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Hallo zusammen ,

ihr wisst gar nicht, wie erleichternd das ist, zu sehen, dass es noch Andere mit dem selben Problem gibt.
Also bei mir hat das Ganze 2007 begonnen...
In einer Nacht hab ich furchtbar schlecht geschlafen, eigentlich hab ich fast gar nicht geschlafen. Ich musste ständig auf Toilette... hab mich hingelegt, 2 Minuten später durfte ich wieder losrennen. Irgendwann saß ich nur noch an der Bettkante, weil sich Hinlegen nicht lohnte. Zu dem Zeitpunkt hab ich mir noch nicht viel dabei gedacht. Am nächsten Tag (es war ein Sonntag) wollten meine Eltern und ich uauf einen Flohmarkt. Wir setzten uns ins Auto und fuhren auf die Autobahn. Nach ca. 3 Minuten hatte ich das dringende Bedürfnis eine Toilette aufzusuchen, was ja auch der Autobahn bekanntlich ziemlich schlecht ist. Ich hatte das Gefühl, ich könnte es nicht mehr halten. Ich schrie ihn an, er solle umdrehen (jaja... auf der Autobahn). Ich begann zu hyperventilieren, weinte und schrie. Ich konnte nicht mehr. Ich hatte wirklich das Gefühl, ich würde mir in die Hosen machen. also ... ging es direkt ins Krankenhaus. Dort diagnostizierte man eine harmlos Blasenentzündung. Diese wurde mit Antibiotika behandelt. Das Tragische ... die Blasenentzündung war weg, die Panikattacken und das Gefühl ständig zu müssen, blieb. Ich konnte die Wohnung nicht mehr verlassen, konnte kein Auto mehr fahren. Ich hatte ständig das Gefühl ohnmächtig zu werden und mir in die Hosen zu machen. Ich war 10 Wochen krankgeschrieben und musste am Ende auch deswegen meine Ausbildung zur Krankenschwester abbrechen. Der Urologe meinte, es sei alles in Ordnung. Der Hausarzt meinte, es liege an den Rezeptoren im Hirn. Meine Gynäkologin meinte, es könnte am Beckenboden liegen. Mein damaliger Psychiater (den ich aufgrund dessen aufsuchte) war der erste Arzt, der mich ernst nahm und verstand. Nach Experimenten mit Antidepressiva, welche jedoch aufgrund der Nebenwirkungen missglückten, habe ich 2008 mit einer Psychotherapie begonnen, welche ich bis heute benötige. Aufgrund verschiedener Rituale und zwanghafter Verhaltensmuster habe ich gelernt, meinen Alltag wieder einigermaßen normal zu bestreiten. Jedoch so Aktivitäten wie spazierengehen, Straßenfeste aufsuchen oder Kino / Theater sind für mich noch undenkbar. Meine Freunde haben sich bereits 2008 abgewandt, was dazu führte, dass ich zur Zeit ziemlich einsam bin. Ende diesen Jahres bin ich austherapiert (d.h. mir steht laut Krankenkasse für 2 Jahre keine regelmäßige Psychotherapie mehr zu).... ich bin gespannt, was dann aus mir wird.

Fazit ist: Jeder Tag ist ein Kampf, welchen ich immer wieder aufs Neue bestreiten muss.
Aber das kennt ihr sicher.

Liebe Pfirsich,

in der Tat bist Du mit diesem Problem nicht alleine.
Die Behandlung mit Antidepressiva habe ich übrigens auch nicht vertragen.
Nach der Einnahme hatte ich sehr starke Kopfschmerzen und fühlte mich sehr schlecht.
Mir war schwindelig und ich fühlte mich total mies.
Diese Behandlung habe ich aber schon probehalber bekommen, bevor die Problematik mit dem Einnässen bzw. die Angst vor der Inkontinenz auftrat.
Was mir bislang relativ gut geholen hat, war das ich mich mit meinen Problemen, auch im Rahmen der Psychotherapie, auseinandergesetzt habe. Zum Beispiel das Eingestehen mir selbst gegenüber, dass eine Partnerschaft vorbei war. Das tut natürlich weh. Andererseits habe ich versucht, mich mit Lösungen aus diesem Sumpf des Gedankenkreisens zu befreien. Die Partnerscht ist gescheitert - ja! Es sollte so sein. Es ist so. Es liegt an uns beiden. ABER: An diesem Punkt habe ich verucht etwas positives zu denken, eine Lösung zu finden: Du wirst jemanden anderes kennenlernen. Es wird wieder schöne Momente geben.... Das hat mir damals geholfen.
So ähnlich verusuche ich es zur Zeit auch. Das schlimme ist für mich nur, dass ich zur Zeit wieder Depressionen wegen der Einsamkeit / Partnerschaftsproblemen habe und jetzt zusätzlich die Angst vor Inkontinenz.
Ich versuche meine Partnerschaftsprobleme zu lösen und mir Motivation in einer möglichen, schönen Zukunft zu suchen. Die positiven Erfahrungen der Vergangenheit nutze ich dabei als Bestätigung, dass es so sein kann. Die negtiven Erfahrungen verdränge ich nicht, sondern akzeptiere sie und versuche es diesmal besser zu machen.
So ähnlich gehe ich auch die Inkontinenzproblematik an. Die Angst vor dem Einnässen und auch die diesbezüglichen Erfahrungen verdränge ich nicht. Ich akzeptiere, das es passiert ist. Suche Lösungen; Diese habe ich zur Zeit in der Benutzung der Inkontinenzunterwäsche gefunden. Wenn es läuft, habe ich Vorsorge getroffen. Also veruche ich trotzdem nicht zu viele Dinge außer Haus zu meiden und auch unter Menschen zu gehen. Das fällt sehr schwer. Aber ich sage mir immer wieder, andere kommen auch damit klar. Wenn es passiert, hast Du vorgesorgt.
Jedes mal, wenn ich dann unfallfrei wieder zu Hause bin, habe ich der Angst die Stirn geboten. Ich weiß nicht, ob es funktionieren wird, aber vielleicht ist es eine Lösung, und aufgeben will ich nicht.
Hast Du auch eine Strategie, wie Du diese Ängste besiegen willst? Vielleicht mit Untertützung in der Therapie?

