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Hallo,

ich hoffe der Beitrag wird nicht gelöscht, weil ich mich nicht beim ersten Beitrag vorgestellt habe. Ich bin ehrlich ich möchte eigentlich gar nicht viel zu mir sagen, ich bin männlich, 26, Student, reicht doch. Ich habe autistische Züge und neige zu Vermeideverhalten. Aber in letzter Zeit fällt mir auf, dass ich besonders oft auf Schaufensterpuppen aufmerksam werde, eine Abneigung die ich schon lange habe.

Zur Geschichte:
Ich mochte die zwar noch nie besonders leiden, aber in den letzten Wochen ist es das erste Mal vorgekommen, dass ich mich vor einer Schaufensterpuppe wirklich erschrocken habe, also mit einem nennenswerten Schock auf den Anblick reagiert habe.

War gerade nachts auf dem Heimweg mit einer Freundin durch die Stadt und wir waren im Gespräch vertieft als plötzlich rechts in einem Geschäft drei kleine Kinder in einem beleuchteten Schaufenster auftauchten, obwohl ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. Und in Millisekunden ging mir auf, dass es sich um Schaufensterpuppen handelt und ich bin (gefühlte) 3 Meter in die Luft gesprungen. Die Freundin hat sich auch sehr erschrocken, aber nur weil ich plötzlich so aufgesprungen bin, lol.

An einem anderen Abend, auf dem gleichen Heimweg, gingen wir wieder diesen Weg und ich sagte, dass sie mich vorwarnen soll, wenn wieder dieses Geschäft bevorsteht und war wieder im Gespräch vertieft. Als sie sagte, dass es gleich kommt, hatte ich keine Angst, nur eben leichte Abneigung. Wenn ich mich drauf einstellen kann, dass gleich Schaufensterpuppen kommen, hab ich überhaupt kein Problem. Dann mag ich sie eben nicht und gut ist, ich lauf trotzdem an ihnen vorbei. Wir liefen ganz normal weiter und plötzlich tauchte ca. 3 Meter früher als erwartet ein beleuchtetes schmales Schaufenster mit einem in grellem Pink gekleideten mittelgroßen Kind, und da ich die Viecher erst ein paar Meter später erwartet hatte, habe ich mich wieder immens erschrocken.

Ich glaube nicht, dass es eine Phobie in dem Sinne ist, denn ich hatte keine Probleme, oder zumindest wenig Probleme mich dieser Puppe zu stellen. Als ich mich in wenigen Sekunden von dieser Hormonexplosion durch den Schreck im Körper erholt hatte, lief ich ganz nah an das schmale Fenster, stand direkt vor dem Glas und betrachtete dieses schrecklich hässliche Geschöpf von Menschen und ich erinnere beim Zurückdenken keine große Panik oder Angst oder Herzklopfen. Ich habe das vielleicht auch nur gemacht, um nicht Gesicht zu verlieren, vor der Freundin. Und auch nicht vor mir. Ich will ja nicht irgendeine irrationale Angst mich einschränken lassen.

Abneigung:
Aber ich hasse diese Mannequins, und ich finde es auch ziemlich unangenehm durch Einkaufspassagen und dergleichen zu laufen, wobei ich eben nicht sagen würde, dass es eine ausgewachsene Phobie ist, denn ich kann mich dem (noch) gut stellen und deren grundsätzliche Existenz und Anwesenheit einfach ertragen.
Ich habe allerdings wegen dieser zwei Vorfälle gemerkt, dass es eben mehr als bloße Abneigung zu sein scheint, und es ist auch kein Tag wo ich einkaufe, dass mir diese Viecher in den Schaufenstern nicht zumindest im Augenwinkel auffallen und bewusst werden.
Besonders schlimm sind offenbar Kinder und natürlich sorge ich mich vor der Situation, dass ich mal Schaufensterpuppen neben mir wähne, in einem Geschäft, an dem ich vorbeilaufe und dann bewegt sich plötzlich die Puppe. Wenn ich das im Augenwinkel sehe (direkt anschauen würde ich diese Viecher nicht gerne, hab's aber an den besagten Abenden durchaus gemacht), wie sich eine Puppe bewegt, weiß ich, dass ich mich hundertpro wieder immens erschrecken würde, nur um zu erkennen, dass sich zwischen den Puppen eine Mitarbeiterin des Geschäfts bewegt, z.b. um staubzuwischen oder dergleichen.
Schon schlimm genug, dass ich diese Puppen so menschlich finde, aber dann noch die Verwechslungsgefahr oder das plötzliche Auftauchen, woah, da schüttelt es mich schon etwas.

