Guten Morgen Tex,
gleichfalls - danke für die Rückmeldung!
Gut, dass Du diese Details noch reproduzieren kannst...! Ich finde die Taktik, durch das Vorverlegen der Prüfungssituation die Sache insgesamt zu beschleunigen, prinzipiell schon gut. Aber ein klein wenig Vermeidung ist m. E. doch übrig geblieben - nämlich eben durch die selbst veranlasste Verringerung der als quälend empfundenen Wartezeit. Eine vollständige Akzeptanz der Herausforderung wäre gewesen, die Fahrt ohne Dein Insistieren zum ursprünglich vereinbarten Termin zu machen.
Fasse das bitte nicht als Kritik auf, aber schau lediglich mal genau hin, ob nicht solcherlei Situationsglättungen auch in anderen Lebensbereichen stattfinden. Auch das wäre nicht verdächtig aber zumindest ein Merkposten, dass Du eben ein Typ bist, der schwierige Angelegenheiten nicht gerne aufschiebt, weil er sich dabei einfach unwohl fühlt. Hier schließt sich ein wenig der Kreis mit dem obigen Aspekt des Nicht-auffallen-wollens.
Deshalb schlage ich vor, nun die Überlegungen weg vom Anfahren hin zu Deiner Bewertung dieser Situation und der geistigen Bewertung generell zu verlagern:
Fettdruck von mir. Ich würde vorschlagen, Du lässt lediglich den Begriff anders stehen. Weder fährt jemand super an, noch schlecht. Man kann schlechterdings niemandem einen Vorwurf machen, dass er eine routinemäßige Körpertätigkeit nicht jedesmal gleich ausführt. Wenn Du am Mittwoch das körperliche Gefühl hast, diesmal etwas mehr Gas zu benötigen, damit er nicht stottert, dann ist es schlicht folgerichtig, es auch so zu tun.
(Exkurs: Interessanterweise fuhr ich kürzlich mit dem Auto des Vaters meiner Freundin. Mir fiel auf, dass sein Standgas ein klein wenig höher eingestellt war, als es mir üblich erscheint. Auf meinen Hinweis darauf, sagte er mir, dass er das bei der Werkstatt so einstellen ließ, um sich beim Anfahren etwas leichter zu tun. Er kann somit komplett ohne extra Gasgeben losfahren, einfach indem er halbwegs langsam die Kupplung loslässt.)
Nun ein wenig Grundlegendes bzgl. Gefühl, Wahrnehmung und Bewertung:
Wahrnehmung bestimmt bzw. identifiziert alles, was über die Sinneskontakte in den Geist gelangt. Sie stellt Bezüge her, Kategorien und ist bereits durch die o.g. Bewertungen vorgefärbt! Ebenso wie die Gefühle ist die Wahrnehmung ein dualisierender Faktor - keine Instanz! Sie teilt ein (innen, außen, Ich, Welt, meins, gut, schlecht etc.) und grenzt aus. Sie be-stimmt: Erhebt die Stimme über die Dinge.
Gefühl bedingt automatisch Bewertung!
Unsere (Für-)Wahrnehmung ist bereits von diesen Bewertungen gefärbt und somit alles andere als neutral oder objektiv. Das alles ist der passive und idR unbewusste Part des Vorgangs.
Der aktive Part sind oftmals sogar bewusste Reaktionen darauf. Diese Reaktionen können in dreierlei Gestalt erfolgen: Erneutes Denken, Rede und/oder Taten. Sie kann mehrgestaltig auftreten, aber niemals ohne Denken.
Wenn man nun ganz genau hinschaut, erkennt man dass deshalb die meisten unserer alltäglichen Reaktionen eigentlich eine Art Kompensations- oder Zwangshandlung darstellen. Wir wollen (müssen!) uns dazu äußern. Das ist auch der Grund, weshalb viele Psychologen sagen dass wir unserer Meinung Luft machen sollen indem wir sowohl verbal als auch körperlich Klartext reden. Das Bewusstsein ist also eigentlich ständig getrieben! Getrieben von was? Von den Sinneseindrücken und der unbewussten, passiven, automatischen (internen) Beantwortung durch Gefühl, Bewertung und Gestaltungen.
Das Ego setzt sich aus diesem o. g. unbewussten Ablauf zusammen. Aus diesem unbewussten Wirkens-Komplex entsteht das Ego. Es ist ein Nebenprodukt dieses Vorgangs und nährt und erhält sich selbst durch ständige Wiederholung. Das ganze Erleben ist durch das Ego Ich-gefärbt, die Welt wird ins Verhältnis zum Ich gesetzt, alles wird vermeint. Hier liegt das ganze Problem begründet.
Wir erleben uns in einem ständigen Wohlerfahrungssuchlauf, dessen Parameter(n) wir selber ent- und ihnen somit unterworfen haben.
Dazu kann vieles gehören. Auch eine perfekte Anfahrt mit dem Auto... Muss aber nicht
gleichfalls - danke für die Rückmeldung!
Zitat von TNeisel:Da ich das Warten als quälend empfand hatte ich die Optionen entweder die Situation zu vermeiden und abzusagen oder mich der Situation zu stellen und um das Warten eben erträglich zu machen, die Situation direkt herbeizuführen und die anstehende Erledigung bzw. die Autofahrt vorzuverlegen. Da ich wusste, dass ich langfristig fahren möchte, ist eine Vermeidungsstrategie nicht das Richtige und ich entschied mich für Option 2.
