Guten Abend ihr lieben,
Jetzt ist eine Woche wieder vergangen und ich wollte euch kurz berichten wie es mir in meiner zweiten Woche in der stationären Klinik ergangen ist.
Samstag auf Sonntag ist es bei uns angeordnet dass wir nach Hause gehen, ich hab jedoch immer noch Probleme mich auf dieses hin und her einzustellen, wenn ich daheim bin, weis ich zuerst Gar nicht wo hin mit mir und generell was mit mir anzufangen , irgendwann im Lauf des Tages fallen mir dann schon Dinge ein , sonntags hab ich jetzt zum zweiten Mal die Erfahrung gemacht fühl ich mich meist nicht gut, und mir fällt es schwer dann Sonntag abends zurück in die Klinik zu fahren , weil ich auch irgendwie nicht weis wo meine Sicherheit ist .... Was wiederum vll ganz gut is , so ausgeliefert sich zu fühlen um zu merken das ich kein Ort damit verbinden muss um Sicherheit zu haben.
Diese Woche hatte ich viele Therapien
Musiktherapie , Ergo Therapie, Gestaltung, entspannungstherapie , Bewegungstherapie
Die ganzen Therapien hier machen mir richtig viel Spaß.
Und ich versuche auch an allen teilzunehmen, am meisten freue ich mich jedoch immer auf das Einzelgespräch mit meiner Therapeutin , sie ist einfach super , jedesmal wenn ich aus der Stunde rauskomme, fühl ich mich frei und so verstanden
Sie erklärt mir gründlich was die Angst überhaupt ist und was sie in meinem Körper macht und gibt mir auch Tipps damit besser umzugehen in solchen Situationen wo sie auftaucht.
Weil mich aber viel mehr meine Angst Gedanken / zwangsgedanken wie meine panikattacken in den letzten Wochen beschäftigt hat , haben wir auch darüber nochmal ausführlich gesprochen , seit dem haben sich die Gedanken reduziert und wenn so Gedanken kommen versuche ich es mit ihren Tipps hinzukriegen.
Ich fordere mich jeden Tag selbst, d.h ich stell mir selbst ohne das es mir jemand anordnet von der Klinik , eine Aufgabe, aber dass hätte ich ja schon zuhause so angefangen.
Ich war letzt total stolz auf mich als ich von der Klinik aus bis zur Stadt gelaufen bin und einkaufen war, bin sogar extra eine Etage mit der Rolltreppe hochgefahren ich wollte einfach das jetzt richtig eine Panik Attacke kommt... Aber es kam keine ...
Gestern habe ich den gleichen Weg nochmal versucht ... Und siehe da ... Ich wollte eigentlich in den Saturn gehen und mir neue Musik Ohrhörer kaufen ( ja meine Zimmer Nachbarin schnarcht leider ) und stand dann so plötzlich vor dem Saturn und konnte mich weder nach links , rechts, gerade aus bewegen, ich stand da wie versteinert und merkte wie sie kommt.... Die Panik ... Angst davor das Leute es mir ansehen , dass mich jemand fragen könnte ob alles in Ordnung ist .... 100 fragen gingen mir durch den Kopf... Soll ich oder nicht ? Ja ich war feige ... Ich konnte es nicht ! Aber eigentlich war ja das genau mein Sinn zu bleiben und zu merken das mir trotz Panik nichts passieren kann, ich bin dann Wut geladen und total enttäuscht von mir , zurück gelaufen. Ich war erschöpft ...und fühlte mich ausgelaugt aber ich konnte dass nicht auf mir sitzen lassen... Nach kurzem beruhigen bin ich ins Auto gestiegen ... Und zum Media Markt gefahren ..da hat es geklappt .. Und am Ende hatte ich meine Musikhörer die ich wollte... Aber nein es hat sich nicht richtig angefühlt ich fand es immer noch furchtbar das ich vor dem Saturn nicht geschafft habe die Panik Attacke auszuhalten.
Dann bin ich heute aufgewacht und mir ging es eigentlich gut ... Mittags dann aufeinmal sogar in der Klinik ein Angst Gefühl... Ich dachte , oh nein was soll das den jetzt ...das hat mich wieder erneuert runterzogen , dann hab ich an die Übungen gedacht und an die Tipps meiner Psychologin , also aufgestanden , Jacke an und los in die Stadt und gezielt in den Saturn rein .... Und ich stand dann einfach nur bei den Kopfhörer und war zufrieden ... Weil ich es mich gestern nicht getraut hatte, dann hab ich mich stark gefühlt und sicher , zufrieden bin ich dann ganz langsam zurück gelaufen und hab mich noch auf eine park Bank gesetzt und die Sonne genossen .
Ich muss hier lernen mich nicht so unter Druck zu setzen, ich denke immer das es mir nur besser gehen kann wenn ich mir eine Aufgabe gegen die Angst gestellt habe aber das soll ja nicht Sinn der Sache sein.
Also wie ihr sehen könnt, ich hab noch so meine Probleme, aber trotzdem Fortschritte gemacht, auch zwei Psychologen sagten mir schon das sie ganz begeistert sind , wie ich das alles hier angehe.
Ich merke auch seit 3 Tagen das , dass Thema Ex Freund in mir etwas auslöst , dass wird hier auch nochmal zu einem großen Thema werden .
Ab nächste Woche habe ich dann meine ersten Expo Wochen , d.h. Konfrontations Übungen , ich musste eine Liste machen von 1-10 (1 leicht -10 stark) und jeweils hinter der Zahl meine Ängste aufschreiben ...z.b : 8- Straßenbahn oder Bus
Und bei den geringeren Ängsten fangen wir dann an, dass ich mich mit der Situation konfrontiere , meine Begleiter wollen das ich mich einer Panik Attacke stelle, also drin bleiben um zu merken das mir nichts passieren kann und das die Angst auch wieder Nach Ihrem höhe Punkt runter geht. Ich denke da werd ich nochmal richtig an meine Grenzen kommen. Aber ich bin bereit den Weg zu gehen
Ansonsten geht's mir gut, abgesehen das ich hier noch keine einzige Nacht durchschlafen konnte wegen meiner Zimmer Nachbarin . ( Schnarchnase) aber sie geht morgen, also krieg ich diese Nacht auch noch rum. Mit den Leuten versteh ich mich super, hab auch schon richtige Freundschaften entwickelt mit denen ich aufjedenfall nach der Klinik noch Kontakt halten möchte. Ja das Essen ist hier Solala aber wenn man Hunger hat, schmeckt alles
Ich berichte euch dann nächste Woche , wie's bei mir weiter gegangen ist, vorallendingen mit den Konfrontations Übungen drückt mir die Daumen
10.03.2016 20:04 •
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