App im Playstore
Pfeil rechts
93

@sarah2

Zitat:
Und wo finde ich einen Therapeuten der sich damit auskennt?


Meine Therapeutin meinte sie kann kein Attest ausstellen. Entweder der HA oder FA.

Bin dann zum FA für Psychiatrie und der hat mir den Wisch ausgestellt. Musste den aber auch bezahlen. Na ja.

Damit bin ich zur Arbeitsagentur (hab vorher in der IT gearbeitet), die haben den kassiert und die Vermittlungsstufe auf Reha runtergesetzt, dH nur unter bestimmten Kriterien, die vorher erfüllt sein müssen.

Damit war der Vermittler dann zufrieden, obwohl er eingangs ebenfalls mit einem Gutachten gedroht hat, was ich mit einem schriftlichen Antrag auf ein Gutachten beim MD erwidert hab, weil ich schon ne AU-Bescheinigung für 3 Monate bekommen hatte und der FA meinte, dass die solange fortgeschrieben wird bis ich die Therapie beendet habe oder von mir aus sage, dass es wieder geht.

Ich kam ja aus der Berufstätigkeit, deshalb gab's keinen Grund die AU oder Attest als Faulheit auszulegen, wie es manche Ärzte wohl angeblich tun, wenn sie von Langzeitarbeitslosen drum gebeten werden was fürs Arbeitsamt zu schreiben, weil die Druck machen.

@sarah2 warum nimmst Du Dir zu Behördengängen denn niemanden mit? Du könntest Dich doch an einen Sozial psychiatrischen Dienst oder eine Caritative Einrichtung wenden, wenn Du alleine nicht zurecht kommst.

A


Vermittlungshemmnis / keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

x 3


Einen Rehastatus habe ich bereits.
Bringt mir aber nichts, weil die Rehaabteilung zur Arbeitsagentur gehört.

Die Frage ist: Was macht ein Beistand?
Wie kann ein Beistand helfen?

Zitat von sarah2:
Die Frage ist: Was macht ein Beistand?

Wessen Frage meinst Du?
Generell, so sagt es die Bezeichnung aus, ist ein Beistand jemand, der einem beisteht. Sei es beobachtend oder wenn nötig intervenierend oder schlicht und ergreifend erklärend, falls man etwas nicht versteht.
Zitat von sarah2:
Wie kann ein Beistand helfen?

In dem er beispielsweise das tut, was ich oben genannt habe.
Genau weiß man es, wenn man den Beistand fragt. Dazu muss man ihn sich aber besorgen und wo man ihn bekommen kann, dazu habe ich ja Beispiele genannt.

Du müsstest nicht mal einen Antrag auf EM Rente selbst stellen, das kann man bei einer Geschäftsstelle der DRV Vorort erledigen lassen und muss dann nur am Ende unterschreiben. Dazu muss aber ein Termin vereinbart werden und das muss man schon selbst tun. Was man zum Termin mitbringen sollte, wird einem auch gesagt und sollte was fehlen, das benötigt wird, kann mans nachreichen.

@sarah2

Zitat:
Die Frage ist: Was macht ein Beistand?
Wie kann ein Beistand helfen?


Erstens kennen die sich in dem Behördendschungel besser aus, weil sie täglich damit zu tun haben und zweitens hast Du dann bei den Gesprächen jemanden als Zeugen dabei, damit Dir nicht die Pistole mit Halbwahrheiten auf die Brust gesetzt wird.

Der oder die kann Dich auch zu den Arztterminen begleiten und dem Arzt nochmal genauer erklären wieso, weshalb und warum das JC einen Attest benötigt, falls da Fragen herrschen.

Ärzte sitzen ja im allgemeinen so selten beim Amt oder haben damit so wenig zu tun, dass die nur ihren Aufgabenbereich sehen und ein Attest heißt auch immer im Zweifel, dass der Arzt mit seiner Unterschrift dafür bürgt, dass der Attest einem Gutachten der RV standhält.

Zudem sind manche Ärzte vllt. auch nicht so gut darauf zu sprechen, wenn sie hören, dass es um Sozialleistungen geht und zögern dann mit ner langfristigen Freistellung. Sind ja am Ende des Tages auch nur Wähler, die politische Überzeugungen haben und nicht zu arbeiten ist für diesen oder jenen ein rotes Tuch.

