Und jetzt muss ich mal Dampf ablassen. Innerhalb der letzten vier Tage hat sich mein Leben total auf den Kopf gestellt und ich bin nur noch panisch und am weinen.
Ich habe schon seit Jahren Emetophobie, die auch durch Therapien einfach nicht besser wird. Vor zwei Jahren hatte ich mehrere Monate lang starke Magenbeschwerden, eine absolut Horror- und die schwerste Zeit meines Lebens. Dann war soweit wieder alles gut, 2018 war ein super Jahr für mich, psychisch wie auch physisch und nun... bin ich quasi wieder am Anfang.
Donnerstag früh um 3 Uhr bin ich mit starker Übelkeit aufgewacht, kurz darauf ging das Erbrechen los. Drei verdammte Stunden lang. Ich konnte nicht mal Luft holen zwischendurch. Und als der Magen leer war, habe ich eben weiter Magensäure oder was das war ausgewürgt. Dazu sind dann noch starke Bauchschmerzen gekommen und meine Eltern haben mich in die Notaufnahme gefahren. Dort haben sie mir erstmal eine Infusion gegeben (Flüssigkeit + irgendwas antiemetisches ich habe trotzdem noch weitergekotzt ). Dann die üblichen Untersuchungen, Bauch abgetastet, Ultraschall, Blut- und Urinprobe, Temperatur, Blutdruck usw. Wurde mit der Diagnose Magen-Darm-Infekt wieder heimgeschickt, ich solle aber nochmal wiederkommen, wenn ich keine Flüssigkeit aufnehmen könne.
Bin dann den ganzen Tag nur rumgelegen, total schlapp, immer noch Übelkeit und Schmerzen, trinken konnte ich beim besten Willen nicht, auch meine Tabletten nicht schlucken. Abends, als ich schon total schlapp und komisch im Kopf war, sind wir wieder ins KH gefahren und ich wurde stationär aufgenommen, war schon dehydriert.
Während meines Aufenthalts ging es dann hauptsächlich darum, mir Flüssigkeit und Elektrolyte zuzuführen, ein paar Scheiben Zwieback habe ich auch gegessen (war von Do bis Sa da) und 2 Liter Wasser getrunken, blieb alles drin. Daher dann auch die Entlassung, klar, war ja nicht mehr wirklich krank.
Aber nun bin ich wieder daheim und kann nichts tun. Trinke oder esse ich (wohlgemerkt nach wie vor nur Wasser und Zwieback), wird mir wieder schlecht und ich bekomme starke Bauchschmerzen. Vorhin war ich zum ersten Mal heute auf der Toilette dunkler, rötlicher Urin, juhu, ist ja nicht so, als hätte mir das gerade noch gefehlt Vielleicht doch was mit den Nieren? Hat der Arzt was übersehen? (ihr kennt das ja, wir sind alle immer schlauer als Ärzte )
Morgen muss ich eh zum Hausarzt wegen einer Krankschreibung für die Arbeit. Nur weiß ich, dass dabei nichts rumkommen wird. Ja, ich weiß dass ich essen und trinken muss. Aber wenn man Emetophobikerin ist und gerade eine dreistündige Kotzorgie hinter sich hat, ist das einfach viiieel leichter gesagt als getan. Abgenommen habe ich auch schon sichtlich in der kurzen Zeit, dabei wiege ich eh nicht viel.
Ich weiß gerade überhaupt nicht was ich machen oder denken soll. Habe mich den ganzen Tag wie hinter einer Glaswand gefühlt. Im KH ging es komischerweise noch halbwegs, aber seit ich wieder daheim bin fehlt mir der Boden unter den Füßen. Ich kann nicht mehr essen, trinken, arbeiten, Sport machen, kaum das Bett verlassen, weil ich so wackelig auf den Beinen bin.
Ich könnte echt ein bisschen Aufmunterung gebrauchen, gerade habe ich das Gefühl dass alles nie wieder gut wird
07.04.2019 22:01 • • 09.04.2019 #1