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Imperativer Harndrang

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Ich bin ja bereits seit 2008 in therapeutischer Behandlung, welche mir bisher wirklich sehr weitergeholfen hat. Wir haben verschiedene Möglichkeiten der Angstbewältigung erarbeitet. Ich habe gelernt die Panikattaken zu akzeptieren und ich weiß auch, dass es zwar in den Moment total unangenehm ist, aber auch wieder vorbeigeht, ohne das etwas passiert ist.
Ich habe auch dieses Jahr angefangen meine Erfolgserlebnisse in ein Buch zu schreiben ... auch wenn es nur Kleinigkeiten sind ... wenn es mir an einem Tag nicht so gut geht oder etwas besonderes ansteht, wo ich mich wieder Tage im voraus verrückt mache, nehme ich mir dieses Buch zur Hand und motiviere mich damit selbst. Das hilft ungemein.
Was mir auch hilft, sind ebenfalls Inkontinenzeinlagen. Ich habe sie noch nie gebraucht, aber für meinen Kopf und meine Gedankengänge ist es doch eine ziemliche Entlastung. Ich weiß ... sollte etwas passieren, habe ich versorgt. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering ist, dass etwas passiert.

Da meine Freunde sich ja bereits vor Jahren von mir abgewandt haben, sind meine Aktivitäten außerhalb der Wohnung ziemlich begrenzt. Daher habe ich nicht häufig die Möglichkeit meine Komfortzone zu verlassen, um meine Grenzen auszutesten oder zu überwinden.

Dazu kommt, dass ich ab nächste Woche wieder auf Arbeitssuche bin, da mein befristeter Vertrag ausläuft.
Hatte bereits Vorstellungsgespräche, wo ich (wenn erforderlich) meine gesundheitliche Einschränkung (so pflege ich es zu sagen) auch thematisiere. Ein Arbeitgeber sollte ja wissen, worauf er sich da einlässt. Bisher war es (lt. Aussage der Arbeitgeber) kein Problem und nichts, was einer Einstellung im Wege stehen sollte. Aber insgeheim glaube ich doch öfter, dass das der Grund ist, weshalb eine Einstellung am Ende nicht zustande kam.

Situation, in denen man nicht besonders auffallen möchte (z.B. Mitarbeiterbesprechungen, Vorstellungsgespräche o.ä.) lösen in mir so eine innerliche Anspannung aus, dass ich dann doch die Toilette aufsuchen muss. Und meist total unbegründet.
Aber in der Therapie habe ich auch gelernt, solche Rückschläge nicht als Rückschritte zu sehen, sondern mir einfach mal einen schlechten Tag eingestehen muss.

ich hatte dieses problem auch ziemlich stark sogar, nur wenn ich schon paar meter aus dem haus war...
ich echt nervenzerreibend....
ich hatte das sehr extrem ca. 1 jahr.

habe in einer klinik sertralin 100mg verschrieben bekommen und mit der zeit wurde es weniger, heute habe ich das problem nicht mehr, habe mir auch angewöhnt, wenn ein druck da ist njicht zu warten sondern auf toilette zu gehen und sofort. das oproblem hat sich in luft aufgelöst.

ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses problem jemals wieder cverschwindet, aber dafür dank ich meinem sertralin

Hallo, Ihr lieben Mit- Geplagten!

Na sowas, hier in meinem Thread hat sich ja schon länger nichts mehr getan, und nun gleich mehrere Meldungen!

Mr. Chris, ich glaub`, wir haben uns schon mal vor Urzeiten ausgetauscht- freut mich sehr, dass Du das Übel los geworden bist!

FfM, bist Du sicher, dass es nix Organisches bei Dir ist, warst Du schon mal beim Urologen?

Pfirsich + FfM, also, ich kann mich da nur Mr. Chris anschliessen- ich bin es zwar nicht los, so wie er, aber es ist erheblich besser zu händeln geworden, als es ursprünglich gewesen ist, und das hätte ich mit Sicherheit nicht ohne Medis geschafft!
Wenn Ihr am Anfang der Therapie mit einem Anti- Depressivum oder einem Mittel gegen Angst- und Panik Kopfweh habt oder Euch nicht so gut fühlt oder müde seid, das ist normal und man sollte deswegen nicht gleich die Flinte ins Korn schmeissen!
Manchmal muss man auch das Mittel erst wechseln und ein anderes ausprobieren, um festzustellen, was hilft.
Ich habe mit Insidon angefangen, das hat nix geholfen, dann habe ich Citalopram ausprobiert, hat auch nix geholfen, nun nehme ich Venlafaxin, und das hat es doch erheblich leichter gemacht.
Ich konnte zeitweilig kaum den Müll vor zur Tonne bringen, da musste ich schon umkehren und auf Toilette stürzen...
Bus- und U- Bahnfahren ging gar nicht, ich musste ständig unterbrechen und aussteigen...
Nun kann ich meine Erledigungen doch wieder machen, auch Treffen in der Stadt sind möglich- allerdings nach wie vor nur bei Gelegenheiten, wo die Möglichkeit gegeben ist, eine Toilette aufzusuchen...

Ich kenne das auch und hab` auch schon viel darüber geschrieben, dass Freunde damit nicht umgehen konnten und entweder verständnislos reagiert haben oder sich sogar lustig gemacht haben...
Schon enttäuschend, aber es hilft nichts, die muss man abhaken!

Habt Ihr schon mal eine Kur in Erwägung gezogen?
Könnte vielleicht auch gut tun, mal weg zu sein vom Alltag, andere Leute kennenzulernen, die auch Ängste und Panik usw. haben und einen annehmen, wie man ist, ohne sich zu wundern oder auszugrenzen, weil sie selber betroffen sind!

