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Warum haben wir eigentlich Angst vorm Tod? Vom Tag der Geburt an wissen wir, wir sind nur eine begrenzte Zeit hier.
Und trotzdem fürchten wir uns vor dem letzten Akt.

Viele Jahre habe ich mich geweigert mich mit diesem Thema auseinander zusetzen, doch in den letzten Jahren sind viele Menschen gegangen die mich ein grosses Stück meines Lebens begleitet haben. Mein Vater 2008, meine Mutter letztes Jahr in meinen Armen. Auch viele Freunde und Verwante sind nicht mehr da. Oft habe ich den Leidensweg mit angesehen.

Mir ist klar, irgendwann kommt auch mein Tag. Und doch, ich habe Angst davor, grosse Angst.

Aber was noch viel, viel schlimmer ist, durch die Krankheit werde ich täglich mehrmals schmerzlich daran erinnert.

06.06.2015 07:33 • 16.04.2016 #1


22 Antworten ↓


Hallo!
Schwierige Frage! Ich für meinen Teil fürchte mich vor Dingen, die ich mir nicht vorstellen kann.
Das fängt schon bei kleinen Dingen an. Aufgaben im Job, die ich vorher noch nie gemacht habe und plötzlich erwartet wird, dass ich sie einfach aus dem Ärmel schüttel. Meist muss ich die Dinge dann einfach einmal gemacht haben, dann habe ich beim nächsten Mal keine Angst mehr.
Ich denke so ist das auch bei mir mit dem Tod. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass dann einfach alles fertig ist bzw. alles weitergeht ohne mich. Gleichzeitig kann ich mir aber auch nicht vorstellen, wie es danach weitergeht. Und je länger ich dann um diese beiden Fragen kreise, desto mehr Angst bekomme ich. Ich denke diese Angst ist eng verknüpft mit der Glaubens-/Sinnfrage und kann nur jeder selbst für sich lösen. Ich habe grob den Weg für mich gefunden und seither kann ich besser mit dieser Angst umgehen.
Außerdem hilft mir der Gedanke, dass Menschen, die ich liebte, diesen Weg bereits gegangen sind und egal was kommt geschafft haben.

A


Warum Angst vorm Tod?

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Angst vor dem Tod habe ich keine, jedoch die Gewissheit, meine Lieben nicht mehr wahrzunehmen und die traurig zu erahnen macht mich wahnsinnig betrübt...

Hallo,
Also ich habe keine Angst vor dem Tod selber eher davor wie man geht. Vor schweren Krankheiten oder das man auf andere angewiesen ist. Ich finde es sollte jeder selber entscheiden wie man geht und wann es ist schließlich sein eigenes Leben. Hatte als Kind sehr oft angst davor aber mittlerweile vertrau ich der Natur das wenn man geht auch irgendwas mit einem passiert was genau weiß man nicht aber irgendwas wird da schon sein.
Gruß Drawf

hallo. mich beschäftigt, das thema tod auch schon eine lange zeit, obwohl ich noch sehr jung bin. der tod meiner tante letztes Jahr, hat mich dann dazu gebracht mich in form einer Maturarbeit mit dem Thema zu beschäftigen. es hat gut getan, dass Thema mal etwas genauer anzuschauen und hat mir eher die angst genommen. ich glaube vor allem, dass die unveränderlichkeit und die Machtlosigkeit, den menschen am meisten angst macht. es ist in der heutigen zeit, etwas vom einzigen dass man nicht kontrollieren kann.

Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich bin überzeugt davon, dass es danach nicht weitergeht und das beruhigt mich ungemein. Ich bin vor langer Zeit mal in Ohmacht gefallen und dieses Erlebnis hat mir die Angst vor dem Tod genommen. In der zeit, wo ich ohne Bewusstsein war, da war gar nichts, wie ein Vakuum. Ich kann mich nur daran erinnern, wie ich merkte, dass mir die Sinne schwanden und das nächste, was ich weiß war, dass ich auf dem Küchenboden lag. Und dazwischen war absolut nichts. So stelle ich mir den Tod vor.

Ich habe vorm Tod selbst keine Angst - wieso auch, man spürt ja nix davon - aber davor, dass ich sterbe, noch bevor ich richtig gelebt habe. Wenn ich jetzt erfahren würde, dass ich nur noch ein paar Wochen zu leben hätte, wäre das furchtbar. Ich habe nämlich nicht das Gefühl, schon richtig gelebt zu haben. So vieles, was andere erlebt haben, ist mir bisher verwehrt geblieben. Ich will noch so vieles sehen und erleben.

