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Ich befinde mich gerade in einer hochakuten Phase, nur angespannt, weine ständig, kann kaum essen, schlafe schlecht. Es ist seit ein paar Tagen so schlimm.
Verhaltenstherapie habe ich angefangen, bin krank geschrieben, Medikamente nehme ich keine (habe auch starke Angst vor den Nebenwirkungen).
Habe jetzt die Möglichkeit mich stationär aufnehmen zu lassen. Da sind dann aber alle kranken, auch Psychotiker oder Suchtkranke auf Entzug. Sowas macht mir Angst, überhaupt all die Eindrücke die da wären.
Andere Alternative wäre Montag zu schauen, ob ich irgendwoher Medikamente bekommen kann von einem Arzt. Und dann bei einer Tagesklinik anzumelden, Therapieplatz wäre ca ab Mitte Februar verfügbar. Und bis dahin ambulant und mit Medikamenten über Wasser halten. Hat dann den Nachteil, dass ich selbst mit der Angst vor Nebenwirkungen klar kommen müsste.

Habt ihr Erfahrungen oder könnt mir etwas raten oder helfen bei der Entscheidungsfindung? Zu Hause habe ich meinen liebevollen Mann, der mir viel hilft.

12.01.2019 17:20 • 02.05.2019 #1


33 Antworten ↓


Psychotiker findet man wirklich nur auf der geschlossenen und Süchtige auf Entzug auf der Entzugsstation oder auch in der geschlossenen, je nachdem

Sprich doch mal mit der Klinik (da wo Du aufgenommen werden könntest) und frage mal genauer nach was Dich erwarten könnte.
Auch in der Tagesklinik wirst Du von kranken Menschen umgeben sein. Jeder hat dort seine Probleme und sitzen so gut wie im selben Boot.

Dein Mann gibt Dir Sicherheit und das Gefühl für Dich da zu sein. Das ist sehr gut. Also unternimm was und tu etwas für Dich.

A


Akute Phase - besser stationär aufnehmen lassen?

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Zitat von Safira:
Psychotiker findet man wirklich nur auf der geschlossenen und Süchtige auf Entzug auf der Entzugsstation oder auch in der geschlossenen, je nachdem

Sprich doch mal mit der Klinik (da wo Du aufgenommen werden könntest) und frage mal genauer nach was Dich erwarten könnte.
Auch in der Tagesklinik wirst Du von kranken Menschen umgeben sein. Jeder hat dort seine Probleme und sitzen so gut wie im selben Boot.

Dein Mann gibt Dir Sicherheit und das Gefühl für Dich da zu sein. Das ist sehr gut. Also unternimm was und tu etwas für Dich.


Hi!
Habe heute da nachgefragt. Auf der Akutstation wäre das so, dass alle Krankheitsbilder zusammen kommen. Es gibt aber eine stationäre Station für Ängste Depressionen, da könnte ich morgen zum Aufnahmegespräch und man würde schauen wann was frei ist. Und da ich ja ein guter Angstpatient bin, habe ich mir gerade Bewertungen im Internet angesehen, die leider überwiegend schlecht waren (man würde dort allen Sertralin geben, Essen wäre schlecht, über Personal wurde schlechtes geschrieben und das man eher alleine wäre mit sich). Ehrlich gesagt macht mir das Angst und ich frage mich ob das so das richtige ist. Ich könnte jetzt beim Aufnahmearzt fragen wie denn genau der Ablauf aussieht und welche medikamentösen Möglichkeiten es gibt. Leider habe ich SSRIs in der Vergangenheit nicht gut vertragen und sie schnell abgesetzt. Mit tryzyklischen ADs oder Promethazin kam ich besser zurecht, wenn es diese Möglichkeit nicht gäbe wäre das echt doof.
Andere Möglichkeit wäre, dass ich morgen versuche zu einem Neurologen zu kommen und zu Hause Medis ausprobiere. Dann könnte ich mich um einen Tagesklinikplatz bemühen und mit meiner Therapeutin bis dahin weitermachen.
Würden die Aufnahmeärzte ggf auch etwas verschreiben, auch wenn man sich da nicht aufnehmen lässt, bzw sich dann für die Tagesklinik entscheidet?

Zitat von Miro:
Habe jetzt die Möglichkeit mich stationär aufnehmen zu lassen.

