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Hallo zusammen!
Nachdem ich mich vor kurzem hier angemeldet habe, möchte ich mal mein Problem schildern.
Ich (33, m) habe mittlerweile schon fast panische Angst vor Unwettern. Ich hatte früher, auch als Kind, nie wirklich Angst vor Gewittern oder dass daraus ein Unwetter von größerem Ausmaß entstehen könnte. Seit etwa 2 Jahren wird diese Angst jedoch immer schlimmer. Gerade diesen Sommer mit dem sehr wechselhaften Wetter und den ziemlich häufigen und heftigen Gewittern bzw. Unwettern hat die Situation jetzt noch deutlich verschlimmert. Ich befürchte bei jedem sich ankündigenden Gewitter schlimmen Hagel, der in meiner Wohnung die Dachfenster zerschlagen könnte. Vor einigen Wochen hat dann zu allem Überfluss auch noch der Blitz ganz in der Nähe eingeschlagen und die Überspannung hat auch bei mir ein paar Geräte zerstört. Seitdem verursacht schon das Auftauchen einer dunklen Wolke oder fernes Donnergrollen totale innere Unruhe bei mir. Ich habe Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren, bekomme Herzrasen und mir wird richtig flau im Magen. Ich sehe ständig im Internet bei den Wetterdiensten nach, ob nicht eventuell eine Unwetterwarnung existiert, was bei der derzeitigen Wetterlage natürlich ständig der Fall ist, selbst wenn es dann nur lokal zu Unwettern kommt. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich ja ohnehin nicht ändern lässt, zudem bin ich ja schließlich versichert, extreme Unwetter sind relativ selten etc. etc.... das alles versuche ich mir dann klar zu machen, es hilft dennoch nicht sehr viel mich zu beruhigen.
Als ersten Schritt zwinge ich mich seit ein paar Tagen, nicht mehr beim Wetterdienst nachzusehen, da mich das den ganzen Tag bereits in Angst und Schrecken versetzt, selbst wenn das Wetter sich erst am Abend oder Nachts verschlechtert. Trotzdem fühle ich mich einfach schlecht, es könnte ja. Hinzukommt, dass es mir sehr unangenehm ist, wenn andere (Freunde, Bekannte) von diesen Ängsten etwas mitbekommen.
Vielleicht kennt ja jemand diese Probleme und hat eine paar Ideen oder Erfahrungen, das ganze ein wenig in den Griff zu bekommen?

27.07.2009 09:16 • 20.06.2021 #1


10 Antworten ↓


Hallo...

auch ich habe diese Angst ,als Kind hatte ich schon Angst vor Blitz und Donner,hab mir immer schnell die Bettdecke übern Kopf gezogen und mir die Ohren zugehalten
Seitdem meine Kids da sind ,musste ich ja immer die Beschützerin spielen und es gelang mir nach aussen auch recht gut.

Ja bis vor 3 Wochen,abends gegen 19 Uhr gings los,in sekundenschnelle war der Himmel dunkelgrau,orkanartiger Wind kam auf Hagelkörner sooo gross wie Tennisbälle krachten von Himmel herunter,ich wohne Dachgeschoss und diese Geräusche werd ich nicht mehr vergessen,es war über mir,neben mir,als wenn mit Maschinenpistolen geschossen wird. .
Ich lief ,mit meinem Telefon,in meinen Wohnungsflur,kauerte mich in die sicherste Ecke,zitterte und weinte nur noch.Rief meine Tochter an,sie stand im Ubahntunnel und ich sagte ich soll nicht von den anderen Menschen weg gehn und soll zusammen bleiben mit Ihnen.Von meinem Sohn ging nur die Mailbox an,Netz weg und er war beim Vater.
Da gings mir noch schlechter ,dazu kamen jetzt auch noch Blitz und Donner....Hätte mein Freund mich nicht aus der Ecke gezogen hätte ich wohl Stunden dort verbracht.
Seit diesem Tag schaue ich jeden Tag bei Wetter online,wenn ich lese es kommt ein Unwetter auf,was ja häufig ist,zittere ich schon voher...schliesse alle Fenster und fange an zu warten,gehe auch nicht ins Bett bis es vorbei ist,liege dann stundenlang wach und bekomme bei jeden Blitz und Donnerschlag panische Angst,und glaube das die Welt untergeht.....

