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Hallo an alle,

momentan quält mich wieder ein Phänomen, was ich nicht wirklich einordnen kann. Ist das eine Zwangsstörung, Depression oder eher was psychotisches?

Ich bin seit längerem sehr unzufrieden mit meinem Leben, grübel deshalb viel über alles nach, meine Zukunft, meine Gegenwart, wieso alles so passiert ist, was wäre wenn es anders gelaufen wäre…
Je mehr ich dann über alles nachgedacht habe desto mehr kam ich zu wirklich großen Fragen, die mich irgendwie jedes Mal extrem in Panik versetzen weil ich dann das Gefühl habe den Verstand zu verlieren. Zum Beispiel überlege ich dann was ist eigentlich Vergangenheit, was ist Zeit, was ist Bewusstsein, also so richtig große philosophische Fragen und irgendwie fühle ich mich dann wie auf einem Dro., ohne jemals welche genommen zu haben, aber so stelle ich es mir vor.
Ich wünschte ich würde einfach wieder alles so für selbstverständlich und alltäglich nehmen wie früher, habe Angst dass es nie wieder so wird. Kennt das jemand? Was soll ich nur tun?

21.02.2024 02:45 • 24.02.2024 x 3 #1


44 Antworten ↓


@Krokodil90
Dieses Grübeln und dieses vom 100ste ins 1000ste kommen, scheint mir schon ein Zeichen einer psychischen Störung (Depression/Angst) zu sein, vorallem wenn es länger anhält. Bist Du in Behandlung oder medikamentiert?

A


Grübeln über große Fragen

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Leider derzeit beides nicht. Mein Therapeut hat gewechselt und ich stehe seitdem ohne da. Medikamente nahm ich bisher nicht die letzte Jahre. Ist das so eine Art existenzielle Krise?

@Krokodil90 Du solltest meines Erachtens auf jeden Fall mal mit einem Psychiater sprechen. Dieses Gedankenkarussell kann durchbrochen werden. Und genau das solltest Du tun und Dich Deiner Grübelneigung stellen.

Zitat von Krokodil90:
Ich bin seit längerem sehr unzufrieden mit meinem Leben


Kannst du dein Leben ändern? Evtl. grübelst du nur deswegen deine grosse Fragen, weil du dich mit den tatsächlichen Problemen nicht beschäftigen kannst, oder willst?

@Icefalki ich habe gerade darüber nachgedacht und ich glaube da könntest du total recht haben. Weil immer wenn ich die Dinge nicht wegschiebe die mich so belasten sondern drüber nachdenke kommen sofort diese großen Themen in meinen Kopf, als sei das eine Ablenkung

@Krokodil90 auf jeden Fall von der Depression da dreht man sich im Kreis.

Die tolle Midlife-Crisis mag auch eventuell eine Rolle spielen. Hast du Soziale Kontakte?

@Gody das ist eher unser Alter Mitte 30 alle um einen herum haben Partner bekommen Kinder. Soziale Kontakte sind wichtig können einem aber die Fragen die man sich stellt nicht abnehmen. Maximal kann man sich davon ablenken aber unterschwellig steht man am Scheideweg und weiß nicht wohin.

@Britta35 Ja genau darauf wollte in hinaus. Das sie vielleicht sieht wie alle anderen zumindest gefühlt das tollste leben führen und man selber das Gefühl hat, auf der Stelle zu stehen und sich überhaupt nicht weiter zu entwickeln.

Zitat von Krokodil90:
Zum Beispiel überlege ich dann was ist eigentlich Vergangenheit, was ist Zeit, was ist Bewusstsein, also so richtig große philosophische Fragen und irgendwie fühle ich mich dann wie auf einem Dro., ohne jemals welche genommen zu haben, aber so stelle ich es mir vor.
Ich wünschte ich würde einfach wieder alles so für selbstverständlich und alltäglich nehmen wie früher, habe Angst dass es nie wieder so wird. Kennt das jemand? Was soll ich nur tun?

Ja natürlich, ich kenne solche Gedankengänge auch und drifte gern mal ab in das... Unendliche?

Bei aller Offenheit, ich würde sogar lieber verkneifen was ich so denke oder worüber ich so philosophiere - ich möchte keinem Angst machen.

Wie ich auch hier im Forum zu Tofa geschrieben habe, sind solche Gedanken keineswegs unnormal, komisch oder man bräuchte sich dafür schämen. Dinge zu hinterfragen ist nur natürlich!
Ich finde, es kommt halt nur drauf an wie weit Du dich damit beschäftigst und wie Du auch alles verarbeiten kannst.

Wie fing es denn bei Dir an?
Bist Du zufällig in einer schweren Phase und hinterfragst eher dein Dasein?
Bist Du vielleicht unglücklich und deine Wahrnehmung kann es nicht richtig deuten?
Hier stellt sich halt die Frage, was könnte dahinter stecken?