Die Angst vor dem Tod kann auch damit zu tun haben, dass man das Gefühl hat, sein Leben nicht gelebt zu haben bzw. das kann auch unbewusst laufen, d.h. man hat nicht gelebt, weiß es aber so nicht, weil es zu schmerzlich wäre und hat dann stattdessen eine immense Angst vor dem Tod, weil man dann keine Zeit hätte, Leben nachzuholen.

Das Thema ist zwar schon älter, aber da hacke ich ein. Ich denke ich habe keine Angst vor dem Tod. Irgendwie bin ich sogar sehr neugierig. Den Weg geht jeder - ich will sooo gerne wissen ob ich die verlorenen, geliebten Menschen wieder sehe!

Aber das Gefühl meinen 3 kleinen Kindern in die Augen zu sehen und ihnen zu sagen dass Mama gehen muss - nein, wenn ich nur daran denke krampft es mir den Magen zusammen. Deshalb habe ich auch so Angst vor Krankheiten. Niemand liebt sie so wie ich, ich muss ihr Leben noch begleiten. Wenn ich wählen muss gebe ich sofort mein Leben für jeden von den Dreien. Ein Leben ohne eines meiner Kinder erscheint mir ohnehin nicht lebenswert. Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, wie sehr man jemanden lieben kann. Das hätte ich nie geglaubt...

Hallo, ich habe auch sehr große Panik vor dem Tod.
Sehr lange habe ich verdrängt das ich auch einmal sterben muss. ich wollte es einfach nicht haben.
Heute auch noch nicht. In den letzten Jahrzehnten haben mich sehr viele Menschen verlassen, mein Vater war auch leider in einem sehr jungen Alter 57jahre dabei.
ich will einfach nicht von dieser Erde sagte ich mir immer . Eine sehr lange Zeit verdrängte ich auch den Tod meines Vaters. Leider habe ich nie an seine Beerdigung teilnehmen können. Im April dieses Jahres verstarb plötzlich mein bester Kollege , ich kann es bis heute noch nicht glauben , ich war auch bis heute noch nicht an seinem Grab. Meine Mutter ist leider an einem Tumor erkrankt ,dies weiß ich seit ca. 3wochen auch da wird mir jetzt wieder bewusst wie weit ich das Thema Tod doch in meinem Leben verdrängt habe. Denn es schmerzt sie gehen zu lassen.
ich möchte mich mit dem Thema Tod beschäftigen obwohl dieses Thema macht mich traurig nur ich möchte meine Ängste in den Griff bekommen

ic bin jetzt an einem Wendepunkt in meinem leben angekommen wo ich mit dem Thema Tod auseinander setze oder dieses wieder weiter verdränge .
ich mache seit 2jahren eine Verhaltens Therapie und dort habe ich gelernt das man Ängste nie verdrängen sollte sondern raus lassen sollte . Die Ängste sagen mir das die Personen dann für immer weg sind und das muss ich halt wohl noch akzeptieren lernen. Obwohl es ist für mich traurig das sie für immer weg sind,irgendwie mystisch und genau das macht mir Angst.

Ich habe wohl Angst vor dem Tod weil ich seit ich geboren wurde ,krank war. Im Säuglingsalter lag ich die ersten drei Monate im Krankenhaus und danach musste ich wohl ,wie man mir heute noch erzählt ,augepeppelt haben.
Ein unbeschwertes leben hatte ich leider nicht. Heute bin ich hin und wieder an Depressionen erkrankt da ich eine PYSISCHE Krankheit habe , heilen kann man sie nicht aber man kann damit lernen umzugehen. Vielleicht kommt die Angst bei mir von meinem Panikattacken vielleicht weil meine Mutter sehr oft über den Tod gesprochen hat ,aber nie in mir erklärt hat .

Aber kann man den Tod erklären?

Was meinst du mit erklären? Biologisch, philosophisch, religiös ...?

Hey,
ich wollte dir kurz erzählen, was ich für Erfahrungen mit der Angst vor dem Tod gemacht hab.

Also es fing an, als ich 12 war. Immer wenn ich an den Tod gedacht habe, hab ich keine Luft mehr bekommen und ich hatte das Gefühl meine Luftröhre würde sich verschließen. Anschließend konnte ich längere Zeit an nichts anderes denken und deswegen auch Nächte lang nicht schlafen. Ich hab mir immer vorgestellt wie es wäre wenn mein Vater, meine Mutter oder meine Gewister sterben würden oder ich. Immer fühlte ich dann einfach gar nichts, nur Leere.