Ich dachte schon ich wäre akkein mit meiner Angst und das ich langsam echt ein an der Waffel kriege.
Ich hoffe mal diese Horrorgedanken vergehen mit der Zeit,ansonsten weiss ich auch nicht was man dagegen machen könnte,wahrscheinlich nur damit versuchen zu leben...

Liebe Grüsse an Dich und die Hoffnung das weiter die Sonne scheint

lg.Eva

und komischer Weise seit diesem Tag als das Unwetter kam,ist mein Kater genauso betroffen wie ich von der Angst.Sobald wies anfängt zu regnen und zu Donnern,versteckt er sich in die hinterste Ecke des Badezimmers und man sieht ihn stundenlang nicht....jetzt hat selbst mein Kater Angst und Panikattacken

A


Panische Angst vor Unwetter

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Hallo Eva!
Danke für Deine Antwort. Es tut schonmal gut zu wissen, dass es auch anderen so geht. Angst vor Gewitter oder Unwetter wird ja dann doch eher bei Kindern als bei Erwachsenen vermutet und dementsprechend blöd komme ich mir dann auch vor, darüber zu reden.
Ich wohne auch im Dachgeschoß und habe hier auch schon so manchen Sturm miterlebt was mir anfangs so gut wie nichts ausgemacht hat. Hagel und Starkregen wie in den letzten Wochen hört sich wenn man in der Wohnung ist so direkt unterm Dach dann allerdings schon wirklich sehr dramatisch an. Letztens habe ich, als es wiedermal so schwarz daherkam in den Keller verzogen und da aufgeräumt und entrümpelt. Das hatte zwar sein gutes, das war nämlich schon lange mal fällig aber es ist natürlich auch keine Lösung auf Dauer.
Seit etwa 2 Jahren arbeite ich sehr viel von zu Hause aus und bin folglich tagsüber sehr oft in meiner Wohnung. Manchmal habe ich mir schon überlegt, ob es damit zusammenhängt, dass ich, was das Wetter angeht so empfindlich geworden bin. Der Lebensmittelpunkt hat sich so natürlich stark hierher verlagert und die Vorstellung, riesiger Hagel könnte ein paar Dachfenster zerschlagen und hier erstmal alles unbewohnbar oder zumindest nur eingeschränkt nutzbar machen, belastet mich seither umso mehr. Ich hoffe, bei Dir ist nicht allzuviel kaputt gegangen, die Unwetter in Eurer Gegend waren ja schon extrem vor einigen Wochen.
Was die Wettervorhersage betrifft, so zwinge ich mich dazu, obwohl mir das sehr schwer fällt, nicht ständig zu schauen bzw. mich mit der Wettervorhersage im Radio zufrieden zu geben. Sonst warte ich, wie Du es auch schon geschrieben hast den ganzen Tag auf das angekündigte Unwetter und bekomme nichts mehr richtig auf die Reihe. An Schlafen ist Abends dann auch nicht zu denken, es könnte ja was passieren, während ich eingeschlafen bin. Ich versuche es dann mit Lesen bis mir die Augen zufallen oder einem Hörbuch oder sowas, um mich abzulenken. Das gelingt zwar leider nicht immer aber immerhin ist es dann ein klein wenig leichter. Ansonsten ist es sicherlich so, dass man damit umgehen können muss, schließlich können wir das Wetter ja nicht ändern. Vielleicht liegt es ja auch wirklich an der derzeit sehr großen Häufung von Gewittern oder Unwettern, dass es besonders schlimm ist!
Hoffen wir auf jeden Fall auf besseres Wetter... irgendwann muss es ja mal ein bisserl beständiger werden!!