Bei mir Persönlich hat sich die Wahrnehmung geändert, weil ich unzufrieden mit meiner Situation war/bin und nach dem Sinn suche/gesucht habe. Wobei hier auch die Frage: Was ist genau der Sinn des Lebens? (Beispiel)
Ich weiß sogar, es könnte eigentlich so vieles sein, dennoch suchen wir und suchen wir...

Wiederum kann es auch stark mit den Ängsten verbunden sein, etwas was Dich triggert.

Vor was hast Du Angst, wenn Du Dir diese Fragen stellst?
Warum denkst Du, Du wirst verrückt?

Wenn Du kannst geh in Dich hinein und stelle Dir eher die Fragen, Warum macht mir das jetzt Angst? oder Wie kann ich das auch anders betrachten, damit ich keine Angst mehr habe?

Ist es vielleicht das Unbekannte was Dir Angst macht?

Manchmal hilft es auch sich über gewisse Themen zu Informieren, man lernt sie vielleicht dann besser zu verstehen. (Wenn man es auch vertragen kann)

Eine andere Sichtweise/Wahrnehmung kann vieles verändern.

Zitat von Krokodil90:
Ich bin seit längerem sehr unzufrieden mit meinem Leben


Habe seit ca. einem Jahr selbst gelegentlich noch eine komische Wahrnehmung.
Leicht kommt es sogar einer Derealisation gleich. Fühlt sich alles ganz eigenartig an.. Auch die Sicht wird anders.
Das kam bei mir nach meiner Panik Attacke und den Angstzuständen. Am Anfang hatte ich diese durchgehend und mir hat das auch sehr viel Angst gemacht. Ich habe mich auch gequält und immer wieder die gleichen Fragen gestellt: Werde ich verrückt?, Muss ich jetzt damit leben? und vor allem: Ich kann so nicht weiter leben..

Bis ich es einfach akzeptiert habe.. oder eher, es akzeptieren musste?
So bin ich nun und muss damit irgendwie klar kommen.

@Lingu ja. Ich bin schon lange in einer sehr unglücklichen und ausweglosen Lebenssituation. Es fällt mir schwer zu akzeptieren dass durch verschiedene Umstände wie Schicksalsschläge und Krankheit mein Leben seit Jahren nicht mehr so ist wie es mal war und ich wohl meine Lebensziele nie mehr erreichen kann.
Angst macht mir das weil ich sehe, dass die meisten Leute nicht über diese Dinge nachdenken und ganz selbstverständlich leben. Ich fühle mich wie gefangen im falschen Film seit langem.
Alles was früher alltäglich und selbstverständlich war, kommt mir fremd und komisch und unwirklich vor. Und beängstigend ist auch, dass wir auf diese Fragen alle nie eine Lösung finden werden.

@Gody wenige nur noch. Ich bin von vielen Leuten sehr enttäuscht worden und habe mich zurück gezogen immer mehr. Im Grunde bleiben mir nur 2,3 nicht sehr enge Kontakte.
Was Britta auch schrieb, trifft es sehr gut. Ich fühle mich sehr einsam ohne Partner und diese Art der Einsamkeit kann leider auch keine Freundschaft auffangen. Das Gefühl, jemanden zu haben für den man „Die eine Person“ ist, mit dem man abends auf dem Sofa liegt, zusammen einschläft. Am liebsten würde ich einfach nur noch liegen blieben und nichts mehr tun und gleichzeitig habe ich eine extreme Torschlusspanik.

Zitat von Krokodil90:
sehr unzufrieden mit meinem Leben

Hier kannst du beginnen, etwas zu deiner Zufriedenheit zu ändern, also aktiv werden, statt zu grübeln. Grübeln wird leider nichts an der Unzufriedenheit ändern, sondern nur, wenn du aktiv wirst.


Zitat von Krokodil90:
aber so stelle ich es mir vor.

Warum stellst du dir das vor?
Warum stellst du dir nicht vor, dass du wieder in Frieden mit dir selbst leben kannst, wenn du für dich etwas tust, was dazu beitragen kann?


Zitat von Krokodil90:
Ich wünschte ich würde einfach wieder alles so für selbstverständlich und alltäglich nehmen wie früher, habe Angst dass es nie wieder so wird. Kennt das jemand? Was soll ich nur tun?

Dein Gedankengut ändern in die für dich richtige Richtung. Werde zum Beobachter deiner Gedanken, du bist nicht deine Gedanken. Was ist die Realität und was sind Gedanken? Achtsamkeit (den gegenwärtigen Moment wertefrei wahrzunehmen) kann dabei helfen. Bewusstsein (sich bewusst entscheiden, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken) kann helfen, dass du wieder am Lebensmoment teilnehmen kannst.