Ja, wie Ihr schon geschrieben habt- es ist jeden Tag wieder ein Kampf, wenn man aus dem Haus muss, und wenn man es geschafft hat, zu erledigen, was man erledigen wollte, dann kann man mit Recht stolz sein, dass man nicht aufgibt und weiterkämpft!

In diesem Sinne- überlegt Euch vielleicht nochmal, es doch mit einem Medi zu versuchen, so ganz ohne Unterstützung ist es enorm schwierig, die Sache kann man ja nicht einfach wieder abstellen...

Liebe Grüße und lasst Euch nicht davon unterkriegen!

Hallo Mahabharata,

ich habe ebenfalls bereits 3 verschieden Präparate ausprobiert (Clomipramin , Tetrazepam und noch eins, dessen Namen ich leider wieder vergessen habe).
Es wurde mehrfach mit der Dosierung variiert, weil ich einfach damit nicht zurecht kam.
Ich hatte auch knapp 3 Jahre die Behandlung beim Psychologen abgebrochen und war nur bei meiner Psychotherapeutin. Als ich letztes Jahr wieder einen kleinen Rückfall hatte, habe ich dann wieder einen Psychologen aufgesucht (da mein Vertrauenspsychologe verstorben ist). Ich erklärte ihm die Situation und seine Antwort dazu ... ich möchte ihn ja jetzt nicht wieder Medikamente verschreiben ... in ihrem Alter muss man so ein Zeug ja nicht einnehmen, wenn es nicht erforderlich ist ... aber versuchen sie doch mal einzuhalten... als ich das gehört habe, dachte ich, ich sei im falschen Film. Als ob ich DAS seit 2007 nicht schon ausprobiert hätte. Ich sag nur : Großartiger Arzt *hust

Auch eine Kur habe ich schon in Erwägung gezogen. Da ich jedoch aufgrund dieses Problems aktuell nicht krankgeschrieben bin und es auch meine Arbeit minimal bis gar nicht beeinträchtigt, sehen die Chancen ziemlich schlecht aus, eine Kur von der Krankenkasse erstatten zu bekommen... abgesehen davon bekommt man so auch erst kaum einen Platz angeboten. Aber ja ... daran dachte ich schon. Auch eine Tagesklinik hatte ich schon in Betracht gezogen. Aber auch dort ist es nicht so einfach dranzukommen.

Ganz lieben Gruß

Hallo,

ich freue mich sehr über dem regen Austausch zu diesem Thema.
Bezüglich der Medis habe ich für mich allerdings beschlossen, nie wieder so was zu nehmen.
Ich habe mal eine kurze Zeit Mirtazapin genommen. Wollte es schon damals nicht, hatte mich dann aber von meiner Psychotherapeutin und meiner damaligen Freundin überreden lassen. Es war schlicht die Hölle mit dem Zeug.
Die Depressionen wurden nicht wirklich besser, aber die Nebenwirkungen waren sehr heftig.
Ich wollte es schon damals nicht nehmen, weil ich lernen wollte, die Herausforderungen anzunehmen und zu besiegen.
Die Medis sind aus meiner Sicht nur eine Unterdrückung der Sympthome, nicht aber wirklich eine Herangehen an die Ursachen. Ich hatte damals große Angst davor, dass sie meine Psyche verändern, ich also danach bzw. damit irgendwie nicht mehr ich selbst bin. Hinzu kam eine große Angst, da ich zu allem Überfluss damals eine Essstörung (Anorexie) entwickelt hatte und die meisten Antidepressiva als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme mit sich bringen.
Habe mich sehr schlecht damit gefüht, und sie nach kurzer Zeit wieder abgesetzt.

Ziel war es immer, die Depression (und ihre Auswirkungen) zu beherrschen und mich nicht von ihr beherrschen zu lassen. Meistens geht das mit bestimmten Strategien auch einigermassen erfolgreich. Ich hatte über einen längeren Zeitraum ja Ruhe vor der Depri, einfach daddurch, dass ich Probleme im täglichen Leben gelöst bekommen hatte (Partnerschaftsprobleme und Herausforerungen im Beruf).
Das stimmt mich auch verhalten optimistich, es dieses mal wieder so zu schaffen.

Neu ist für mich nur das Auftreten des nächtlichen Einnässens sowie der Angst davor am Tage.
Es ist so, als hätte man eine (besiegte) Angst gegen eine neue ausgetauscht.... .
Beim Arzt (Urologen) war ich wegen dieser Sympthomatik noch nicht. Eigentlich habe ich ja am Tag nur zweimal einige Tropfen verloren. Es ist nur die Angst vor einem größeren Unfall, die mich sehr belastet.
Wegen des Bettnässens habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht getraut, einen Urologen aufzusuchen. Es ist mir schlicht zu peinlich gewesen.
Hatte aber vor einigen Jahren als die Depressionen das erste mal aufraten mehrere physische Auswirkungen bzw. Ängste, die allesamt bei der Abklärung durch verschiedene Ärtze als unspezifisch diagnostiziert wurden. Abhilfe hat das damals leider nicht gebracht.

Eine meiner Strategien ist das Sammeln positiver Ereignisse. Vielleicht ähnlich, wie Pfirsch es tut, wenn sie positives aufschreibt. Ich lasse jeden Abend den Tag vor dem inneren Auge revue passieren und suche dabei gezielt nur positives. Auch wenn der Tag pauschal eine Katastrophe war, man wundert sich doch, dass auch (fast) immer etwas positives zu finden ist, wenn man sich darauf konzentriert.
Das gibt Mut und hilft tatsächlich.

