartet was Du nicht kannst oder nicht willst.

Zitat von kalina:

Ich versteh das total gut, ich glaub es geht ganz vielen so.

Aber erstens kannst Du in dem Zustand sowieso nicht arbeiten gehen. Außer Du schaffst es bald einiges an Gewicht zuzulegen.

Wenn die Klinik nicht so weit weg von zuhause ist, kann man auch häufig nach Hause oder Besuch bekommen. Die Zeit vergeht sehr schnell.

Wenn Du noch zuhause bei den Eltern wohnen solltest wäre es sogar ein ganz wichtiger Punkt, dass Du für die Therapie eine Zeitlang von der Familie getrennt wärst. Im Gegenteil, es kann sogar sein, dass es Dir total gut tut, dass Du dadurch erst richtig zu Dir selbst findest. Auch wenn es Dir jetzt vielleicht Angst macht, kann es Dir später sogar richtig gut gefallen.

Oft hat man in einer psychosomatischen Klinik sehr nette Kontakte. Man fühlt sich nicht alleine dort.

Das mit dem Druck verstehe ich auch. Aber es wird nichts gemacht oder erwartet was Du nicht kannst oder nicht willst.

Ich bin 26, wohne schon lange nicht mehr bei meinen Eltern.
Ja aber ich weiß nicht ob es so gut wäre, in einer Klinik wäre man ja dann nur unter kranken. Das hat ja alles nichts mit dem normalen Leben zu tun.

Es ist Deine Entscheidung.

Aber wenn Du ehrlich zu Dir bist, dann musst Du Dir eingestehen, dass Du es eben zuhause NICHT geschafft hast zuzunehmen, sondern Du bist dort an den Punkt gekommen, an dem Du jetzt bist. Im Krankenhaus mit 39 kg bei 1.80. So sieht es aus.

Was sollte jetzt anders sein, wenn Du zuhause bist?

Ich hab den Eindruck dass Du Ausflüchte suchst.

Hast Du Angst davor, dass man Dich nicht soviel (wenig) essen lässt wie Du willst?

Machst Du Sport zuhause? Bewegst Du Dich viel?

Zitat von kalina:

Es ist Deine Entscheidung.

Aber wenn Du ehrlich zu Dir bist, dann musst Du Dir eingestehen, dass Du es eben zuhause NICHT geschafft hast zuzunehmen, sondern Du bist dort an den Punkt gekommen, an dem Du jetzt bist. Im Krankenhaus mit 39 kg bei 1.80. So sieht es aus.

Was sollte jetzt anders sein, wenn Du zuhause bist?

Ich hab den Eindruck dass Du Ausflüchte suchst.

Hast Du Angst davor, dass man Dich nicht soviel (wenig) essen lässt wie Du willst?

Machst Du Sport zuhause? Bewegst Du Dich viel?

Ich würde halt sehen dass ich das ambulant irgebdwie in den Griff bekomme.

Ja vor dem Krankenhaus bin ich noch jeden Morgen ins Fitnessstudio gegangen. Ich weiß dass ich das nicht unbedingt tun sollte und trotzdem ist der Drang und das schlechte Gewissen da, hier bewege ich mich ja so gut wie gar nicht

Zitat von Apfeelbaaum:

Ich weiß dass ich das nicht unbedingt tun sollte und trotzdem ist der Drang und das schlechte Gewissen da, hier bewege ich mich ja so gut wie gar nicht

Genau das wollte ich ansprechen. Ich hab das so oft bei meinen Mitpatienten und eben bei dieser Freundin erlebt.

Der Bewegungsdrang, jeden Tag wird gejoggt, Treppen rauf und runter gerannt, stundenlang geschwommen, trainiert etc.
Das ist lebensgefährlich für einen derart unterernährten Körper.

Das kontrollierte Essen, bzw. Nicht-Essen (denn mit 39 kg isst Du mit Sicherheit so gut wie nichts mehr). Das ist alles bekannt, Dir können nur geschulte Ärzte helfen, die sich damit auskennen. Lass Dir erstmal für den Anfang eine Magensonde legen, dass Du wenigstens ein kleines bisschen zu Kräften kommst, danach versuch mit Hilfe von Therapeuten in kleinen Schritten Dich aus diesem Teufelskreis zu befreien.

