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Hallo, ich habe Angst vor dem Blutabnehmen. Aber irgendwie ist das komplizierter als es scheint. .

Angst vor Spritzen habe ich überhaupt nicht, bekomme regelmäßig welche in Po und Rücken.
Blut kann ich auch sehen, sogar Horrorfilme sehen.
Ich glaube das hat damit zu tun, dass sie den Arm abbinden um die Venen besser sehen zu können.

Dann spüre ich meinen Herzschlag, davon wird mir übel. Herzangst habe ich aber nicht. Habe zwar Bluthochdruck, aber keine Angst, dass ich einen infarkt bekomme. Trotzdem wird mir übel wenn ich mein Herz spüre.

Es ist dieses Pumpen. Dabei ruhig sein zu müssen. Ruhig liegen kann ich eh nicht. Denn dann nehme ich meinen Körper war. Angst vorm eigenen Körper? Angst vor Venen? Wenn sie dann noch sagen wir finden keine, müssen nochmal klopfen und fester abbinden, wird mir immer schlechter. Bin auch mal umgekippt. Und der Stich ist immer blau, dann grün, ganzer Arm verkrampft.

Was ist das genau? Was kann ich dagegen tun? Kurzzeit Therapie? Aber welche? Ist das eine Krankheit bzw Phobie? Aber vor was denn genau wie finde ich das raus? Wem geht es auch so?

26.03.2023 16:36 • 17.04.2023 x 1 #1


26 Antworten ↓


@pharao Das ist ja krass! Du bist der aller-aller-allererste Mensch in meinem ganzen Leben, von dem ich lese, dass es ihm genau so geht! Ich werde sehr interessiert mit lesen! Vielen Dank für den Thread!

Ich hatte übrigens mal versucht, dieser Aversion mit einem Blutdruckmessgerät zu Leibe zu rücken, denn wenn das sich richtig um den Arm schließt, wird mir auch schon übel. Leider hat sich diese Symptomatik nicht mal bei dieser relativ einfachen Übung verringert.

A


Phobie vor der Vene und dem Druck beim Blutabnehmen

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Mir geht es auch so... habe auch keine Angst vor Spritzen... aber Blutabnehmen macht mir jedes mal Angst. Dieses Abbinden, der Druck, der Gedanke daran wie sie einem was aus der Vene zapfen... das verursacht bei mir Ekel bis zum Erbrechen oder öfter sogar bis zur Ohnmacht. Empfinde das als dermaßen widerlich und unangenehm. Weiß nicht wieso das so ist... wie gesagt, mit Spritzen an sich hab ich keine Probleme, es bezieht sich nur aufs Blutabnehmen. Interessant zu lesen, dass es wohl nicht nur mir so geht.

Blutdruckmessen beim Arzt finde ich auch unangenehm, weil die die Manschette immer so eng schnallen und beim Aufpumpen auch so ein starker Druck entsteht.

Glaube bei mir könnte es durch ein Erlebnis in der Kindheit entstanden sein.

Trigger

Als ich ca. 6 Jahre alt war, lag ich für einige Tage im Krankenhaus und bekam dort jeden Tag Blut abgenommen. Einmal hat dann ein anderer Arzt die Blutabnahme gemacht und der bekam es irgendwie nicht hin. Er beschrieb das dann noch so bildlich, dass meine Venen sich immer wegrollen würden und er Probleme hätte die zu treffen. Er band den Arm ständig noch fester ab und sagte immer ich soll ganz fest eine Faust ballen. Er schaffte es trotzdem ewig nicht, band noch fester... irgendwann endlich schaffte er es, aber irgendwie ging dann die Kanüle auf oder ist weggebrochen, ich weiß es nicht mehr genau, und das Blut spritzte rum. Mir war damals eh schon sau schlecht, hatte hohes Fieber. Musste mich dann übergeben, weil das alles irgendwie zu viel war in dem Moment . Der Arzt schimpfte noch mit mir deswegen und meinte ich soll mich zusammenreißen. Das war einfach kein so schönes Erlebnis und glaub das vielleicht daher kommen könnte?



Vielleicht gibt es auch irgendeine bestimmte Phobie vor genau solchen Situationen? Ich dachte bisher immer, ich bin halt irgendwie empfindlich, aber bei mir löst das echt dermaßen Ekelgefühle aus... alleine der Gedanke an eine Blutabnahme und wie die sich anfühlt, verursacht bei mir Schwindel und Brechreiz

Hmm also Blutdruckmessen geht bei mir. Der Druck ansich macht mir nix aus, aber wenn ich dann die Vene (?) klopfen spüre, wie da alles im Arm pumpt, dann könnte ich mich übergeben.

Antiqua, ja kenne auch so eine Situation. Trigger:
Trigger

Mir haben sie mal die Vene durchgestochen und den Nerv getroffen, so dass mein Arm zappelte.