Hallo, Pfirsich,

also, wenn (wenn... ) Du einen gescheiten Arzt hast, der eine Kur für Dich beantragt, dauert es gar nicht sooo lange, bei mir waren es glaube ich 6 Wochen, bis ich einrücken konnte, und ich war auch nicht krankgeschrieben.
Das betrifft die Reha- Kur.
In dringenden Fällen, wenn es Dir sehr schlecht geht und du das Gefühl hast, Du brauchst jetzt dringend Hilfe, schaffst es nicht mehr allein und kannst so nicht weitermachen, kannst Du auch sofort als Akutfall in eine Klinik kommen, das geht zack- zack innerhalb von wenigen Tagen, weiss ich von einer Bekannten und Mit- Patienten in meiner Kur, wo es sowohl Reha- wie Akut- Patienten gegeben hat.


Hallo, FfM,

was mich halt bei Dir irritiert, ist, dass es bei Dir tatsächlich schon daneben gegangen ist, auch nachts, und das passiert eigentlich meines Wissens und meiner Erfahrung nach bei dem Imperativen Harndrang aus Panik- Gründen nicht, da hast Du ja eben nur immer das Gefühl, Du könntest es gleich nicht mehr halten und Du blamierst Dich in der Öffentlichkeit...
Bei mir ist zum Beispiel alles easy, wenn ich allein zu Hause bin- kaum kommt Besuch oder ich habe Termine oder Treffen ausser Haus, wird es schwierig...
Daran sieht man, dass es eine Art der sozialen Phobie ist, weil diese Angst, in die Hose pieseln zu müssen, nur in Anwesenheit von anderen Leuten vorkommt, nie allein.

Ganz ehrlich, wenn es auch nicht gerade angenehm ist... ich würde an Deiner Stelle echt mal zum Urologen gehen und abklären, ob es tatsächlich nur psychisch ist!
Vielleicht liegt ja doch irgendwas Körperliches vor, was man behandeln müsste/ könnte?!

Liebe Grüße an Euch beide!

Hallo Mahabharata,

habe nur deinen ersten Beitrag gelesen, also nicht böse sein wenn ein ähnlicher Rat schon einmal kam...
Also wenn ich richtig verstehe, hast du nur Angst es könnte was danebengehen, tatsächlich passieren tut es nicht?

Hast du mal versucht sowas wie Tena Lady zu verwenden? Ich könnte mir vorstellen, dass du damit eventuell deine Angst überlisten könntest weil du dir ja denken kannst: Wenn ichs nicht halten kann, egal, ich habe ja vorgesorgt. Das gibt dir vielleicht Sicherheit und du kannst dich auf jeden Fall frei bewegen weil du ja weißt, falls ein Malheur passiert, hast du genügend Zeit in Ruhe eine Toilette zu suchen und die Binde (sind das Binden?) zu wechseln ohne dass jemand etwas merkt.

Nur so ein Gedanke...

Zitat von Mahabharata:

was mich halt bei Dir irritiert, ist, dass es bei Dir tatsächlich schon daneben gegangen ist, auch nachts, und das passiert eigentlich meines Wissens und meiner Erfahrung nach bei dem Imperativen Harndrang aus Panik- Gründen nicht, da hast Du ja eben nur immer das Gefühl, Du könntest es gleich nicht mehr halten und Du blamierst Dich in der Öffentlichkeit...
Bei mir ist zum Beispiel alles easy, wenn ich allein zu Hause bin- kaum kommt Besuch oder ich habe Termine oder Treffen ausser Haus, wird es schwierig...
Daran sieht man, dass es eine Art der sozialen Phobie ist, weil diese Angst, in die Hose pieseln zu müssen, nur in Anwesenheit von anderen Leuten vorkommt, nie allein.

Liebe Grüße an Euch beide!


Hallo Mahabharata,

am Tage habe ich ja eigentlich keine Probleme mit tatsächlichem Einnässen (abgesehen von zwei kleineren Unfällen).
Ich habe das Gefühl die Base wird erst richtig in Aktion versetzt, wenn man an den Toilettengang denkt.
Die Angst am Tage rührt wohl von dem nächtlichen Einnässen her.
Im Grunde also zwei Sympthome, die sich gegenseitig beeinflussen.
Auslöser scheint das Bettnässen zu sein, dass aber ja nur höchst selten physische Ursachen hat. Insbesondere da diese Erscheinung ja erst neuerdings auftritt.
Es hängt eigentlich immer mit negativen Träumen zusammen.
Da wird mir ein Psychotherapeut sicherlich eher helfen können, als ein Urologe.
Vor einigen Jahren hatte ich so ein Problem mit ständigem Bauchweh und plötzlich ansteigendem Blutdruck.
Damals habe ich eine wahre Tournee an Facharztbesuchen absolviert. Das war zum Teil schmerzhaft (Magen- / Darmspiegelung) und zum anderen sehr belastend. Mal stimmte der eine Wert nicht, mal war es etwas anderes.
Aber letztendlich wurde nichts gefunden. Als ich mich seelisch wieder gefestigt hatte war der Spuk vorbei, als ob nichts gewesen wäre...
Ein Arzt äußerte damals sogar die Vermutung, es könne Darmkrebs sein. Da ging die Panik dann erst recht los, wie man sich vermutlich vorstellen kann.

Daher möchte ich jetzt nicht gleich wieder eine große Arzttour starten. Aus den Erfahrungen heraus versuche ich erst mal etwas besser auf meine Seele acht zu geben und die Ursachen der Ängste anzugehen. Einen eventuellen Facharztesuch zu einem späteren Zeitpunkt natürlich nicht ausgeschlossen.

Hoffe es ist bald wieder vorbei...

Hallo Mahabharata,
du hast schon recht... WENN man einen gescheiten Arzt hat, dann kommt man sicherlich schnell zu einer Kur.
Aber den muss man erstmal finden. Egal welchem Arzt ich von meiner Problematik erzähle... jeder und wirklich jeder Arzt kommt dann mit ich würde da gerne mal was versuchen. Sie glauben alle, dass der vorherige Arzt unfähig war und meinen, die Lösung für mein Problem zu finden.
In der Regel endet es damit, dass ich mit einem Rezept die Praxis verlasse. Habe schon aufgegeben, diese auszuprobieren.

