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Hallo,

ich leide Zeit meines Lebens unter extremer Angst vor Blutabnahmen. Es ist weder eine Spritzen- noch eine Blutphobie. Blut sehen macht mir nichts aus, Impfungen und Thrombose-Spritzen auch nicht. Wenn aber eine Vene punktiert wird - egal ob bei Blutabnahmen oder beim Legen eines Zugangs - schreie ich vor Schmerzen.

Sonst bin ich nicht besonders schmerzempfindlich. Wenn der Zahnarzt bohrt brauche ich keine Betäubung. Bei einer schweren Verbrühung als Teenager (3. Grades) brauchte ich keine Schmerzmittel. Das einzige, bei dem ich extreme Schmerzen habe, sind Einstiche in die Vene. Egal welche Vene, egal wer es macht. Ich habe keine schlechten Venen und es fällt nie jemandem schwer Blut von mir zu kriegen. Trotzdem habe ich bei der Blutabnahme extreme Schmerzen und meistens noch Stunden später Schmerzen.

Wegen der starken Schmerzen habe ich höllische Angst vor Blutabnahmen. Ich kann vorher nicht schlafen. Oft übergebe ich mich oder bin kurz vorm ohnmächtig werden.

Keiner meiner Ärzte hat jemals von so etwas gehört. Meine Psychotherapeutin (bin wegen Depressionen in Behandlung) auch nicht.

Kennt irgendjemand hier so etwas?

Übermorgen steht wieder eine Blutabnahme an und ich habe wie immer entsetzliche Angst. Wenn ich irgendjemandem davon erzähle höre ich immer Sätze wie Tut doch gar nicht weh oder Stell dich nicht so an.

06.12.2022 21:29 • 08.01.2023 #1


16 Antworten ↓


Hallo Dena,

könnte es vielleicht sein, dass der Schmerz irgendwie aus einer Schmerzerinnerung resultiert?
Ich persönlich habe auch noch nie davon gehört und da du ansonsten eher das Gegenteil von schmerzempfindlich bist, könnte ich mir vorstellen das die Psyche das irgendwie mit veranlasst.

Wäre es denkbar für den Termin eine LMAA Tablette einmalig einzunehmen?
Wenn darunter die Blutentnahme schmerzfrei abläuft, beendest du vielleicht damit deine Angst vor Blutentnahmen.

Viell gibt es auch eine Betäubungsmöglichkeit vorab? Eisspray oder Ähnliches ?

Ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen, dass du übermorgen eine positive Erfahrung machst.

Liebe Grüße

A


Panische Angst vor Blutabnahmen

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Eisspray habe ich schon probiert, auch Emla-Salbe, das bringt gar nichts, weil das nur oberflächlich betäubt und der Einstich in die Haut macht mir ja nichts aus, nur der in die Vene.

Und für Blutabnahmen muss ich meistens nüchtern sein, also auch keine Pillen.

Von einer Schmerzerinnerung weiß ich nichts. Nur dass ich als Kind vor jeder Art von Spritzen Angst hatte. Aber ich glaube das ist relativ normal. Was ich weiß: Meine Geburt muss ziemlich dramatisch verlaufen sein. Bei meiner Mutter musste in der Schwangerschaft der Muttermund wegen Frühwehen zugenäht werden und ging dann bei der Geburt nicht mehr auf. Sie hat mehrere Spritzen zur Lockerung in den Muttermund bekommen als mein Kopf schon im Geburtskanal war. Meine Herztöne wurden immer schlechter und meine Mutter und der Arzt hatten Angst um mein Leben. Das ist die einzige Erklärung, die ich mir für die Phobie vorstellen kann. Die Schmerzen erklärt aber auch das nicht.

Vielleicht fragst du mal telefonisch in der Praxis an, ob du ne Tablette nehmen dürftest.
Ich glaub das würde ich einmalig austesten um zu sehen, ob es dann anders ist. Und wenn ja, weißt du wo du ansetzen kannst.
Ich drücke dir die Daumen

Liebe @Dena, ich habe auch den Eindruck, dass es sich bei Deinem Problem um ein psychosomatisches handelt. Die schwierige Geburt könnte tatsächlich mitspielen, doch das weiss ich nicht so genau.

Die Idee beim Arzt anzurufen, und zu fragen, ob es nicht möglich sei, an diesem Morgen ein Tavor zu nehmen finde ich sinnvoll. Denn Tavor nimmt die Angst, man wird gelassener und entspannter, was mit grösster Wahrscheinlichkeit bewirkt, dass Du nicht mehr solche Schmerzen hast. Ich würde halt beim Arzt ein wenig insistieren. Viele Leute nehmen in solchen Situationen Tavor.

Wurden die Venen mal überprüft?
War es schon immer so?

Bei einer Venenentzündung könnte ich mir das vorstellen, aber die hat man ja nicht ewig.

Ich hab z.b. rechts kein Problem mit der Blutabnahme, aber links schmerzt der ganze Arm für 3 Tage irgendwie.
Lasse es also nur Rechts bei mir machen.
Vor Spritzen habe ich grosse Angst und bekomme sogar manchmal Panik Attacken, bzw.Kreislauf.
Blutabnehmen rechts aber kein Problem.