Gut, dass Du diese Details noch reproduzieren kannst...! Ich finde die Taktik, durch das Vorverlegen der Prüfungssituation die Sache insgesamt zu beschleunigen, prinzipiell schon gut. Aber ein klein wenig Vermeidung ist m. E. doch übrig geblieben - nämlich eben durch die selbst veranlasste Verringerung der als quälend empfundenen Wartezeit. Eine vollständige Akzeptanz der Herausforderung wäre gewesen, die Fahrt ohne Dein Insistieren zum ursprünglich vereinbarten Termin zu machen.
Fasse das bitte nicht als Kritik auf, aber schau lediglich mal genau hin, ob nicht solcherlei Situationsglättungen auch in anderen Lebensbereichen stattfinden. Auch das wäre nicht verdächtig aber zumindest ein Merkposten, dass Du eben ein Typ bist, der schwierige Angelegenheiten nicht gerne aufschiebt, weil er sich dabei einfach unwohl fühlt. Hier schließt sich ein wenig der Kreis mit dem obigen Aspekt des Nicht-auffallen-wollens.
Deshalb schlage ich vor, nun die Überlegungen weg vom Anfahren hin zu Deiner Bewertung dieser Situation und der geistigen Bewertung generell zu verlagern:
Zitat von TNeisel:Damals sowie heute kommt aber das Problem hinzu, dass ich eine Reihe von Tagen super anfahre und dann an den darauffolgenden Tagen, obwohl ich augenscheinlich die gleiche verinnerlichte Technik durchführe, ich anders und schlechter anfahre.
Fettdruck von mir. Ich würde vorschlagen, Du lässt lediglich den Begriff anders stehen. Weder fährt jemand super an, noch schlecht. Man kann schlechterdings niemandem einen Vorwurf machen, dass er eine routinemäßige Körpertätigkeit nicht jedesmal gleich ausführt. Wenn Du am Mittwoch das körperliche Gefühl hast, diesmal etwas mehr Gas zu benötigen, damit er nicht stottert, dann ist es schlicht folgerichtig, es auch so zu tun.
(Exkurs: Interessanterweise fuhr ich kürzlich mit dem Auto des Vaters meiner Freundin. Mir fiel auf, dass sein Standgas ein klein wenig höher eingestellt war, als es mir üblich erscheint. Auf meinen Hinweis darauf, sagte er mir, dass er das bei der Werkstatt so einstellen ließ, um sich beim Anfahren etwas leichter zu tun. Er kann somit komplett ohne extra Gasgeben losfahren, einfach indem er halbwegs langsam die Kupplung loslässt.)
Nun ein wenig Grundlegendes bzgl. Gefühl, Wahrnehmung und Bewertung:
Wahrnehmung bestimmt bzw. identifiziert alles, was über die Sinneskontakte in den Geist gelangt. Sie stellt Bezüge her, Kategorien und ist bereits durch die o.g. Bewertungen vorgefärbt! Ebenso wie die Gefühle ist die Wahrnehmung ein dualisierender Faktor - keine Instanz! Sie teilt ein (innen, außen, Ich, Welt, meins, gut, schlecht etc.) und grenzt aus. Sie be-stimmt: Erhebt die Stimme über die Dinge.
Gefühl bedingt automatisch Bewertung!
Unsere (Für-)Wahrnehmung ist bereits von diesen Bewertungen gefärbt und somit alles andere als neutral oder objektiv. Das alles ist der passive und idR unbewusste Part des Vorgangs.
Der aktive Part sind oftmals sogar bewusste Reaktionen darauf. Diese Reaktionen können in dreierlei Gestalt erfolgen: Erneutes Denken, Rede und/oder Taten. Sie kann mehrgestaltig auftreten, aber niemals ohne Denken.
Wenn man nun ganz genau hinschaut, erkennt man dass deshalb die meisten unserer alltäglichen Reaktionen eigentlich eine Art Kompensations- oder Zwangshandlung darstellen. Wir wollen (müssen!) uns dazu äußern. Das ist auch der Grund, weshalb viele Psychologen sagen dass wir unserer Meinung Luft machen sollen indem wir sowohl verbal als auch körperlich Klartext reden. Das Bewusstsein ist also eigentlich ständig getrieben! Getrieben von was? Von den Sinneseindrücken und der unbewussten, passiven, automatischen (internen) Beantwortung durch Gefühl, Bewertung und Gestaltungen.
Das Ego setzt sich aus diesem o. g. unbewussten Ablauf zusammen. Aus diesem unbewussten Wirkens-Komplex entsteht das Ego. Es ist ein Nebenprodukt dieses Vorgangs und nährt und erhält sich selbst durch ständige Wiederholung. Das ganze Erleben ist durch das Ego Ich-gefärbt, die Welt wird ins Verhältnis zum Ich gesetzt, alles wird vermeint. Hier liegt das ganze Problem begründet.
Wir erleben uns in einem ständigen Wohlerfahrungssuchlauf, dessen Parameter(n) wir selber ent- und ihnen somit unterworfen haben.
Dazu kann vieles gehören. Auch eine perfekte Anfahrt mit dem Auto... Muss aber nicht
20.12.2021 08:05 • x 1 #21