Hier geht es darum krank zu sein und deswegen seine Ziele nicht erreichen zu können. Da kann man noch so viel positiv denken man bleibt krank.

Es geht auch um chronische Schmerzen bei mir da kann man nicht einfach positiv überdenken.

Also ich würde sagen dass ich in einer schweren Depression bin und dass die Handlungsfähigkeit sehr begrenzt ist weil man wie in einem Tunnel ist.
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Zitat von Krokodil90:
Ich bin schon lange in einer sehr unglücklichen und ausweglosen Lebenssituation. Es fällt mir schwer zu akzeptieren dass durch verschiedene Umstände wie Schicksalsschläge und Krankheit mein Leben seit Jahren nicht mehr so ist wie es mal war und ich wohl meine Lebensziele nie mehr erreichen kann.

Ohja, genauso fühle ich mich auch.
Irgendwann ist man dann aufgewacht und merkt, man möchte/kann nicht so weiter leben.
Zitat von Krokodil90:
Ich fühle mich sehr einsam ohne Partner und diese Art der Einsamkeit kann leider auch keine Freundschaft auffangen. Das Gefühl, jemanden zu haben für den man „Die eine Person“ ist, mit dem man abends auf dem Sofa liegt, zusammen einschläft. Am liebsten würde ich einfach nur noch liegen blieben und nichts mehr tun und gleichzeitig habe ich eine extreme Torschlusspanik.

Wenn Du denkst, dass es sich mit einem Partner schlagartig ändert und man dann viel glücklicher wäre, möchte ich Dich gerne drauf hinweisen, dass es leider erst einmal alles nur eine schöne Vorstellung von Dir ist.
Natürlich kann ein Partner (und die Unterstützung) viel aus machen aber deine Wahrnehmung und dein Gefühl über Dich selbst, bleibt dennoch unverändert.

Ich dachte auch immer mit jemanden an meiner Seite müsste ich doch glücklich sein? War auch so am Anfang, bis es mich eingeholt hat. Trotzdem, wenn alles drum herum nicht glücklich macht, dann hilft ein Partner Dir da leider auch nicht immer weiter. Im Gegenteil, Du ziehst vielleicht jemanden sogar noch mit in deinem Loch rein oder es können andere Ängste kommen. (Verlustängste und was dazu gehört etc.)
Es auf eine Person abzulegen oder dies als Lösung der Probleme zu sehen, nimmt Dir auch nicht die Last von den Schultern und Du machst Dich dann vielleicht auch nur abhängig.
Ich kann wegen den ganzen Problemen und Ängsten nicht mehr allein sein, somit hat es mein Partner sehr schwer mit mir.(Als Beispiel)

Wie schon einige User sagten;
Nutze die Gelegenheit und arbeite an Dir und deinem Leben. Ändere das, was Du ändern kannst, was Dich runter zieht und fange an wieder zu leben. Die kleinsten Schritte können schon vieles an deiner Wahrnehmung und deiner Psyche ändern, damit änderst Du Dich automatisch auch und dazu deine Einstellung die Dinge wieder anzugehen.
Jede positive Veränderung wird Dir wieder Motivation und Kraft geben.

Zitat von Britta35:
Hier geht es darum krank zu sein und deswegen seine Ziele nicht erreichen zu können. Da kann man noch so viel positiv denken man bleibt krank.

Zitat von Britta35:
Es geht auch um chronische Schmerzen bei mir da kann man nicht einfach positiv überdenken.

Auch die kenne ich und kann ich gut nachvollziehen. (Habe leider auch vieles)
Dennoch wäre ich der Meinung, mit einer positiven Einstellung würde man viel weiter kommen, als wenn man sich wegen der Krankheit oder den Schmerzen nur zurück zieht und aufhört sich und seiner Seele etwas gutes zu tun.
Man hat dann ja schon so genug zu leiden, da muss man nicht noch die anderen Aspekte die einem glücklich machen könnten aufgeben. Ich selbst arbeite auch an mir... oder versuche es zumindest.

Wenn man nichts hat, muss man sich was erschaffen wofür es sich zu Leben lohnt und was einem glücklich macht!
Sonst sieht man doch nie wieder das Licht am Ende des Tunnels!

Ich denke eher die negative Einstellung und Gefühle kommen von der Depression. Die schmerzen auch. Wenn man in einer Depression ist kann man nicht positiv sein weil du dich anders fühlst. Das ist als würde man zu einem Rollstuhlfahrer sagen Mann jetzt steh halt auf so schlimm isr das alles nicht. Depressionen sind eine ernst zu nehmende Krankheit die nicht selten
Trigger

tödlich enden.


@Lingu wenn dein Partner weg wäre was würde passieren also wenn er sich trennt?

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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