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Zitat von _Verzweifelt_:
Denkt ihr Verdrämgung wäre eine Strategie? Einfach versuchen nicht mehr daran zu denken?


Sorry, fiel mir erst gerade auf: Verdrängung ist auf KEINEN Fall eine Lösung, eher im Gegenteil.
Dein Unterbewusstsein fungiert als Speicher für Alles, was du in deinem Leben erlebtest. Wird dadurch zur Basis deines Charakters, auch deiner Werte und mehr. Es wäre also schon aus diesem Grunde wichtig, keine ungelösten Fälle ins Unterbewusste zu drängen. Darüber hinaus funktioniert das Unterbewusstsein bei Verdrängung oft nach dem Prinzip der 'kommunizierenden Röhren'. Das bedeutet, wenn du an einer Stelle etwas hinunter drückst, kommt an anderer Stelle oft genauso unangenehmes hoch. Oder aber - wie du es schon erlebtest - wenn ein entsprechender Trigger, ein Auslöser in dein Leben kommt, wirst du in die Vergangenheit versetzt, in der die ungelöste Situation auftrat.

Und aus diesem Grund sollte man die Vergangenheit Loslassen.
Es zerrt an Energie wenn man an die Vergangenheit festhält . Wie man das macht.
Sich immer wieder sagen das man hier und im jetzt lebt und das was war tote Zeit ist das was kommt zählt. Es ist gut wenn man Ziele hat denoch sollte man diese mit Achtsamkeit heran gehen und Ehrlichkeit.

A


Mobbing wegen dem Aussehen

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Hallo Zusammen, Sorry das ich immer solange zum Antworten brauche Leider echt viel Stress momentan. Danke erstmals für eure Antworten. Verdrängung scheint keine gute Strategie zu sein ja. Aber einen Konflikt vor all meinen Studienkollegen auszutragen trauche ich mir wirklich nicht zu. Ich habe mir überlgegt ob ich ihn einfach mal anschreiben soll und mich dann mit ihm treffe. Bei diesem Treffen würde ich ihm meine Meinung sagen und im schlimmsten Fall ans Äusserste gehen. @Daisho du hast dein Mobber auch konfrontiert oder wie hast du dieses Thema abgeschlossen?

Zitat von _Verzweifelt_:
Daisho du hast dein Mobber auch konfrontiert oder wie hast du dieses Thema abgeschlossen?


Ja, und nein.
In meinem Falle handelte es sich um ein (heute würde man sagen) Bossing, welches mit meinem 8. Lj begann und mit meinem 16. Lj bedingt endete, weil ich mich dem durch Umzug entzog. Eine Lehrerin kam mit mir nicht zurecht, stellte mich vor der Klasse bloß, lenkte dadurch den von ihr produzierten Zorn der Klasse auf mich. Es kam zu nahezu täglichen Übergriffen auch körperlicher Natur.
Meine Eltern reagierten recht hilflos kontraproduktiv; zunächst rieten sie mir, ich solle mich wehren. Als ich dies dann tat, mich gegen 5 'Klassenkameraden' zur Wehr setzte, blaue Augen, blutige Lippen und zerrissene Pullis produzierte, war es auch nicht richtig. Ich wurde gezwungen mich bei allen Beteiligten zu 'entschuldigen'. Was für diese natürlich als Freibrief umgedeutet wurde. (Welcher auch bei mir in der erwähnten Kriegskunst mündete)
Dass ich wenig später - anstatt in eine Sonderschule abgeschoben zu werden, wie es die Lehrerin verlangte - Klassen übersprang, machte die Sache für mich unterm Strich auch nicht besser. Es blieb das gleiche Schulzentrum. Das gleiche Dorf (sprich Kuhkaff ). Auch blieb ich gerade dadurch 'immer' der Jüngste und Kleinste in der Klasse. Die körperlichen Übergriffe endeten erst Jahre später, als ich versehentlich einen Lehrer 'auf die Bretter schickte'. (Mir standen auf dem Schulhof mehrere 'Schwätzer' gegenüber. Ein Lehrer näherte sich - von mir unbemerkt - von hinten, wollte mich zur Seite schieben. Und fand sich im nächsten Moment via Schulterwurf im Fesselgriff auf dem Boden wieder. Hatte mit seinen Beinen noch den Rädelsführer umgerissen. Gab nur kurz Ärger - einen warnenden Zeigefinger vom Schulleiter - nachdem sich auch dieser Lehrer - trotz anhaltendem Tremors in den Fingern - für mich einsetzte. ) Das 'wirkliche' Ende der körperlichen Übergriffe kam dann mit dem Einsetzen meiner Pubertät. Nicht jedoch das Ende des Mobbings.

