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Hallo leider noch wert unter zwangsgedanken? Und falls ja wie lebt ihr damit ? Was habt ihr unternommen ? Und wo wart ihr in Kliniken ? Fühlt euch umarmt und nicht allein

10.03.2023 10:01 • 13.03.2023 x 1 #1


81 Antworten ↓


Verständnisfrage: Spricht man von Zwangsgedanken, wenn man Gedankens nicht kontrollieren oder verhindern kann?

Spannend fände ich die Inhalte solcher Gedanken von anderen, so dass man für sich selbst einschätzen könnte wie normal oder anormal die eigenen Gedanken sind. Ich gehe davon aus, dass viele Leute nicht alleine mit dem Problem sind - in unterschiedlichsten Ausprägungen und sehr individuellen Ausprägungen.

(Ich weisss natürlich, dass dies sehr persönlich ist und respektiere das. Hinzu kommt, dass es wenige Möglichkeiten zur absolut anonymen Äusserung gibt.)


Ich denke dass man entsprechende Gedanken unter anderem folgendermaßen einordnen kann:

Eine grobe Kategorisierung inhaltlich:

• ich denke an etwas, was mir zustößt
• ich denke an etwas was ich anderen antue
• ich bin nicht ausreichend/werde nicht akzeptiert
• ich denke an etwas was ich mir antue
• ich denke an Dinge sie ich machen muss

Kategorisierung bzgl. Intensität, weshalb die Gedanken unangenehm sind:

• Gedanken, die mich quälen.
• Gedanken für die ich mich schäme.
• Gedanken die mir Angst machen.
• Gedanken wegen denen ich angespannt und unruhig bin
• Gedanken, die mir Zeit rauben

Interessant in diesem Zusammenhang fände ich auch, inwiefern andere Leute Angst haben diese Zwangsgedanken anderen Menschen mitzuteilen: aus Angst vor (teilweise gefühlter) sozialer oder im schlimmsten Fall sogar staatlicher/juristischer oder andersweitiger Sanktion/Verfolgung.

Ich selbst war mir zum Beispiel jahrelang sicher, dass ich nich weder einem Psychiater noch andersweitig öffnen könnte (ich hatte damals aber noch keine Ahnung vob einem Begriff Zwangsgedanken, im konkreten Fall war es wohl auch das übliche, was an Gedanken und Gefühlen im Laufe der Pubertät auftritt)

Was ich aber auf jeden Fall noch anmerken will: Mir hat geholfen, dass ich mir überlegt habe, dass es ziemlich krasse Literatur gibt. Irgendwoher müssen die Ideen ja kommen. Stephen King hat lange und oft unter Pseudonym geschrieben, Fifty Shaded of Gray ist ein viel gekauftes Buch.

Ich würde jetzt einfach mal von einem mich störenden Gedanken berichten, der häufig in gleicher Form auftrat:
Er beinhaltete
• Eifersucht
• Rachegelüste
• Ich hatte den Eindruck dass ich ziemlich konkrete Vorstellungen der Rache hatte
• Er blockierte mich, liess mich erkennen, dass tief in mir recht primitive Grundgefühle vorhanden sind, die mir Angst machten und raubte mir im Nachhinein einfach viel Zeit.

Ich fand irgendwann den Vorschlag zu einer Meditation, dass man Gedanken einfach zulassen und beobachten soll (mit Disclaimer: ggf. unter professioneller Aufsicht!).
Ich traute mir das zu und liess dden Gedanken einfach freien Lauf.... Ich machte das ein zweimal, als sie Gedanken auftraten. Seither, treten die konkreten Gedanken sehr selten auf, ich heisse sie willkommen und bitte sie dass sie mich auch zügig wieder verlassen sollen. (Hört sich wahrscheinlich lomusch an, aber ich kann es leider nicht anders beschreiben). Während solchen Gedanken versuche ich mich manchmal, auf die Vorderseite der Stirn und meinen Atem zu kobzentrieren um innere Ruhe und ggf. Ablenkung zu finden. (Stichwort drittes Auge - keine Ahnung, wie wissenschaftlich das ist, es beruhigt mich aber manchmal tatsächlich)


Abschliessend noch allen Personen, die anwegen ihren Gedanken leiden und die eventuell auch teaumstische Erfahrungen erlebt haben: Alles gute! Ich wünsche euch, dass ihr euren Alltag gut leben könnt, euch damit arrangieren könnt, anderen Menschen verzeihen könnt und auch klar im eigenen Handeln Gedanken von Taten unterscheiden könnt.

A


Zwangsgedanken wer ist betroffen und wer hat Erfolg

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Vielen Dank für deine Antwort.