Hallo Dena,

mir geht es bei Blutabnahmen bzw. Infusionen oder Injektionen i. v. sehr ähnlich. Wir sind halt empfindlich und ich meine, dass hat mit der Psyche nicht soviel zu tun. Zwei Sachen helfen mir dabei ungemein:

1. Die Verwendung dünnerer Venenpunktionsbestecke (z. B. Braun Venofix A, 0,5 (hellblau) oder zumindest 0,65 mm (orange)). Die üblichen, von den Labors kostenfrei zur Verfügung gestellten Bestecke haben meist 0,8 oder 0,9 mm, was natürlich günstiger für die Vakuumröhrchen ist, aber eben auch schmerzhafter.

2. Vereinbare mit der Person, die das Besteck legt, dass ihr beide während des Einstichs tief ausatmet. Die psychologischen Hintergründe kann man diskutieren aber ich kann bestätigen, dass es dadurch idR viel schmerzfreier abläuft.

Viel Spaß

PS Gönn Dir danach irgendwas, worauf Du Dich freust - z. B. einen Cappuccino in einem Café o. ä. - das gibt dem Ganzen noch eine etwas ausgleichendere Komponente

Frag mal, ob du vorher was bekommen kannst. Halte ich auch für richtig.
Ich nehme meine täglichen Medis auch, bevor ich zum Blut abnehmen gehe.
Es kommt wohl auch drauf an, WAS im Blut untersucht werden soll, ob du vorher was nehmen darfst oder besser nicht.

Bei den allzu dünnen Nadeln kam bei mir dann leider öfter mal nichts durch. Dickes Blut oder wie...keine Ahnung.
Bei mir wurde schon auf Hand und auch Fuß Blut abgenommen. auch doof.

Sich hinlegen bei der Blutabnahme und den Kopf zur Seite drehen? Vielleicht reicht das ja schon.

Hallo,

ich werde mal nach den dünneren Nadeln fragen, danke. Beruhigungsmittel beeinflussen u.a. die Leukozyten, die werde ich wahrscheinlich nicht nehmen dürfen, aber ich frage trotzdem.

Essen kann ich meist mehrere Tage vor und einige Stunden nach der Blutabnahme nichts, weil mir vor Angst extrem übel ist. Gestern habe ich zwei Mandarinen gegessen, vorgestern zwei Stück Toast, heute kann ich nichts außer Wasser bei mir behalten. Mal sehen wie es morgen nach der Blutabnahme ist. Wenn die Übelkeit danach weg ist gehe ich etwas frühstücken, wenn nicht mache ich irgendwas Beruhigendes. Ein Bad nehmen zum Beispiel.Meistens weine ich erstmal eine Stunde und bin dann so erschöpft, dass ich erstmal einschlafe, auch durch Schlaf- und Nahrungsmangel vorher. Gestern habe ich drei Stunden geschlafen, mal gucken ob es heute Nacht überhaupt geht, meistens nicht.

Ich drücke Dir die Daumen liebe @Dena. Ich finde Du. bist gut vorbereitet, auch was das danach betrifft. Werde an Dich denken, magst Du mir schreiben um welche Zeit das Ganze stattfindet morgen ?

Hallo,

danke, ich habe es hinter mir. War um kurz nach 9. Aber ziemlich schlimm. Ich habe so sehr geweint, dass die Ärztin es erst nicht machen wollte, aber ich wollte es durchziehen. Tavor wollte sie mir nicht geben. Ich habe die ganze Zeit vor Schmerzen geschrien bis die Nadel draußen war. Dann etwa eine halbe Stunde gebraucht um mich halbwegs zu beruhigen.

Bin dann nach hause und habe gefrühstückt, weil mir sehr schwindelig war. Meine Katzen waren toll. Die beiden haben meine Unruhe gespürt und mich getröstet. Eine hat mir immer wieder die Hand geleckt. Dann habe ich mich hingelegt und etwas Schlaf nachgeholt, weil ich letzte Nacht kaum geschlafen habe. Die Katzen haben sich zu mir gelegt.

Jetzt ist die Wunde zu und ich werde mir ein langes Bad gönnen.

Gratulation liebe Dana....schrecklich, dass Du solche Qualen ausstehen musst. So lieb wie Deine Katzen Dir schauten !

Ich habe die anderen Antworten nicht gelesen aber für meine Kinder hab ich immer ein Pflaster oder Creme bekommen, die man vorher aufklebt und die Stelle betäubt (EMLA Pflaster).

Hab gesehen du hast es schon geschafft.

Vielleicht für nächstes Mal

@Dena hab jetzt nicht alles durchgelesen aber kann dir sagen das du damit nicht allein bist. Ein guter Bekannter von mir hat die gleiche Angst.
Bei ihm liegt es an einem Trauma in der Kindheit. Er musste als (Klein)Kind operiert werden und wurde bei der Blutabnahme vor der OP sowie während dem legen der Zugänge wohl recht forsch behandelt.
Er arbeitet nun gezielt diese Erfahrung/Erinnerung nochmal auf und erhofft sich dadurch Besserung.

@Anijenije Danke. Aber soweit ich weiß wurde mir zum ersten Mal mit 12 Jahren Blut abgenommen und da hatte ich die Angst schon.

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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