Mit 16 ergab der ausbildungsbedingte Umzug in einen 40 km entfernten Ort mir jedoch die Möglichkeit zur Verdrängung. Welche ich weidlich nutzte. Meine BW-Zeit, das Studium hernach führte mich noch weiter weg. Meinen Heimatort besuchte ich zumeist nur für Stunden um Eltern und Geschwister wieder zu sehen.
Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. So kam es zum beschriebenen Zusammentreffen mit dem benannten 'Mobber'. Und ich fühlte mich - wie beschrieben - wieder als sei ich 8 und absolut hilflos und allein. Meine inzwischen erarbeitete berufliche und private Gegenwart war vergessen. Ich war wieder das hilflose Kind.

Die Erkenntnis machte mir anfänglich recht schwer zu schaffen. Ging mir nicht aus dem Kopf. Ich habe lange darüber nachgedacht. Mich teilweise in biedermeierische Erziehungsfantasien verstiegen. (A la Wilhelm Busch 'Max und Moritz': Typ schnappen, übers Knie legen, die Hose herunter und Hand oder Gürtel tanzen lassen.) Auch wenn solche Visualisierungen durchaus 'entspannend' sein können, waren sie jedoch nicht der Weisheit letzter Schluß. (Stellt euch mal vor, ich hätte dies in der Eisdiele gemacht; was wäre hernach los gewesen? )

Ich bin dann - innerhalb meiner Kräfte - meine Erlebnisse - so weit ich mich entsinnen konnte - Stück für Stück angegangen. Begonnen mit der inzwischen lange verstorbenen Lehrerin. Konnte mit der Zeit meinen Frieden damit machen. Jene Dinge, die diese mir damals unterstellte, hatte ich ja schon lange wiederlegt. Es nur selber noch nicht begriffen.

Auch die Situation mit dem Mobber ging ich so durch. Begriff, dass die damals so verletzenden Vorwürfe eigentlich gesamt haltlos waren. Nur verwendet wurden, weil man festgestellt hatte mich damit verletzen und schwächen zu können. Und ich ihnen gezeigt hatte, wie sehr es mich verletzte und dadurch deren scheinbare Stärke bestätigte.

Das Treffen mit dem Mobber wiederholte einige Zeit später: Er kam in eben jene Eisdiele, erkannte mich und für einen Moment lächelte er etwas boshaft, wie ich empfand. Doch das Lächeln verschwand nur zu schnell. Er wirkte plötzlich etwas unsicher und setzte sich. Blieb auch die ganze Zeit meiner Anwesenheit sitzen, abgesehen von wenigen Blicken in meine Richtung.

Ich gestehe: es hat mich geärgert. Hätte ihn doch so gerne auseinander genommen. Habe mir über seine Reaktion lange den Kopf zerbrochen. Meine Erkenntnis war; ich war auf ihn vorbereitet. Und dieses strahlte ich mit meiner Körpersprache aus. Grund genug für ihn, es sein zu lassen....

