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Hallo liebe Forengemeinde,

ich lese bereits seit einiger Zeit mit und möchte euch gerne mein Problem schildern, für was ich leider noch keine Lösung finden konnte.
Zunächst ein paar kleine Details zu mir: Ich bin 26 und zur Zeit Student im wirtschaftlichen Bereich und befinde mich im vierten Semester (regulär, d.h. in Regelstudienzeit). Vor dem Studium habe ich bereits eine Ausbildung absolviert sowie zwei Jahre in diesem Bereich gearbeitet.
Die Problematik:
Seit dem Frühjahr diesen Jahres habe ich in Massenveranstaltungen an der Uni sowie beim Essen in der Mensa das Problem, dass ich sporadisch anfange zu schwitzen und mich allgemeines Unwohlsein plagt. Als dies das erste Mal auftrat habe ich die Vorlesung verlassen und kaum war ich draußen an der frischen Lust, so ging es mir wieder gut. Beim Essen in der Mensa habe ich vorher zwar Hunger, aber kaum sitze ich mit den anderen mit Tablett am Tisch, so habe ich plötzlich keinen Hunger mehr und kriege kaum einen Bissen runter. Hole ich mir aber was beim Bäcker und gehe mit den Kommilitonen in den Park, so ist kann ich wunderbar essen. Das Strange ist, dass ich das Problem nicht in jeder Massenveranstaltung habe; nur in jenen, die wirklich sehr überfüllt sind und vorallem in einem Liebliebsraum von mir. Das zweite kuriose ist, dass ich bei den Verhaltenstrainings, die unsere Uni im Curriculum vorschreibt immer Top-Noten bekomme, d.h. ich kann wunderbar moderieren /präsentieren und bekomme zwar von außen immer sehr gutes Feedback, jedoch bringt mir das in den o.g. Großveranstaltungen, wo ich noch nicht einmal aktiv werden muss nichts.
In Juni bin ich mit dem Problem zum Arzt, der mir eine sehr verspannte Nackenmuskulator (irgendwas mit HWS?!) attestierte und mich zum Orthopäden überwies. Dort wurden zudem zwei ausgerenkte Rückenwirbel festgestellt. Ich wurde demnach wieder eingerenkt und habe mehr Sport für den Nackenbereich verschrieben bekommen, sodass ich regelmäßig schwimmen ging. Ich arbeite in meinem Studentenjob in einem Lager, wo ich recht viel heben muss; daher wohl diese Probleme. Ich bin ansonsten physisch topfit und auch recht athletisch gebaut.

Nun hat das neue Semester wieder begonnen und ich hatte zwei Veranstaltungen wieder in meinem besagten Lieblingssaal - und prompt ging es wieder leicht los. Da ich sehr zielstrebig und ehrgeizig bin, habe ich seit der einmaligen Aktion mit dem Verlassen der Vorlesung im letzten Semester durchgehalten und bin trotz des komischen Gefühls einfach sitzen geblieben und mich eigentlich an die Geschichte gewöhnt.
Nur kann dies doch nicht die Lösung sein? Ich überlege nun, wie ich dagegen vorgehen kann. Eigentlich ist mir nur der Druck im Studium in den Sinn gekommen, da ich ein Mensch bin, der Schulden hasst und als Bafög Empfänger möglichst schnell wieder schuldenfrei sein will. Also arbeite ich neben dem Studium wie ein Tier um anschließend das Bafög komplett tilgen zu können. Außerdem ist es in meinem Studiengang so, dass v.a. ein schneller Studienabschluss, sehr gute Noten und sonstige Qualifikationen gefragt sind um später nicht in die Arbeitslosigkeit zu rutschen (was für mich ebenso wie die o.g. Schulden ein absolutes Nogo darstellt). Freunde meinen zwar, dass ich mir eigentlich keine Sorgen machen müsste, da ich bei allem im Soll liege - Ich bin aber sehr selbstkritisch und ärgere mich beispielsweise selbst über eine 2,0. Ich vermute daher eine recht starke Korrelation zwischen Selbstdruck und den Attacken. Bei meinem letzten Arbeitgeber war ich Vertriebler und hatte bereits mit Anfang 20 mit vielen Top Kunden zu tun - Auch mein Personalchef bescheinigte mir, dass ich sehr viel Talent hätte. Und trotzdem wurde ich bei jedem aus meiner Sicht sehr guten Deal im Meeting mit Das geht noch besser belehrt. Evtl. ist auch hier ein Zusammenhang zu sehen.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass ich im Laufe meines Lebens so einen riesen Anspruch an mich selbst gestellt habe und mein Körper mich mit den Gefühlen vielleicht warnen möchte. Nur weiß ich nicht, wie ich den Druck wieder selbst abbauen kann. Ich denke sehr rational und kann mich zwar in einem Urlaub super erholen, weiß aber auch, dass an Datum X wieder Leistung gefragt ist; und ich diese abrufen werde.
Nun denke ich mir: Hoffentlich werden diese Attacken nicht schlimmer, sodass die besagte Pre-Attacke langsam einsetzt.
Als Maßnahme dagegen bin ich am überlegen, an einem Autogenen Training teilzunehmen um kontrolliert wieder runterkommen zu können. Hat jemand zufällig Erfahrung damit oder kann mir ggf. andere Tips geben?

Viele Grüße
binsi

15.10.2011 18:51 • 15.10.2011 #1





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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