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Hallo,

ich hoffe, dass das die richtige Kategorie hier ist. Sorry, dass mein Post so lang ist.
Seit Jahren stelle ich mir die Frage, was nach dem Tod geschieht. Schon damals, vor über 5 Jahren, hatte ich Angst vor dem Tod.
Jedoch hab ich erst nicht besonders lang her, vielleicht nicht einmal ein Jahr her, darüber nachgedacht, ob man dann nicht möglicherweise einfach nicht mehr existiert.
Dieser Gedanke, nicht mehr zu existieren, nie wieder etwas zu fühlen, nie wieder etwas denken zu können, nie wieder irgendwas zu tun, für immer weg zu sein, belastet mich zum Teil schon.
Ich habe einfach eine unglaublich große Angst davor.

Bitte kommt mir jetzt nicht mir dem Argument, dass jeder mal sterben wird oder dass es mir dann eh egal sein wird, weil man dann ja nichts mehr fühlen kann. Diese Argumente beruhigen mich in keinster Weise und der kursive Teil macht mir nur Angst. Ich will nicht einfach verschwinden. Ich bin vor kurzem 16 geworden. 16 Jahre hab ich nun schon gelebt, das kommt mir aber deutlich kürzer vor. Die Zeit vergeht doch viel zu schnell.

Aber wieso überhaupt leben, wenn das alles einem nach dem Tod nichts mehr bringt, die Erfahrungen werden einem nichts mehr nützen bzw. weg sein.
Ist das ganze wirklich nur purer Zufall, dass wir existieren?

Sowas wie folgendes gibt mir aber zumindest bisschen Hoffnung:
Zitat:
Viele berichten detailliert, dass sie sich
außerhalb ihres Körpers befanden, und schildern, was in
dieser Zeit mit ihrem Körper bzw. um ihn herum passiert
ist. Ihre detailgetreuen Beschreibungen wurden später von
Zeugen bestätigt. Das wäre nicht möglich, wenn das Er-
lebte nur das Produkt eines traumatisierten Gehirns wäre.

(https://www.randomhouse.de/leseprobe/Ne ... 222148.pdf (Seite 12))

oder auch das:
https://www.horizonworld.de/studie-mit- ... -erhalten/.

Aber angenommen das Gehirn wird verletzt, dann ist das Bewusstsein eingeschränkt, was bedeutet, dass das Bewusstsein vom Gehirn abhängig ist. Wenn man dann stirbt, dann stellt das Gehirn irgendwann seine Arbeit ein, und dann? Nichts?! Nur ein biologischer Computer?

Ich weiß gar nicht, was ich von diesem Post überhaupt erwarte, aber ich danke euch schon mal für eure Antworten!

04.04.2018 15:52 • 21.04.2022 x 2 #1


32 Antworten ↓


Hallo,
ich denke, daß in jungen Jahren viele Leute so denken und das als schwierig empfinden, an den Tod zu denken und sich klar zu werden, was Tod eigentlich ist. Soweit ist das nichts Außergewöhnliches.

Ich bin ja schon ein paar Jährchen älter als du und kann dir sagen, daß sich deine Angst mit dem Alter verändern wird: du entwickelst dich weiter, machst einen Job, triffst jemanden, der vielleicht fürs Leben ist und kümmerst dich bitte um deine Gesundheit. Es kann sein, daß du Kinder bekommst und diese Kinder, Kinder kriegen. Dann sind die Enkel da und während der letzten 35 Jahre stellten sich Zipperlein ein oder die eine oder andere Krankheit.
Gern zu leben, ist die eine Seite, wenn die Lebensqualität eine gute ist. Aber kein Mensch will gerne alt und hilflos am Leben bleiben und das Leben unter Schmerzen ertragen müssen. Darauf verwendet ein junger Mensch zum Glück keine Gedanken - das ist gut so! Es ist aber etwas, worüber man später nachdenkt und was den Blick auf den Tod sehr verändert.