Hast du nicht die Möglichkeit, ihm aus dem Weg zu gehen, wenn du ihm begegnest? Gerade in einer Stadt gibt es doch viele Fluchtmöglichkeiten. In einem geschlossenen Raum ist das natürlich schwieriger. Konfrontation sehe ich als wenig hilfreich bei einem, der nichts dazulernen will. Das habe ich bei meiner Mutter versucht, und es hat nur wenig gebracht, aber immerhin etwas, sie sieht ein, dass sie auch ein Mensch mit Fehlern ist, und dafür kann ich sie nun mehr respektieren. Ich habe es am Telefon gemacht, das hat mich nicht so stark getriggert, weil ich Distanz gewahrt habe.
Ich wurde auch schlimm gemobbt und habe 2017, auch noch in dem Freibad, wo sie mich damals unter Wasser hielten, die Hauptverantwortliche am Beckenrand sitzen sehen. Sie hat mich nicht erkannt, vielleicht wollte sie mich auch gar nicht kennen, obwohl sie mal sagte, sie sei meine Freundin. Daher mein Rat: Würdest du dein Aussehen ändern? Also so richtig? Ich habe mir danach die Haare blond gefärbt(falls ich noch mal dort bin und sie sehe) und trage heute einen Kurzhaarschnitt. Nicht mal meine Freunde haben mich damit wiedererkannt.
Sie haben gesagt, eine äußerliche Veränderung könne einer inneren vorangehen, aber ich fühle mich eigentlich durchgängig jünger, als ich bin. Ich verhalte mich oft wie ein kleines Kind. Die Therapie hat zwar ein wenig geholfen, aber sie ist nächste Woche vorbei und dann muss ich selbst kämpfen. Aber soll man gegen etwas kämpfen, das man nicht besiegen kann? Das Unbewusste zum Beispiel? Wäre es nicht besser, freundlich und nachsichtig mit sich umzugehen? Das ist ein Prozess, und das Ergebnis dieses Prozesses ist Selbstbewusstsein, deshalb ein großes Lob dafür, dass du Selbstbewusstsein ausgestrahlt hast und er total verunsichert danach war! Du bist jetzt erwachsen und stark, und um dich dran zu erinnern, hat mir meine Therapeutin empfohlen, schau dir deinen Personalausweis an.

Meine Therapeutin hat einen Geldschein zerknittert ,einen von mir , den gab sie mir dann wieder und fragte mich ,ob er jetzt weniger Wert sei für mich . Ich schaute sie an und sagte verwundert , Nein ist er nicht.
Wieso behandeln sie sich dann selber so dass sie weniger wert sind ? Gute Frage. Weil ich den kritischen Aussagen immer noch viel zu viel Wert gebe .
Ich Stärke mir nicht meinen Rücken wenn andere mich ablehnen .
Und dass darf und ich will es auch nicht mehr .

Hallo Zusammen,

Sorry das ich mich immer so spät melde Aber ja habe echt viel Stress momentan. Danke für eure Beiträge und Ratschläge. Ich weiss nicht recht das Thema beschäftigt mich teilweise, teilweise aber auch gar nicht. Ich denke dass hauptsächliche Problem dass ich jetzt momentan habe, ist mein schwaches Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl. Ich habe mich auch mal etwas eingelesen und bin mir nicht sicher ob ich möglicherweise an einer schwachen Form von sozialer Phobie leide. Immer wenn ich im Mittelpunkt stehe, habe ich Angst was andere über mich denken könnten und male mir die negativsten Dinge aus. Das war nicht immer so, in meiner Zeit beim Militär war ich sehr selbstsicher, ich war auch Offizier und habe eine kleine Gruppe geführt, dort hab ich mir solche Gedanken nie gehabt. Möglicherweise liegt es an der Uniform oder hald auch an den aggressiven/abstrakten Tätigkeiten. Ich versuche manchmal auch an diese Zeit zurück zu denken und das gibt mir dann kurzzeitig ein wenig Kraft. Aber ja ich muss etwas ändern, ein Leben mit solch schwachem Selbstvertrauen schränkt einen in der Lebensqualität einfach zu stark ein. Ich habe mein Studium jetzt bald abgeschlossen und spiele mit dem Gedanken ein Auslandspraktikum über mehrere Monate zu machen. Man sagt ja dass man sich in komplett anderer Umgebung auch nochmalls neu finden kann und es einen positiven Effekt auf das Selbstvertrauen haben kann. Aber wenn ich daran denke kommen natürlich auch direkt die negativen Gedanken dazu, was wenn ich keinen Anschluss finde? Was wenn ich dort noch unglücklicher werde als hier?

Auch mit der Partnersuche habe ich starke Probleme, wahrscheinlich einfach wegen dem schlechten Selbstvertrauen. Ich habe sehr wenig Dates, bei diesen bin ich auch immer sehr nervös und versaue sie häufig. Oder wenns gut läuft habe ich einfach so aus dem nichts Fluchtgefühle, breche den Kontakt ab und dann wars das wieder für ne Weile. Ich denke das Leben mit einer guten Partnerin die zu einem passt könnte das Selbstvertrauen sowie auch die Lebensqualität erheblich steigern.

Wenn ich so über mein Leben nachdenke sind die schönsten Dinge die ich unternehme Sport oder mit meinen Freunden etwas unternehmen. Aber auch das mit den Freunden ist speziell, häufig gehen wir feiern und trinken einfach so dermassen viel dass es häufig eskaliert und es teilweise sehr komische Abende gibt...

