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Hallo, ich leide seit ca. 3 Jahren an einer Insektenphobie. Spinnen sind mir eigentlich noch die liebsten. Ich habe große Angst vor allem was fliegt und hüpft. Ganz schlimm ist es bei Hummeln, Wespen und Bienen. Mittlerweile schränkt es mein Leben ein. Ich kann den Sommer nicht mehr genießen. Ich mache seit ca. 2 Jahren eine Therapie und fühle mich immer so, als ob ich die einzige auf der Welt bin, die sich so anstellt. Würde mich gerne mit jemandem austauschen, der das gleiche durchmacht. Lg

28.08.2009 10:55 • 29.08.2009 #1


6 Antworten ↓


Hallo Hummelchen,
bist du in deiner Therapie schon darauf gekommen, warum du diese Phobie hast? Kann ja sein, dass du als Kind gestochen wurdest, und seither panisch reagierst. Oder hast du eine Allergie gegen die Stiche?
Ich selber kenne es zwar nicht, aber mein Sohn reagiert auch extrem, wenn ihm etwas um die Ohren fliegt. Er wurde allerdings als Kind mal in den Daumen gestochen und der ist sofort zu Ballongröße angeschwollen.
Da kann man es ja verstehen, wenn man diese Angst entwickelt.

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Insektenphobie - Angst vor allem was fliegt und hüpft

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Leider kann ich mich an einen Stich nicht erinnern. Ich habe eine Erinnerung von der ich aber nicht weiß ob sie tatsächlich passiert ist. Ich weiß nicht, ob es sich um einen Traum handelt oder nicht. Ich kann mich daran erinnern, dass mir als kleines Kind eine Hummel in den Mund geflogen ist. Aber dass das tatsächlich passiert ist, ist ja eher unwahrscheinlich. Aber so ist das in meinem Kopf gespeichert. Kennst Du das Gefühl, wenn Du etwas träumst um im Laufe des nächsten Tages, gar nicht sicher bist, ob Du das geträumt hast oder es Dir in der Nacht tatsächlich passiert ist. Z.B. wenn Du einen ANruf kriegst, während Du schläfst und am nächsten Tag fällt Dir auf einmal ein, da war doch was und Du musst erst mal überlegen. So fühlt sich das an.

Ja Hummelchen, das Gefühl kenn ich auch. Aber bei dir glaub ich eher, dass das vielleicht tatsächlich passiert ist. Von irgend etwas muß die Angst ja kommen. Sprech mit deiner Therapeutin darüber.
Wünsch dir eine gute Nacht, ohne Krabbelviecher!

Ich glaub, bei Insekten hilft bloß die Konfrontation.
Hab ich selber erlebt, im Urlaub.
Ich hatte immer panische Angst vor Spinnen, wenn ich eine entdeckt hab, dann hab ich sofort meine Mom gerufen und mich keine 3 Meter an das Viech rangewagt.
Und im Urlaub, aufm Land, hatten wir 3-4 Spinnen im Zimmer jede Nacht, egal, wie oft meine Mom die raus getan hat, und die waren riesig, schwarz, und saßen nicht wie brave Spinnen in ihrer Ecke im Netz, sondern haben gejagt. Die sind dann Nachts durchs Zimmer gekrabbelt und ham ihre Beute vor unsren Augen zerlegt und ausgesaugt.
Und irgendwie, seit ich diese viecher gesehen hab, die so groß waren wie meine Hand (keine Übertreibung, ich hab meine Hand hingehalten) hab ich vor diesen Spinnen hier bei uns gar keine Angst mehr.
Hab neulich erst eine ausm Badezimmer mit nem Glas und nem Karton entfernt -wäre früher nie möglich gewesen.

Bezüglich Wespen: Vor denen hatte ich auch panische Angst, dass ich allergisch reagiere, falls die mich mal stechen. Im Urlaub aber waren die Wespen richtig aggro. Eine hat mich -ungelogen- 20 Minuten lang verfolgt, wollte mir ins Gesicht und in den Ausschnitt krabbeln. (Keine Ahnung, wieso.) Da war ich noch panisch und bin weggerannt -hat aber nix geholfen. Und jeden Tag, wenn wir Essen waren, waren rund 5 Wespen da, auf dem Essen, am Glas, auf mir rumgekrabbelt.. und seitdem stört mich das gar nicht mehr. Heute bei der Nachhilfe kam auch eine her und mein Schüler hat direkt nach ihr geschlagen, dann hat sie sich bei mir auf den Arm gesetzt, ist bissl rumgekrabbelt, und weiter geflogen. Wespen wollen gar nix Böses. Die wollen nur gucken, ob man was zum Essen ist Die fliegen auch Gläser mit Wasser drin an und schauen mal rein, und wenn sie nichts finden, fliegen sie weiter. Und genau so fliegen sie halt manchmal uns Menschen an.

Also.. ich hatte wirklich Jahrzehnte lang Angst vor Spinnen und Wespen, und erst durch diese ständige Anwesenheit der Viecher, durch die Erkenntnis, dass die gar nichts tun, hab ich das ablegen können.
Ich glaube, bei solchen Ängsten hilft echt nur die Konfrontation.
(Wenn ich jetzt auch noch wüsste, das sich nicht allergisch reagiere auf
Wespen.. ich glaub dann wär meine Therapie vollständig.)

Überleg mal, ob du dich mit deinen Ängsten konfrontieren könntest.
Es erfordert schon viel Mut, hilft aber schnell und nachhaltig.

Alles Gute!
Pilongo

Achja, so unwahrscheinlich ist das nicht, dass dir ne Hummel in den Mund geflogen ist.
Mir ist als Kind mal ne Mücke in den Mund geflogen, als ich auf dem Volksfest in so einem Flieger saß.
Das war eine echt haarige und echt eklige Angelegenheit.
Die Mücke hat aber überlebt

Aber Reden bringt wenig, bei dieser Art von Ängsten.
Denn man weiß ja im Grunde, dass sie unlogisch und übertrieben sind.. aber sie sind trotzdem da. Und wenn sie bleiben, muss man wohl härtere Geschütze auffahren.
Konfrontation ist glaube ich wirklich der einzige Weg.
(Und Fliegengitter, dann fühlt man sich Zuhause direkt viel sicherer )

Ja, im Grunde weiß ich genau, dass Konfrontation der einzige Weg ist. Das ist aber gar nicht so einfach. Wenn ich alleine bin, dann laufe ich weg. Das kann ich gar nicht steuern. Und meine Therapeutin und ich haben schon einige Male Termine gemacht um dann raus in den Park oder so zu gehen. Das Problem ist, dass jedes Mal wenn ich mit ihr einen Termin habe, es draußen regnet, auch im Hochsommer. Und die arme Frau ist ja auch nicht besonders flexibel die hat ja noch andere Patienten, denen es viel schlimmer geht als mir. Deshalb gestaltet sich das ganz ein bisschen schwierig. Ich habe aber in zwei Wochen wieder einen Termin und werde dann noch mal mit Ihr reden, dass sich da was tun muss. Ich will nicht mehr so weiter machen, dass ist klar. Ich wünsche mir nichts mehr, als das ich diese Angst endlich ablegen kann und mein Leben wieder genießen kann.





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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