Aber ich kann deine Beschreibung des Problems gut nachempfinden. Mir geht es wie dir....
kaum kommt Besuch oder ich habe Termine oder Treffen ausser Haus, wird es schwierig...
Genau das ist auch bei mir schwierig. Neue Situationen (die ich nicht vorab einschätzen kann) setzen mich so stark unter Druck, dass sich diese innerliche Anspannung natürlich auch auf die Blase ausübt.
Bei mir ist es auch oft tagesformabhängig.
An manchen Tagen komme ich so gut es geht zurecht. Und an anderen Tagen bin ich (manchmal auch grundlos) einfach angespannt und empfinde den Tag als komplette Katastrophe.

Auch die Symptomatik, wie sie Traurig_FfM beschreibt, kenne ich nur zu gut...
Ich habe das Gefühl die Blase wird erst richtig in Aktion versetzt, wenn man an den Toilettengang denkt
Man verrichten seinen Einkauf, steht im Supermarkt an der Kasse... die Schlange ist etwas länger. Schon fängt man an darüber nachzudenken was wäre, wenn ich jetzt dringend müsste oder sogar eine Panikattacke hätte? und schon gehts los. Der Drang wird immer stärker, die Gedanken kreisen nur noch um die Blase. Man fühlt sich schwach, bekommt feuchte Hände und der Blick immer gen Ausgang gerichtet. Sobald man an der Kasse steht, abkassiert wird und zahlen muss ... dann geht es plötzlich wieder ... man ist abgelenkt, hat anderes zutun, als an die Blase zu denken. Und auf dem Weg nach Hause ist es so, als hätten man überhaupt keinen Drang gehabt.
In solchen Momenten fragt man sich doch ernsthaft, was mit einem nicht stimmt....

Aber wichtig ist immer, den Glauben nicht daran zu verlieren, dass irgendwann alles gut wird

Ich teile mit Traurig_Ffm die Einstellung, dass man erstmal aus eigener Kraft versuchen sollte, das Problem anzugehen, bevor man sich Medikamente einwirft, mit denen man sich nicht wohlfühlt.
Ich habe meine damalige Ausbildung im Krankenhaus und in der Psychiatrie absolviert und ich weiß genau, was das Zeug mit einem machen kann... und solange ich meinen Alltag verrichten kann, hoffe ich noch immer, dass ich aus eigener Kraft und dem Glauben an eine Verbesserung das Ganze eines Tages wieder in die richtige Richtung manövrieren kann

Hi, Shamus und Pfirich,

habe Euch jetzt zweimal lange Beiträge geschrieben, und jedesmal wurden sie verschluckt, als ich sie absenden wollte, liegt vielleicht an dem neuen Format.
Jetzt mag ich nicht mehr...
Melde mich die Tage wieder, vielleicht funktioniert es dann wieder...
lG

Hallo, Pfirsich und Shamus,

jetzt versuche ich es nochmal...

Also, Tena- Ladys habe ich tatsächlich ca. 2,5 Jahre getragen, als die Panik am schlimmsten war und ich mich ohne überhaupt nicht mehr aus dem Haus getraut hätte...

Es war halt schon beschämend irgendwie, hatte immer Angst, man sieht es durch die Kleidung, es war heiss, und zudem hatte ich dennoch Panik- wer möchte sich vorstellen, in der Öffentlichkeit in eine Tena Lady pieseln zu müssen... ?
Das hätte ich nicht gekonnt, HORROR!
Dennoch hat es wie gesagt in der schlimmsten Zeit etwas geholfen.

Mittlerweile kann ich zum Glück ohne `raus, was aber nicht heisst, dass keine Panik- Attacken mehr kommen würden- nur nicht mehr so ununterbrochen wie in jener Zeit, damals konnte ich, wie ich schon mal erzählt habe, nicht mal mehr den Müll `raus bringen, ohne Panik zu kriegen...

Mittlerweil habe ich gewisse Strategien, wo ich hinfahre, wie ich dorthin fahre, wo ich unterwegs auf Toilette gehen könnte usw.
Meistens klappt es von Station zu Station meines Planes...
Ich schaue halt überall, dass Toiletten in der Nähe sind, sonst gehe ich dort nicht hin.
Kino, Theater usw. gehen auch immer noch nicht.
In Lokalen bevorzuge ich solche, wo es mehrere Toiletten und nicht etwa nur eine gibt...
Und wenn ich dann mal weg gehe und was trinke, trinke ich nur ein Getränk und höre schon eine halbe Stunde vor Aufbruch auf, etwas zu trinken, um die Blase nicht so voll zu haben...

Ja, das Problem an der Kasse kenne ich auch...
In meiner schlimmen Zeit habe ich alles stehen und liegen lassen, teilweise privaten Einkaufskorb mit privaten Utensilien drin, und bin aus dem Laden gestürzt, um irgendwohin zu kommen, wo es ein WC gab...

Was ich leider auch heute immer noch habe, ist, dass ich bei Besuchern oder bei Besuchen nach spätestens einer Stunde ebenfalls Panik bekomme und dann ständig gehen muss...
Total blöd, weil es ja gar keinen Grund für Anspannung gibt, da ich ja die Leute kenne und mag, bei denen ich bin oder die bei mir sind!

Ich habe sogar bei einem Besuch in einer anderen Stadt schon ein Hotelzimmer genommen, statt bei einer Freundin und deren Familie zu übernachten, weil ich Angst hatte, dass ich gerade dann zur Toilette muss, wenn sie oder ihr Mann dort sind...
Die war mir richtig beleidigt, dass ich nicht bei ihr übernachten wollte, dabei KONNTE ich einfach nicht!
Wer kann sowas erklären?!
WEM kann man so etwas erklären?