Ich finde den Gedanken persönlich nicht schlecht: tot bedeutet weg sein. Nichts mehr denken, nicht mehr aufwachen... wo das Bewußtsein dann ist? Das weiß keiner und das ist genau so gut, wie als junger Mensch nicht wirklich daran zu denken, wie krank man werden könnte und was betäubender Schmerz ist, durch den man sich vielleicht wünschen könnte, einfach weg zu sein.

Grüße

A


Unglaublich große Angst vor Nicht-Existenz nach dem Tod

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Zitat von User02:
Dieser Gedanke, nicht mehr zu existieren, nie wieder etwas zu fühlen, nie wieder etwas denken zu können, nie wieder irgendwas zu tun, für immer weg zu sein, belastet mich zum Teil schon.
Ich habe einfach eine unglaublich große Angst davor.


Bei mir ist es umgekehrt. Genau dieser Gedanke nimmt mir die Angst vor dem Tod. Ich war schon immer überzeugt davon, dass danach nichts mehr ist, und das hat mich total beruhigt.

Hallo zusammen,

das ist tatsächlich eine sehr interessante Frage, die mich auch schon etliche Stunden gekostet hat. Gleich vorab: Kein Mensch der Welt kann dir eine Gewissheit geben, was nach dem Tod geschieht, dementsprechend wäre es am besten, keine Zeit mit diesen Gedanken zu verbringen. Leider klappt dieser rationale Ansatz oft nicht; bei mir ist es nicht anders... dafür ist der Mensch einfach zu neugierig.

Als mein Vater damals an Krebs erkrankte und allmählich starb, hatte er eines Nachts ebenfalls eine Nahtod-Erfahrung. Er berichtete von einer enormen Wärme und ein Gefühl der Vertrautheit, von dem er sich gar nicht mehr trennen wollte. Er fand es in der Tat schade, dass die Ärzte ihn zurück ins Leben holten. Ob das nun Realität oder eine wahnhafte Halluzination eines Sterbenden war, kann natürlich ebenfalls niemand mit Sicherheit sagen.

Aus medizinischer Sicht hingegen ist die Antwort einfach: Der menschliche Geist existiert aufgrund der Verknüpfungen der Neurone im Gehirn. Stirb der Körper, sterben ebenfalls die Neurone und damit der Geist. Diese Tatsache verdränge ich aber ganz gerne, obwohl ich eigentlich Pharmazie-Student bin und somit der Medizin/Wissenschaft sehr nahe stehe.

Auch mir macht der Gedanke, irgendwann vielleicht nicht mehr existent zu sein, eine gewisse Angst. Da ich jedoch keinerlei Einfluss auf das Sein nach dem Tod habe, entschloss ich mich das aktuelle Leben im besten Maß zu genießen. Reenchen hat übrigens Recht: Die Angst schwindet mit zunehmendem Alter; zumindest war es bei mir so. Der Höhepunkt meiner Gedanken über den Tod waren so mit 18. Mit 23 kann ich sagen, dass sie bereits vergleichsweise abgenommen haben. Vielleicht auch nur, weil man dafür ganz andere Sorgen hat.

Zitat von User02:
Hallo,

ich hoffe, dass das die richtige Kategorie hier ist. Sorry, dass mein Post so lang ist.
Seit Jahren stelle ich mir die Frage, was nach dem Tod geschieht. Schon damals, vor über 5 Jahren, hatte ich Angst vor dem Tod.
Jedoch hab ich erst nicht besonders lang her, vielleicht nicht einmal ein Jahr her, darüber nachgedacht, ob man dann nicht möglicherweise einfach nicht mehr existiert.
Dieser Gedanke, nicht mehr zu existieren, nie wieder etwas zu fühlen, nie wieder etwas denken zu können, nie wieder irgendwas zu tun, für immer weg zu sein, belastet mich zum Teil schon.
Ich habe einfach eine unglaublich große Angst davor.

Bitte kommt mir jetzt nicht mir dem Argument, dass jeder mal sterben wird oder dass es mir dann eh egal sein wird, weil man dann ja nichts mehr fühlen kann. Diese Argumente beruhigen mich in keinster Weise und der kursive Teil macht mir nur Angst. Ich will nicht einfach verschwinden. Ich bin vor kurzem 16 geworden. 16 Jahre hab ich nun schon gelebt, das kommt mir aber deutlich kürzer vor. Die Zeit vergeht doch viel zu schnell.

