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Guten Abend!

Wer hat unter existenziellen Zwangsgedanken gelitten und diese erfolgreich bekämpfen können?
Ich mache mir seit meinem 30. Geburtstag wieder vermehrt über Themen rund um das Leben und den Tod bzw. den Sinn des Lebens Gedanken und merke immer häufiger, dass die Gedanken auch dann auftauchen, wenn ich gerade nicht über diese Themen nachdenken möchte.

Es handelt sich bei den störenden Gedanken um typische existenzielle Zwangsgedanken wie beispielsweise „Bin ich überhaupt echt?“ und „Was ist, wenn die Welt nur eine Illusion ist“, die im Zuge der Dp/Dr entstanden sind.
Ich glaube den Inhalt dieser Gedanken selbstverständlich nicht.

01.11.2022 20:14 • 16.12.2022 x 3 #1


17 Antworten ↓


Hallöchen.
Auch wenn du das von dir geschilderte Phänomen als Zwangsgedanken beschreibst, möchte ich aus wissenschaftlich-philosophischer Sicht entgegnen, dass wir ja tatsächlich nicht wissen, ob wir vielleicht in einer Art Matrix leben. Und was echt und unecht ist, hängt lediglich von unseren Sinnen ab. Ob es aber noch mehr als die uns bekannten Sinne gibt, wissen wir einfach nicht. Daher glaube ich, sollte dein Ziel sein, mit diesen Gedanken leben und umgehen zu lernen, auch wenn du sie nicht glaubst.

A


Existenzielle Zwangsgedanken

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Liebe @Erdbeermuffin ich schliesse mich @crazymic an, wenn er schreibt, es sei wichtig mit diesen Gedanken umgehen zu lernen. Dabei könnte Dir sicherlich eine Psychotherapie helfen, denn wenn solche Gedanken sozusagen tagtäglich auf eine Art das sonstige Leben negativ beeinflussen, könnten möglicherweise anders Fragen, Ängste dahinter stecken.

@Erdbeermuffin
nur kurze Zeit in meiner schlimmsten Angst/Panikphase. Ich kann gar nicht mehr so genau sagen, welche oder wie oft und wieviele Gedanken es waren, jedenfalls ging es ebenfalls um das Leben und den Tod.
Mit Achtsamkeit habe ich gelernt, diesen (Zwangs-)Gedanken keine große Aufmerksamkeit zu schenken und bin jetzt raus damit. Sicher gibt es immer mal wieder Gedanken, die kommen und gehen. Es sind nicht mehr immer dieselben, die sich mir quasi aufdrängen.
Diese Gedanken kam wie Mitteilungen hineingefahren, ähnlich wenn ich hier an meinem Laptop sitze und schreibe und eine Mitteilung reingefahren kommt, dass ich eine E-Mail erhalten habe als Beispiel ohne mein Zutun.
Ich kann mich daran erinnern, dass ich selbst in guten Momenten plötzlich diese Stimme im Kopf hatte.
Ich hatte quasi oft über die Gedanken, die ich denke nachgedacht oder z. B. schaute ich aus dem Fenster und da kam der Gedanke, du könntest doch jetzt einfach runter springen oder ich saß mal mit meinem Partner im Wald auf einer Bank, bin dann aufgestanden, da lag ein dicker Ast und der Gedanke sagte mir: du könntest ihn jetzt einfach erschlagen, das war der Moment, wo ich selbst erschrak, weil es ein sehr schöner Tag mit schönen Momenten war. Ich hab ihm das sogar erzählt, weil ich Angst hatte und das war der Beginn, daran zu arbeiten.
Ich hatte mal etwas über eine NRFR Methode gelesen, weiß aber nicht mehr, wo und was es genau ist.

