hey may!
ein zahnarztbesuch ist idR selten angenehm. um so angenhmer ist es aber, wenn du wieder draußen bist. versuch doch mal gedanklich die perspektive zu wechseln - also dir vorzustellen, dass du es hinter dich gebracht hast.
du wärst bestimmt stolz es geschafft zu haben. dieses glücksgefühl kann man benutzen um sich mut zu machen.
der sichererste weg eine panikattacke zu bekommen, ist keine haben zu wollen. denn dann macht man sich vorher schon verrückt und ist am ende mit den nerven fertig, bevor man überhaupt ein fuss in die zahnarztpraxis gesetzt hat.
stattdessen erwarte lieber die angst. wenn du schon vorher weisst, dass du angst haben wirst, kannst du dich viel besser darauf vorbereiten.
angst oder panik zu haben ist unangenehm, aber ungefährlich.
das dumme dabei ist, dass man keine unangenehmen gefühle und gedanken haben möchte. hat man sie, will man sie wieder loswerden und versucht dann alles mögliche. damit setzt man sich noch mehr unter druck und man findet sich im teufelskreis der angst wieder.
es gibt da 10 (goldene) regeln im umgang mit angst und panik:
1. Denken Sie immer daran, daß Ihre Angstgefühle und die dabei
auftretenden körperlichen Symptome nichts anderes sind als
eine Übersteigerung der normalen Körperreaktion in einer
Streßsituation.
2. Solche Gefühle und Körperreaktionen sind zwar sehr unange-
nehm, aber weder gefährlich, noch in irgendeiner Weise schäd-
lich. Nichts Schlimmes wird geschehen!
3. Steigern Sie sich in Angstsituationen nicht selbst durch Gedan-
ken wie: Was wird geschehen und Wohin kann das führen
in noch größere Ängste hinein.
4. Konzentrieren Sie sich nur auf das, was um Sie herum und mit
Ihrem Körper wirklich geschieht - nicht auf das, was in Ihrer
Vorstellung noch alles geschehen könnte.
5. Warten Sie ab und geben Sie der Angst Zeit, vorüberzugehen.
Bekämpfen Sie Ihre Angst nicht! Laufen Sie nicht davon!
Akzeptieren Sie die Angst!
6. Beobachten Sie, wie die Angst von selbst wieder abnimmt,
wenn Sie aufhören, sich in Ihre Gedanken ( Angst vor der
Angst ) weiter hineinzusteigern.
7. Denken Sie daran, daß es beim Üben darauf ankommt zu
lernen, mit der Angst umzugehen - nicht, sie zu vermeiden.
Nur so geben Sie sich selbst eine Chance, Fortschritte zu
machen.
8. Halten Sie sich innere Ziele vor Augen, welche Fortschritte Sie
schon - trotz aller Schwierigkeiten - gemacht haben. Denken
Sie daran, wie zufrieden Sie sein werden, wenn Sie auch dieses
Mal Erfolg haben.
9. Wenn Sie sich besser fühlen, schauen Sie sich um und planen
Sie den nächsten Schritt.
10. Wenn Sie sich in der Lage fühlen weiterzumachen, dann versu-
chen Sie ruhig und gelassen in die nächste Übung zu gehen.
die gibt es noch in vielen varianten. es ist nützlich mal nach der für dich am besten fassung zu suchen und sich das mal auszudrucken oder abzuschreiben... dann kannst du das in deine hosentasche stecken und wenn du eine panikattacke hast, kannst du dir das durchlesen. wenn man grad panik hat, vergisst man das ganze sonst
es hilft auch sich generell gesund zu ernähren und sport zu treiben. ein gesunder körper bringt zum einen einen gesunden geist hevor und zum anderen kann ein gesunder körper besser mit stress umgehen. (angst/panik sind purer stress)
eine weitere möglichkeit wäre eine entspannungsübung zu erlenen. zum beispiel die progressive muskelentspannung nach jacobson. ich habe im internet eine seite gefunden, wo man sich eine anleitung runterladen kann. hier der link. das ganze wird da sehr gut gesprochen und ist mit musik untermalt. wenn man das dann kann, macht man es eben auch auf dem zahnarztstuhl. man kann es auch kurz davor machen... wie man es halt mag.
z.b. könnte man sich entspannen und sich dann gedanklich einen zahnarztbesuch bis ins kleinste detail vorstellen. also angefangen bei dem aus dem haus gehen, über das betreten der zahnarztpraxis und der eigentlichen behandlung bis hin zum verlassen der praxis. je ausführlicher du dir das vorstellst, desto eher wirst du sehen, wo der feind sitzt bzw. wovor du dich fürchtest. wenn man weiss, wovor man sich fürchtet, kann man mithilfe des abc der gefühle (siehe kognitive verhaltenstherapie) die angst bearbeiten. wichtig bei der vorstellungsübung ist, dass du dabei immer entspannt bist. wenn du merkst, dass du angst bekommst oder unruhig wirst, entspanne dich erst wieder, bevor du dir die situation weiter vorstellst. manchmal muss man sich eine situation auch mehrmals vorstellen, bis man dabei gedanklich ruhig bleiben kann. alles eine frage der übung.
so... ich glaub das war jetzt ein bisschen zu viel. wenn du bisher noch keine therapie oder so hinter dir hast, wirst du wahrscheinlich einiges nicht so richtig verstehen. da braucht es schon einen guten therapeuten, der dir beim lernen hilft. daher wenn du merkst, dass es dir mit irgendeinen tipp eher schlechter als besser geht, lass es lieber sein und such dir jemanden, der sich damit auskennt.
und wenn du echt nur angst vorm zahnarzt hast und diese angst überhaupt gar nicht überwinden willst (mit der gefahr, dass sich die angst aufgrund von vermeidungsverhalten auf andere bereiche ausdehnt) und stattdessen einfach nur den zahnarztbesuch hinter dich bringen willst - geh zum zahnarzt und lass dir ein beruhigungsmittel verschreiben.
das ist die einfachste methode, aber auch die schlechteste. denn wie gesagt - angst ist unangenehm, aber nicht gefährlich und deswegen brauchst du dich auch nicht zu fürchten, wenn du angst hast!
so kleine helferlein sollten gerade am anfang (!) dennoch erlaubt sein. mir fallen da nicht viele ein, aber vielleicht hat jemand noch ein paar. ich habe gute erfahrungen mit rescuetropfen (bestimmte mischung von bachblüten, pflanzlich, gibs in der apotheke), neurexan (homöopathische tabletten, gibs auch in der apotheke) und lavendelöl gemacht.
naja du siehst schon, es gibt dutzende möglichkeiten mit der angst und mit panikattacken umzugehen.
augen zu und durch wäre noch so eine
ich wünsch dir alles gute und bin mir sicher, dass du bald schon sehr stolz auf dich sein wirst
26.02.2010 18:48 •
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