Ich weiss auch nicht genau was ich von euch erwarten kann. Aber es tut auch mal gut einfach über seine Probleme zu schreiben. Danke dafür

Zitat von _Verzweifelt_:
Ich denke dass hauptsächliche Problem dass ich jetzt momentan habe, ist mein schwaches Selbstvertrauen/Selbstwertgefühl. Ich habe mich auch mal etwas eingelesen und bin mir nicht sicher ob ich möglicherweise an einer schwachen Form von sozialer Phobie leide.

Deiner Beschreibung nach hast du nicht 'zwei' Probleme, sondern nur ein Kernproblem. Als Solches würde ich dein Selbstbewusstsein bezeichnen.
Zitat von _Verzweifelt_:
in meiner Zeit beim Militär war ich sehr selbstsicher,

Was kein Wunder ist: Beim Barras lernst du dich festen Hierarchien/Strukturen zu unterwerfen, dich an eben Solche zu halten. Dich auf Kommando in den Dreck zu werfen, zu schießen und Männchen zu machen. Im Einsatz nur zu oft der Unterschied, ob du mit den Füßen voran oder auf den Eigenen heim kommst. In Friedenszeiten ein klarer, einfacher Rahmen, den man nach unten weiter gibt.
Im Zivilleben musst du dir einen Solchen aber selber geben. Und gerade damit scheinst du zu kämpfen.

Ja ich denke du hast recht. Das zentrale Problem ist mein schlechtes Selbstvertrauen. Starken Personen wäre es einfach egal was Leute die einem schei. egal sind über einen denken. Ich weiss nicht warum ich damit solche Probleme hab. Wirklich irrational das ganze. Morgen ist es wieder soweit und ich muss mal wieder eine Präsentation halten. Das einzig positive daran ist, dass mich das Thema intressiert. Ich mache mir aber wieder sorgen bezüglich meiner Nervosität. Ich war in der Apotheke und hab mir Beruhigung von Valverde geholt... Ich hab auch noch ein paar wenige Xanax übrig, diese würde ich aber nur ungern einsetzen, da es irgendwie krank ist solche starken Medis wegen ner Präsentation zu nehmen. Habs aber auch schon gemacht Gehe nacher noch joggen und lerne den Vortrag auswendig... Weiss nicht was ich sonst noch machen kann. Wär ich doch nur beim Militär geblieben, ich hätte keine psychischen Probleme, wäre körperlich immernoch fitt und würde mit der Zeit auch sehr gut verdienen xD

Zitat von _Verzweifelt_:
Wär ich doch nur beim Militär geblieben, ich hätte keine psychischen Probleme, wäre körperlich immernoch fitt und würde mit der Zeit auch sehr gut verdienen xD

Ich habe mal ähnlich gedacht. Aber da kommt es inzwischen wohl eher darauf an wo man eingesetzt ist. Meine alten Kameraden kennen inzwischen die halbe Welt.
Zitat von _Verzweifelt_:
Starken Personen wäre es einfach egal was Leute die einem schei. egal sind über einen denken.

Das eher nicht, sie haben nur anders damit umgehen gelernt. Qualifizierte Kritik geht normalerweise 'gegen' die Sache, nicht gegen die Person. Und mit unqualifizierten Personen braucht man sich nicht umgeben, oder?
Zitat von _Verzweifelt_:
Ich war in der Apotheke und hab mir Beruhigung von Valverde geholt...

Tabletten sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Du brauchst zumeist mit der Zeit immer mehr. Besser wäre es, du würdest Techniken der Meditation oder des autogenen Trainings einsetzen. Das brauchst du nicht zu kaufen und du gewinnst dadurch mehr innere Sicherheit.

Ja in der Schweiz muss man sich da weniger Sorgen machen Gut es macht ja schon nen Unterschied ob man Xanax (psychoaktiv) oder schwächere pflanzliche Mittel einsetzt die gewisse Leute ihr ganzes Leben täglich nehmen. Aber ja eigentlich sehe ich es wie du ich muss davon wegkommen. Was für Techniken der Mediation oder was für autogenes Training könnte ich denn anwenden? Könntest du mir vielleicht nen Link angeben wo ich mich etwas einlesen kann. Wäre sehr nett von dir

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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