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@Juliehb

Trigger

Die Tollwut-Angst hatte ich als Kind auch sehr sehr stark und auch bis vor wenigen Jahren hatte ich immer wieder mal Phasen, wo diese Angst wieder aufgeflammt ist... v.a. als meine Oma vor ein paar Jahren von einer Fledermaus gebissen wurde. Da kam die Angst wieder so richtig stark zum Vorschein... mittlerweile ist das zum Glück wieder etwas in den Hintergrund gerückt.



Für mich war es schlimm, da meine Therapie zwecks Wasch,- und Putzzwänge im März 2020 endete und genau da das mit Corona richtig los ging und man wirklich ÜBERALL aufs richtige Händewaschen, Desinfektion, etc. hingewiesen wurde... ich hab vorher eben sehr oft und zwanghaft Hände gewaschen, desinfiziert, geputzt,... das war echt das schlechteste Timing ever, dass meine Therapie genau da endete und im gleichen Moment die Corona-Sch**** ins Rollen kam. Ich hatte die letzten Jahre so hart zu kämpfen nicht wieder rückfällig zu werden, das war schon direkt eine richtig harte Generalprobe für die Skills usw. die ich in der Therapie gelernt hatte... aber irgendwie hab ich es geschafft, ohne das es wieder zwanghaft wurde... und glaub das war letztlich auch der Punkt, durch den ich jetzt lockerer bin... weil ich mir denke, wenn ich die Corona-Jahre geschafft hab, ohne wieder total in meine alten Zwangsmuster zu verfallen, dann schaffe ich das auch weiterhin.

Jetzt sind es wirklich eher diese Zwangsgedanken, die mich psychisch fertig machen und mit denen ich einfach nicht umgehen kann.

Ja das hab ich auch mit den zgs….

A


Zwangsgedanken wer ist betroffen und wer hat Erfolg

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@Antiqua

Wir haben wirklich beeindruckende Parallelen.

Trigger

Wow bei dem Biss wäre ich durchgedreht. Überlege mich impfen zu lassen was natürlich Quatsch ist. Diese Angst vor tödlichen Krankheiten schon als Kind hat vermutlich tiefenpsYchologische Gründe, die ich inzwischen auch weiß. Davon gehts halt nur nicht weg.


Das mit Corona glaube ich dir. Das war schlechtes Timing. Mit meiner Herz und Angst vor Viren war Corona für mich die Hölle oder ist es noch. Damals in 2020 wars für mich subjektiv weniger schlimm, weil ich mich schützen konnte und eh gerne daheim bin.

Trigger

Hatte aber eine heftige Infektion im Juni, während meiner krise und die hat alles nochmal echt schlimm gemacht körperlich und seelisch. Hatte mich grad wieder erholt von der Klinik und meinem Zustand. Und für mich ist es jetzt schlimmer, weil das Virus nur noch so durchrauscht und ich hab solche Angst vor einer erneuten Infektion. Hab mich total isoliert und trotzdem kann’s einem beim Arzt / einkaufen treffen und die Einsamkeit ist auch sch.. Aber man versucht seine mentale Gesundheit so zu schützen, weil man vor den eigenen Abgründen so Angst hat.


@Antiqua ich find die Schematherapie hat Eigtl einen guten Ansatz. Der ist relativ komplex und kann ihn auch schlecht zusammenfassen.

Aber der Gedanken, dass Gedanken erst mal nur Gedanken sind und nichts mehr klingt total banal aber irgendwie auch genial.

Und das wir jetzt so lange unsere Gedanken trainiert haben über Jahrzehnte und damit richtig gut darin sind, diese Zwangsgedanken Ängste etc zu haben. Und das umzutrainiern kostet eine Menge Zeit.

@Juliehb

Trigger

Das mit dem Biss war schon ein heftiger Trigger für meine Tollwut-Angst. Meine Oma hat es hingegen erst gar nicht ernstgenommen... sie erzählte mir das damals am Telefon, dass sie draußen eine Fledermaus gefunden hatte, die wohl auch irgendwie krank war, da sie am Boden rumkauerte. Sie hat die Fledermaus dann mit der Hand genommen und an einen sicheren Platz tragen wollen, dabei wurde sie mehrfach ! in den Finger gebissen. Ich habe echt auf sie eingeredet, dass sie damit zum Arzt sollte. Wollte sie erst nicht. Sie ging letztlich erst 1-2 Wochen später zu ihrem Hausarzt, der hat sie nicht ernstgenommen bzw. nur irgendeinen Spruch gebracht, dass es jetzt wohl im Fall der Fälle eh zu spät wäre, da sie so lang gewartet hat. Die kommenden Wochen und Monate waren schwer zu ertragen, die ganze Zeit die Angst, dass bei meiner Oma irgendwelche Symptome einsetzen könnten.



