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Was für ein Buch hast du denn gelesen?

Zitat von HaZelGreY:
Was für ein Buch hast du denn gelesen?

Leben ist, was jetzt passiert
Das Geheimnis der Achtsamkeit
Geschrieben von: Thích Nht Hnh

A


Wie mit der Angst vor dem Tod umgehen?

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@-IchBins- Danke für den Tip mit dem Buch.

Seit dem plötzlichen Tod meiner Mama hab ich auch oft Angst davor.
Von jetzt auf gleich ist man weg und lässt alles zurück. Für die Hinterbliebenen ist nichts mehr, wie es war.

Ja, man selber merkt das nicht mehr, aber der Tod von Mama hat mich extrem nachdenklich und noch ängstlicher gemacht. Ich denke viel darüber nach, was da wohl kommen kann.
Und wie schnell alles aus sein kann.
Darüber vergess ich manchmal zu leben, glücklich für den Moment zu sein.

Zitat von Knuffelchen:
@-IchBins- Danke für den Tip mit dem Buch. Seit dem plötzlichen Tod meiner Mama hab ich auch oft Angst davor. Von jetzt auf gleich ist man weg und lässt alles zurück. Für die Hinterbliebenen ist nichts mehr, wie es war. Ja, man selber merkt das nicht mehr, aber der Tod von Mama hat mich extrem nachdenklich und ...

Das ist auch noch immer ein Thema, besonders, wenn meine Eltern nicht mehr da sind, dann gibt es niemanden mehr. Ich wäre dann quasi allein ohne meine vertrautesten und Liebsten...aber irgendwie muss ich damit umgehen können, etwas anderes bleibt mir leider nicht übrig...Ich hatte neulich einen schönen Traum von meiner 2003 verstorbenen Großmutter. Sie saß mir gegenüber irgendwo am Tisch, nahm meine Hand und sagte, dass alles gut wird...

@-IchBins- ich träum auch noch oft von Mama und wünsch mir, dass das niemals aufhört.

Es ist nun nur noch mein Papa da, wir reden jeden Tag.
Wenn er nicht mehr da wäre, dann hab ich auch niemand mehr als Familie.
Nur noch meinen Partner, aber das zählt irgendwie anders....

Da macht mich auch traurig, dass da mal niemand nahestehendes sein wird, der sich an mich erinnert.
Halt nur mein Freund, wenn der dann noch da ist.

Zitat von Knuffelchen:
@-IchBins- ich träum auch noch oft von Mama und wünsch mir, dass das niemals aufhört. Es ist nun nur noch mein Papa da, wir reden jeden Tag. Wenn er nicht mehr da wäre, dann hab ich auch niemand mehr als Familie. Nur noch meinen Partner, aber das zählt irgendwie anders.... Da macht mich auch traurig, dass da mal ...

Das geht mir genauso...darf gar nicht daran denken...

Momentan hab ich auch wieder starke Ängste vor dem Sterben und dem Tod.
Es kann ja jederzeit passieren...es reicht schon wenn ein krieg ausbricht oder sonst was, dann ist man entweder sofort tot oder eben einige Tage /Wochen später...
Das macht mir am meisten Angst, wenn der Tod sich hinauszögert und man sich noch ne Weile quälen muss...mir fällt es momentan echt schwer im hier und jetzt zu leben...was ist wenn dieser tag mein letzter ist? Grausame Vorstellung...das große nichts für fie Ewigkeit

Zitat von Soulclaw90:
Das macht mir am meisten Angst, wenn der Tod sich hinauszögert...

Das Problem bei dieser Art von Angst ist, dass sich hier unbestätigte Vorstellungen gegenseitig hochschaukeln bzw. kumulieren. Der Tod zögert sich (zu dem geschilderten Zeitpunkt) ja nicht hinaus, sondern das Erleben erfährt eine andere Prägung. Es ist weder ein Tod zugegen noch wartet er (auf uns).
Indem Du Dich jetzt, im Erlebenszustand (objektiver) Sicherheit, mit dem vollzogenen Sterben - wir nennen das Tod bzw. tot-sein (= ein Widerspruch in sich) - beschäftigst, bringst Du einen Zeitfaktor ins Spiel, der weder dann noch jetzt von jedwedem Belang ist.

Zitat von Soulclaw90:
mir fällt es momentan echt schwer im Hier und Jetzt zu leben...

Da es gar keine andere Möglichkeit gibt, brauchst Du Dich nicht darum zu bemühen.

Zitat von Soulclaw90:
...was ist wenn dieser Tag mein letzter ist?

Zitat von Soulclaw90:
...das große Nichts für die Ewigkeit.

Wenn auf das (Er-)Leben tatsächlich die Ewigkeit folgt, hatte diese dann je einen Anfang? Wie groß ist ewiges Nichts? Wie klein ist begrenztes Etwas?

Sofern Du keine haltbaren Antworten auf diese Fragen findest, solltest Du den hinterfragen, der sie immer und immer wieder stellt.