Aber da hatte ich diese Phobie schon. War also nicht der Auslöser.

Mir wird halt immer gesagt Sie sind doch so ein großer starker Mann, das bisschen Blutabnehmen schafft doch jeder. Jaja toll, mir geht es ja nie um das Blut oder die Spritze, sondern dieses Pochen wie gesagt. Je mehr ich Pumpen muss, je länger die brauchen (...... beim letztes Mal jeder Arm 2x + beide hände), waren also beim 6. Versuch, desto verrückter werde ich. Bin den Tränen nahe und mir wird so übel. Ich denke mein Auslöser war, dass ich umgefallen bin vor 15 Jahren. Davor habe ich wieder Angst. Bekomme meine Story zum Thema aber nicht mehr ganz hin, kann sein dass ich das vorher schon hatte.

Müssen die denn bei euch auch so viel suchen? und läuft euer Blut auch so lahm? Bei mir ist das jedes Mal riesen Aufstand.....

Ja genau.. dieses Pumpen und Pochen und der Druck im Arm... das macht mir so sehr Brechreiz, kann es gar nicht in Worte fassen. Das Gefühl ist einfach megamäßig unangenehm. Werde wie gesagt auch fast jedes mal ohnmächtig nach der Blutabnahme und vorher wird mir richtig schlecht.

Bei mir müssen die meistens auch immer viel Suchen und manchmal auch mehrmals stechen, eh mal was kommt. Das macht es nicht leichter, denn dadurch zieht sich das alles halt so hin und ist noch unangenehmer.

Ganz genau. Und je länger sie suchen, desto schlimmer wird es. Alleine der Satz, oh ich glaube wir müssen nochmal woanders stechen, ist für mich schlimm. Der Druck steigt, dass es dann bitte klappen muss. Darf ich fragen -falls du mal eine Therapie hattest- ob das dort Thema war, oder was du/ihr schon so dazu rausbekommen habt?

@pharao Nehmen sie bei dir eine Butterflynadel? Das half bei mir, nachdem meine frühere Ärztin auch nie Blut kriegte.

Ansonsten habe ich mir gerade gedacht, ich könnte ja mal jemanden bitten, mit mir zu üben. Jemand, der staut, und ich muss pumpen, und die Hilfsperson könnte dann auch auf die Venen klopfen. Vielleicht tritt ja doch mal ein Gewöhnungseffekt ein und vielleicht würde es mir helfen, es in entspannteren Situationen, also nicht in einer Praxis und nicht in Erwartung einer Nadel und es muss klappen, besser auszuhalten.
Und falls ich umkippe, dann lerne ich auch damit umzugehen, aber dann zu Hause.

Vielleicht funktioniert das ja. Wenn ich auch zugeben muss, dass mir total flau wird beim Gedanken an das Üben. Aber ich halte es zumindest bei mir für sinnvoller, das zu versuchen als zB herauszufinden, wieso das bei mir so ist. Da kam ich noch nie dahinter.

Ans üben habe ich garnicht gedacht. Aber selbst beim Blutdruckmessen finde ich das ekelig. Nicht so schlimm wie gesagt, aber ich darf mich ja dabei bewegen. Das ist eh so mein thema. Muss mich immer bewegen und zappeln können. Sonst spüre ich wieder den Puls und Druck. Aber beim Blutzapfen darf man das ja eben nicht. Ruhig bleiben. Also spürt man jedes Klopfen. Ich bewege mich ständig, damit ich den Druck nicht spüre. Im Laufen Blut abnehmen wäre was für mich. Aber die Idee mit übung find ich gut.

Könnt ihr beiden denn ruhig liegen? zB beim CT oder MRT? Oder spürt ihr euch da auch?

@pharao Bei mir ist es wirklich nur das Stauen und Klopfen. CT oder MRT etc stören mich nicht, ruhig liegen macht nichts.

Ah ok bei mir ist das auch schlimm. Sobald ich ruhig bin bei Untersuchungen, Mass., MRT, Schlaf, pocht bei mir alles und ich habe Drang mich zu bewegen.

Zitat von pharao:
Ich glaube das hat damit zu tun, dass sie den Arm abbinden um die Venen besser sehen zu können.

Das ist bei mir auch ein großes Problem beim Blutabnehmen und sogar beim Blutdruckmessen. Es gab schon Situationen, wo ich anfing zu schreien, als die Manschette immer enger wurde. Meine Lösung: es so selten wie möglich machen zu lassen Blutdruck wurde bei mir zuletzt vor 14 Jahren gemessen, Blut abgenommen vor 11 Jahren.

Zitat von Schlaflose:
Das ist bei mir auch ein großes Problem beim Blutabnehmen und sogar beim Blutdruckmessen. Es gab schon Situationen, wo ich anfing zu schreien, als die Manschette immer enger wurde. Meine Lösung: es so selten wie möglich machen zu lassen Blutdruck wurde bei mir zuletzt vor 14 Jahren gemessen, ...