lg. Sven

Hallo Sven ,

bei uns hier ist die Sonne wieder weg .
Meine Wohnung ist übrigens auch mein Lebensmittelpunkt,gehe aufgrund meiner Panikattacken (hab davon noch einige ) zur zeit nicht arbeiten und bin eigentlich auch ständig zuhause.
Bei mir ist die Angst davor, erst seit diesem Unwetter gekommen,voher konnt ich gut mit leben....meine Wohnung war (ist) wie meine Burg,hier bin ich sicher und hatte niemals zuhaus Angstzustände bekommen.
Ja bis vor 3 Wochen,nun weiss ich das es auch bestimmt jederzeit wiederkommen kann und ich mich auch hier, nicht mehr sicher und absolut Angstfrei fühlen kann.... .
Schiebe auch die Wetterveränderung auf den Klimawandel und hab mega Angst davor, das meine Kids später in dieser kaputten Welt zurecht kommen müssen,nur weil ein Grossteil der Menschheit versagt hat.....
Wenn ich meinem Neurologen meine neuen Ängste erzählen würde, würde er mir wieder neue Medis verschreiben,mehr nicht.
Da ich diese kleinen GuteLaune Pillchen aber sowieso nicht schlucke,lass ich es lieber.....
ich lenke mich auch mit schönen Dingen ab,lese mal wieder ein Buch,schlafe täglich aus und werde in den nächsten Tagen meine Küche in Lindgrün streichen,irgendwie wirkt die Farbe positiv auf mich,vielleicht streich ich den Flur auch gleich noch mit ,ich denke mal die Farbveränderung wird mir gut tun.

Ich wünsche Dir einen ruhigen Abend.....
Lass den Kopf nicht hängen,es kann alles nur besser werden.

lg.Eva

Hallo Eva,
ich hoffe, es ist bei Euch soweit überstanden und das Wetter hat nicht wieder so arg gewütet. Im Moment ist hier der Himmel noch sternenklar und ich werde versuchen, mich ins Bett zu verkrümeln und nicht weiter drüber nachzudenken, dass es teils schon wieder Unwetterwarnungen vor heftigen Gewittern mit Hagel und allem drum und dran gibt. Vermutlich fahre ich dann mitten in der Nacht hoch, wenns losgeht, da ich in meinem Schlafzimmer direkt über dem Bett ein Dachfenster habe. Das ist zwar enorm schön, wenn man den Sternenhimmel über sich sehen kann, umso ätzender ist es aber, wenns schüttet oder gar hagelt. Einen Rolladen habe ich mir bestellt, der wird aber erst geliefert und montiert - ich hoffe, dann wenigstens etwas ruhiger schlafen zu können.
Was meine Wohnung bestrifft, ist sie im Moment zum einen Lebensmittelpunkt, weil ich mich recht häufig zu Hause aufhalte, zum anderen weil mein Lebensunterhalt davon abhängt, dass ich hier arbeiten kann. Das macht die Sache glaube ich dann für mich oft so beängstigend. Die Vorstellung, kein Arbeitsumfeld mehr zu haben und dann zunächst entsprechend den Lebensunterhalt nicht verdienen zu können macht mir zusätzlich Sorgen.
Meine Ängste was Unwetter betrifft, sind auch nicht die einzigen, aber im Moment sind es diejenigen, die mein Leben derzeit am meisten beeinträchtigt auf Grund der Wetterlage.
Ich führe es durchaus wie Du auch auf den Klimawandel zurück, auch wenn die Rede davon ist, dass es einfach diesen Sommer eine ungünstige Wetterlage ist. Mag sein, dass es so ist, mag aber auch sein, dass es eben nicht so ist. Ich kann mich in früheren Jahren nicht an derartig gehäufte Unwetterlagen erinnern. Wenn man so wie Du Kinder hat, ist es sicherlich auch noch eine Stufe schwerer, weil ja noch jemand da ist, für den man sich sorgt. Das macht mich dann schon fast zornig, wenn ich diese täglichen Urlauberstaus auf den Autobahnen im Fernsehen sehe. Als ob das alles nichts ausmachen würde.
Was Medikamente betrifft, so halte ich persönlich auch nicht allzuviel davon. Es wiegt finde ich in der irrigen Annahme, dass es einem besser geht, ohne dass es wirklich so ist. Lässt man sie weg, gehts gleich wieder los. Was ich gut finde, ist, dass Du Deine Küche streichst. Ein wenig Veränderung kann viel helfen, das habe ich auch schon festgestellt!!
Ich hoffe, Du hattest einen ruhigen Abend und wünsche ihn mir auch!
Irgendwie wirds gehen!