Das kann ich verstehen... für meine Herzangst war das mit Corona auch nicht einfach, zumal man öfter mal von Fällen gehört hat, wo es zu Herzmuskelentzündungen kam. Ich kenne selbst auch eine Person, die seit Corona Herzprobleme hat... aber sie war auch mit der Delta-Variante infiziert und hat sich zudem wenig geschont während der Infektion und sich körperlich übernommen. Bei der Omikron-Variante mache ich mir etwas weniger Sorgen, da die ja eher die oberen Atemwege zu befallen scheint und nicht so weit abwandert in den Körper. Trotzdem bleibt die Angst, dass es einen Verlauf mit Komplikationen geben könnte oder das das Virus wieder mutiert. Corona war für viele Menschen sicher ein richtig fieser Trigger, wenn man vorher psych. eh schon Probleme dieser Art hatte.

Ich hab mal mit Anfang 20 gesagt als die Schweine - oder Vogelgrippe mal kurz ein thema war, dass ich nicht weiß, wie ich eine Pandemie schaffen soll. Und Here we are now!

Versuche mir auch diese Dinge einzureden, hatte selbst auch Probleme mit der 1. Infektion. Trotzdem triggert mich jeder Schnupfen und die Sorge es könnte Corona sein. Glaub, die meisten Menschen verdrängen das halt einfach (ist menschlich), um eben ihren Alltag bewerkstelligen zu können.
Hab mich da aber auch zu viel belesen und weiß zu viel das macht’s meistens ja nicht besser. ‍️

Arbeitest du aktuell? Ich hab das Gefühl; Struktur würde mir helfen. Vor 1.5 Jahren hatte ich „alles“, was ich im Leben wollte und brauchte und jetzt bin ich nur noch ein Haufen elend was 600km von ihrer Heimat entfernt ist und Angst hat und eklige Gedanken.

Ich wohne auch ca. 700km weit weg von meiner Heimat. Aktuell bin ich berentet als erwerbsunfähig noch bis November, dann wird wieder ein neuro-psychologisches Gutachten gemacht und geschaut, was vielleicht schon wieder geht und was nicht. Hab auch das Gefühl, dass mir Struktur im Leben fehlt... versuche schon mich abzulenken so gut es geht und meinen Tag so zu gestalten, dass ich nicht so viel nachdenke und grübele... aber das ist echt schwierig... immer wieder gehen die Gedanken los und die Ängste... hab auch einen Schwerbehindertenausweis bekommen, weil meine psych. Probleme als so stark eingestuft wurden, hoffe so sehr, dass sich das auch wieder bessern wird komme mir so kaputt und nutzlos vor.

Ich hab em Rente seit 2008 und Behinderung 30% !

Hab einen Pflegegrad 2 ! Ich habe keine Lust mehr hier !

Bei mir sind es 50%... man wird halt auch komisch angeschaut, wenn man in jungen Jahren schon berentet ist und das nur wegen der Psyche... das sieht man einem eben nicht an und wird daher oft nicht verstanden. Wenn die Frage Was machst du so beruflich? kommt, versuche ich mich da schon immer irgendwie raus zu winden... ist bei Smalltalk und beim Kennenlernen ja leider immer eine der ersten Fragen, die gestellt werden und meistens falle ich da schon aus dem Raster dann und hab das Gefühl die meisten wenden sich dann auch recht schnell wieder von einem ab

@Antiqua du bist stark. Hier sind eigentlich alle stark. Was ich von dir gelesen habe, müssen die anderen erstmal nachmachen und aushalten ( die normalen).
Also, allen hier wirklich großen Lob

Ich hab einfach so schreckliches Heimweh, aber auch keine Kraft wieder in den Norden zu ziehen.

Bei mir läuft aktuell gar nichts. Ich soll auf Reha - der Antrag bis zum Aufnahme Termin , den es noch nicht gibt sind bisher lockere 7 Monate. Wow!

Aber ich möchte nach aktuellen Erfahrungen such nicht auf die Reha. Aber was möchte ich dann?
Psychaterin will Medikament, Therapeut, das ich erst mal vor Ort bleibe und dann gerne hier arbeite. Allerdings kann msn von Teilzeit ja net leben und dem Partner auf der Tasche liegen. Das belastet einen zusätzlich, auch wenn er es machen würde.
Kämpfe Mich grad durch den Antrag auf teilerwerbsminderungsrente.