Am wohlsten fühle ich mich allein zu Hause- keine Panik, kein Gerenne, trinken wie ich will...
Manchmal fehlen Unternehmungen ohne Angst.
Ich möchte so gerne mal wieder irgendwohin fahren, ohne zu berechnen, wielange ich brauche, um da oder dort zu sein, wo dort das nächste WC ist und so weiter...
Einfach wie alle anderen in aller Ruhe durch die Stadt schlendern, was trinken, sich keine Gedanken machen müssen, keinen Panikanfall kriegen, der wieder so viel Kraft kostet...

Naja- Kopf hoch, es war schon viiiiel schlimmer!

Wir kämpfen weiter...

lG

Hallo Mahabharata,

die Situationen, die du beschreibst, kommen mir alle sehr bekannt vor.
Auch ich habe schon ewig kein Theater oder Kino mehr von innen gesehen.
Alleine zuhause fühle ich mich bisher doch am wohlsten. Ich kann sein wie ich bin ... ohne Panik, ohne Ängste und ich kann trinken, soviel ich will, ohne ständig ans Klo denken zu müssen.
Die Zeit, wo ich mir vorab schon Gedanken darüber gemacht habe, wo die nächste Toilette ist, habe ich zum Glück überwunden. Das liegt aber daran, dass ich in den Jahren einfach gemerkt habe, dass ich dreist genug bin, um überall auf Toilette gehen zu können.
Ich frage in Bars (obwohl ich dort nicht Gast war), klingel bei fremden Menschen (auch das ist leider 2-3 Mal vorgekommen) oder frage in Geschäften (denn auch dort müssen die Mitarbeiter ja eine Toilette haben).
Das heisst aber nicht, dass ich mich dafür nicht schäme.
Bei meinem letzten Vorstellungsgespräch hat mich der Geschäftsführer zum Essen eingeladen. Wir waren in einem Einkaufszentrum essen ... der Fußweg dorthin dauerte knapp 5 Minuten. Dort angekommen, verspürte ich schon wieder diesen Druck ... ich versuchte ihn zu ignorieren. Wir aßen und machten uns wieder auf dem Rückweg. Bis dorthin war bereits eine Stunde vergangen. Auf dem Rückweg wurde der Drang immer schlimmer. Ich hatte das Gefühl, ich schaffs nicht mehr (obwohl der Arbeitsplatz nur noch 2 Gehminuten entfernt war). Dann gingen wir an einer Fahrschule vorbei... ich erkannte durch das Schaufenster, dass dort 2 Männer saßen und sich unterhielten. In meinem Kopf wurde eine Diskussion entfacht ... ständig dieser innerliche Kampf... gehst du rein oder lässt du es bleiben... aber wie wirkt das auf den Arbeitgeber... schaff ich noch die paar Meter.... was tun?! Mein Schritt wurde immer langsamer und der Arbeitgeber sah mir wohl an, dass ich nervös war. Da ich mich soooo schämte und auch nicht in die Fahrschule stürmen wollte (denn das hätte ich dem Arbeitgeber ja erklären müssen) entschied ich mich die paar Meter noch bis zum Büro zu laufen. Mir war schlecht, ich hatte nasse Hände und dachte, meine Beine würden mich nicht mehr tragen können. Aber am Ende hab ich es geschafft. Diesen Tag würde ich jetzt nicht als Erfolgserlebnis abstempeln, aber zumindest habe ich mich dagegen entschieden, mich komplett zum Horst zu machen.

Tena-Ladys trage ich nicht, sondern schon richtige Einlagen aus dem Sanitätshaus. Zuhause trage ich sie nicht, nur, wenn ich raus gehe. Ich habe sie NIE wirklich gebraucht und bin auch sehr froh darüber, aber sie helfen mir zumindest, dass ich in gewissen Situationen den Kopf frei habe.

Wie geht ihr mit Intimitäten um?
Ich hatte 7 Jahre lang einen Freund, der auch den Anfang der Erkrankung miterlebt hat. Bei ihm hatte ich weniger Probleme, mich fallen zu lassen und Schwäche zu zeigen.
Vor ca. 2 Jahren haben wir dann die Beziehung beendet. Als ich dann jemand Neues kennenlernte, war es schwierig für mich körperliche Nähe zuzulassen. Seine Anwesenheit machte mich nervös... natürlich hab ich ihm mein Problem erläutert (wobei er schon sagte, dass er sich das hätte denken können... so oft, wie ich die Toilette aufsuchte).
Aber das machte es nicht besser. Im Gegenteil. Irgendwie hatte ich immer im Hinterkopf, dass er sicher nur darauf wartet, dass ich wieder losrenne.
Und wenn es dann initmer wurde, war ich mit dem Kopf gar nicht bei der Sache, sondern war immer darauf konzentriert, wie mein Körper (und vorallem meine Blase) darauf reagiert.
Wie geht es euch da?

Zitat von Mahabharata:
Wir kämpfen weiter...


Genau so ist es

LG

Auch mir kommt das vorab beschriebene sehr bekannt vor.
Sobald man irgendwo ist, wo definitiv keine Toilette in der Nähe ist, setzen zuerst die Gedanken ein, was wäre wenn ich jetzt mal müsste?
Meistens dauert es dann auch nicht lange, und das Gefühl die Blase wäre voll ist da, obwohl sie definitv nicht voll ist.
Für mich ist das noch ziemlich neu. Zwei mal ist mir dabei sogar ein kleiner Unfall passiert. Zum Glück nicht so viel, dass es aufgefallen wäre.
Der Drang wurde so groß, dass er kurz vor der Toilette nicht mehr beherrschbar war.
Als würden die Gedanken da etwas in Gang setzen, was eigentlich gar nicht existiert....
Da ich erst seit einigen Wochen unter diesem Symptom leide, habe ich noch nicht so viele Erfahrungen zum Umgang damit. Hoffe das es bald wieder besser wird...
Früher litt ich unter anderen Ängsten, die ich irgendwie besiegt habe. Vor allem unter Panik vor Ohnmachtsanfällen (die auch nie eingetreten sind).
Da ich den Alltag ja irgendwie bestehen muss und Tena-Lady für meine Anatomie weniger brauchbar sind, habe ich mir im Sanitätshaus Unterhosen für Inkontinente
gekauft, die im Notfall absolut dicht sind, was sie bislang aber zum Glück nicht unter Beweis stellen mussten.
Die Angst mildern sie aber schon etwas. Zu Hause habe ich da keine Probleme. Dort tritt die Angst natürlich nicht auf.

