Soziale Phobie, wie geht ihr damit um?

Hallo zusammen,

Wie geht ihr mit eurer Sozialen Phobie um? Ich komm damit überhaupt nicht klar.

Hatte heute mal wieder das Vergnügen damit. War in einem relativ kleinem Laden, da ich dort dringend was erledigen musste. Natürlich musste ich auch mit dem Verkäufer sprechen, logisch. Dazu kam, das sich im Laden noch 3 weitere Leute aufgehalten haben. Ich bin rein, habe erzählt warum ich da bin, das war noch ok. Zwar auch schon unangenehm, aber ging noch. Als er mich dann etwas fragte, war es vorbei, habe kaum noch ein Wort raus bekommen, Hitzewallungen, rot angelaufen, zittrige Stimme, Knie und Hände. In dem Laden hat es vielleicht 5 Minuten gedauert, aber ich war heilfroh als ich wieder da raus konnte.

Danach war ich fix und alle.

Habt ihr Tipps für mich, wie ich besser damit umgehen kann?

LG

Therapie? Es gibt Übungen, die Therapeuten mit einem machen können und die einem helfen, die Ängste zu bewältigen.
Ansonsten sagen viele, dass es durch häufiges Ausprobieren und sich sozialen Interaktionen Aussetzen besser wird, aber diese Erfahrung habe ich nicht gemacht. Es wurde eher immer schlimmer, weil ich beim Ausprobieren doofe Erfahrungen machen musste.

Therapie, das kam mir tatsächlich auch schon in den Sinn... Nur hilft mir das zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter. Wartelisten von 6 Monaten, wenn nicht noch länger, bis hin zu gar keinen Wartelisten mehr.

Aber gibt es in Deutschland nicht die Regelung, dass man zu einem privaten Therapeuten gehen kann, wenn man nachweisen kann, dass man bei Kassentherapeuten keinen Platz bekommen hat? Frag da mal nach. Oder gibt es bei euch (wie hier in Österreich) eine Stelle, die Listen von Therapeuten mit aktuell freien Plätzen auflegen (so kam ich binnen weniger Tage zu einer Therapeutin)? Irgendwie muss sich doch ein Platz finden lassen. Wenn nicht, dann ist ein Therapiestart in einem halben Jahr immer noch besser als gar keiner.

@jamy89,
Hallo, ja am besten ist eine Therapie oder man therapiert sich selbst in Begleitung zunächst mit einer vertrauten Person, das kann auch helfen, dass man dann Stück für Stück allein den Situationen stellen kann.

Hallo Jamy89,



also ich leide an einer Ängstlich-vermeidenden-Persönlichkeitsstörung, und man muss erst einmal sehr viel abklären, bevor man sich in eine Behandlung begibt.
Es wäre auch gut zu klären, ob es sich bei Dir um eine reine Soziale Phobie handelt, oder um eine Begleiterkrankung.
Soziale Phobie, kann auch von einem Borderline, oder einem ADHS mit ausgehen.
Ich hatte es auch einmal versucht, die sozialen Ängste mit eine Konfrontation, selbst in den Griff zu bekommen, aber was war das Resultat davon ?
Meine sozialen Ängste wurden dadurch extrem schlimmer, weil ich wieder eine Bestärtigung, deswegen erfuhr.
Diese Theorie, das diese sozialen Ängste dadurch weniger werden, ist in meinen Augen nur dann zu empfehlen, wenn Deine sozialen Ängste nur gering bis mittel ausgeprägt sind, und auch nicht, von einem Borderline, oder von einem ADHS mit ausgehen.









LG Schwarzes-Leben

Das hatte ich letztens in der Apotheke.
Da war es sehr voll und ich bekam nen Panikattacke.
Habe das der Bedienung dann gesagt und konnte im Treppenhaus auf meine Medis warten..hat sie mir dann rausgebracht.
Danach war es wieder schlimmer.
Am besten ist wenn man mit Jemandem zusammen gehen kann.....
Im moment ist es bei mir wieder schlimmer ...aber es gibt auch Gründe dafür.
Bin momentan eh nicht so fit.

Ich war in Begleitung, alleine geht gar nichts. Die Panikattacken hab ich zur Zeit ganz gut im Griff, selbst wenn eine kommt, ist es aushaltbar.

Ich vermute das es keine reine soziale Phobie ist, morgen habe ich kurzfristig einen Termin beim Psychiater bekommen. Vielleicht hilft das auch schon mal weiter und er stellt eine vernünftige Diagnose...

Hallo,

Arzt Termin hinter mich gebracht.
Diagnose lautet:
Angst/Paniksyndrom
Panikstörung mit Agoraphobie in Verbindung mit einer Störung des Sozialverhaltens
Generalisierte Angststörung
funktionelle/strukturelle Schädigung der emotionalen und Willenfunktion (neurotische Persönlichkeits und Verhaltensstörung)

Kennt sich jemand mit solchen Diagnosen aus? War bzw ist für mich ganz schön viel aufeinmal...

LG

Ui, das ist aber echt ganz schön viel, was dir der Psychiater da um die Ohren gehauen hat! Hat er denn nichts Näheres dazu gesagt? Wie kamen die Diagnosen zustande, durch standardisierte Tests oder nur durch das Gespräch mit dir? Vielleicht bekommst du nun wenigstens schneller einen Therapieplatz? Wenn die Diagnose so stimmt, dann bestünde ja wirklich rascher Handlungsbedarf.
Ich selbst kann zu den einzelnen Syndromen/Störungen nichts sagen, habe nichts davon.

Viel mehr hat er dazu dann nicht gesagt. Die Diagnose hat er anhand vom Gespräch gemacht, ich war aber schon des öfteren bei ihm. Er kennt also die Vorgeschichte. Also einen Therapieplatz zu bekommen, ist nach wie vor schwer. Der Doc meint ich soll zur Überbrückung zur Ergo Therapie. Ob es was bringt, weiß ich nicht. Damit habe ich noch keine Erfahrung.

Hat jemand Erfahrung mit Ergo Therapie in dem Bereich? Ich bin da ehrlich gesagt etwas skeptisch ob das was bringen soll....

Hallo, ich habe schon einige Jahre sozial Phobie, alleine einkaufen oder überhaupt alleine raus fällt mir auch sehr schwer, überhaupt Menschen begegnen, reden müssen empfinde ich als anstrengend. Geholfen hat da bisher nichts, Konfrontation kann ich auch nur sagen, hat es für mich oft schlimmer gemacht, weil ich immer wieder negatives erlebt habe.
Ergotherapie hatte ich mal nach einem Unfall das hatte aber nichts mit der Psyche zu tun. Hast du Schwierigkeiten mit Bewegungsabläufen oder der Konzentration? Da könnte Ergotherapie ansetzen, vielleicht auch für Entspannungsübungen.