Und den Tag zu gestalten ohne Aufgaben ist echt schwierig. Lieg aktuell noch im Bett

@Bosnian stimme ich absolut zu!

Danke

Ich denke auch, die meisten hier sind wesentlich stärker, als sie denken... auch wenn man sich oft selbst schlecht und klein redet oder der Kopf einem das einreden möchte.

Psychische Probleme, Zwänge, Ängste, usw. sind oft auch ein Fulltime-Job, auch wenn das nicht verstanden wird. Es wird immer geglaubt, man hätte ein entspanntes Leben und quasi Dauerurlaub... zumindest kommt mir das manchmal so vor. Grad von anderen Frauen werde ich oft von oben herab behandelt, weil ich nicht arbeitsfähig bin aktuell... einige haben sich abgewendet. Darum fehlt mir sowas wie eine beste Freundin, was ich schade finde. Mit Männer hab ich das bisher nicht so stark erlebt, da wurde ich nie so herablassend behandelt... aber letztlich kommt es eben auf den Charakter des Menschen an, manche sind eben einfach a*schig und stellen sich gerne über andere.

@Antiqua ja man schämt sich. Für eine Krankheit, die unglaublich schwierig behandelbar ist und für die man nichts kann. Die mit so viel leid, Armut und Ausgrenzung verbunden ist.

Ich hab mich auch nur durchs Leben gequält bisher, hab die Probleme, seit ich ein Kleinkind war.

Und selbst den klügsten und nettesten Menschen um mich rum fällt es schwer zu verstehen und zu akzeptieren, wie es mir geht.

@Antiqua habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

Auch sowas wie „du bist jung, du bist gebildet und hübsch, was kann dein Leben schon schwierig sein?“

In meiner letzen Krise sind auch eher die männlichen Freunde geblieben. eine richtige Freundin fehlt mir sehr. Genau wie Familie.

@Juliehb an manchen Tagen ist es echt schwer sich aufzuraffen... habe mir zwar vorgenommen immer so gegen 7 Uhr aufzustehen, eine Runde zu laufen oder zu spazieren und dann noch einzukaufen usw. ...schaffe das aber auch nicht jeden Tag und manchmal liege ich auch einfach viel zu lange da und grübele.

Im Moment hab ich auch wieder Schlafstörungen, kann oft nicht einschlafen, liege stundenlang wach... oder kann nicht durchschlafen, wache ständig auf, hab Albträume,... ätzend!

Zitat von Juliehb:
@Antiqua habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch sowas wie „du bist jung, du bist gebildet und hübsch, was kann dein Leben schon schwierig sein?“ In meiner letzen Krise sind auch eher die männlichen Freunde geblieben. eine richtige Freundin fehlt mir sehr. Genau wie Familie.

Ja genaue... so Kommentare kommen oft, es wird eben nicht verstanden, weil man es einem nicht ansieht... ein gebrochenes und eingegipstes Bein sieht man, aber psychische Probleme eben nicht, das heißt aber nicht, dass man deswegen darunter nicht leidet oder das es einem schlecht geht.

Hatte noch 1-2 Freundinnen, aber seit ich erwerbsunfähig bin, benahmen die sich mir gegenüber so komisch... es kamen immer so subtile und dumme Sprüche... wenn ich mal was essen war oder mir was gekauft/gegönnt habe, was ich echt nicht oft tue und wo ich eh immer ein schlechtes Gewissen habe, kamen Sprüche wie Eigentlich müsstest du dich bei uns bedanken, denn im Grunde bezahlen ja wir dir das... oder Wir müssen dann mal nach Hause, müssen ja morgen früh aufstehen, nicht jeder kann bis Mittags im Bett liegen (als ob man automatisch bis Mittags schläft, wenn man nicht arbeitet)... was sollen so blöde Kommentare? Da hatte ich dann keine Lust mehr drauf.
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Bewerbt euch mal in der schön Klinik. Am besten heute noch da anrufen!

Medis bei Ängsten und Zwängen ist auch nicht prickelnd.


Schämt euch nicht wir leiden schon genug. Und lasst euch nicht unterkriegen

@Antiqua echt nicht zu fassen so Leute: wir haben uns … lasst uns zusammen halten ️

Zitat von Träumerin33:
@Antiqua echt nicht zu fassen so Leute: wir haben uns … lasst uns zusammen halten ️

Online findet man viel eher Gleichgesinnte... vor allem hier im Forum, das finde ich toll und gibt einem irgendwie Kraft und Rückhalt

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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