Üblicherweise wird so etwas in Der Ambulanz der jeweiligen Klinik besprochen, wo man sich auch sehr gut informieren kann.
Zitat von Miro:
ob ich irgendwoher Medikamente bekommen kann von einem Arzt

Irendwoher ist sicher daneben, du solltest dich an einen Vertrauensarzt wenden, am besten einem Psychiater, der geziehlt auf deine Erkrankung ein Medikament verschreibt.
Zitat von Miro:
dann bei einer Tagesklinik anzumelden, Therapieplatz wäre ca ab Mitte Februar verfügbar

Das kannst ausschließlich du entscheiden, ob du mit deinem Leidensdruck zu Hause klar kommst oder ob du sofort Hilfe benötigst.
Wie du dich entscheidest, handle mit Köpfchen, dann wird es dir auch bald besser gehen.
Zitat von Miro:
habe ich mir gerade Bewertungen im Internet angesehen, die leider überwiegend schlecht waren

Bewertungen sind subjektive Empfindungen, Sertralin ein hervorragendes Medikament und wegen dem Essen Bewertungen lesen und ernst nehmen, naja. Über Essen wird oft in den besten Lokalen hergezogen. Das sollte glaub ich dein geringstes Problem sein.

Zitat von Gerd1965:
Üblicherweise wird so etwas in Der Ambulanz der jeweiligen Klinik besprochen, wo man sich auch sehr gut informieren kann.

Irendwoher ist sicher daneben, du solltest dich an einen Vertrauensarzt wenden, am besten einem Psychiater, der geziehlt auf deine Erkrankung ein Medikament verschreibt.

Das kannst ausschließlich du entscheiden, ob du mit deinem Leidensdruck zu Hause klar kommst oder ob du sofort Hilfe benötigst.
Wie du dich entscheidest, handle mit Köpfchen, dann wird es dir auch bald besser gehen.



Danke! Mein Leidensdruck ist schon sehr hoch. Mit guten Medikamenten die die Erregung/Angespanntheit dämpfen und wenn ich schlafen könnte, dann würde ich mich definitiv zu Hause wohler fühlen. Ich habe aber keinen Psychiater bis jetzt, da ich das letzte Mal vor 5-6 Jahren Medis wg Angst brauchte und dann umgezogen bin. Ich wüsste halt nicht, wie ich es schaffen könnte gleich morgen noch bei einem vorstellig zu werden, als ich letzte woche bei einem Anrief hieß es vor Mai keine Chance.

Zitat von Miro:
als ich letzte woche bei einem Anrief hieß es vor Mai keine Chance.

Psyachiatrie Ambulanz? Die schlagen ein Medikament vor und das kann dann der Hausarzt verordnen

Zitat von Miro:
Habe jetzt die Möglichkeit mich stationär aufnehmen zu lassen. Da sind dann aber alle kranken, auch Psychotiker oder Suchtkranke auf Entzug. Sowas macht mir Angst, überhaupt all die Eindrücke die da wären.

Versuche in der Psychosomatik (NICHT Psychiartrie!) ein Bett oder Platz in der Tagesklinik zu bekommen.
Entscheidender Unterschied: In der Psychiartrie wird meist hauptsächlich versucht mit Medikamenten die Symptome zu unterdrücken und Therapie nur nebenbei. In der Psychosomatik hingegen wird meist versucht durch Therapie (viel intensiver) das Problem anzugehen und Medikamente nur, wenn es unbedingt notwendig ist......

Du hast FREIE Klinikwahl in Deutschland. Wenn die Klinik bei euch vor Ort einen schlechten Ruf hat (nicht Internet, sondern Mund-zu-Mund Propaganda), schau nach einer anderen Klinik. Nur die Fahrtkosten musst du selber tragen, wenn du nicht die nächstgelegene wählst. Aber die paar Euro sind sehr gut investiert, wenn eine andere besser ist.

Zitat von Miro:
Es gibt aber eine stationäre Station für Ängste Depressionen


und das ist genau das richtige für Dich. Probiere es einfach aus. Bewertungen sind rein subjektiv geschrieben. Du kannst ganz andere Erfahrungen machen. Übernehme jetzt mal selber Verantwortung für Dich. Dein Mann kann das nicht ewig für dich übernehmen. Probiere es aus und Du wirst sehen wie es Dir geht.

Am besten wäre es Du gehst da morgen hin und verschaffst Dir einen ersten Eindruck. Medikamente wirst Du höchstwahrscheinlich nicht bekommen ohne Aufnahme. Weil Du ohne Aufnahme nicht in Behandlung bist. Hast Du keinen Psychiater?

Zitat von Safira:

und das ist genau das richtige für Dich. Probiere es einfach aus. Bewertungen sind rein subjektiv geschrieben. Du kannst ganz andere Erfahrungen machen. Übernehme jetzt mal selber Verantwortung für Dich. Dein Mann kann das nicht ewig für dich übernehmen. Probiere es aus und Du wirst sehen wie es Dir geht.

Am besten wäre es Du gehst da morgen hin und verschaffst Dir einen ersten Eindruck. Medikamente wirst Du höchstwahrscheinlich nicht bekommen ohne Aufnahme. Weil Du ohne Aufnahme nicht in Behandlung bist. Hast Du keinen Psychiater?