In dem Fall kann ein Beistand ebenfalls dazu beitragen, dass dieser Eindruck entschärft wird, denn die Hilfsbedürftigkeit oder AU ist idR bei psychischen Problemen eine subjektive Einschätzung des Arztes, im Gegensatz zu einem Rollstuhl oÄ, wo die Einschränkung offensichtlich ist.

Ich glaube auch, dass ein Arzt die Arbeitsfähigkeit anders definiert als das Jobcenter.
Der Arzt sieht, dass die Person es schafft aus dem Haus zu gehen, einigermaßen fit wirkt und ein kurzes Gespräch führen kann.
Das Jobcenter sieht eben noch andere Dinge wie: mangelnde Belastbarkeit, Probleme im zwischenmenschlichen Bereich etc.

@sarah2
Hast du denn eigentlich auch einen psychiater? Wenn dein Therapeut sich da so sperrt.

Nein einen Psychiater habe ich nicht.
Braucht man den überhaupt, wenn man keine Medikamente nimmt?

Zitat von sarah2:
Und wo finde ich einen Therapeuten der sich damit auskennt?

Der muss sich damit nicht auskennen.Der braucht Dir nur ein Attest ausstellen das Du seiner Meinung nach nicht mehr arbeitsfähig bist und eine Reha sinnlos wäre aufgrund Deiner Erkrankung. Fertig.

Zitat von Kermit:
Der muss sich damit nicht auskennen.Der braucht Dir nur ein Attest ausstellen das Du seiner Meinung nach nicht mehr arbeitsfähig bist und eine Reha sinnlos wäre aufgrund Deiner Erkrankung. Fertig.

Ja und der wird schwer zu finden sein.

Zitat von sarah2:
Nein einen Psychiater habe ich nicht. Braucht man den überhaupt, wenn man keine Medikamente nimmt?

Ich nehme auch keine Medikamente (mehr) und habe eine Psychiaterin. Das ist jetzt eine rein subjektive Erfahrung, aber die Berichte meiner Psychiaterin wurden immer ernster genommen als Hausarzt oder Therapeut.

@sarah2
Zitat:
Ich glaube auch, dass ein Arzt die Arbeitsfähigkeit anders definiert als das Jobcenter.
Der Arzt sieht, dass die Person es schafft aus dem Haus zu gehen, einigermaßen fit wirkt und ein kurzes Gespräch führen kann.
Das Jobcenter sieht eben noch andere Dinge wie: mangelnde Belastbarkeit, Probleme im zwischenmenschlichen Bereich etc.


Fürs JC sind mangelnde Belastbarkeit und psychosoziale Probleme aber auch kein Grund nicht arbeiten zu gehen, sondern maximal ein Hemmschuh, der die Möglichkeiten der Vermittlung einschränkt.

Wird mMn auch schwer werden damit einen Arzt zu finden, der das anders sieht.

Hast Du denn iwelche Diagnosen?

Soziale Ängste und Depression
Ja das ist es eben ein Hemmschuh der die Vermittelbarkeit massivst einschränkt.

@sarah2

Kann ich gut nachvollziehen.

Ist halt die Frage, ob Dir'n Arzt dafür ne langfristige AU und ggf. nen Anspruch auf die EM-Rente attestiert.

Würde vermuten, dass sich die meisten dagegen sperren werden, weil beides als therapiefähig gilt und solange da nicht irgendwo auf einem Zettel steht, dass Du austherapiert bist werden die rummaulen, dass man ja noch dran arbeiten könne, nicht alle Messen gesungen sind, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten, andere es auch schaffen und was man da so alles für tolle Floskeln finden kann, um Nein zu sagen.

Mhm. Vermutlich würde ich da an Deiner Stelle den Weg über den MD gehen und nicht über nen Arzt. Da rennst Du Dir am Ende die Hacken wund für nix. Da jetzt iwen zu überzeugen, dass es nicht geht dürfte zum Glückspiel werden.

Definitiv solltest Du Dich aber nicht dazu nötigen lassen, Dir jetzt nen Attest aus den Rippen zu schneiden, damit Dich das JC für 6 Monate rausnehmen kann.

Wiegesagt bewirbst Du Dich ja überall, nimmst Vorstellungsgespräche wahr, machst die Auflagen zur Mitwirkung mit.

Wenns nicht klappt, dann ist es eben so und es ist nicht Dein Druck, Kunden innerhalb einer Fristsetzung in eine zumutbare Arbeitsstelle zu vermitteln.