Tja und das hat sich soweit gebessert, dass ich jetzt nur noch heulen muss, wenn ich an den Tod denke und wie viel damit kaputt geht.

LG Ally_

Zitat von Gerd50:
Angst vor dem Tod habe ich keine, jedoch die Gewissheit, meine Lieben nicht mehr wahrzunehmen und die traurig zu erahnen macht mich wahnsinnig betrübt...


Dann hoff ich doch du bleibst lange erhalten und nimmst fleissig weiter deine Sertralin.

Angst vor dem Tod habe ich nicht, nur vor möglichen Schmerzen, oder wenn ich ersticke z.B. Wenn` s passiert, wünsche ich mir einen schnellen Tod, entweder im Schlaf oder auf dem OP-Tisch.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Gerd50:
Angst vor dem Tod habe ich keine, jedoch die Gewissheit, meine Lieben nicht mehr wahrzunehmen und die traurig zu erahnen macht mich wahnsinnig betrübt...


So gehts mir auch.
Das ist eigentlich die einzige Angst.
Oder das es mich trifft, bevor meine Kids auf eigenen Beinen stehen können.

Ich weiß auch nicht, ob ich unbedingt alt werden will. Vielleicht wenn ich noch gesund und f i t t bleibe und niemanden benötige.

Aber da wird man ja nicht gefragt.

Meine Lieben will ich nicht verlieren.


Jo uns als Christ denke ich, es gibt ein Leben danach. Aber in welcher Form? Ich wüsste es gerne.


Ich sehe gerade, das Thema hier ist ja schon alt.

Das Thema ist vielleicht alt aber dennoch sehr interessant.

In letzter Zeit mache ich mir sehr viele Gedanken darüber, vor allem seit mein Vater verstorben ist. Er war schwer Lungenkrank und es war wie ein ganz langsames ersticken über eine Dauer von ca. 4,5 Jahren.
Gegen Ende der Krankenheit standen 3 große Flüssigsauerstofftanks im Haus welche quasi auf volle Pulle liefen (die Geräte waren äusserlich vereist, soviel Gas wurde da entnommen) und Vater durchs ganze Haus brüllt: Ich kriege keine Luft. Mit anzusehen wie sich Fingernägel und Lippen blau verfärbten wegen Sauerstoffmangel macht einen psychisch total fertig. Diese Hilflosigkeit zerfrisst einen innerlich.

Seit dem denke ich sehr viel darüber nach. Ich weiß auch nicht ob ich wirklich vor dem Tod selbst Angst habe (es hat halt so was endgültiges...) oder doch eher vor dem wie. Ich denke letzteres ...
Jeder der einfach einfach nur friedlich einschläft ist echt zu beneiden. Leider weiß man nie wie es kommen wird. Brrr ... es schüttelt mich schon wieder wenn ich nur daran denke ...

Zitat von avis:
Das Thema ist vielleicht alt aber dennoch sehr interessant.

In letzter Zeit mache ich mir sehr viele Gedanken darüber, vor allem seit mein Vater verstorben ist. Er war schwer Lungenkrank und es war wie ein ganz langsames ersticken über eine Dauer von ca. 4,5 Jahren.
Gegen Ende der Krankenheit standen 3 große Flüssigsauerstofftanks im Haus welche quasi auf volle Pulle liefen (die Geräte waren äusserlich vereist, soviel Gas wurde da entnommen) und Vater durchs ganze Haus brüllt: Ich kriege keine Luft. Mit anzusehen wie sich Fingernägel und Lippen blau verfärbten wegen Sauerstoffmangel macht einen psychisch total fertig. Diese Hilflosigkeit zerfrisst einen innerlich.

Seit dem denke ich sehr viel darüber nach. Ich weiß auch nicht ob ich wirklich vor dem Tod selbst Angst habe (es hat halt so was endgültiges...) oder doch eher vor dem wie. Ich denke letzteres ...
Jeder der einfach einfach nur friedlich einschläft ist echt zu beneiden. Leider weiß man nie wie es kommen wird. Brrr ... es schüttelt mich schon wieder wenn ich nur daran denke ...


Mein Beileid Kumpel, mein Vater hat copd stufe 2 hoffe das bei ihm nicht so etwas passiert.

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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