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Zitat von MADMAN:
Hallo zuiop

Du als Pfarrerin und Angsterkrankte, wie siehst du es, haben wir in unserer Situation mehr Angst vor dem Tod oder vor dem Leben, oder haben wir Angst nicht zu Leben bevor wir Sterben?


Hmm, also ich kann da nur für mich sprechen. Momentan bin ich in einer Phase, in der ich nichts dagegen hätte morgen tot zu sein. Ich habe in der Tat in letzter Zeit häufiger den Gedanken, weil ich merke meine Eltern - meine einzigen Angehörigen, denen was an mir liegt und denen mein Sein oder Nichtsein was ausmacht - werden langsam alt. Allerdings habe ich auch schon viele alte Eltern verzweifelt am Grab ihres erwachsenen Kindes stehen sehen, so dass ich keine konkreteren Pläne habe mein rasches Ableben zu befördern.

In meinem Fall ist es wohl auch mehr Angst vorm Leben ansich. Irgendwie ist von der Ratio her zwar das Verständnis da, dass ein Leben auch einfach um des Lebens willen geführt werden sollte und nicht der Arbeit und des Sinngehaltes halber, aber auf emotionaler Ebene ist das bei mir noch nicht durchgedrungen bzw. einfach nicht umsetzbar. Da ist also, wie du sagst, auch die Angst nie gelebt zu haben, ehe ich sterbe. Wobei das zu erleben, was ich gerne erlebt haben möchte, ehe ich sterbe, bei mir große Angst auslöst, Angst einer Todesangst ähnlich.

Sch...kompliziert das Leben, irgendwie...

Zitat von zuiop:
Wobei das zu erleben, was ich gerne erlebt haben möchte, ehe ich sterbe, bei mir große Angst auslöst, Angst einer Todesangst ähnlich.


Dir deine Träume zu erfüllen löst bei dir eine Art Todesangst aus?

A


Sterben

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Zitat von MADMAN:
Zitat von zuiop:
Wobei das zu erleben, was ich gerne erlebt haben möchte, ehe ich sterbe, bei mir große Angst auslöst, Angst einer Todesangst ähnlich.


Dir deine Träume zu erfüllen löst bei dir eine Art Todesangst aus?


Ja, eine feste und dauerhafte Beziehung zu einem Menschen eingehen z.B., mich in der Liebe und im GV mal ganz gehen und fallen zu lassen, mich mal nicht zu kontrollieren. Da hab ich Panik vor. Kennst du das nicht?

wieso kommentiert ihr ein Thema das schon 4 Jahre alt ist. das mädchen ist schön längst erwachsen c:

Zitat von Finja:
Bitte nicht wundern, dass ich das Thema nochmal aufgemacht habe. Aber ich wollte nicht noch eins eröffnen mit dem gleichen Thema.

Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr mit dem Thema Sterben gemacht habt und welche Gedanken, Ängste und Wünsche euch dazu einfallen.

Und habt ihr schonmal jemanden beim Sterben begleitet? Wie war das für euch?

Liebe Grüße


Deshalb! Siehe Seite 1;)

Also bei mir ist die Angst vor dem Tod sehr stark und auch vor dem Leben aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen und man weiß ja nicht, was noch alles auf einen zukommt? Und es ist auch die Angst vorhanden, nicht zu leben, bevor ich sterbe... Todesangst hatte ich auch schon...

Zitat von zuiop:
Da hab ich Panik vor. Kennst du das nicht?


Unsere Lebenswege könnten wohl unterschiedlicher nicht sein, und so unterschiedlich sind dann wohl auch unsere Träume und Ängste, meine Träume sind für mich nicht greifbar, nicht zu erkennen, eher eine Sehnsucht nach Freiheit, und Unabhängigkeit, und meine Ängste entstehen wahrscheinlich, weil ich denke diese Sehnsucht nie befriedigen zu können.

Womit wir dann auch wieder beim Thema sind, eines Tages, spüren wir den Tod kommen, und müssen uns fragen, haben wir gelebt, oder haben wir nur andere glücklich gemacht.

Vielleicht ist es die die Angst vor dieser einen Antwort, diesem Moment in dem man sich selbst nicht mehr belügen kann, die Erkenntnis das es jetzt zu spät ist, das es jetzt endgültig keine zweite Chance mehr gibt, die uns in Angst leben lässt.

Zitat von Finja:
man weiß ja nicht, was noch alles auf einen zukommt?


Das wiegt meiner Ansicht nach am schwersten, man möchte so gerne Gewissheit, Gewissheit das es seinen Kindern, und den Menschen die man liebt gut gehen wird, das man selbst keine schrecklichen Krankheiten bekommen wird, und nicht in Einsamkeit leben/sterben muss.

Ich denke wenn man diese Ungewissheit akzeptieren kann, akzeptieren kann das man mit jeder Situation zurechtkommen wird, werden die Ängste verschwinden.

Aber meiner Meinung nach ist Ungewissheit sehr viel schwerer zu akzeptieren als Angst.


Ich habe gerade festgestellt wie widersprüchlich sich das anhört zu dem was ich weiter oben geschrieben habe, scheinbar der Wiederspruch der ich bin....

Zitat von MADMAN:
Zitat von zuiop:
Da hab ich Panik vor. Kennst du das nicht?


Unsere Lebenswege könnten wohl unterschiedlicher nicht sein, und so unterschiedlich sind dann wohl auch unsere Träume und Ängste, meine Träume sind für mich nicht greifbar, nicht zu erkennen, eher eine Sehnsucht nach Freiheit, und Unabhängigkeit, und meine Ängste entstehen wahrscheinlich, weil ich denke diese Sehnsucht nie befriedigen zu können.