Zitat von Soulclaw90:
reicht schon wenn ein krieg ausbricht

Oder ein Blutgerinnsel, Hirnschlag, such dir was aus. Ich denke du machst dich verrückt, weil du noch nicht loslassen kannst, weil du noch auf was wartest, was noch passieren soll oder muss.
Wenn du dich abfindest, dass du nicht der wirkliche Entscheidungsträger bist, der bestimmt wann es endet, wirst du sehen, dass es weniger schlimm sein darf, wenn dann der Moment Eintritt.

Zitat von Soulclaw90:
was ist wenn dieser tag mein letzter ist?

Schau ich wusste ich durfte das Krankenhaus am nächsten Tag verlassen, war voller Vorfreude und hatte meine Sachen gepackt. Meine Eltern würden noch kurz hoch kommen und mich mitnehmen und mir helfen, doch an den nächsten Tag hatte ich schon keine klare Erinnerung mehr.
Am Vormittag als meine Eltern kamen, riefen sie den Arzt und der leitete das Prozedere ein und ich würde in ein künstliches Koma versetzt.
Und als ich starb, als mein Herz aufhörte zu schlagen, der MRSA-Keim siegte und ich klinisch tot war, übernahm die Herz-Lungen-Maschine die Funktion und hielt den Körper am Leben.

Zitat von Idefix13:
Und als ich starb, als mein Herz aufhörte zu schlagen, der MRSA-Keim siegte und ich klinisch tot war, übernahm die Herz-Lungen-Maschine die Funktion und hielt den Körper am Leben.

Und wer schreibt jetzt hier? Etwa dein Geist

Zitat von Schlaflose:
Und wer schreibt jetzt hier? Etwa dein Geist

Kann Dein Körper ohne Geist schreiben?

Bin auf den abschicken Button gekommen.
Hier geht's weiter.

Ich hatte auch keine Zeit, etwas zu planen oder zu entscheiden und in der Zeit, als mein Körper starb, hatte ich Bewusstsein. Es glich nur nichts dem, was Menschen für das halten oder was man einfach mal so erlebt.
Aber ich existierte, nur waren all diese Gedanken erst hinterher wieder möglich, das Erinnern, das Revue passieren. Das erkennen dessen, was geschehen war und das erleben durch die Wahrnehmung.
Denn währenddessen was man nur existent. Außerhalb jeglicher Zeit und Gedanken waren Tatsachen.
Ich habe schon oft versucht jenes in Worte zu fassen, aber etwas in Worte zu bringen, dass außerhalb jeglicher Vorstellungskraft liegt ist so fast unmöglich und ich weiss, dass du nur einen winzigen Bruchteil möglicherweise verstehen kannst, was ich hier in Worte festzuhalten versuchte, bzw. ausgesprochen habe.

Zitat von Schlaflose:
Und wer schreibt jetzt hier? Etwa dein Geist

Sorry, aber du solltest dich ein wenig informieren, bevor du sowas loslässt..

Zitat von Idefix13:
Sorry, aber du solltest dich ein wenig informieren, bevor du sowas loslässt..

Wo soll ich mich informieren? Steht deine Geschichte irgendwo im Netz?

Zitat von moo:
Kann Dein Körper ohne Geist schreiben?

Wenn ich tot bin vielleicht

Es ist doch das zentrale Lebensthema (Lebensproblem) des Menschen überhaupt. Ich "weiß" vom Kopf her, dass die Angst vor dem Tod sinnlos ist, denn er ereilt jede/n ohne Ausnahme und gehört zum Menschsein wie die Geburt. Zugleich ist es die größte und tiefsitzendste Angst des Menschen, auf die sich alle Ängste zurückführen lassen. Alle Religionen, Philosophien und Psychologien sind Versuche, mit diesem Grundproblem so umzugehen, dass es erträglich wird, im besten Fall sogar aufgelöst wird. Leider hilft mir das Wissen gar nichts. Null. Der Glaube, die Erkenntnis und das innere Gefühl: weit weit weg von mir. Was tun?

Ich finde es interessant zu beobachten, wie Tiere mit dem Thema Überleben bzw. Art erhalten zurecht kommen. Soweit es mir naturwissenschaftlich bekannt ist, spüren Tiere Schmerz und wollen diesen nach Möglichkeit vermeiden. Sie streben instinktiv nach (Über)Leben, fürchten (sich!) aber nicht (vor) den/m Tod.

Von daher bringt

Zitat von Fauda:
Es ist doch das zentrale Lebensthema (Lebensproblem) des Menschen überhaupt.


es klar und prägnant auf den Punkt. Der offensichtlichste Unterschied zwischen Tier und Mensch ist das Ego, das Ich-Empfinden, der Glaube an ein Ich, an mich als Persönlichkeit. Die meisten Religionen postulieren diesen Umstand als selbstverständliche Ausgangsbasis für ihr jeweiliges Lehr- bzw. Glaubensgebäude.