@Träumerin33
In welche Richtung gehen deine zwangsgedanken ?
ich hatte schon sehr viele im Leben, konnte aber tatsächlich schon einige ablegen .

Aggressive zwangsgedanken an mich und andere leider

@Träumerin33 kenne ich zu gut, ich kann dir nur raten in dich zu gehen.
Ich war in einigen Kliniken die für mich einfach nichts gebracht haben.
Früher hab ich mir selber
Trigger

so weh getan, hab mich selbst geschlagen..meinen Kopf teilweise gegen Wände gehauen und auch Spiegel mit meinem Kopf zerschmettert ..
Ich bin auch nicht davor zurück geschreckt anderen weh zutun.



Mit der Zeit wurde ich irgendwie ruhiger, auch wenn ich manchmal denke „ ey am liebsten das und das „

ich denke hauptsächlich an mein Kind, an meine Familie ..
mir hat leider nix geholfen, es musste irgendwann einfach klick machen .
bei mir hat es erst Klick gemacht als ich schwanger wurde.

hast du den jemanden zum reden ? Reden hilft meist schon sehr viel ..
vielleicjt findest du ja etwas, was dich in diesen Monaten unter bringt und ablenkt .
Ich hab mir oft meine Kopfhörer geschnappt und bin lange lange draußen spazieren gegangen ️

ich hoffe du findest einen Weg für dich.

wenn’s wirklich garnicht mehr geht würde ich dir eine Klinik trotzdem empfehlen, die können am besten mit sowas umgehen

Ich bin in einer Klinik nur leider akut und hier bekommen ich keine Hilfe mir geht es hier schlechter als vorher ich kann nix mehr hab vor allem Angst versuche irgendwie in eine andere Klinik zu kommen !

@Träumerin33 dann würde ich direkt in eine andere Klinik.
Es gibt leider echt schlimme Kliniken ..


Aufjedenfall versuchen eine andere zu finden
Im Notfall kannst du dich bestimmt doch selbst entlassen oder ?

@Jasixyee Ne da bin ich zu Schwach sein und mein Freund ist in nrw bei seiner Familie

Ich leide auch an Zwangsgedanken, die ich als sehr belastend empfinde, da sie inhaltlich oft starke Trigger sind und ich kanns aber trotzdem nicht kontrollieren oder abstellen. Bisher war ich in Verhaltenstherapie, wo es aber eher um meine Zwangshandlungen ging... die hab ich einigermaßen in den Griff bekommen, dafür werden die Gedanken gefühlt immer schlimmer und aggressiver. Suche aktuell einen neuen Therapieplatz bzw. stehe auf Wartelisten... stationäre Klinik würde ich auch in Betracht ziehen, wenn es gar nicht mehr anders zu ertragen ist.

Y@Antiqua handel am besten so schnell wie möglich. Schön Klinik oder Münster würde ich dir empfehlen.

Welche Gedanken hast du den wenn ich fragen darf ? ️ gute Besserung

Die Zwangsgedanken können inhaltlich sehr unterschiedlich bei mir sein, je nach Auslöser/Trigger... oft sind es Gewaltgedanken gegen mich selbst, sexuelle Gewaltgedanken - oder ( und diese Art von Zwangsgedanken finde ich besonders schlimm ): zwanghaftes Grübeln, wie geliebte und mir nahestehende Menschen zu Tode kommen könnten, Krankheiten, Unfälle, qualvolles Leiden,... was ich mir dann sehr bildlich vorstelle und was mich fast in den Wahnsinn treibt, weil ich diese Gedanken in dem Moment nicht abstellen kann.

Oh man ich kenne das alles ️ wie oft hast du das ? Und wie kommst du damit klar ? Machst du was dagegen ?

Zitat von Träumerin33:
Oh man ich kenne das alles ️ wie oft hast du das ? Und wie kommst du damit klar ? Machst du was dagegen ?

Tut mir leid, dass du auch so von diesen Zwangsgedanken geplagt wirst
Ich empfinde das echt als eine enorme Belastung... klar gibt es mal bessere und mal schlechtere Tage, aber es vergeht eigentlich kein Tag, an dem ich nicht von irgendwelchen Zwangsgedanken verfolgt werde. Tagsüber kann ich mich noch einigermaßen ablenken... die Abende und Nächte sind schlimm.