Frage an Euch:
Ich schreibe hier einen Beitrag, weil ich gerne eine Einschätzung von euch hätte. Ich hege die Vermutung, dass ich da gerade eine Phobie ausbilde, oder dass zumindest die Gefahr besteht, insb. da ich mich nun auch schon immens erschrocken habe, also der Abneigung offensichtlich mehr zugrunde liegt, was mir vorher nicht bewusst war.

Ich bin aber auch radikal und überlege ob ich mir z.b. online eine Schaufensterpuppe kaufe und liefern lasse um mich direkt zuhause mit dieser Abscheu und ggf. einer Panik auseinanderzusetzen. Ich bin hart im Nehmen und würde mir das antun, wenn es hilft. Nur bin ich nicht so sicher, ob das eine gute Methode wäre, um eine weitere Verschlechterung zu vermeiden und habe mit Phobien eigentlich keine Erfahrung. Mit meiner Höhenangst komme ich auch recht gut zurecht, man muss ja auch nicht unbedingt im gläsernen Fahrstuhl fahren, da laufe ich halt lieber, aber eingeschränkt bin ich damit auch nicht. Insbesondere frage ich mich, was ich dann mache, wenn ich doch Panik kriege oder z.b. wenn ich nachts schlafen will, was ich dann mit ihr mache. Hört sich jetzt echt bescheuert an, aber das einzige was ich wirklich nicht erleben möchte ist nachts (ich schlafe nur sehr leicht und wache oft auf) vom Hochbett runter zu schauen und dann einen fremden Menschen in meiner Wohnung zu sehen und dann zu merken dass er keiner ist, ich glaube das ertrag ich echt nicht, so unvorbereitet. Da würde ich mich im wahrsten Sinne evtl. zu Tode erschrecken. Ich weiß nicht, ich müsste sie irgendwie wegsperren und fesseln oder so, ... sicherheitshalber...
Habt ihr auf Anhieb Ideen, Tips, Ratschläge, soll ich es einfach machen oder lieber nicht und warum?
Also sollte ich sie einfach kaufen und gucken was passiert?

16.02.2014 15:59 • 21.02.2014 #1


Hallo Apfelmann,

willkommen im Forum, und nein, hier wird man nicht gelöscht, weil man sich nicht gleich vorgestellt hat. M.W. ist es überhaupt kein Zwang, sich vorzustellen, nur überhaupt bald einen Beitrag zu schreiben, damit man sehen kann, dass der Betreffende wirklich ein Anliegen hat und nicht nur in die Profile anderer reinschauen will.

Ich weiß nicht, ob und wie ich dir raten kann, weiter mit deinem echten oder vermeintlichen Problem umzugehen.

Ich kann dir aber sagen, dass ich mich schon oft in Läden erschrocken habe, weil ich dachte, da steht jemand und schaut mich gezielt an - dabei war es nur eine Puppe. Die wirken oft so lebensecht, dass das m.E. nicht so verwunderlich ist.
Inzwischen schaue ich meistens ganz gezielt länger hin, um festzustellen, ob es sich um einen realen Menschen oder eine Puppe handelt. Ich erschrecke mich dann am meisten, wenn die vermeintliche Puppe sich dann doch bewegt und also doch ein Mensch ist. Manche Sicherheitsleute oder Empfangspersonal in Kaufhäusern bzw. Hotels, großen Bürohäusern u.a. sind durchgestylt und stehen so ruhig da, dass ich erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennen kann, ob es ein Mensch ist oder eine Attrappe.
Einen Krankheitswert habe ich dem aber noch nicht zugemessen. Ich denke, bis zu einem gewissen Grad ist das völlig normal.

Und auch ich hätte wohl ein Problem damit, als üblicherweise allein Schlafende mitten in der Nacht im Halbschlaf eine menschliche Figur in meinem Schlafzimmer zu entdecken. Das würde ich lieber nicht machen.

A


"Sorge" vor Schaufensterpuppen

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Ok, dann interpretiere ich deine Antwort als hört sich im großen Ganzen relativ normal an und kümmere mich nicht weiter darum.



Das kann ich nicht beurteilen, wie stark es bei dir ist.

Aber wenn du meine Aussage so interpretierst, dass es bei dir dann wohl doch normal ist, dann freue ich mich für dich.

