hallo!
ich würde von mir selbst auch behaupten, dass ich angst vor blut habe. Denn sobald ich viel Blut (mehr als ein Tropfen) sehe, egal ob mein eigenes oder das von anderen wird mir schnell schlecht.
Wobei meine Angst nicht wirklich vom Blut kommt, sondern es ist irgendwie das gefühl, dass der Körper kaputt geht. Vor ein paar Jahren bin ich mal von ner Spritze ohnmächtig geworden und da sieht man ja gar kein Blut. Und gerade bei den Spritzen merke ich, dass das alles nur Psychisch ist. Je nach dem wie viele Gedanken ich mir über die Spritze mache desto schlimer ist es. Zuletzt habe ich mal dabei zugeguckt, wie die spritze sich langsam in meinen Arm bohrt und danach ist mir wieder richtig schlecht geworden und ich hab schon wieder gemerkt wies mir schwarz vor den Augen wird. Das schlimmste war bis jetzt beim Weisheitszahn. Dort habe ich die letzten Spritzen gar nicht mehr gespürt wegen der betäubung, aber ich hab ein leichtes Quietschen oder Knirschen gehört, wie sich die Spritze mir ins Fleisch bohrt. Dann habe ich natürlich gleich wieder angefangen mir ganz genau vorzustellen, wie die Nadel mein Gewebe verletzt und ich war danach wie benommen...
Aber es sind nicht nur die Spritzen. Egal was an meinem Körper verletzt wird oder verletzt werden könnte, es wird mir schnell schlecht. Zuletzt habe ich mir den kleinen Finger in den Keilriemen eingeklemmt. Das war richtig schlimm für mich. Klar waren die Schmerzen groß, die jeder andere dabei auch empfunden hätte, aber am schlimmsten war letztendlich meine Vorstellungskraft. Man hat am Finger fast nichts gesehen und es hat kaum geblutet, aber ich hatte angst dass mein Finger nie wieder verheilt und ich hatte Angst vor den Schmerzen und dass mein Finger kaputt ist. Es ist mir auch richtig schlecht geworden und ich musste mich fast übergeben. Und ich weiß ganz genau, dass die Schmerzen, die ich mir einbilde und die Magenkrämpfe, die allein durch meine Einbildung entstehen, viel schlimmer sind, als die wirklichen Schmerzen. Ich hab dann auch keine Schmerzmittel genommen obwohl ich kaum schlafen konnte. Weil zu dem Zeitpunkt an dem ich mich hingelegt habe, hatte ich meine Eingebildeten Schmerzen bereits überwunden und ich weiß, dass ich gegen die nix einnehmen kann. Und da wars mir eigentlich ganz recht die richtigen Schmerzen zu spüren, und nicht irgendwelche Magenkrämpfe oder so. Danach weiß man dann, wie es sich anfühlt ohne eine solche Phobie und ich empfand es auch nicht mehr als so schlimm, weil die größten schmerzen, die eingebildeten, ja nicht mehr da waren.
Und genau das macht mir zu schaffen. Denn dadurch bekomme ich nicht nur Angst vor den richitgen schmerzen, sondern ich bekomme auch angst vor meinen eingebildeten Schmerzen, was den besuch beim Arzt nicht wirklich erleichtert...
Grüße
Simon
01.01.2008 14:14 •
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