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Hallo ihr Lieben...

ich bin neu hier und hoffe hier auf Gedankenaustausch etc.

Ich leide seit ca. 22 Jahren unter Emetophie (Angst mich übergeben zu müssen).

Doch derzeit steht folgendes im Fordergrund:

Ich habe seit ca einem halben Jahr totale Angst, aus Versehen etwas zu verschlucken. Kein Essen, sondern Kleinteile aus dem alltäglichen Leben.

Lacht bitte nicht, ich will hier niemanden veräppeln, das Problem belastet mich sehr.

Angefangen hat alles damit, dass ich seit ca 1 1/2 Jahren einen Kloß im Hals verspüre, der ärtzlich leider nciht erklärbar ist. Untersuchungen haben keine Erkrankung ergeben.

Es muss einen seelischen Zusammenhang geben.

Dann eines Tages hatte ich mir beim Döner um die Ecke einen Börek geholt und biss plötzlich auf ein kleines Plastikstück, was wohl irgendwie bei der Herstellung da rein gekommen sein muss. Mir kam dann spontan die Überleitung, dass mein Kloß im Hals ja von etwas kommen könnte, was ich gf. verschluckt habe wie z.B. dieses Plastikteilchen! Klar im Prinzip weiß ich, dass das wohl Quatsch ist, aber diese Angst davor macht mich ganz kirre, ich passe auf alles mögliche auf, dass nichts in meinen Getränk ist, nichst in meinem Essen etc...

Und so ein Erlebnis auch wieder gestern... ich bekam von einem Paketdienst ein Päckchen und musste das unterschreiben, die ahben ja diese kleinen Stifte zum unterschreiben auf dem Scanner. Plötzlich hatte ich wieder so ein Gefühl, was im Hals zu haben und dachte an diesen Stift.

Logischwerweise hätte ich es wohl bemerkt, wenn ich diesen verschluckt hätte, oder? Aber die Angst lässt mich schon wieder nicht los.... Ich hab Angst, diesen Stift verschluckt zu haben!!

Was denkt ihr? Ist unmöglich, hätte es wohl gemerkt, wenn ich das Teil in den Mund bekommen hätte....

Normalerweise kontrolliere ich diese Situation immer genau, schaue, dass der Postbote seinen Stift auch wieder in die Hand nimmt, sodass ich genau weiss ICH HABE IHN AN IHN ZURÜCKGEGEBEN UND MIR KANN NICHTS PASSIEREN in der Art von verschlucken!

Liebe Grüße, SadLove2010

14.01.2011 12:15 • 15.01.2011 #1


6 Antworten ↓


Hallo,
ich habe auch seit vielen Jahren diese emetophobie. Ständig habe ich Angst einen Magen-Darmvirus zu haben wenn mit aus heiterem Himmel übel wird. Aber mein therapeut hat mir gesagt wenn mir übel wird soll ich testen ob ich jetzt auf etwas Appetit habe oder einen Ekel vor allem. Das mache ich jetzt wenn ich z.B. im Kaufhaus stehe und mir schlecht ist denke ich an etwas das ich total gerne mag wenn ich dann darauf Appetit verspüre weiss ich dass es nur die angst ist.
Das mit dem verschlucken kenne ich persönlich nicht aber du würdest es doch merken wenn du einen größeren Gegenstand im 'Mund hättest wie z.B. den Stift ich weiss es ist schwer aber bei allen Ängsten die man hat muss man sich Mut machen dass nichts passiert weil es nur angst ist.

A


DRINGEND!

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Ich hab schon über die Hälfte meines Lebens Emetophobie und kenne auch dieses Kloß-im-Hals-Gefühl in diesem Zusammenhang
Hab das sehr oft kurz bevor eine Panikattacke so richtig beginnt, also vielleicht hängt es auch einfach nur damit zusammen bei dir...

Und der Postbote hätte sich sicherlich beschwert, wenn du seinen Stift verschluckt hättest

Hallo,

hast Du einmal geguckt, was so ungefähr vor einem halben Jahr in Deinem Leben los war?
Vielleicht fällt Dir was ein, was Auswirkung auf Deine Emetophobie hatte...


Ich wünsche Dir was Schönes,
Der Finne

Zitat:
hast Du einmal geguckt, was so ungefähr vor einem halben Jahr in Deinem Leben los war?
Hä? Ich?

Hallo an alle und vielen Dank für eure schnellen Antworten!

@ sylvie
Oh das ist eine tolle Idee mit dem Test, ob es sich um eine wirkliche Übelkeit oder nur Angst ist! Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren - danke für den Tip!

Ja da hast du Recht, man würde es merken, wenn man etwas größeres im Mund hätte und es verschlucken würde. Im Prinzip weiß ich auch, dass es nur Angst ist...

@ S@ns
Da muss ich dir Recht geben, ich sehe auch einen Zusammenhang zwischen dem Kloß im Hals und den Panikattacken, nur leider ist der Kloß fast immer da, besonders abends, auch wenn ich mal ne zeitlang panikfrei bin.

Ja das hoffe ich, dass der Postbote sich beschwert hätte

@ alterfinne
Hm gute Frage, also vor etwa einem halben Jahr ist eigentlich nichts besonderes vorgefallen, was das ausgelöst haben könnte. Das einzige was zu diesem Zeitpunkt war, ich habe mich in jemanden verliebt, das Ganze beruht wahrscheinlich nicht auf Gegenseitigkeit - aber kann das ggf. der Auslöser für sowas sein?

Danke, dito - ich wünsche dir auch was Schönes!

lese schon längere Zeit in diesem Forum und dein Beitrag hat heute den Ausschlag gegeben, mich anzumelden. Ich kann dein Problem genau nachempfinden.
Ich leide schon seit meiner Kindheit an einer generalisierten Angststörung und die Angst etwas zu verschlucken, ist 2008 dazu gekommen. Ich habe damals Hähnchenfleisch gegessen und hatte das Gefühl beim Schlucken, als hätte ich einen Knochen geschluckt, der im Hals stecken geblieben ist. Da bin ich total ausgerastet und wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Fünf Tage lang hatte ich immer das Gefühl, das dort etwas im Hals steckt. Schließlich ging ich in die HNO-Klinik und die machten unter einer Kurznarkose eine Speiseröhrenspiegelung. Sie haben nichts gefunden und danach fing bei mir diese Problematik an. Ich konnte kaum noch etwas essen, weil ich ständig dachte, es könnte was im Hals stecken bleiben. Ich aß nur noch Joghurt oder Kartoffelpürree. Ich nahm innerhalb von 5 Monaten zehn Kilo ab. Schließlich ging ich zur Psychotherapie und das hat mir recht gut geholfen. Ich kann mittlerweile recht gut wieder essen, beobachte aber noch jeden Bissen, den ich schlucke. Durch mein Erlebnis bin ich zur Vegetarierin geworden. Auch meine Trinkgläser beobachte ich genau, aus Angst, dass etwas hingefallen sein könnte.
Die Geschichte mit dem Paketstift kann ich auch gut nachvollziehen. Manchmal sehe ich z.B. eine Büroklammer irgendwo liegen und wenn sie dort nicht mehr liegt, überlege ich, ob ich sie eventuell verschluckt haben könnte.

Meine Psychologin meinte, dass hinter der Angst, etwas könnte im Hals stecken bleiben, das Sinnbild steckt, dass man keinen Ärger mehr schlucken möchte. Ich arbeite mittlerweile täglich daran, Probleme nicht mehr allzu sehr an mich heranzulassen, mal klappt es gut, mal weniger gut.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft!





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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