Die Philosophen waren immerhin so fortschrittlich und haben bald begonnen, das Subjekt zu hinterfragen, zu untersuchen und nahmen diese Unwägbarkeit (m. E. realistischerweise) als Fundament jeglicher folgender Weltanschauungen.

Zitat von Fauda:
Leider hilft mir das Wissen gar nichts. Null. Der Glaube, die Erkenntnis und das innere Gefühl: weit, weit weg von mir. Was tun?


Wir beide sind uns sicherlich einig: Wissen ist nicht (automatisch) Weisheit. Trotzdem glaube ich, dass Wissen ein gewisser Einstieg sein kann - vielleicht sogar muss. Andererseits bin ich überzeugt, dass es eines gewissen Maßes an Weisheit bedarf, sich obiges Wissen anzueignen bzw. aneignen zu wollen. Bei vielen Menschen - so auch bei mir - entspringt dieses Wollen nach Wissen und Weisheit gerade aus der von Dir o. g. Angst/Ungewissheit bzgl. Tod und Nicht-Sein.

Da ich jedoch den Tod an sich nicht wirklich befriedigend (von nicht-befriedend) untersuchen kann, lenke ich mein Augenmerk auf das Subjekt: meinen Geist. Das ist das, was ich tue und ich kann inzwischen behaupten, dass diese Beschäftigung in der Tat Einsicht und Frieden schafft, je nach Kraft, Ausdauer und Feingefühl in der Vorgehensweise. Keine Bemühung in diese Richtung ist umsonst. Doch viele anderweitige Bemühungen in meinem Leben waren bestenfalls Sackgassen, wenn nicht gar äußerst riskante Abwege.
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Zitat:
Bei vielen Menschen - so auch bei mir - entspringt dieses Wollen nach Wissen und Weisheit gerade aus der von Dir o. g. Angst/Ungewissheit bzgl. Tod und Nicht-Sein.

Das ist auch mein Antrieb, wenn ich des Morgens Online-Nachrichten lese...Nachrichten verschiedenster Couleur.,..kann ich mir ein Bild machen..(wenn auch es auch oberflächlich scheint) wie die Welt die Gesellschaft gerade funktioniert. (es ist ja oft auch verdrießlich)
Dennoch fügt es sich für mich zusammen, ...meine eigene inneren Ordnung herzustellen. Dieses Verstehen, bzw.Hinterfragen nimmt mir die Angst, die ja erst dann schlimm ist und wird, wenn ich nichts mehr verstehe, also das Gefühl habe, ihr ohnmächtig ausgeliefert zu sein. Wenn ich Geschichte (Historische) verstehen will, wenn ich mir Gedanken über Zusammenhänge bestimmter Menschen mache...Wieso macht er das! was treibt ihn an!
dies sind meine Mittel, meine Ängste auf kleiner Flamme zu halten. Das bedeutet dennoch nicht, daß mich ebenso Ängste umtreiben, wie Verlustängste, die bei mir sehr konkret sind.(meine sterbende Frau)
In den 70'igern gab es den Fassbinder-Film Angst essen Seele auf ....mir geht es nicht um den Film, sondern um die Metapher, die hinter diesem Satz steht.
Für mich selbst, vor meinem Tod habe ich keine Angst, das habe ich vor 32 jahren nach schwersten Kopfverletzungen (mein Leben war wochenlang auf der Kippe) bewußt erlebt, daß ich das Sterben für mich annehmen kann.
Deshalb kann ich mit dem Zitat von @moo, viel anfangen.

Wie ist der beste Weg um loslassen zu können ? Wenn man noch jünger ist fällt das ziemlich schwierig sich mit dem eigenen Tod zu konfrontieren obwohl er jeder Zeit passieren kann...

Zitat von Soulclaw90:
Wie ist der beste Weg um loslassen zu können?


Tja, der beste Weg...wenn der objektiv feststünde, könnte man ihn bestimmt schon bei Amazon bestellen... (Scherz! ) Ich denke, da erhältst Du von zehn Suchenden zehn unterschiedliche Antworten und das verstört eventuell so stark, dass Du die Frage wieder eher fallen lässt und dann irgendwann vergisst.

Begib Dich auf die Suche! Solch ein Thema hier kann ein Einstieg sein. Trau Dich mal und mache einen ernsthaften Meditationskurs oder zumindest einen einzigen Meditationstag. Manche Zen-Zentren bieten sowas idR kostenlos an. Ich persönlich halte Zen für einen sehr guten, ziemlich Ideologie-neutralen Einstieg in die Suche. Wenn Du Buch-Tipps zur Vorab-Info brauchst, gerne per PN.

Jegliche Philosophie sollte Dich fordern, Dir Eingeständnisse abringen und eine gewisse Aufrichtigkeit und Gewissenhaftigkeit erzeugen. Übernimm keine vorgefertigten Ansichten und Meinungen sondern mach Dir selbst ein Bild über erhaltene Antworten. Wenn bei Dir sowas wie Weisheit jenseits von Glaube anklingt, bist Du m. E. auf dem richtigen Weg.

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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