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Hey, ich (w30) habe endlich einen Namen zu meinem überhektischen und manchmal auch nurotischen Verhalten. Hätte es nie mit einer Störung im Verbindung gebracht, ich lebe damit seit ich Uhren lesen kann, klebne Uhren immer ab, meide diese, bekomme aber immer wieder Tränen in die Augen, wenn jemand über meine Vergangenheit spricht usw.
Habe ich aber die Symptome gegoogelt kam nur Altern und Angst vorm T*d raus, es war nur mega Zufall, dass ich was fand, unabhängig von einer Suchanfrage. Und ich konnte 1 und 1 zusammenzählen, da nicht ich, sondern eine Störung das Problem ist. Der automatische bewusste Umgang damit, hält mich von öfters mal vor Tränen und Panik ab. Ein wenig. Es folgt eine Beschreibung, vielleicht für jemand der mal sowas sucht, da man im deutschsprachigen Raum kaum was dazu findet, vorallem andere Menschen. Also wenn es zu lang ist, egal. Stoppt:) wird nur vielleicht mal gut tun, dass es das Licht der Welt erblickt.
Danke schonmal bis hierhin. Absicht meines postes ist, dass ich .Ich vielleicht mir Menschen der gleichen Erkrankung connecten kann. Das wäre so toll.


[trigger] (kurze Erwähnung von Amphetamin)









Dass ich diese Erkrankung habe, wusste ich vor 2 Wochen noch nicht. Wenn ich meine Angst vor der voranschreitenden Zeit als Symptome googlete, kam immer die Angst vor dem Tod und dem Altern raus.
Was ich definitiv nicht habe. Es geht bei meiner Panik nicht um das was folgt, sondern das akute. Jede verstrichende Sekunde, jede verstrichende Stunde. Wenn ich auf Arbeit die analoge Uhr an der Wand sehe, kann ich kaum von ihr ablassen, als sei die Bewegung des Zeigers in meinem Blut und pulsiert in doppelter Geschwindigkeit. Ich muss wie bessesen drauf starren, ich weiß nicht wieso. vllt, weil ich denke, guck ich sie an, kann sie nicht mehr so große Sprünge machen oder auch nicht wieder die Kontrolle zu verlieren, da, wenn ich mal auf die Uhr gucke, immer, egal wie viel voran geschritten sie ist, ich mich immer vor der Zeit erschrecke.

Sie sitzt mir seit Jahren im Nacken die Zeit. Warum auch immer. Es fühlt sich seit Tag X so an, als sei ich immer, zu jedem Moment zu spät. Und kann nichts mehr aufholen. Und an manchen Tagen lasse ich den Tag nicht enden, weswegen ich auch öfter zu Amphetamin gegriffen hatte, um nachts nicht wieder völlig losgelöst von Raum und Zeit zu sein.
Ich hasse es, dass ich so ein rationaler Mensch bin, so durchdacht, ich dem hilflos ausgeliefert ist.
Ich finde es komisch, dass immer darauf hingewiesen wird, dass es eine irrationale Angst ist. Ist Angst vor Löchern einer Lotusblume auch, aber verstrichene Zeit hat mehr Konsequenzen als zB Löcher. Aber naja, empfinden einer Angstgestörten. Ich bin jedenfalls froh komplett aus Zufall auf diese Phobie gestoßen zu sein, die im deutschen Raum wenig gehör und Informatives zu bieten hat.

21.04.2024 08:12 • 21.04.2024 #1


7 Antworten ↓


Die Zeit vergeht und es schmerzt mich; es ist aber keine Angst, sondern das Bewusstsein der Endlichkeit. Das Gefühl der nicht mehr vorhandenen Weite und der Möglichkeiten vor mir ist nicht immer präsent. Ich nehme Genüsse wahr, ohne auf den großen Rausch zu warten.

Nimm dir Zeit für dein Leben und nicht für die Zeit

A


Ewig verschleppte Chronophobie

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Hallo.

Darf ich was fragen?
Du schreibst, dass Du Uhren abklebst, aber sie auch gleichzeitig anguckst.
Das is schwer zu verstehen.

Wie bist Du denn pünktlich bei Terminen oder bei der Arbeit, wenn Du nich auf die Uhr guckst?

Liebe Grüße

Hey (: ja große Uhren oder viele hab ich auch nicht. Klebe die kleine vorne am Handy zu und die am Backofen, um auf die Uhrzeit zu gucken muss ich bewusst mein Handy zücken und mich quasi darauf vorbereiten. Bin ich aber auserhalb, bei Bekannten oder Arbeit und ich bemerke; vorallem eine tickende Uhr, ists vorbei das Drama ist perfekt und ich fange an mich komplett reinzusteigern bis zum Nervenzusammenbruch.

Aber zusammengefasst, ich klebe ab, wo ich überrascht werden könnte möchte nicht immer so fixiert und abhängig sein. Handy aber um den Überblick zu behalten (:

Kannst Du denn die Uhrzeit im Radio hören? Uhren die ticken mag ich auch nich. Wenn ich mal woanders schlafen muss und da hängt eine Uhr die tickt, bin ich die ganze Nacht wach (wegen dem Geräusch).

Ich hab eine in der Küche mit Zeiger, die macht aber keine Geräusche.

@Fluffiger-Koala ich höre gar kein Radio tatsächlich, außer unfreiwillig auf Arbeit, ich meine die Zeit ist sowieso allgegenwärtig, aber durch das Kontroll und Panikverhalten ist wohl auch erstmal das nicht visuelle wichtig, sonst mach ich mich und alle und wahrscheinlich die Uhr kirre. Wenn ich ne Uhrzeit höre und im.stress mich nicht mehr länger mit der Zeit beschäftigt habe, kann ich auch nicht negativ überrascht werden von dem Zeitfresser

Hast Du das Gefühl etwas zu verpassen?
Ich hab von dieser Angst noch nie was gehört.

Tatsächlich ja, was aber zusätzlich noch ne unterkategorie mit Torschusspanik. Das Ding ist, egal wie lang oder kurz sich die Zeit für mich anfühlen mag, ich kann einfach Zeit nicht genießen. Heißt, befinde ich mich in einer schönen Situation bin ich direkt so traurig und panisch, dass ichs nicht abgeschaltet bekomme und somit die wenig Zeit die ich empfinde nie nutze, sondern immer einen Materpfahl auf den Moment setze. Wie ich dann immer drauf bin ist vorallem belastend für andere... dessen Zeit mach ich auch mehr oder weniger zur melancholischen Hölle. Aber statt besser ist es viel viel schlimmer geworden, vorallem die letzten Jahre; wenn man Vergänglichkeit nicht nur im Kopf sondern auch am äußeren hat... Ja ist wohl nicht oft verbreitet, einerseits blöd, gute Ansätze und Menschen gibt es halt kaum. Aber finds auch so spannend





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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