Bin kein Rätselfreund, was willst du nun sagen?
Wenn du nichts bestimmtes ausdrücken wolltest, was wolltest du mir dann eigentlich sagen?
Ist nicht böse gemeint, aber ich wollte halt gern eine Antwort auf meine Frage mit dem Experiment, ob es lohnt, eher kontraproduktiv ist oder oder... Weil ich es eben nicht objektiv sehen kann, als derjenige der eben subjektiv evtl. ein Problem hat.
Ich meine nur, hätte ja sein können, dass jemand hier schreibt, oh ich kenne das, hat bei mir auch so angefangen, nun geh ich nimmer einkaufen oder sowas... das wäre eine klare Message gewesen und ich hätte mir überlegt ob ich mein Experiment durchziehe, immerhin kosten die auf ersten Blick bei amazon ca. 60 euro, rein aus Spaß mache ich das nicht. Weißt, was ich mein?

Erwartest du ernsthaft von jemandem aus dem Internet eine Diagnose?

Ich habe dir MEINE Reaktionen auf echte und scheinbare Puppen geschildert.
Was du daraus dann für dich ableitest (indem du meine Reaktionen mit deinen vergleichst), ist deine Entscheidung und liegt in deiner Verantwortung.

Natürlich erwarte ich keine Diagnose. Wo steht denn sowas? Wie ich schon schrieb geht's um Ansichten zu einem Experiment. Ist ja nicht so wichtig. Ich bleib dann bei meiner Interpretation, deiner Erfahrungen, wird schon passen. Danke für die Antworten.

Wenn ich vielleicht doch noch eine Rückfrage stellen dürfte, ich versuch's konkreter:

Weiß jemand, ob sich aus starker Abneigung eine Phobie entwickeln kann? Oder beginnt eine Phobie quasi standardmäßig immer mit schon mit Angst oder Beklemmung, die dann aus dem Ruder gerät?

Deine Fragen kann ich leider nicht beantworten, aber ich denke schon, dass aus einer Abneigung etwas Größeres werden könnte.
Zitat von apfelmann:
Ich bin aber auch radikal und überlege ob ich mir z.b. online eine Schaufensterpuppe kaufe und liefern lasse um mich direkt zuhause mit dieser Abscheu und ggf. einer Panik auseinanderzusetzen. Ich bin hart im Nehmen und würde mir das antun, wenn es hilft.

Also ich denke, unter diesem Gesichtspunkt würde es dir vielleicht helfen. Wenn du dir nur eine Puppe anschaffst, um sie irgendwie zu ertragen, dass sie halt in deiner Nähe ist, dann sehe ich darin keinen Erfolg, aber wenn du dich wissentlich, ganz bewusst mit ihr auseinandersetzt und schaust wann welche Gefühle hochkommen.... dann glaube ich schon, dass sich etwas positiv verändern könnte. Wenn du deine eigene hast, dann kannst du auch alles Mögliche ausprobieren, wie verschiedene Standorte, dass du sie frontal ansiehst, dass sie dich von hinten beobachtet, Umarmungen..... Vielleicht hast du dann auch die Chance, dass die eigentliche Ursache irgendwann zum Vorschein kommt (Aha-Effekt).

Zitat von Rohdiamant:
Wenn du deine eigene hast, dann kannst du auch alles Mögliche ausprobieren, wie verschiedene Standorte, dass du sie frontal ansiehst, dass sie dich von hinten beobachtet, Umarmungen..... Vielleicht hast du dann auch die Chance, dass die eigentliche Ursache irgendwann zum Vorschein kommt (Aha-Effekt).


Wenn ich das schon lese, graut es mir und zieht sich zusammen. Ich weiß echt nicht ob ich sowas anfassen könnte - ich mag schon echte Menschen nicht umarmen, lol.

Aber recht hast du. So ...ungefähr... habe ich mir das auch gedacht. Also sehen was passiert, was mit mir passiert, und ob sich vielleicht dadurch auch die Abscheu und Unwohlsein legt, auch nach der Beschäftigung mit ihr, wenn ich ihre Anwesenheit im Raum ertrage.

Nee aber echt hinter mir stehen zu haben... dass sie mich beobachtet, das ist genau der Sch**ß, den ich ganz schlimm finde. Gerade überlege ich, ob es besser ist, wenn ich das Experiment nicht alleine durchführe. Nur Mist, dass ich das mit niemanden teilen möchte. Ich mach mich nicht zum Affen.