Hallo, zusammen,

Pfirsich, ich musste total lachen, wie Du die Situationen beschrieben hast...
Mensch, dass Du Dich getraut hast, bei fremden Leuten zu klingen- finde ich ja phänomenal, sowas hätte ich mich nicht getraut!
Ich würde denken, die meinen, ich will sie ausrauben...
Respekt, dass Du an der Fahrschule vorbeimarschiert bist!
Ich wäre wahrscheinlich `reingestürzt...
Werde nie vergessen, als ich mit einer Gruppe von Bekannten auf einem Weg von vielleicht hundert Metern zwischen der Wohnung des einen Bekannten und des Lokales, in das wir wollten, plötzlich mittendrin meinen mitgeführten Rucksack fallen liess und in ein Lokal stürzte, ohne eine Ansage zu machen...
Hinterher war man mir zu Tode beleidigt, obgleich einer von den Leuten ein guter Freund war und meine Situation eigentlich kannte...
Aber er konnte es weder verstehen noch damitumgehen.
Die Freundschaft ging dann auch in die Brüche.

Bist Du denn mit dem neuen Partner noch zusammen, oder habt Ihr Euch getrennt?
Und ist die längere Beziehung, von der Du schreibst, wegen Deines Problems auseinander gegangen oder aus anderen Gründen?

Ehrlich gesagt, ich kann mir überhaupt keine Beziehung mehr vorstellen, seit ich diese Probleme habe, und ich bin auch nicht mehr daran interessiert.
Man hat so viel mit sich zu tun...
Und ich bezweifele, dass das Theater jemand mitmachen würde auf Dauer.
Alle die Einschränkungen...
Das würde mich schon wieder so unter Druck setzen, dass ich es lieber gleich ganz lasse!

Hast Du denn eine Beziehung, FfM?
Und hast Du denn jetzt vor, zu einem Therapeuten zu gehen?

Ich glaube, es ist besser, noch in der Anfangsphase zu versuchen, gegen das Problem etwas zu unternehmen, als zu lange zu warten, bis es sich schon eingeschliffen hat...

lG

Hallöchen,
an der Fahrschule vorbeizulaufen hat mich wirklich Überwindung gekostet... aber ich hätte mich zu sehr geschämt.
Ausserdem wollte ich ja nicht die potenzielle Stelle gefährden.
Im Endeffekt ist aber auch so nichts draus geworden.
Das mit dem Ausrauben bei fremden Menschen ... ja, das hab ich zum Anfang auch erst bedacht, aber ich bin relativ jung, klein und sehe aus, als könnte ich keiner Fliege etwas tun. Das bringt natürlich ein Bonus mit sich.
Ich denke, ein großer stämmiger Mann hätte es da schwieriger. Ausserdem muss man in solchen Situationen immer alleine bei den Menschen vor der Tür stehen. Wenn man noch jemanden dabei hat, dann wirds natürlich kritisch.

Aufgrund der Problematik hab ich ja auch so gut wie keine Freunde mehr. Die meisten können es einfach nicht nachvollziehen und meinen anscheinend, man stellt sich zu sehr an.

Ich bin mit dem neuen Partner nicht mehr zusammen. Die Beziehung hielt 7 ganze Wochen Hatte aber mehr mit der Entfernung zutun. Er wohnt 2 Stunden entfernt (mit dem Auto) und wir haben uns darüber unterhalten, ob diese Beziehung eine Zukunft haben kann. Da keiner von uns bereit wäre, (früher oder später) seinen Wohnort für den anderen aufzugeben, haben wir uns getrennt. Also eine reine Vernunftsentscheidung. Bevor man sich zu sehr aneinander gewöhnt und bindet, sollte man doch eher realistisch sein. Aber ein Problem mit meinem Problem hatte er (angeblich) nicht.
Meine längere Beziehung ist gescheitert, weil man sich nach 7 Jahren einfach nicht mehr wie ein Paar gefühlt hat.
Wir lebten wie in einer WG. Hatte also auch nichts mit der Blase zutun.

Es ist bei mir auch so, dass ich (wenn ich jemanden kennenlerne, der mich interessiert) offen über meine Problematik spreche. Ich spiele mit offenen Karten. Entweder traut der Jenige sich zu, damit umgehen zu können oder er lässt es bleiben. Also Liebe schließe ich für mein zukünftiges Leben nicht aus.
Ganz im Gegenteil. Ich hoffe, jemanden zu finden, der mich aus meiner Komfortzone herausholt und langsam wieder an ein Leben ausserhalb meiner Vier-Wände gewöhnt.

Ganz lieben Gruß
Sponsor-Mitgliedschaft

Hallo, Pfirsich,

wenn die neue Beziehung an der Entfernung gescheitert ist und keiner zum anderen hinziehen wollte, dann war es bestimmt auch nicht die große Liebe...

Thja, das mit den Freunden kenne ich, wie schon öfters beschrieben, auch zur Genüge...
Waren aber auch dann auch wiederum keine wirklichen Freunde, weder bei Dir noch bei mir!

Jetzt habe ich ja so eine blöde Situation, über die ich schon im Kummerforum geschrieben habe- ich habe hier in meiner Wohnanlage eine sehr nette Nachbarin kennengelernt, und wir haben uns angefreundet, was natürlich für mich recht praktisch ist, da ich keine langen Wege zurücklegen muss bzw. gleich zu Hause bleiben kann, wenn wir uns treffen...

