GastB
Zitat von ~Zoe~:Glaube ist nichts, das man mit dem Verstand erfassen kann, von daher maße dir bitte nicht an, dich auf Grund deiner Recherche über andere zu erheben. Das ist in höchstem Maße übergriffig und es wundert mich nicht, dass die Themenstarterin das Weite gesucht hat, vor allem mit ihrem Hintergrund. Sowas respektloses und unsensibles...
Mich wundert es auch nicht. Allerdings aus einem anderen Grund.
Menschen, die ihren seelischen, existenziellen Halt in einer Religion suchen und gefunden haben, drohen - natürlich - zusammenzubrechen, wenn ihnen dieser genommen wird. Wenn also rationale Argumente ihren Glauben angreifen, besteht die Gefahr, dass das Hilfsgebäude zusammenbricht. Dann ist Flucht eine Möglichkeit. Meist kommt zuerst ein Angriff und dann Flucht.
Wobei ich selber keine absolute Atheistin bin, da auch die (menschliche) Wissenschaft die letzten Dinge noch nicht erklären konnte und es m.E. auch niemals können wird. Denn die Frage: Wo kommt der Urknall oder einfach der Anfang her? ist für uns logisch m.E. niemals beantwortbar. Damit muss man sich m.E. abfinden.
Aber sehr viele Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament sind sehr angreifbar. Sie sind eine Mischung aus wahren Erinnerungen - z.B. die Sintflut, Wanderungen des Volkes u.ä. - und zweckdienlichen Aussagen. Kein Schweinefleisch und keine Krebstiere zu essen waren in extrem heißen Ländern ohne Wasser und ohne Kühlschrank sicher sehr wertvolle Regeln für das Überleben des Volkes. Es gibt z.B. auch eine Religion aus derselben Gegend, die das Essen von Schweinefleisch und Salat verbietet. Salat?! Als ich das das erste Mal las, fiel ich vor Lachen fast vom Stuhl. Dann fiel bei mir der Groschen: Auch wir Mitteleuropäer dürfen keinen Salat essen, wenn wir in solche Länder fahren. Warum? Weil auf ihnen gefährliche Bakterien liegen können, die allein mit ein bisschen Wasser nicht abgehen, und da man Salat nicht kocht. So what. Wenn die Gebote in eine Religion eingebunden werden, kann sich ein - auch sehr wohlmeinender - Volksführer sicherer sein, dass sie eingehalten werden.
Und es ist wahr, dass viele studierte christliche Theologen und Priester nach dem Studium ihren Glauben verlieren, da sie die Relativität und Widersprüchlichkeit auch innerhalb der biblischen Aussagen noch viel besser erkannt haben als Laien das schon tun können.
09.03.2014 14:48 • x 1 #41