Danke für die Antwort.

Zitat von apfelmann:
Nee aber echt hinter mir stehen zu haben... dass sie mich beobachtet, das ist genau der Sch**ß, den ich ganz schlimm finde.

Geht dir das nur so bei Schaufensterpuppen oder generell? Also bei anderen Menschen. Wenn du in der Schlange stehst oder z.B . in der Wirtschaft? Mein Bruder konnte nicht mitten im Raum sitzen. Er wollte immer an der Wand sitzen um somit alle Leute im Blick zu haben.
In welchen Situationen hast du dieses Gefühl beobachtet werden noch?

Nachdem es nur eine Puppe ist und du jederzeit deinen Versuch unterbrechen könntest sehe ich eigentlich keine Gefahr.
Welche Bedenken hättest du denn dabei?

Zitat von Rohdiamant:
Geht dir das nur so bei Schaufensterpuppen oder generell? Also bei anderen Menschen. Wenn du in der Schlange stehst oder z.B . in der Wirtschaft? Mein Bruder konnte nicht mitten im Raum sitzen. Er wollte immer an der Wand sitzen um somit alle Leute im Blick zu haben.
In welchen Situationen hast du dieses Gefühl beobachtet werden noch?


Naja mit Menschen habe ich sowieso ziemliche Probleme, bisher habe ich da eigentlich keinen Zusammenhang gesehen. Ich habe ziemliche Schwierigkeiten unter Menschen, Gruppen vorallem, sowas meide ich ziemlich. Das habe ich verbucht unter Resttrauma-Erscheinungen meiner vorwiegend gewaltorientierten, chaotischen Kindheit. Dass ich quasi oft das Gefühl habe mich sticht einer von hinten mit dem Messer ab, oder wenn ich an Menschen vorbei laufe, schlägt einer von der Seite zu. Für mich ist das quasi normal.
Ein Gefühl beobachtet zu werden oder Angst davor habe ich nicht. Es geht da schon eher um Misstrauen und eine ungeschützte Position wenn jemand hinter mir steht.

Ich laufe einfach in der Welt rum, habe laute Musik in den Ohren und fühle mich durch die Kopfhörer sicherer. Auch wenn ich eine Sonnenbrille aufsetze, habe ich das (natürlich nur subjektive) Gefühl ein kleines Schutzschild zu tragen, insofern kann ich mit Kopfhörern ohne große Ängste bei Lidl in der Schlage stehen, wenn ich es auch nicht mag.

Ja, in der Schule hab ich immer aus genau dem gleichen Grund am Fenster und Rand gesessen. Alle sehen können und ein schneller Ausweg aus dem Fenster, falls nötig. Auch das ist für mich nicht weiter bedenklich, sondern inzwischen normal.

Aber heute hatte ich ein interessantes Erlebnis. Sicher ist mir das auch nur bewusst geworden, weil ich momentan Schaufenstern mit erhöhter Aufmerksamkeit begegne. Ich wollte gerade einkaufen, lief über eine große Kreuzung und wollte geradeaus Richtung Kaufhauseingang. Auf der rechten Seite war eine Menschenmenge die von der Bushaltestelle aus in meine Richtung (in Richtung der Kreuzung über die ich gerade gelaufen war) lief. Mein Instinkt war natürlich mich links zu halten, um ein Durchlaufen zwischen Menschen zu vermeiden. Links war das Schaufenster eines anderen Kaufhauses und dort standen eine Menge Schaufensterpuppen an denen ich vorbei laufen würde. Das trieb mich also nach rechts.

Daher blieb ich instinktiv kurz stehen. Mir wurde klar, dass ich sowohl die Plastikmenschen links, als auch die biologischen Menschen rechts meiden wollte. Nicht nur hatte ich eine innere Abneigung und leichte Fluchtinstinke vor beiden Seiten, sondern mir wurde bewusst, dass beide Menschenmengen sich im Grunde wenig bis gar nicht unterschieden von meinem Gefühl her.

Das lässt mich jetzt etwas grübeln...

In der Tat wählte ich natürlich die linke Seite und lief am Fenster vorbei gerade aus Richtung Kaufhauseingang. Aber von links wähnte ich nicht weniger eine verpasst zu bekommen, wie von rechts. Natürlich nur gefühlt, ich hab gewusst, dass nichts passieren kann.

Hm... weiß jetzt gar nicht so recht, was mir diese Erkenntnis sagen will, aber interessant ist sie wohl.