Ich habe ja dasselbe, aber ich habe eben genau die Sorge, wenn (weil) ich es zu lange schiebe, wird mir das Ganze später auf die Füße fallen, falls ich wirklich evtl kränker werde. Was mache ich, wenn ich irgendwann da stehe und es regelmäßig machen muss? Dann würde ich platzen vor Angst und evtl wichtige Dinge nicht machen und Risiken eingehen, nur, um es zu vermeiden. Macht dir das keine Sorge?

Ich gehe es genau anders an. Sobald man mir anbietet Blut zu ziehen (ich bin bei 8-10 Fachärzten im Quartal !) dann nehme ich das als Übung an. Merkwürdigerweise gibt es 2 Arzthelferinnen auf der Welt bei denen es immer sofort geht. Ohne pumpen, ohne Übelkeit, ohne umklappen. Bei den meisten ist es immer Horror, hatte mich schon übergeben, fange als Mann an zu heulen weil ich absolute Panik bekomme. Spritzen sind völlig egal.
Aber wisst ihr ich habe das auch wenn ich still liege: Dann höre ich meinen Körper pumpen, den Puls, merke wie Brust sich bewegt oder der Hals pocht. Kann einfach nicht still halten. Habe Bewegungsdrang entwickelt damit ich mich nicht spüre ........

Zitat von Kintana:
Ich habe ja dasselbe, aber ich habe eben genau die Sorge, wenn (weil) ich es zu lange schiebe, wird mir das Ganze später auf die Füße fallen, falls ich wirklich evtl kränker werde. Was mache ich, wenn ich irgendwann da stehe und es regelmäßig machen muss? Dann würde ich platzen vor Angst und evtl wichtige Dinge ...

Darüber mache ich mir gar keinen Kopf. Wenn es tatsächlich so kommen würde, würde ich das schon irgendwie deichseln.
Als Kind hatte ich eine extreme Spritzenphobie. Als ich 3-4 Jahre alt war, mussten mich mehrere Erwachsene festhalten, wenn ich geimpft werden musste, weil ich kratzte, biss, trat, um mich schlug und wie am Spieß schrie. Später wurde ich gar nicht mehr geimpft. Erst als ich mit Mitte 20 zum ersten Mal Blut abgenommen bekam, sagte ich zu mir, du bist jetzt erwachsen, stell dich nicht so an, und das klappte. Also, ich kann mich zusammenreißen, wenn es sein muss, aber ohne Not will ich das nicht.

Könnt ihr Venen sehen?
Könnt ihr still sitzen?
Könnt ihr euren Puls spüren?

Mein Freund hat an den Armen und Händen sehr deutlich sichtbar vorgetretene Venen... bei ihm stört es mich nicht. So generell und allgemein finde ich den Anblick von Venen aber schon etwas unangenehm und ich kann auch meinen eigenen Puls z.B. nicht mit der Hand fühlen... wenn nur mit Messgerät. Weil ich dieses Pochen nicht spüren will.

Still sitzen ist bei mir generell oft schwierig, das hat aber denke ich nix mit der Sache mit den Venen oder dem Blutabnehmen zutun bzw. der Abneigung dagegen... sondern ich bin einfach oft angespannt und hibbelig.
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Da geht es mir genauso. Bei anderen ist es in Ordnung, wenn auch nicht toll. Aber wenn man mir nur ans Handgelenk fasst und ich den eigenen oder fremden Puls merke, wird mir übel, hm.

Meinst du nicht? Also ich merke immer mehr, dass ich mich bewegen muss. Und beim Blutabnehmen muss man ja total ruhig sein. Deswegen renne ich auch beim MRT weg. Dort spüre ich mich wieder.

Zitat von pharao:
Könnt ihr Venen sehen?

Wenn es bei dir allein am Venensehen scheitert, schau doch einfach weg beim Blutabnehmen. Mache ich auch, ich bitte sogar darum, mich hinlegen zu dürfen. Mein Problem ist nicht das Venen sehen, sondern den Arm abgedrückt zu bekommen. Ich habe das Gefühl, dass der Arm abstirbt, wenn die Blutzufuhr abgedrückt wird. Und dann kann ich das Blut nicht aus mir fließen sehen, da würde ich umkippen, wenn ich hinsehe.

Ich muss gestehen, dass ich gern Blut abgenommen bekomme, irgendwie finde ich das immer spannend. Ich mag auch den kurzen Stich und wenn man dann sieht, wie das Blut in die Spritze läuft. Das mit dem Abdrücken macht mir auch nichts aus. Das einzige, was ich gar nicht mag, sind Spritzen, die in den Muskel gehen. Bei meiner letzten Tetanusspritze habe ich dem Arzt aus Versehen vor Schreck vor das Schienenbein getreten.

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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