Habe leider keinen Psychiater, habe das letzte Mal vor 5-6 Jahren Medis gebraucht und bin danach umgezogen.
Es ist erst seit 1-2 Wochen so akut, hatte im letzten Jahr eine Fehlgeburt und danach haben sich nach und nach Angstsymptome eingeschlichen und ich hab mit Vermeidung angefangen. Hatte im Dezember noch mit einer Verhaltenstherapie angefangen, da war es auch noch nicht so akut wie diese Woche. Ich bin aber definitiv jemand der Verantwortung für sich übernimmt, hatte das nur mit meinem Mann geschrieben, weil ja oft geraten wird stationär, wenn die Verhältnisse zu Hause schwierig sind.

Zitat von Miro:
weil ja oft geraten wird stationär, wenn die Verhältnisse zu Hause schwierig sind.


nicht nur dann. Es ist auch ein geschützter Rahmen wo Du 24h/tag professionelle Betreuung und Unterstützung hast. Da ist immer jemand den man ansprechen kann. Mal weg vom Alltag und nur um Dich kümmern.

Mit der Verantwortung habe ich nur geschrieben weil sich das leider oft so einschleicht. Später hast Du Dein Vermeidungsverhalten eingeräumt was dieses noch bestätigt. Es war nicht böse gemeint. Aber es kann sehr gut sein das Dein Mann automatisch Aufgaben übernimmt um Dich zu entlasten.

Miro... 4 Themen am selben Tag?

geh morgen in die Klinik und stimme der Aufnahme zu. Frage Dich was Dir im schlimmsten Fall dort passieren kann. Und welche Alternativen Du in den nächsten Tagen hast.

Zitat von Safira:
Miro... 4 Themen am selben Tag?

geh morgen in die Klinik und stimme der Aufnahme zu. Frage Dich was Dir im schlimmsten Fall dort passieren kann. Und welche Alternativen Du in den nächsten Tagen hast.


Ich hatte viele Fragen, Gedanken waren gestern stark am kreisen, innere Anspannung kaum aushaltbar und nur am weinen. Der Austausch hatte mir etwas geholfen oder ich wollte nur versuchen die Kontrolle zu bekommen über die Ängste ich sag ja, es ist leider gerade akut. Zum Glück geht es mir heute nach Tagen wieder besser sonst wäre ich sogar auf diese Akutstation gegangen.

Zitat von la2la2:
Versuche in der Psychosomatik (NICHT Psychiartrie!) ein Bett oder Platz in der Tagesklinik zu bekommen.
Entscheidender Unterschied: In der Psychiartrie wird meist hauptsächlich versucht mit Medikamenten die Symptome zu unterdrücken und Therapie nur nebenbei. In der Psychosomatik hingegen wird meist versucht durch Therapie (viel intensiver) das Problem anzugehen und Medikamente nur, wenn es unbedingt notwendig ist......


Das würde ich auch so machen. Wenn möglich nur Psychosomatik. Manchmal hilft ja schon, dort anzurufen und Dich auf die Warteliste schreiben zu lassen und dabei betonen, dass es sehr dringlich ist. Manchmal geht dann die Aufnahme schneller als gedacht, wenn kurzfristig jemand anderes absagt.

Zitat von Miro:
Ich hatte viele Fragen, Gedanken waren gestern stark am kreisen, innere Anspannung kaum aushaltbar und nur am weinen. Der Austausch hatte mir etwas geholfen oder ich wollte nur versuchen die Kontrolle zu bekommen über die Ängste ich sag ja, es ist leider gerade akut. Zum Glück geht es mir heute nach Tagen wieder besser sonst wäre ich sogar auf diese Akutstation gegangen.

Welche Entspannungsverfahren kennst Du? Hilft Dir auch Bewegung? Stresskiller Nr.1. Hier schreiben ist auch gut. Gehe aber morgen in die Klinik und spreche mit dem Arzt. Lass Dir helfen

Zitat von Safira:
Welche Entspannungsverfahren kennst Du? Hilft Dir auch Bewegung? Stresskiller Nr.1. Hier schreiben ist auch gut. Gehe aber morgen in die Klinik und spreche mit dem Arzt. Lass Dir helfen