Zitat von Rohdiamant:
Nachdem es nur eine Puppe ist und du jederzeit deinen Versuch unterbrechen könntest sehe ich eigentlich keine Gefahr.
Welche Bedenken hättest du denn dabei?


Gravierende Bedenken habe ich nicht, außer dem Kaufpreis. lol. Ich gebe zu, im Hinterkopf habe ich wirklich die Frage was ich machen soll, wenn es Nacht wird, wo ich das Vieh verstaue und ob ich mich dann sicher fühle, wenn ich ins Bett gehe. Und ich weiß natürlich auch nicht, ob ich es verstaut kriege, denn evtl. bin ich zu angewidert die Puppe anzufassen. Zögern tu ich also vorallem deshalb, weil ich möglicherweise 60 Euro ausgebe, eine Lieferung erhalte und sie dann noch am selben Abend unten in die Mülltonnen kloppe.

Danke für deine Gedankenanstöße.

Zitat von apfelmann:
wenn es Nacht wird, wo ich das Vieh verstaue
Ich finde es interessant, dass du der Puppe ganz offensichtlich LEBEN zusprichst. Denn andernfalls würde man doch wohl eher das Ding sagen, aber nicht das Vieh.

Hast du eventuell als Baby/Kleinkind Kontakt zu einer großen Puppe oder einem Bären o.ä. gehabt? Hattest du z.B. eine Schwester mit solchen Spielsachen, oder du selbst? Ich denke, solche Wesen können auf ein kleines Kind durchaus sehr echt und dann auch bedrohlich wirken.

Zitat:
Ich finde es interessant, dass du der Puppe ganz offensichtlich LEBEN zusprichst. Denn andernfalls würde man doch wohl eher das Ding sagen, aber nicht das Vieh.


Ich glaube 'Vieh' sage ich, weil ich anders meine Abscheu nicht ausdrücken kann. Meine Gedanken gehen noch weiter als dein Ansatz: Ich mache kaum einen Unterschied zwischen Menschen und Schaufensterpuppen. Die Puppen erlebe ich bedrohlich humanoid. Die Menschen erlebe ich fast wie Puppen. Deshalb unterscheiden sie sich so wenig in meiner Reaktion auf sie.

Hört sich verrückt an, aber interessant... ich glaube damit hat es was zu tun.

Zitat:
Hast du eventuell als Baby/Kleinkind Kontakt zu einer großen Puppe oder einem Bären o.ä. gehabt? Hattest du z.B. eine Schwester mit solchen Spielsachen, oder du selbst? Ich denke, solche Wesen können auf ein kleines Kind durchaus sehr echt und dann auch bedrohlich wirken.


Ich hatte einen großen Teddy, den habe ich bis heute. Er sitzt verschrumpelt im Schrank, war mir aber immer sympathisch. Wir waren nur Jungs zuhause, es gab höchsten kleine Legomänner. Ich versuche darüber nachzudenken, ob es so ein Erlebnis gegeben haben könnte, aber mir fällt so ein Ereignis nicht ein. Ich kenne noch Ereignisse von Gewalt zwischen Menschen, aber da waren keine Puppen dabei.

Dein Erlebnis ist recht interessant.
Was mir jetzt dazu einfallen würde: Du hattest ein Erlebnis (vielleicht nachts), wo eine Person war, die du nicht als bedrohlich eingestuft hattest und die in einem ruhigen Zustand war. Sich also kaum bewegt hat. Als du an ihr vorbei warst oder dich abgewandt hast, dann kam ein Angriff von hinten.



Die Gewaltsituationen zuhause fanden fast ausschließlich in der Nacht statt. Aber wie gesagt, bei allem was ich da schon miterlebt habe oder mitangesehen habe, Puppen waren nun wirklich nicht dabei. Es sei denn man betrachtet die geschminkte Mutter als Puppe, aber so habe ich sie nicht erlebt.

Einer der Freunde der Mutter war besonders gestört, er sprang manchmal von einer Sekunde zur anderen auf und fing an zu brüllen und Dinge durch die Luft zu schmeißen. Es kam häufig vor, dass er uns beim Vorgehen an der Couch ohne Vorwarnung erschrak oder am Arm packte und solange festhielt, bis wir das Codewort erraten hatten, das wir natürlich nie wussten. Es ist also nicht so, dass ich noch nie von hinten oder der Seite erschrocken wurde, von etwas das still irgendwo saß oder lag, aber dass ausgerechnet seine sadistischen Spiele mit uns Kindern für mich traumatisch war, kann ich mir nicht vorstellen, weil es (sowohl im Zusammenhang mit ihm, als auch mit anderen Männern, als auch mit der Mutter) durchaus Situationen gab, die deutlich dramatischer abliefen.

