Hallo,
Zitat:Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Also bei mir hat sich was entwickelt worüber ich absolut nicht Glücklich bin. Ich habe Angst manche Lebensmittel zu Essen, weil ich Angst hab plötzlich eine Allergie gegen dieses Lebensmittel zu haben.
Damit bist du hier auf keinen Fall alleine. Darüber haben hier schon mehrere berichtet. Mich selber hat das auch mal betroffen.
Zitat:Wie bekomme ich das aus meinen Kopf raus, kann mir einer vielleicht ein paar tipps geben? Weil so macht es keinen spaß mehr und ich ernähre mich nur noch einheitlich quasie nur noch das selbe und das ist irgendwie auf die dauer Langweilig.
Grundsätzlich: Der Zugang, den du dir eröffnen könntest ist der, dass du dir klarmachst, wie selten tatsächlich wirklich schwere allergische Schocks sind und dass man diese gut behandeln kann. Dadurch ergibt sich sehr wahrscheinlich ein sehr sehr viel geringeres Risiko als es dir im Moment erscheint. Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, auf Dinge plötzlich zu reagieren (und dann auch noch gleich schwer), die du bislang vertragen hast. Das Dilemma ist (wie überall in der Angstwelt): Es ist tatsächlich möglich, aber eben sehr unwahrscheinlich.
Ich sehe zwei Möglichkeiten:
1) Du erweiterst nach und nach dein Repertoire an sicheren Nahrungsmitteln, von denen du also weißt, dass du nicht auf sie reagierst. Das löst nicht dein Angstproblem, macht aber deinen Speiseplan erstmal abwechslungsreicher. Das ist eigtl. dann die Vorgehensweise für Menschen, die das tatsächlich tun müssen, weil sie etwas nicht vertragen. Das Ganze stößt spätestens dann wieder an seine Grenze, wenn du dir nicht sicher sein kannst, was genau du auf dem Teller hast. Und bei jedem neuen Nahrungsmittel, dass du auf die Positivliste setzen willst, musst du evtl. bereits mehrfach Attacken aushalten, bis dir klar wird, dass du keine Allergie- sondern Angstsymptome hast. Mit anderen Worten: Eigentlich richtest du dich mit diesem Vorgehen in Angst und Vermeidungsverhalten ein.
2) Konfrontation: Für dieses Vorgehen ist die Voraussetzung, dass du im Kopf zumindest ahnst, dass du eigtl. gar keine Allergien hast, sondern nur Angst davor. Du machst dir oben genanntes klar. Du stoppst jeden Gedanken, der dich glauben machen will, dass du gerade einen Schock erleidest. Du glaubst daran, dass du lediglich Angstsymptome hast, die wieder weggehen. Du ist möglichst viele verschiedene unbekannte Sachen, in Restaurants, in denen du noch nicht warst. Dann isst du, bleibst sitzen und wartest, bis die Angst wieder nachlässt. Das machst du jeden Tag, so lange, bis die Erwartungsangst vorher und die Angst beim Essen selbst kleiner wird und dann irgendwann ausbleibt.
Ich habe mit dem zweiten Weg ein knappes Jahr gebraucht, bis ich auch wieder im Ausland in irgendwelchen Spelunken eine Currywurst essen konnte. Ich hatte zahllose Attacken, aber nie einen Schock. Ich habe eine Gräserpollen- und eine Wespengiftallergie, aber keine Nahrungsmittelallergien.
Viele Grüße,
Amyg.Dala