Hallo,
so hatte jetzt mal wieder nen Termin bei meiner Therapeutin, wird nicht besser mit ihr. Es kam mir so vor, als wolle sie mir noch ein schlechtes Gewissen machen, sie meinte sie fühle sich verärgert und ohnmächtig, bei meinen Sitzungen. Da es sich seit längerer Zeit im Kreis dreht und nur gejammert wird. Na toll, ich darf jetzt also gar nicht über mein eigentliches Problem reden? Alle raten mir, ich solle da nicht mehr hingehen. Aber ich hatte damals so lange gesucht um jemanden zu finden, der sich bereit erklärt mit mir eine wirkliche kognitive Verhaltenstherapie zu machen. Ich bemühe mich nun seit 3 Monaten um eine stationäre Therapie. Leider ist (meines Wissens nach) die einzigste Klinik bundesweit, die sich mit der Behandlung von Paruresis auskennt eine Privatklinik. Und ich bin Kassenpatient.
Christina, Trockenübungen bedeuten in meinem Fall halt öffentliche Toiletten aufsuchen und dort dann längere Zeit eine Kabine zu blockieren, Wasser ins Klo schütten oder irgendwie auffallen, alles außer zu urinieren. Sinn der Übung, das Erleben beobachten und diesen Ort als nichts schlimmes anzusehen.
Winston, ja hört sich auch alles logisch an, was du so schreibst. Sehe ich teilweise auch so. Die Krankheit habe ich schon seit der frühen Kindheit. Dachte lange Zeit auch ich wäre alleine damit. Die Therapeuten frühen hatten auch nie eine Ahnung, das es sogar einen Namen dafür gibt. Habe dann im Netz einen Psychologen entdeckt der ein Buch darüber geschrieben hat und ein Konzept zur Überwindung des Problems ausprobiert hat. Es hat sich herausgestellt, die Krankheit muß mit schonungslosen Konfrontationsübungen mit unterschiedllichen Schwierigkeitsstufen behandelt werden. Mit diesem Buch hatte ich mir dann auch die besagte Therapeutin gesucht und wollte dann von ihr nach diesem Konzept behandelt werden. Erst hatte sie mir dies auch zugesichert, aber im Laufe der Zeit hat sich herauskristallisiert, das sie dazu doch keine Lust hatte und wohl dachte, sie könne es besser.
Die Krankheit ist so, ich kann nicht auf öffentlichen Toilette urinieren, auch bei mir zu Hause ist es schwierig, wenn ich unter Zeitdruck stehe oder sich Besuch in der Wohnung aufhält. Früher hing es immer davon ab, wieviele öffentliche Toilettenkabinen es an einem Ort gab und wie gut diese besucht wurden. Also wenn da 20 Kabinen sind und nur 5 Leute dort waren ging es noch bei mir. Heute ist es so selbst wenn ich bei 20 Kabinen alleine dort bin und niemand da ist oder kommt, kann ich nicht. Das schlimme ist aber, das sieht ja auch noch riesige Kreise. Wenn ich weiß, ich verlasse Haus, überlege ich schon nen Tag vorher, was, wann und wieviel ich vorher noch trinken darf. Dann ist man außer Haus und guckt ständig ob schon was in der Blase ist. Also richtig entspannen kann man dann eigentlich nie und ich versuche natürlich so wenig wie möglich zu unternehmen. Obwohl ich sehr darunter leide. Ist auch ganz schön schwierig das zu erklären, da es schon so komplex geworden ist.
Na ich werd mal gucken wie es weitergeht. Renne zur Zeit von Arzt zu Arzt, wegen dem Widerspruch für meine Krankenkasse wegen der stat. Therapie. Aber sehe das als einzigste Möglichkeit im Moment mir zu helfen.
Grüße, Kimmy
06.03.2010 12:55 •
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