Hallo zusammen ! Ich habe mich soeben hier neu angemeldet weil ich einfach der Meinung bin genauer Austausch mit betroffen kann beruhigend sein !
Und zwar hat bei mir alles vor 3 Jahren angefangen! Ich habe damals ein glückliches sorgloses Leben geführt ! Komme aus einer italienischen liebevollen Familie wo die Werte nach Liebe und Familie ganz oben geschrieben waren ! Somit habe ich eine bezaubernde Kindheit gehabt !
Nun zu meinem Problem ! Vor drei Jahren da habe ich aufgrund von einem *beep* eine extreme Panik Attacken gehabt ! Herzrasen schwitzen und vor allem aber auch das Gefühl die Kontrolle zu verlieren ! Plötzlich schien einfach alles so unreal und weit weg !
Seit dem … hat sich mein Leben vollkommen verändert. Ich leide unter extremen zwangsgedanken und Ängsten !
Das schlimmste sind einfach diese Gedanken : ist das alles echt ? Wieso ist alles so wie es ist ? Bin ich wirklich hier ? Was wenn ich eigentlich schlafe und das nur träume ? Was ist wenn … was ist wenn..
Sehen meine Augen normal ? Wieso höre ich ? Bin ich ich ? Was ist das Universum
Gibt es eine andere Dimension ? Usw usw …
Das Problem sind aber nicht unbedingt die Gedanken sondern das was ich dabei fühle !
Ich kann es nicht einmal beschreiben Leute es sind so heftig überdimensionale Gefühle ! Ich fühle mich dann so richtig von der Bahn geworfen und das bestätigt meine Gedanken und ich denke mir omg gibt es eine andere Dimension ? Als würde ich krankhaft nach einem anderen Universum suchen ! Diese Gefühle dabei sind : Angst , Einsamkeit , Unsicherheit , losgelöst sein und Anspannung !

Leute kennt ihr diese Gefühle ?
Die echt schwer sind zu beschreiben ?

Des Weiteren habe ich Angst vor Schizophrenie
Bin ständig und oft am prüfen !
Ist es wirklich so dunkel
Leute habt ihr es auch gehört ?
Schreibe ich gerade diesen Text wirklich ?

Usw usw

Ich freue mich über eure Meinungen !
Danke

@Valle1510 ich kenne das nur allzu gut, was du hier schilderst. Bei mir war es eine Depersonalisierung, bei der Fragen auftauchten wie: Warum weiß ich, dass ich nach dem Duschen zum Handtuch greifen muss? Warum trinke ich aus dem Glas und nicht aus dem Schuh? Und warum weiß ich, was ich auf die Frage meines Chefs antworten muss?
Es war eine schreckliche Zeit, hab es dann aber dank Tabletten (Adjuvin) in den Griff bekommen …

Zitat von Erdbeermuffin:
Es handelt sich bei den störenden Gedanken um typische existenzielle Zwangsgedanken wie beispielsweise „Bin ich überhaupt echt?“ und „Was ist, wenn die Welt nur eine Illusion ist“, die im Zuge der Dp/Dr entstanden sind.
Ich glaube den Inhalt dieser Gedanken selbstverständlich nicht.

Also ich finde, dass man das philosophisch wunderbar klären kann und ruhig auch sollte.
Das ist zwar zäh, aber wenn man es wirklich verstanden hat, dauerhaft.
Es gibt weit mehr Fragen als man denkt, die man ganz prinzipiell beantworten kann, diese beiden gehören dazu, inklusive der Frage, wie ich mich denn jetzt dazu verhalten soll, also, was das für mich bedeutet.

@Cbrastreifen ich weiß nicht, ob du so etwas schon einmal durchlebt hast, aber solche Zustände gehen über einen philosophischen Zustand weit hinaus. Weil die fehlenden Antworten auf all diese Fragen nicht zum intensiveren Nachdenken anregen, sondern extreme Angstzustände und Panikattacken auslösen können. Man fühlt sich nur noch verloren, hilflos und glaubt, keine Kontrolle mehr über sein Leben zu haben ….

Zitat von Alex1972:
ich weiß nicht, ob du so etwas schon einmal durchlebt hast, aber solche Zustände gehen über einen philosophischen Zustand weit hinaus.

Ich habe mich mit diesen Fragen beschäftigt, aber nicht aus einer Angst heraus, sondern aus philosophischem Interesse. Angstzustände kenne ich auch, aber nicht im Zusammenhang mit diesen Themen.

Der Punkt ist der, dass man entweder versucht, die Themen auszusperren und abzuwürgen, dann braucht man gute Techniken, damit einem das gelingt.
Die andere Möglichkeit ist, diese Themen zu klären, das ist dann vielleicht eine Art der Konfrontation, aber da man sie ganz gut klären kann, falls man zu philosophsischen Gedankengängen einen Zugang hat - das ist eben das Gegenteil endlosen und zwanghaften Grübelns - kann man da dann auch wirklich durch.

Letztlich muss @Erdbeermuffin wissen, welchen Weg sie gehen will.