Aber wieso überhaupt leben, wenn das alles einem nach dem Tod nichts mehr bringt, die Erfahrungen werden einem nichts mehr nützen bzw. weg sein.
Ist das ganze wirklich nur purer Zufall, dass wir existieren?

Sowas wie folgendes gibt mir aber zumindest bisschen Hoffnung:

(https://www.randomhouse.de/leseprobe/Ne ... 222148.pdf (Seite 12))

oder auch das:
https://www.horizonworld.de/studie-mit- ... -erhalten/.

Aber angenommen das Gehirn wird verletzt, dann ist das Bewusstsein eingeschränkt, was bedeutet, dass das Bewusstsein vom Gehirn abhängig ist. Wenn man dann stirbt, dann stellt das Gehirn irgendwann seine Arbeit ein, und dann? Nichts?! Nur ein biologischer Computer?

Ich weiß gar nicht, was ich von diesem Post überhaupt erwarte, aber ich danke euch schon mal für eure Antworten!


Krass. Damit sprichst du mir aus der Seele. Wenn ich mich mit anderen Menschen darüber unterhalte, verstehen diese meist nicht was man meint. Es geht ja eben nicht darum, wie man stirbt. Selbst wenn man friedlich einschläft ändert es nichts daran, dass man verdammt nochmal nicht mehr da ist. Mich frisst das auch andauernd auf, daran zu denken, dass ich eines Tages nicht mehr aufwache und das tun kann was ich will. Es macht mich unendlich traurig.
Wenn man zB. irgendwo mitbekommt der und der Schauspieler verstorben usw., dann denke ich immer so: Oh man, der kann jetzt nicht mehr jeden Tag das machen, was er immer gemacht hat, er kann das hier gerade nicht mehr miterleben. Ich weiß ganz genau, was du meinst aber viele Leute verstehen das irgendwie nicht und sagen: Ja aber wenn du tot bist, merkst du es doch gar nicht. - Darum geht es uns nicht, es geht darum dass man eben NICHT MEHR DA IST.
Danke für deinen Beitrag. (:

Ich have auch seid kurzem extreme Angst davor..ich bin 38

Es lohnt sich vielleicht die Frage zu stellen,was hinter der Angst vor dem Tod bzw.der Nicht-Existenz steht.
Erfahrungsgemäss steckt oft die Angst vor dem Leben dahinter.
Die Angst vor dem Verpassen des eigenen Lebensauftrages,dem Scheitern der eigenen Bemühungen und dem Platzen von Illusionen.

Wenn die eigene Sterblichkeit so eine grosse Katastrophe ist, hat man eine Menge Alibis,keinerlei Risiken einzugehen.Man kann sich in den eigenen vier Wänden zergrübeln,denn das Leben ist ja wie ein rohes Ei,das einem ständig aus der Hand fallen könnte.........

Insofern ist ein erfülltes Leben das beste Mittel gegen die Angst vor der Nicht-Existenz.Wenn man irgendwann einmal lebenssatt den Löffel abgeben muss,ist man vielleicht sogar einverstanden damit.

Soweit der psychologische Aspekt.

Wenn einen das alles nicht beruhigt und man sich vor Augen hält,wieviele Menschen plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen werden,kommt man um eine (wie immer geartete) religiöse Antwort nicht herum.
Die Biologie ist kein Trost.Der Mensch ist abhängig von der Funktion eines Organs (wesentlich eines Organs).Wenn wir sterben,dann tun wir das mit Haut und Haaren,da bleibt nichts übrig.

Aus uns selbst heraus gibt es keine Kontinuität.


Ich wurde in der Klinik auch auf 150 mg Sertralin eingestellt. Je höher die Dosis war, desto mehr aggressive Zwangsgedanken bekam ich. Und damit war ich nicht allein auf der Station. Sertralin sind dafür berüchtigt.

