Hallo Melcher,
ich habe deine beiden Beiträge im Expertenforum gelesen und auch in andere von dir reingeschaut. Typisch sozialphobisch wirkst du auf mich nicht, zumindest erwähnst du keine Angst vor Bewertung oder Blamage, du kannst auf Menschen zugehen und du kannst dich anscheinend auch angemessen vertreten (dem Therapeuten gegenüber z.B.). Du fällst stattdessen in eine Art Schockstarre bzw. in einen dissoziativen Zustand. Das kann typischen Sozialphobikern zwar auch passieren, ist dann aber eher deutlich mit Angst assoziiert - meist so, dass man erstens Angst vor der Bewertung/Blamage hat, zweitens vor den sichtbaren Angstsymptomen (Zittern, Stottern, Rotwerden etc.), und dass sich das drittens gegenseitig verschlimmert und zur Angst vor der Angst führt. Du schreibst, es passiert bei dir automatisch... Hast du denn in bzw. vor den Situationen konkrete Befürchtungen und Angst - außer der verständlichen Sorge, dass dich auffälliges Verhalten sozial und beruflich in Schwierigkeiten bringt?
Ich würde erstmal schauen, ob dein Verhalten in sozialen Situationen wirklich phobisch ist oder ob nicht vielleicht was Traumatisches dahinter steckt, das in sozialen Situationen getriggert wird. Bei Letzterem wäre Konfrontation etwas, das man erst (viel) später im Verlauf einer Therapie machen würde - nach dem Bearbeiten der Traumata bzw. nach dem Erlernen anderer Bewältigungsstrategien nämlich.
Liebe Grüße
Christina
28.06.2011 13:26 •
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