Ich weiß gut, dass das leichter gesagt als getan ist, aber die Wahrheit ist, das ist Deine einzige Chance.
Mit Hilfe von Therapeuten Dich zu stabilisieren, den Sport runterzufahren bis die Ernährung nicht mehr gesundheitsgefährdend ist, und Stück für Stück wieder ein normaleres Verhältnis zum Essen zu bekommen. Du kompensierst im Moment nur andere wichtige Gefühle die Du dadurch unterdrücken möchtest.

Man kann mit negativen Gefühlen lernen auch wieder anders umzugehen, vor allen Dingen nicht so schädigend und lebensbedrohend wie Du es bisher getan hast.

Ich wünsch Dir die Einsicht und den Mut, Dein Leben wieder zurückzugewinnen und innere Bedürfnisbefriedigung und Zufriedenheit auch ohne diese Krankheit zu erreichen.

Ich glaube, ambulant wird das im Moment nicht möglich sein, erst nach einer stationären Therapie.

Zitat von kalina:

Lass Dir erstmal für den Anfang eine Magensonde legen

Die Magensonde kann erst gelegt werden, wenn es sichergestellt ist dass der Körper die Kalorien noch verkraften kann.
Ansonsten wird zu alle Vorsicht erst Infusionen mit Elektrolyten und Co gelegt und danach erst die Sonde.

@apfeelbaaum, magst du uns sagen wie dein derzeitiger Aufpäppel Zustand ist? ob schon per Sonde oder Infusion?

Zitat von SunnyJune:

Die Magensonde kann erst gelegt werden, wenn es sichergestellt ist dass der Körper die Kalorien noch verkraften kann.
Ansonsten wird zu alle Vorsicht erst Infusionen mit Elektrolyten und Co gelegt und danach erst die Sonde.

Da kenne ich mich nicht so gut aus. Ich weiß nur von der Freundin, sie hatte öfters eine Magensonde.

Ja macht ja nix.

Das Ganze nennt sich Refeeding-syndrom, das bedeutet einfach dass der Körper ist nicht mehr gewohnt ist Nahrung oder Kalorien zu bekommen und kann eben dann mit diesem Angebot nicht mehr umgehen, weil er seine Arbeit eingestellt hat sowas endet nicht selten auf der Intensivstation

Zitat von SunnyJune:

Die Magensonde kann erst gelegt werden, wenn es sichergestellt ist dass der Körper die Kalorien noch verkraften kann.
Ansonsten wird zu alle Vorsicht erst Infusionen mit Elektrolyten und Co gelegt und danach erst die Sonde.

@apfeelbaaum, magst du uns sagen wie dein derzeitiger Aufpäppel Zustand ist? ob schon per Sonde oder Infusion?

Weder noch, ich trinke selbst und schaff es so wenigstens mein Gewicht zu halten.
Ich werde auch heute das Krankenhaus verlassen.

Weder noch, ich trinke selbst und schaff es so wenigstens mein Gewicht zu halten.
Ich werde auch heute das Krankenhaus verlassen.[/quote]

Wie du trinkst selbst?
Bekommst du diese hochkalorischen Mischgetränke mit Erdbeer oder Schoko Geschmack?

Auf eigenen Wunsch oder entlassen Dich die Ärzte weil Du stabil bist?

Wirst Du von dort nicht weiter zur Behandlung überwiesen?

Zitat von SunnyJune:

Weder noch, ich trinke selbst und schaff es so wenigstens mein Gewicht zu halten.
Ich werde auch heute das Krankenhaus verlassen.

Wie du trinkst selbst?
Bekommst du diese hochkalorischen Mischgetränke mit Erdbeer oder Schoko Geschmack?[/quote]

Ja genau

Zitat von kalina:

Auf eigenen Wunsch oder entlassen Dich die Ärzte weil Du stabil bist?

Wirst Du von dort nicht weiter zur Behandlung überwiesen?

Auf eigenen Wunsch. Ich möchte auch nicht woanders hin.

Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Deshalb erspare ich mir hier jede weitere Mühe, dich vom Gegenteil zu überzeugen.

Ich wünsche dir, dass du diese Krankheit überlebst und einsichtig wirst.

Es bringt nichts, wenn der Leidensdruck noch nicht groß genug ist. Es fehlt einfach noch an Einsicht und dem Wunsch tatsächlich etwas zu ändern.

Zitat von Apfeelbaaum:

Auf eigenen Wunsch. Ich möchte auch nicht woanders hin.

Aber du weißt schon, dass man auf einen ambulanten Therapieplatz bis zu einem Jahr Wartezeit hat?