Die Therapeutin hatte mir die 5-4-3-2-1 Übung gezeigt und ich kenne noch Atemübungen wo ich beim ein und ausatmen zähle oder ein Wort wie Ent und Spannung sage. Daran war in den letzten Tagen nicht zu denken, nach 2 min war die Unruhe so krass, dass ich aufspringen musste.
Spazieren gehen habe ich gemacht, jeden Tag und mind 1x. Heute sogar im schlimmsten Regen ever und super nass geworden. Gestern Abend habe ich gepuzzlet, das hatte geholfen. Aber ich denke der Punkt ist da wo ich es einfach nur mit Verhaltenstherapie nicht hinbekomme. Wenn ich dann endlich irgendwann erschöpft einschlafe, wache ich nach 3/4 Stunden mit starker Unruhe auf, das ist echt der Horror. Und den ganzen Tag Anspannung aushalten, nichts mehr essen, ständig Erbrechen, ich denke ich benötige gerade eine intensivere Therapie als 1-2x pro Woche. Ich schaue morgen mal ob stationär oder Tagesklinik, eins von beidem wird es werden.

wenn Du aufspringen musst, scheint Bewegung gut zu helfen. Wie ist es Dir denn nach dem Spaziergang gegangen?

Zitat von Safira:
wenn Du aufspringen musst, scheint Bewegung gut zu helfen. Wie ist es Dir denn nach dem Spaziergang gegangen?



Gestern war es irgendwie danach schlimmer, hab aber auch während des Spaziergangs echt schlimm geweint und war am Ende, im Kopf hatte ich schon gegrübelt, ob ich mich einweisen lasse auf dieser Akutstation.
Heute wieder mit Panik um 4 aufgewacht, hab dann alles mögliche versucht zum Ablenken. Gegen 10 Uhr hab ich dann in der Klinik angerufen und geschildert was los ist und gefragt was ich jetzt machen kann. Da hieß es Akutstation oder bis morgen aushalten und dann zum Aufnahmebüro und gucken wann ich auf diese andere Station könnte. Für Medikamente müsse ich mich an die 116 117 wenden.
Danach musste ich erst mal wieder weinen und hab viel darüber mit meinem Mann gesprochen. Mir ging es dann das erste Mal seit Tagen wieder was besser und die Anspannung ist von einer 10 auf eine 4 runter. Und da pendelt die Anspannung den ganzen Tag schon hin und her, auch nach dem Spaziergang.
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Wie es scheint hast du einen akuten dauerhaften Angstzustand. Das kenne ich auch und ich weiß wie schei. das ist. Diese Pendelei. Hoch runter hoch runter.

Das beim Telefonat dir morgen ein Bett in Aussicht gestellt wird, so wie ich das verstanden habe, nicht auf der Akkustation, ist doch wirklich sehr gut. Auf der akuten würdest du dich wahrscheinlich gar nicht Wohlfühlen. Kannst auch nicht einfach so zur Tür raus. Auch nicht wenn du freiwillig da bist.
Bis morgen ist ja auch nicht mehr lange und den tagesplatz hast du erst im Februar.
Wenn du morgen aufgenommen wirst dann wirst du erstmal stabilisiert.

Zitat von Safira:
Wie es scheint hast du einen akuten dauerhaften Angstzustand. Das kenne ich auch und ich weiß wie schei. das ist. Diese Pendelei. Hoch runter hoch runter.

Das beim Telefonat dir morgen ein Bett in Aussicht gestellt wird, so wie ich das verstanden habe, nicht auf der Akkustation, ist doch wirklich sehr gut. Auf der akuten würdest du dich wahrscheinlich gar nicht Wohlfühlen. Kannst auch nicht einfach so zur Tür raus. Auch nicht wenn du freiwillig da bist.
Bis morgen ist ja auch nicht mehr lange und den tagesplatz hast du erst im Februar.
Wenn du morgen aufgenommen wirst dann wirst du erstmal stabilisiert.


Die sagten ich würde dann morgen erfahren wann man mich aufnehmen könnte, das kann morgen direkt sein, das kann aber auch erst im Laufe der Woche sein.
Bis eben ging es mir auch super, jetzt wo es zur Nacht zugeht kommt die Anspannung wieder. So ne sch... Ich hoffe echt ich bin da gut aufgehoben. Ich müsste ja eigentlich zum Zahnarzt, wahrscheinlich eine Wurzelbehandlung, Backe ist schon dick. Aber ich schaffe es nicht, letzte Woche eine super schlimme Panikattacke da gehabt und grad wird das wieder was dicker und macht mir natürlich Angst, dass ich es nicht mehr rauszögern kann. Und zack ist meine Entspannung vom Tag wie weggeflogen. Hab auch einfach Angst vor morgen.

Ja na dann ist ja klar. So ein entzündeter Zahn kann den Super-GAU Stress auslösen.

Du gehst morgen zu diesem Gespräch. Wenn die dich aufnehmen morgen dann erzählst du den von deinem Zahn und dann kümmern die sich darum. Wenn du zum Zahnarzt musst wirst du von einem Pfleger begleitet.

Alles wird gut

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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