Das tut mir sehr leid. Ich hab das bis jetzt nur phasenweise gehabt. Und es quält mich sehr und belastet mich sehr. Es schränkt den Alltag zu sehr ein ich hab bis Mitte Februar dichtgehalten es alleine zu schaffen aber leider ging bei mir nichts mwhr

Ich war wie gesagt schon in Therapie, die wurde aber nicht verlängert und da standen auch eher meine Putz,- und Waschzwänge im Fokus, die sich seitdem deutlich gebessert haben. Aktuell suche ich einen neuen Platz, diesmal hätte ich gerne einen Therapeuten, der sich speziell auf die Zwangsgedanken fokussiert, da das im Moment das ist, was mich psychisch am meisten quält.

Eine Zeit lang bekam ich Citalopram... das half mir kurzzeitig gegen meine Panikattacken, aber irgendwann auch nicht mehr und die Gedanken Träume wurden unter der Einnahme sogar eher schlimmer... hab es dann irgendwann wieder abgesetzt, da meine Psychiaterin mir auch konsequent nichts anderes verschreiben wollte... warum auch immer.

Ja Medis beruhigen aber helfen weiß ich nicht. Google doch mal nach Therapie zwangsgedanken und ich empfehle dir auf Instagram Facebook ube intenet das ocdland. Und sonst am besten in eine Klinik
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Hallo @Antiqua,

wow, das ist hart, den Punkt, dass man ständig daran denken muss, dass es geliebten anderen Menschen schlecht geht(in den unterschiedlichsten Ausprägungen...) hatte ich gestern, als ich über das Thema Zwangsgedanken nachdachte nicht notiert. Ich kann mir vorstellen, dass wiederkehrende Gedanken in dieser Art sehr verstörend sein können, dich vielleicht vom schlafen abhalten und in dieser Form eine Qual sind.

Ich wünsche dir, dass du zügig an jemanden kommst, der dir auch wirklich helfen kann.

Ich versuche mich bei Themen, die ich nicht kenne und in der Intensität nicht einschätzen kann, eher zurückzuhalten, was Ratschläge anbelangt, gebe dir aber doch einen mit...

Versuche, alle diese Gedanken im Moment aufzuschreiben, wenn du sie erlebst. (kleines Taschenbuch...)
Du kannst dann eh nicht schlafen, die schrecklichen Gefühle und die Angst sind sowieso schon da.

Schreibe es knapp, aber dennoch möglichst detailliert auf. Einmal die Inhalte, andereseits, aber auch wie du dich fühlst und was die körperlichrn Empfindungen sind.

Am besten im Nachgang vielleicht für ähnliche wiederkehrende Gedanken eine Zusammenfassung in das selbe Dokument schreiben, bzw. diese Zusammenfassung an den rumichtigen Stellen ergänzen, aber zu jedes Mal die Datei sichern. Es entsteht dann ein vollständiges Bild.

Ich selbst schreibe auch gerne im Akutfall am Laptop in diese Datei rein.

Weshalb dieser Zirkus mit dem aufschreiben? Diese Berichte kannst du dann zur Therapie nitnehmen und ihr könnt dann wirklich dort anfangen wo du gerade stehst. (Ich selbst kenne es, dass ich in der kurzen Zeit beim Arzt oft Dinge die mir wichtig sind nicht oder aus meiner Sicht unvollständig berichte)

Alles Gute dir.
• Ich wünsche dir, dass du die Gedanken als Teil von dir akzeptieren lernst.
• Ich wünsche dir dass du rational erkennen lernst, welche der Gedanken sehr unwahrscheinlich sind und diese dann mit dem entsprechenden Vermerk (z.B. heftige aber unwahrscheinliche Gedanken) etwas bändigen kannst
• Und schliesslich auch bei Gedanken, die eher wahrschwinlich sind, dass du lernst, damit zu leben ohne zu sehr zu leiden. Wie wir alle mit dem Fakt leben, dass das Leben endlich ist, manchmal viel zu schnell beendet wird und dass wir Menschen Nerven und Gefühle haben und somit Schmerz, psychischen Schmerz und Erniedrigungen erleben können.

PS. @Antiqua Denkst du dass du selbst Dinge bzgl Putz und Waschzwänge auf das Thema Zwangsgedanken anwenden kannst?

Btw. Wie genau wurde dir bzgl. Putz -und Waschzwang in der Therapie geholfen?
(Falls es das Thema hier sprengt, und du möchtest(!) kannst du ggf. auch auf etwas verweisen, was du bereits geschrieben hast oder in einem anderen Thread antworten.)

Zitat von Träumerin33:
Ich bin in einer Klinik nur leider akut und hier bekommen ich keine Hilfe mir geht es hier schlechter als vorher ich kann nix mehr hab vor allem Angst versuche irgendwie in eine andere Klinik zu kommen !


@Träumerin33
In wiefern wird dir in der Klinik nicht geholfen, was machen andere Kliniken vielleicht besser?

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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