Okay danke erstmal das bestätigen das was ich dachte.
Nur weiss ich nicht was ich machen soll mein kopf Kan die Realität des Todes nicht akzeptieren und das macht mich verrückt

Bei mir war das ja so, dass ich nur am Überlegen war wie ich mich oder andere umbringe. Und wenn man diese Gedanken tagtäglich hat ist man ganz schön geschlaucht. Da gehört schon eine Menge Kraft dazu es nicht doch endlich zu tun. Der Zwang dazu wurde ja von Tag zu Tag schlimmer.

be mir ist es ähnlich aber doch ganz anders :/ will ja nicht sterben auch nicht durch mich selbst egal wie schlümm es sein sollte so denkt mein kopf weiss nicht was ich gegen die angst machen soll

Vielleicht sind Sertralin auch nicht das richtige für dich. Ich bin nach der Klinikentlassung auf Escitalopram umgestiegen. Dann war es nach einiger Zeit besser. Habe die Gedanken zwar heute immer noch. Aber eher diffus und nicht mehr so drängend.

Ich denke da auch manchmal dran und habe Angst davor aber dann denke ich mir was
108 Milliarden Menschen vor mir geschafft haben, leben sterben und Tod sein, werde ich auch schaffen, man kann es halt nicht ändern ich fände es aber auch gruselig sehr gruselig ewig zu leben könnte ich mir gar nicht vorstellen

leider habe ich schon mal escitalopram bekommen und musste zu viel davon nehmen damit es wirk habe auch einige andere medikamente genommen setralin ist jetzt ein weiteres

Ich würde was dämpfendes empfehlen wie Doxepin ist gut gegen Ängste bei 150 mg oder 300 mg Lyrica hilft auch ganz gut.

ich nehme schon ein berugungsmitte das ich von meinem artz verschriben bekommen habe das hilft aber leider nur bedingt da ich die gedanken nicht los bekommen und dardurch die panick immer wider kommt :/
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Beide sind keine Beruhigungsmittel
Doxepin ist ein Antidepressivum und
Lyrica ein Antiepileptika
mit Lyrica habe ich schon selbst Erfahrung gesammelt hat mir auch gut geholfen gegen die Ängste, jedoch wurde ich davon kurzatmig, ansonsten hätte ich es gerne behalten... aber nicht jeder wird davon kurzatmig!
Eine Verhaltenstherapie würde ich dann noch empfehlen.
VG

Zitat von Plopp:
Ich denke da auch manchmal dran und habe Angst davor aber dann denke ich mir was
108 Milliarden Menschen vor mir geschafft haben, leben sterben und Tod sein, werde ich auch schaffen, man kann es halt nicht ändern ich fände es aber auch gruselig sehr gruselig ewig zu leben könnte ich mir gar nicht vorstellen




Ich glaub die meisten Menschen haben eine diffuse Angst vor dem Tod. Ist doch ganz normal. Am besten man stellt sich nicht groß was vor, bringt ja eh nichts, es führt zu nichts. Was kommt, das kommt, und der Tod kommt unausweichlich für ALLE.
Die wenigsten Menschen sind da scharf drauf, außer man ist sehr alt und/oder leidet, dann sehnt man sich vielleicht nach dem Tod.
Egal was man sich vorstellen würde, vielleicht ist es dann doch ganz anders als man denkt.

Mir macht am Tod mehr dieser endgültige Abschied zu schaffen. Ich hab eh schon im Leben Trennungsängste, deswegen macht mir das am meisten Angst. Ich habe fast mehr Angst davor, dass mir wichtige Angehörige und Freunde irgendwann sterben.

Du bist ja auch sehr jung da scheint der Tod auch wirklich was ganz grauenhaftes zu sein aber je älter man wird und vor allem im hohen Alter kommt eine gewisse gesunde Lebensmüdigkeit wo man auch ein Ende, ein nicht existieren herbeisehnt da man im Leben schon so viel erlebt hat. Man wird geboren und man hat ausgelebt.
Die Geburt des eigenen Kindes nimmt einem oft den Schrecken vor dem eigenen Tod...man sieht sich selbst in dem Kind und man fühlt sich selber nicht mehr so wichtig.
Du solltest aber diese Angst vor dem Tod dringend therapieren lassen denn du hast vor lauter Angst vor dem Tod keine Zeit mehr zum Leben.

Liebe Grüße

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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