Zitat von sarah2:
Nein einen Psychiater habe ich nicht. Braucht man den überhaupt, wenn man keine Medikamente nimmt?

Ja, genau für solche Situationen, in der du gerade steckst. Das Jobcenter will eine Bescheinigung von einem Arzt. Dein Hausarzt macht es nicht, weil psychische Diagnosen nicht sein Fachgebiet sind, dein Therpapeut macht es nicht, weil er kein Arzt ist und nicht die Qualifikation für die Ausstellung von ärztlichen Bescheinigungen hat, also bleibt der Psychiater, der Facharzt auf diesem Gebiet ist und als Arzt eine Bescheinigung ausstellen darf, die von Ämtern akzeptiert wird.

Es ist eben auch ein hin und herschieben.
Das Jobcenter möchte mich an die Rentenversicherung bzw. ans Sozialamt abschieben.
Die Rentenversicherung schiebt mich ohne Attest wieder zurück ans Sozialamt.
Das Jobcenter schickt mich zum Arzt um eine Bescheinigung zu bekommen.
Der Arzt schickt mich zurück zum Jobcenter, weil die für die Vermittlung zuständig sind.
Das Jobcenter schickt mich zum Therapeuten um eine Bescheinigung zu bekommen.
Der Therapeut schickt mich zurück zum Jobcenter, weil die für die Vermittlung zuständig sind.
Das Jobcenter schickt mich zum Therapeuten damit dieser schnell Vermittlungshemmnisse abbaut.
Der Therapeut möchte nicht als Helfer einer Behörde benutzt werden.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von sarah2:
Der Therapeut möchte nicht als Helfer einer Behörde benutzt werden.

Das gehört aber eigentlich mit zu seinem Aufgabenbereich. Therapeuten müssen ja auch einen Bericht schreiben, wenn jemand eine Schwerbehinderung beantragt. Das geht auch an eine Behörde.
Mein Therapeut hat mir damals eine Bescheinigung ausgestellt, dass ich nicht mehr schuldienstfähig bin und stattdessen in der Verwaltung untergebracht werden soll. Das war zwar bindend bindend und mein Arbeitgeber (der Staat) wäre nicht verpflichtet gewesen, das auch zu machen, aber es wurde zum Glück berücksichtigt.

Zitat von illum:
Kann ich gut nachvollziehen.

Ist halt die Frage, ob Dir'n Arzt dafür ne langfristige AU und ggf. nen Anspruch auf die EM-Rente attestiert.

Würde vermuten, dass sich die meisten dagegen sperren werden, weil beides als therapiefähig gilt und solange da nicht irgendwo auf einem Zettel steht, dass Du austherapiert bist werden die rummaulen, dass man ja noch dran arbeiten könne, nicht alle Messen gesungen sind, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten, andere es auch schaffen und was man da so alles für tolle Floskeln finden kann, um Nein zu sagen.

Mhm. Vermutlich würde ich da an Deiner Stelle den Weg über den MD gehen und nicht über nen Arzt. Da rennst Du Dir am Ende die Hacken wund für nix. Da jetzt iwen zu überzeugen, dass es nicht geht dürfte zum Glückspiel werden.

Definitiv solltest Du Dich aber nicht dazu nötigen lassen, Dir jetzt nen Attest aus den Rippen zu schneiden, damit Dich das JC für 6 Monate rausnehmen kann.

Wiegesagt bewirbst Du Dich ja überall, nimmst Vorstellungsgespräche wahr, machst die Auflagen zur Mitwirkung mit.

Wenns nicht klappt, dann ist es eben so und es ist nicht Dein Druck, Kunden innerhalb einer Fristsetzung in eine zumutbare Arbeitsstelle zu vermitteln.

Ja so wird es sein.
Beides gilt als therapierbar.
Deswegen werden Ärzte und Therapeuten keine Bescheinigung ausstellen.

Zitat von sarah2:
Ja so wird es sein. Beides gilt als therapierbar. Deswegen werden Ärzte und Therapeuten keine Bescheinigung ausstellen.

Dann gibt's halt Therapie. Die kann dauern. Erst mal einen Platz finden und dann muss sie ja auch noch funktionieren. Garantie gibt's keine. Vielleicht ist sie ja gerade wegen den zwischenmenschlichen Problemen ja auch therapieresistent.

A


x 4


Pfeil rechts



Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
App im Playstore