Womit wir dann auch wieder beim Thema sind, eines Tages, spüren wir den Tod kommen, und müssen uns fragen, haben wir gelebt, oder haben wir nur andere glücklich gemacht.

Vielleicht ist es die die Angst vor dieser einen Antwort, diesem Moment in dem man sich selbst nicht mehr belügen kann, die Erkenntnis das es jetzt zu spät ist, das es jetzt endgültig keine zweite Chance mehr gibt, die uns in Angst leben lässt.


Ich habe bis jetzt schon hunderte Menschen beim Sterben begleitet. Das Komische ist, ich könnte mich nicht erinnern, dass schon einer jemals bedauert hat, im Leben was ausgelassen zu haben. Bedauert wird, wenn kurzfristige Lebenspläne, eine Reise, die Goldene Hochzeit etc. nicht mehr erreicht werden können. Aber daran, nie im Fesselballon gereist zu sein oder Australien nie gesehen zu haben, daran wird gar nicht gedacht.
Zu den faszinierenden Erlebnissen bei der Begleitung von Sterbenden gehört, dass sie in der Phase der Akzeptanz auch das eigene Leben und nicht-erlebt-haben akzeptieren. Es fällt oft der Satz es war gut so, wie es war. Selbst wenn ich mir bei ihrer Biographie denke, die hatten echt ein beschissenes Leben und müssten doch eigentlich jetzt mit dem Schicksal hadern.

Zitat von MADMAN:
Zitat von Finja:
man weiß ja nicht, was noch alles auf einen zukommt?


Das wiegt meiner Ansicht nach am schwersten, man möchte so gerne Gewissheit, Gewissheit das es seinen Kindern, und den Menschen die man liebt gut gehen wird, das man selbst keine schrecklichen Krankheiten bekommen wird, und nicht in Einsamkeit leben/sterben muss.

Ich denke wenn man diese Ungewissheit akzeptieren kann, akzeptieren kann das man mit jeder Situation zurechtkommen wird, werden die Ängste verschwinden.

Aber meiner Meinung nach ist Ungewissheit sehr viel schwerer zu akzeptieren als Angst.


Ich habe gerade festgestellt wie widersprüchlich sich das anhört zu dem was ich weiter oben geschrieben habe, scheinbar der Wiederspruch der ich bin....


Das ist wohl auch irgendwo wahr.

Kann leider keinen Wiederspruch erkennen...

@ zuiop

Das ist ja auch nachvollziehbar, denn nicht jeder Mensch kann sich dies oder jenes ermöglichen.

Zitat:
eine Sehnsucht nach Freiheit, und Unabhängigkeit


Zitat:
Gewissheit das es seinen Kindern, und den Menschen die man liebt gut gehen wird, das man selbst keine schrecklichen Krankheiten bekommen wird, und nicht in Einsamkeit leben/sterben muss.


Ich meinte das Finja, ein Teil von mir sehnt sich nach Freiheit, und Unabhängigkeit, der andere nach Geborgenheit und Liebe, ich will alles, und zwar sofort.....

alles und alles sofort geht nicht..

@ Madman

Also da muss ich Fee zustimmen. Und ich finde, da hast du eine ganz schöne Erwartungshaltung an dich.

Zitat von Finja:
@ Madman

Also da muss ich Fee zustimmen. Und ich finde, da hast du eine ganz schöne Erwartungshaltung an dich.


genau finja

ihr nun wieder, ich offenbare die Abgründe meiner Seele, und ihr seht nur meinen kleinen Scherz, und haltet euch daran fest....ich habe eher das Gefühl das Wort Liebe und das Wort Freiheit in einem Satz geht für Frauen überhaupt nicht, aber lassen wir das, hier geht es ja weder um das eine noch um das andere.

zurück zum sterben....

@ Madman

Du Scherzkeks. warum sollte das bei Frauen nicht auch gehen? Aber nun zurück zum eigentlichen Thema...
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Hallo ihr,

falls ihr das lest. Wenn ich einmal im Sterben liegen sollte, wünsche ich mir ein würdevolles Sterben. Habt ihr sowas wie ne Patientenverfügung? Ich möchte mal nicht einsam an medizinischen Geräten hängen und wenn möglich und ich das geldlich hinkriegen würde, dann möchte ich Sterbehilfe vorziehen. Es hat zwar noch Zeit, denn ich möchte noch nicht sterben, habe aber Angst davor, weil es mir manchmal auch nicht so gut geht. Wie ist das bei euch?

Liebe Grüße

Am liebsten wäre es mir, wenn ich ohne Vorwarnung einfach tot umfalle oder durch einen Unfall sofort sterbe. Ansonsten habe ich immer genügend Medikamente zuhause, um Schluss machen zu können, wenn ich nicht mehr will oder kann.
Eine Patientenverfügung habe ich nicht, aber ich werde mich noch darum kümmern. Allerdings hört man immer wieder, dass sich die Angehörigen oder auch Ärzte nicht daran halten. Oder das, was man verfügt hat ist nicht möglich oder zu ungenau usw.
Sterbehilfe ist gut, aber verboten, zumindest in Deutschland. Wer soll es denn für dich machen, ohne dafür bestraft zu werden?

@ Schlaflose

Danke für deine Antwort. Nun, so viele Medikamente habe ich nicht zu Hause... Eben, ich bin mir da auch nicht so sicher mit einer Patientenverfügung. Sowas habe ich noch nie gemacht. Weißt du wie das abläuft? Geht man damit zum Hausarzt? Sorry, wenn ich das frage.
In der Schweiz ist Sterbehilfe erlaubt, soviel ich weiß. Aber ob ich das Geld zusammenkriege, weiß ich nicht. habe auch keine Ahnung, was das kosten würde.

LG

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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