Ich versteh deinen Ansatz, aber erachte es dennoch als schwierig, die Angst davor, beim Reden noch die richtigen Worte zu finden, im philosophischen Gedankengut zu finden. Wenn du Panik hast, auf die Frage „Wie geht es dir heute?“ womöglich mit „Ich dusche Kasten kokettieren mit Einkaufswagen“ zu antworten, setzt jegliche Logik und Frage nach Sinnhaftigkeit aus

Zitat von Alex1972:
Ich versteh deinen Ansatz, aber erachte es dennoch als schwierig, die Angst davor, beim Reden noch die richtigen Worte zu finden, im philosophischen Gedankengut zu finden. Wenn du Panik hast, auf die Frage „Wie geht es dir heute?“ womöglich mit „Ich dusche Kasten kokettieren mit Einkaufswagen“ zu antworten, setzt jegliche Logik und Frage nach Sinnhaftigkeit aus

Klar, ich würde natürlich niemandem, der sich in akuter Not durch solche Gedanken befindet raten, sich damit zu befassen. Aber es gibt ja auch existentielle Therapeuten, Yalom war so einer, die explizit der Meinung sind, dass es sich lohnt sich mit Themen wie Tod auseinanderzusetzten, weil wir alle mehr oder weniger Angst davor haben.
Wobei sich existentielle Fragen weniger um die Angst vor dem Tod, als vielmehr um die vermeintliche oder tatsächliche Sinnlosigkeit des Lebens drehen. Da gibt es mehrere Antworten.
Also, wenn man sich in eine Psychose schießt, weil das Gedankenkarusell rast und wilde Assoziationen rattern, dann würde ich auch sagen, weg davon, Sport machen, gut essen, auf den Körper konzentrieren, auf natürliche Rhythmen achten und einen stark strukturierten Alltag leben. Was man in dem Zustand aber dann meistens nicht macht oder kann.
Aber der beste Weg gegen fruchtlosen Grübeltzwang ist konzentriertes Denken und beim Philosophieren gewinnt man die Struktur über die Regeln des Nachdenkens. Philosophie ist ja gerade nicht, sich Sonntags mal hinzusetzten und ein bisschen über den Sinn des Lebens nachzudenken, sondern die über Jahrhunderte verfeinerte Technik des Gebens und Verlangens von Gründen.

@Alex1972 Hallo lieber Alex ! Vielen Dank das du auf meinen Text eingegangen bist ! Zu hören das es dir wieder gut geht beruhigt mich etwas ! Ich bin vor allem auf der Suche nach Menschen die exakt 1 zu 1 die selben Gefühle Emotionen Gedanken und Problem haben wie ich um zu wissen das ich nicht alleine bin ! Ich weiß das jeder individuell Seine Problem hat , aber mich macht das ganze echt wahnsinnig !
Zb ist mir bewusst geworden das es nicht mal unbedingt die Gedanken sind die mir Angst machen sondern einfsch diese Gefühle die kommen ! Gefühle von Irritation , Zweifel , kontrollverlust , Angst , Anspannung , Besorgtheit … usw … kennst du das ?
Manchmal kommen diese Gefühle einfsch so ohne das ich unbedingt bewusst an etwas gedacht habe und Zack verfalle ich wieder in die Grübelei !
Ich habe ständig das Bedürfnis mich selbst zu beobachten ! Ich kontrolliere durchgehend meine Umgebung meine Wahrnehmung meine Gefühle !
Mittlerweile kann ich keine Horrorfilme mehr schauen denn ich könnte wieder anfangen zu denken das es wirklich passieren könnte !
Neulich stellte ich mir vor wie sich in der Decke ein Loch bilden könnte und etwas aus undefinierbarer Dimension könnte mich verschlingen !
Dann reagiere ich wieder mit Angst und dachte mir nein ! Das will und kann ich nicht denken ! Werde ich verrückt ?
Egal was ich mache , dauerhaft denke ich mir : ist alles so wie es sein soll ?
Lieben Gruß und auf hoffentlich eine Antwort

@Valle1510 lieber Valle! Ganz so, wie du es schilderst, war es bei mir nicht. Allerdings passierte es schon, dass mir auf einer belebten Einkaufsstraße plötzlich alles Menschen mit Gesichtern von Monstern entgegenkommen sind.
Und selbst beobachtet habe ich mich auch - vor allem beim Gehen, weil ich plötzlich daran gezweifelt habe, ob ich das noch kann. Das hat unweigerlich dazu geführt, dass ich ab und zu sogar ins Stolpern kam. Eine logische Folge, weil ich meinen gesamten Fokus darauf gerichtet hatte.
Und ich denke, genau da liegt dein Problem. Du bist nicht verrückt, dein Kopf spielt dir nur einen Streich und dadurch gerätst du in eine Spirale, die dich immer weiter nach unten bzw Richtung negative Gedanken zieht.
Da von alleine herauszufinden, ist nicht einfach. Daher würde ich dir unbedingt eine psychologische Behandlung ans Herz legen - mir haben da neben den Tabletten (mein Serotonin-Haushalt war völlig im Keller) diese Sitzungen sehr geholfen.
Vielleicht willst du das mal probieren?!?!

