Servus @Valle1510,
kennst Du das Phänomen Endloses Spiegeln?
https://www.f1online.de/de/bild-details/1091869.htmlDas, was hier das Sehbewusstsein macht, macht Dein Geist indem er sich solche Fragen stellt.
Wie bei der optischen Variante findet auch Deine Gedankenvariante nie ein Ende. Bei der optischen Variante kann man die Augen schließen doch bei der Gedankenvariante ist das schwierig, denn das Gedankenauge ist nur schwer zu schließen.
Der Geist macht den Kardinalsfehler, stets
Raum und Zeit in das unmittelbare Erleben zu bringen. Dadurch findet der Geist (vermeintlich) Halt. Doch ein Halt in diesem Sinne ist unmöglich.
Wenn Du Dich näher und vor allem lösungsorientiert damit beschäftigen willst, schau Dir mal eher die Komponenten Ich und Welt an. Das ist m. E. weniger abstrakt und Du verlierst dich nicht im Scharfstellen. Das was Du oben beschreibst, ist lediglich ein Verlieren in Details, die Du niemals durchschauen kannst, weil die Basis Deiner Überlegungen reine Fiktion ist.
Und noch etwas Grundsätzliches:
1. Gedanken und Denken sind zwei verschiedene Dinge!
Gedanken sind im Geist gespeicherte Sinneseindrücke, die aus
bereits stattgefundenen Sinneskontakten (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) entstanden. Der Unterschied zu den Sinneskontakten ist lediglich, dass sie von innen (aus dem Geist) kommen.
Denken hingegen ist
aktives geistiges Gestalten und findet in aller Regel unbewusst statt. Unbewusst bedeutet hier, dass Denken nicht bewusst erlebt und schon gar nicht beobachtet werden kann. Nur sehr weit fortgeschrittene Meditierende sind in der Lage, den Beginn und das Ende des geistigen Gestaltens zu erkennen, doch ich schätze, das ist bei keinem hier im Forum der Fall
Daraus folgt, dass das was Du oben beschreibst, lediglich ein Beobachten von Gedanken darstellt.
2. Weshalb die Angst?
Einer der Gründe, weshalb uns wirre Gedanken ängstigen, ist der (vermeintliche!) Kontrollverlust. In Wahrheit ist es aber kein Verlust von Kontrolle, sondern Unwissenheit über Punkt 1 (s.o.).
Da wir glauben, Gedanken seien gleichbedeutend mit Denken beziehen wir die Gedanken auf uns! Es fühlt sich so an, als hätten wir etwas mit unseren Gedanken gemeinsam, währen dafür verantwortlich, ja sogar manchmal schuld daran...
Niemals würden wir so über die anderen Sinneseindrücke (Gesehenes, Gehörtes, Gerochenes etc.) denken! Weshalb ist das so? Weil diese Sinneseindrücke (vermeintlich!) von außen kommen, Gedanken jedoch, wie oben beschrieben, von innen. Der unachtsame Geist meint deshalb, er wäre der Schöpfer derselben.
Ich hoffe, das klärt die Sache etwas für Dich?