Ich mache auch mal den Anfang:
Also ich hatte mal eine Phobie - aber irgendwie hat sie sich im Laufe des Lebens von allein verloren - zumindest ist es nicht mehr so krass.
WARNUNG AB HIER NUR WEITERLESEN, WENN DU NICHT EMPFINDLICH BIST - es geht um Würmer
Ich habe als Siebenjährige in der Schule mal im Schwimmunterricht am Beckenrand neben einem Mädchen sitzen müssen. Alle Kinder saßen auf dem Beckenrand und ließen ihre Beine im Wasser baumeln. Ich musste ausgerechnet neben diesem Mädchen sitzen. In dieser Zeit hatte ich (weil ich damals Reden für sinnlos hielt) aufgehört zu sprechen. Aus meinem Mund kam kein einziges Wort. Ich versuchte dem, was die Lehrerin uns Kindern erzählte zu folgen. Sie stiefelte am Beckenrand hinter uns Kindern auf und ab. Ihr Geschwafel fand ich aber furchtbar langweilig und so drifteten meine Gedanken ab. Ich beobachtete das Wasser, sah, wie sich meine Füße im Wasser bewegten, blickte dann rechts von mir auf die Füße des Nachbarskind. Mein Blick wanderte gedankenverloren nach oben auf ihre Oberschenkel und dann dauerte es etwas, bis ich das, was ich sah so einigermaßen wechseln konnte. Die Haut ihrer Oberschenkel bewegte sich und ... (ich weiß, dass ist ekelig) ... da kamen so komische weiße Fäden aus Löchern ihrer Haut. Ich war erschrocken! Da blickte ich dem Mädchen irritiert in die Augen und es hatte wohl gerade begriffen, dass ich ihr Leid gesehen habe. Sie hat so tieftraurig und hilflos geguckt. Ich hab noch einmal ungläubig auf ihre Beine geguckt und hatte riesige Angst, die Viecher könnten zu mir rüberkommen. Ich bin hoch gesprungen wie eine Rakete und weil ich so lange nicht gesprochen hatte kam auch kein Wort aus meinem Mund, obwohl ich gern geschrien hätte. Die Lehrerin war schon aufmerksam auf mich geworden, denn alle hatten sitzen zu bleiben. Sie kam schimpfend auf mich zu und ich hüpfte aufgeregt auf und ab und zeigte auf die Beine von dem Mädchen. Die Lehrerin sah sich das an und brachte das Mädchen hinaus. Später kam sie wieder und ich sollte mich an den selben Platz setzen. Ich hab mich geweigert, weil ich Angst hatte, dass da ein Wurm liegen könnte. Ich hab mich nie wieder an die selbe Stelle gesetzt. Ich weiß gar nicht, ob ich das Mädchen jemals wiedergesehen habe und ich weiß nicht, ob und wie sie behandelt worden ist. Das Würmer aus der Haut kommen könnten schien mir so unmöglich, dass ich an meinem Verstand zweifelte. Ich habe damals mit niemandem darüber gesprochen - hab ja eh nicht gesprochen in der Zeit - Aber danach hatte ich lange Zeit Angst vor Löchern. - Nicht unbedingt vor Würmen. Ich fand zwar Würmer ekelig, aber ich habe mit ihnen gespielt, wie jedes andere Kind, - aber kleine Löcher fand ich gruselig. Wenn es nur eins war, kein Problem - aber mehrere nebeneinander - ich hatte immer Angst, da könnte was heraus kommen.
zum Beispiel fand ich Naturschwämme oder Korallen-steine sehr ekelig. Die hatten viele unheimliche Löcher. Am häufigsten sah ich in Räumen Decken mit Schallschutz. Das sind 50 x50 große Platten (damals waren sie hauptsächlich weiß in den Schulen) und die hatten zig kleine Löcher. Wenn ich dann in der Schule war starrte ich immer diese Löcher an und wäre am liebsten hinaus gelaufen. - Aber im Großen und Ganzen bin ich ein Angst-Überwinder! Gezwungenermaßen wurde ich mit Löchern permanent konfrontiert - besonders mit diesen Schallschutz-Decken. Noch heute gucke ich automatisch zu solchen Decken hinauf und finde sie ekelig, aber ich renne nicht vor ihnen weg. Neuerdings interessiere ich mich etwas mehr für diese Schallschutzplatten, weil ich daran denke mir ein Tonstudio zu bauen. Über Naturschwämme habe ich mich ausreichend informiert und ich muss so etwas leider in meiner Firma auch verkaufen . Trotz, dass ich diese Angst nicht mehr so krass habe, ekel ich mich vor kleinen Löchern. Handelt es sich um einen Gegenstand, den man anfassen kann, dann überwinde ich mich und nehme ihn in die Hände und schaue ihn angeekelt an.
07.01.2014 09:08 •
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