Hoffe, es geht dir heute schon wieder ein bisschen besser!

@Alex1972 gestern war der Tag ganz okay !
Heute und es ist erst 14 Uhr irgendwie nicht ! Es ging schon wieder vor 2 Stunden los ! War mit dem Hund spazieren und irgendwie sagt mein Kopf mir die ganze Zeit da würde etwas nicht stimmen ! Versuche mir immer wieder Tips von den Leuten ans Herz zu nehmen , indem ich mir zb denke ; naund dann ist es halt so ; oder ja sind nur meine Gedanken , aber ich grübel und grübel doch wieder permanent über meine Gedanken !
Das versetzt mich wieder in extremer Anspannung das ich mir denke : oh Gott dieses Mal kommst du garnicht mehr daraus ! Ich weiß das die Welt um mich herum real ist , doch dieser Zwangs Gedanke und das verdammte darauffolgende Gefühl von Unsicherheit ( aber was wenn …) killen mich einfach !
In diesem Moment überschlagen sich die Gedanken in meinem Kopf einfach bestialisch von einem zum anderen .
Ich hatte meine zweite Therapie Sitzung am Dienstag gehabt ! Mal schauen wie es weiter gehen ….
Bis dato denkt mein Therapeut Angst Störung mir zwang ( somit nichts neues ).
Könnte wenn es mir so geht einfach an allem zweifeln weißt du ? Oh Mann ‍️ finde das ist so mir das schlimmste was es gibt !
Lieben Gruß
Und wie geht es dir ?

Hi Valle!
Das tut mir echt leid - finde es aber super, dass du in Therapie bist! Hast du deinen Therapeuten mal wegen einer Medikation gefragt oder nimmst du eh bereits was? Wenn nein, würde ich es dir echt ans Herz legen, weil es dir einfach hilft, deine Probleme leichter und schneller in den Griff zu bekommen.
Sehe es einfach so wie eine Grippe - die bekommst du zwar auch so in den Griff, aber Medikamente vereinfachen den Leidensweg doch nicht entscheidend. Solltest du skeptisch gegenüber ADs oder dergleichen sein, kann ich dir nur sagen, dass ich persönlich keinerlei Probleme zwecks Wesensveränderung oder so habe.
Hinsichtlich deiner aktuell akuten Angst kann ich dir leider keinen entscheidenden Ratschlag geben - wie du selbst schreibst, wäre es am Besten, diese einfach zu ignorieren - aber das ist natürlich leichter gesagt als getan.
Ich schlage mich aktuell mit einem überlastungssyndrom inklusive Schwindel und Angstzuständen herum. Also auch keine Gaudi - vor allem, weil ich mit 1. 1. wieder arbeiten sollte und mich aktuell gerade nicht darüber hinaus sehe. Mal schauen, was die nächsten Tage bringen…

@Alex1972 Hallo ‍️
Also bezüglich Medikamente muss ich sagen bin ich echt kein Freund von ….
Einfach auch aus Sorge das es etwas mit mir machen könnte …
Wie lange nimmst du schon anti depressiva? Kannst du alles normal wie vorher auch tun ? Irgendwelche Einschränkungen ?
Verziehe mir meine Fragen aber es gibt so viele hahah…
Das du wieder mit dem arbeiten beginnst ist ja irgendwo eine gute Sache . Aber das du Angst davor hast nach längerer Zeit ist Verständlich. Wobei ich mich frage , bist du nun geheilt oder anscheinend doch noch nicht ? Wieso dann die Medikamente ?
Lieben Gruß
Sponsor-Mitgliedschaft

Also bei mir haben die Medikamente nur eine negative Nebenwirkung - die Libido ist im Keller. Dafür hab ich aber eine Art blaue Pille verschrieben bekommen - damit klappt es
Die Medikamente muss ich noch länger nehmen, die darf man nicht von heute auf morgen absetzen, sondern langsam entwöhnen. Aber hinsichtlich Persönlichkeit hat sich bei mir nichts verändert - glaub ich halt

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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