Leider würde sie natürlich auch gerne mal mit mir zum Schwimmen gehen (unmöglich!) oder sonst etwas unternehmen.
Bis jetzt hatte ich noch immer eine Ausrede oder es kam ihr etwas dazwischen (zum Glück...).
Nun ist es bei mir auch so, dass ich ja diverse psychosomatische Beschwerden habe und daher öfters mal zu verschiedenen Ärzten gehe.
Wenn sie mich dann fragt, wo ich gewesen sei oder wo ich hin müsste, sgae ich auch, ich hätte einen Arzttermin.
Daraufhin hat sie nun schon öfters so Bemerkungen gemacht wie Du mit Deinen Ärzten!... oder Du bist ja wie eine Oma... usw.
Irgendwie fühle ich mich dadurch nicht für ernst genommen und ein bisschen veralbert.
Da sie mir aber zu Anfang unserer Bekanntschaft gesagt hat, ich sei so ein Sonnenschein und ich würde so gute Laune um mich verbreiten, traue ich mich auch irgendwie nicht, ihr jetzt meine Situation genauer zu erklären, weil ich denke, dass ich diese neue Freundschaft dann wahrscheinlich mal wieder in der Pfeife rauchen kann...
Mir ist schon klar, dass man mit offenen Karten spielen sollte, haben mir auch hier die meisten geraten, obgleich einige auch sagten, sie binden ihr Problem auch nicht gleich neuen Leuten auf die Nase...
Aber ich würde halt diese neue Freundschaft gerne behalten und ausbauen, und ich fürchte aufgrund meiner Erfahrungen und ihrer (bis jetzt...) so positiven Meinung über mich, dass sie sich dann enttäuscht darüber, dass ich so geartete Probleme habe, zurückzieht...

Ach, manchmal ist es schon ziemlich Sch...

Hast Du denn inzwischen einen neuen Job, nachdem der eine nicht geklappt hatte?
Wohnst Du alleine oder noch bei Deinen Eltern?
Machst Du jetzt irgendwas gegen Dein Problem?

Wünsche Dir was!

lG

Hallo Mahabharata,

wie du wahrscheinlich anhand der Uhrzeit meiner Antwort erraten kannst, habe ich bisher noch keine neue Beschäftigung gefunden

Mit deiner neuen Bekanntschaft ... ich würde in dem Fall mich mit ihr zusammen setzen, die Situation schildern und ihr auch sagen, dass du nicht möchtest, dass sich was zwischen eurem Verhältnis ändert.
Denn du hast zwar ein Problem, bist aber ja trotzdem noch der Mensch, den sie kennengelernt hat und mag.
Ändert doch nichts ... aber dann kann sie auch nachvollziehen, wieso du auf bestimmte Themen nicht eingehen kannst (wie z.B. die Freizeitaktivitäten) und warum du öfters Ärzte aufsuchst.
Ganz ehrlich ... unser Problem ist heut zu Tage echt nicht so schlimm. Was meinst du, warum man so schwer einen Termin beim Psychotherapeuten bekommt ? Weil sie komplett ausgebucht sind. Und wieso? Weil ein Gang zum Psychologen und Psychotherapeuten fast so normal ist, wie ein Gang zum Zahnarzt oder Internisten.
Wir alle tragen unser Päckchen und wer weiß... vielleicht hat oder hatte deine Bekannte ja auch mal einen schwierigen Lebensabschnitt, den sie dir in diesem Zusammenhang anvertraut.
Ich möchte dich dazu ermutigen, offen mit diesem Problem umzugehen. Glaub mir, das nimmt viel Druck und Ballast von deiner Brust.
Du klärst die Öffentlichkeit auf und gibst anderen die Chance, dich zu verstehen.
Sei mutig und gib dir einen Ruck
Ausserdem möchtest du ja schließlich, dass deine Bekannte dich mag wie du bist und das gehört nun mal (leider) dazu!
Wenn sie sich deswegen zurückziehen sollte, dann (wie du schon geschrieben hast) ist sie keine wirkliche Freundin.

Ich wohne alleine. Habe bis letzte Jahr noch mit meinem Exfreund zusammen gelebt und wohne seit Juni letzten Jahres alleine mit meinen 2 Miezen.
Was ich aktuell gegen mein Problem mache ? Ich bin noch in psychotherapeutischer Behandlung (gehe alle 4 - 6 Wochen), habe allerdings nur noch 4 oder 5 Sitzungen, bevor ich austherapiert bin.
Und natürlich das Wichtigste .... weiterkämpfen. Mich nicht unterkriegen lassen und ich zwinge mich Dinge zu erledigen, die ich am liebsten umgehen würde.
Wie z.B. (und nun können mich wohl mehr die Damen, als die Herren verstehen) der Gang zum Gynäkologen.
War 3 Jahre nicht dort, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass es nicht ging.
Dieses Jahr habe ich all meinen Mut zusammen genommen (sagte schon bei der Terminvereinbarung, dass sie bitte mehr Zeit einplanen sollen) und war da. Solche Situationen erfüllen mich mit stolz...
Ja ... sowas mache ich aktuell gegen mein Problem.
Ich kämpfe mich so durchs Leben

Ganz lieben Gruß

Hallo, Pfirsich,

nun antworte ich zu gleicher Zeit wie Du geschrieben hast...

Ja, das hab` ich ja auch schon gesagt- wir kämpfen weiter...

Das mit dem Gyn kenne ich natürlich auch...
War letztes Jahr auch mal wieder nach Jahren und es hat gut geklappt ohne Probleme, war auch relativ stolz...

Thja, das Thema mit dem Bekennen...
Mal sehen, vielleicht erkläre ich es bei passender Gelegenheit.
Gab halt schon auch schlechte Erfahrungen mit der Ehrlichkeit...

Suchst Du denn noch einen Job?
Kannst Du ganz normal in eine Arbeit gehen?

Dir auch liebe Grüße!

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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