Aber der Gedanke, dass es vielleicht etwas besonderes stilles war, das mich dann plötzlich doch angriff, ist sehr gut. Vielleicht fällt mir ja die Tage doch noch etwas ein, das metaphorisch passen könnte.

Oh oh, das hört sich nach keiner schönen Kindheit an.

Warum dein Unterbewußtsein dir einredet, dass auch von Puppen eine Gefahr ausgehen kann, wissen wir nicht. Aber anscheinend ist es so. Aber dein Verstand weiß, dass es nicht so ist.
Zitat von apfelmann:
Ich gebe zu, im Hinterkopf habe ich wirklich die Frage was ich machen soll, wenn es Nacht wird, wo ich das Vieh verstaue und ob ich mich dann sicher fühle, wenn ich ins Bett gehe. Und ich weiß natürlich auch nicht, ob ich es verstaut kriege, denn evtl. bin ich zu angewidert die Puppe anzufassen.

Solltest du dich aufraffen um dieses Experiment zu machen und es geht dann so aus, wie du oben beschrieben hast, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass das alles noch verschlimmert.
Wenn du das wirklich tust, dann musst du das bis zum Schluss durchziehen. Dein Verstand weiß, dass dir eine Puppe nichts tun kann und du musst dich mit der Puppe so lange auseinandersetzen (Tag und Nacht) bis das auch tatsächlich auch im Unterbewußtsein ankommt.
Wenn du das machst, dann immer mit dem Gedanken, ich will mit einer Puppe im Raum sein können. Ich will sie anlangen können. Ich will mich in ihrer Gegenwart wohl fühlen können. Das ist mein Ziel. Du musst dir dann dabei immer wieder bewusst machen, dass von ihr keine Gefahr ausgehen kann, weil sie nicht lebendig ist.
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Ja, ich werd's so machen. Wenn ich nicht schlafen kann, weil sie da ist, dann schlafe ich eben nicht, bis ich es kann. Ich zieh's durch. Danke Rohdiamant.

Also ich würde mir keine solche Puppe ins Haus holen. Im Lebtag nicht! Mit Schaufensterpuppen kann ich noch leben, je nach dem, aber um diese Porzelanpuppen und sowas mach ich einen rieeeesen Bogen. Wenn ich die mal näher betrachte, dann ist es so eine Grusel-faszination. Also solche Puppen sind für mich ein lebender Horrorfilm. Wobei ich sonst Horrorfilme ziemlich langweilig bis lustig finde.
Ich sehe keinen Sinn darin, dass du dir so eine Puppe holst und dein eigenes zu Hause, deine Safebase damit zerstörst. Wenn du schon beim Gedanken daran so reagierst, was wird wohl sein, wenn du dich wegen dem Ding in deiner eigenen Wohnung nicht mehr sicher genug fühlst um nachts ruhig zu schlafen oder ohne gegrußel durch die Wohnung zu laufen. Nenene.
Setzt dich lieber außerhalb damit auseinander. Im Kaufhaus haben die doch genug rumstehen die nicht im Fenster stehen. Geh da hin und setzt dich damit auseinander. Und wenn du jeden Tag hingehst und jemanden mitnimmst. So kannst du jederzeit gehen und behälst dein sicheres Zuhause.

apfelmann, gerne.

Ich weiß ja nicht, wie und wie stark du dann reagierst. Vielleicht hilft es dir, wenn du ihr anfangs (nachts) die Augen verbindest und/oder sie fesselst oder irgendwo anbindest.

Wenn das Experiment erfolgreich abgeschlossen ist, dann verlieren nicht nur die Puppen ihren Schrecken, sondern du lernst dabei auch noch dir selber wieder mehr zu vertrauen.

Wenn du Lust hast, kannst ja hier berichten und wir dich vielleicht unterstützen.

@where.there.is.light
Wie kann eine Puppe ein zuhause unsicher machen? Das ist einfach ein Gegenstand. Wenn er seine eigene hat, dann kann er eben alles machen, was für ihn wichtig ist, das geht im Kaufhaus nicht.
Und wenn man im Leben schon vor einer Puppe flüchtet/meidet, wo soll das dann noch enden? Was kommt dann?

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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