lg. Sven

Hallo Casper,

ich (27 w) kann deine Angst gut nachvollziehen. Ich hatte schon als Kind immer Angst vor Gewittern und hatte dort auch schon einige unangenehme Erfahrungen damit. Z.b. ein Blitzeinschlag im Haus und Gewitter überraschung bei einem Fahrradausflug auf freiem Feld.
Meine Angst bezieht sich nicht so sehr darauf das mein Hab und Gut zerstört werden könnte sondern das ich persönlich getroffen werde. Ich fühle mich nirgends Sicher da ich weiß das Blitze auch in Stromleitungen einschlagen können und daher alles was mit Strom in verbindung hängt potentiele Gefähr bedeutet. Ich weiß das es Sicherungen gibt und das so ein Fall so gut wie nie eintrifft. Aber ich denke das weiß jeder hier in diesem Forum das einem sowas nicht wirklich hilft in dem Moment. Seit diesem Jahr hat sich meine Angst zu einer Panik gesteigert. Im Sommer, der ja nun wirklich mit sehr vielen Gewittern bedacht war, war ich auf einem Event in Xanten (Schwerter Brot und Spiele), dort gab es ein unglaubliches Gewitter direkt über uns und ich hatte keinerlei Schutz ausser einem Zelt. Noch dazu kam das dieses Zelt direkt an einer Baumallee stand. Ich war völlig in Panik aufgelöst weil ich wußte wie Gefährlich die Situation war. Die anderen die um mich rum standen waren völlig relaxt und haben sich quasi gewundert warum ich so hysterisch bin und weine. Ich hatte Todesangst weil ich hören konnte wie nah die Blitze neben uns eingeschlagen sind. Bis das Schlimmste eintraf, der Blitz schlug 10m neben mir ein und traff 5 Personen. Diesen Knall werde ich mein Leben nicht mehr vergessen. Ich habe gesehen wie die Menschen umgefallen sind und dachte sofort sie wären tot. Dann haben auch die anderen begriffen das der Standort nicht so gut gewählt war und eine Panik ist ausgebrochen. Die Bilder danach sind auch durch die Medien gegangen. Ich muß dazu sagen das alle die getroffen worden sind wieder wohl auf sind, wobei ein Mädchen wiederbelebt werden mußte und alle verbrennungen davon getragen haben.
Der restliche Sommer war eine Tortur für mich. Ständig hab ich den Himmel beobachtet und oft genug kamen auch die gefürchteten grauen Wolken. Meine Mutter sagt ich hätte mich sofort an einen der Seelsorger wenden sollen aber unter Schock kann man keinen klaren Gedanken fassen und mir war ja im Grunde und Gott sei dank auch nichts passiert. Mein Hausarzt den ich 2 Tage später aufgesucht habe weil man mir sagte das die Feldstärken so eines Blitzes auch Tage später zu Herzrythmusstörungen führen kann, der hat mich ausgelacht und meinte nur: Naja,wenn sie in eine Steckdose greifen fallen sie ja auch nicht 2 Tage später um.
Danach hatte ich keine Lust mehr mir irgendwo anders noch hilfe zu holen aus Angst wieder ausgelacht zu werden. Wer noch nie Todesangst hatte kann das auch nicht verstehen.
Aber es beruhigt das ich nicht die einzige bin die bei Gewitter sich in die hinterste Ecke verkriecht und betet das es bald vorbei ist.

Übrigens,

meine Katze hat auch Angst vor Gewitter. Sie dient mir als Gewitterradar. Tiere sind viel sensibler als wir und spüren viel früher ob ein Gewitter kommt. Sie verkriecht sich immer hinter der Toilette und erst wenn SIE wieder rauß kommt weiß ich das es vorbei ist.

Ist euch denn mal bei Gewitter was schlimmes passiert?
Also ich persönlich liebe Unwetter...

Und meiner Katze sind sie ziemlich egal

hallo elster,

wenn 10m neben dir mal ein blitz eingeschlagen wäre hättest du auch angst.

Ich teile diese Angst vor Unwettern . Ich zwinge mich zwar nicht andauernd irgendwelche wetterseiten im netz zu lesen, aber es gelingt mir nicht immer.
So wie heute, wo vor heftigen unwettern gewarnt wird.
Bei uns ist ausser, dass 2 mal wasser im keller war ,noch nicht viel passiert, aber wenn ich die bilder in den nachrichtensendungen sehe, was passieren kann, habe ich schon panik.
Vor allem, weil ich mich so machtlos fühle. Ich kann nur da sitzen und hoffen , dass nichts passiert
Und die unwetter sollen ja künftig wegen des klimawandels noch zu nehmen
Wenn einer mir irgendwelche strategien sagen kann, wie ich dieses panik klein halten kann, sage ich jetzt schonmal danke.

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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