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Hi,

meine Arbeitskollegin ist noch in der Probezeit und hat leider schon sehr oft gefehlt an der Arbeit, angeblich wegen Krankheit...sie hat jetzt zum Glück nochmal eine Probezeitverlängerung bekommen! Heute war sie wieder nicht da...und ich hab jetzt erfahren dass sie anscheinend so eine Art Phobie vor dem Bahnfahren hat und wohl deshalb so oft fehlt. Manchmal klappt´s wohl ganz gut, hab aber auch schon mitbekommen, dass sie sich oft von ihrem Mann mit dem Auto abholen lässt etc. Sie ist wirklich eine tolle Kollegin und macht ihre Arbeit sehr gut, deshalb hat sie ja auch nochmal die Chance vom Chef bekommen mit der Verlängerung.
Ich und ein paar andere Kollegen hätten die Möglichkeit sie beim Bahnfahren zu begleiten...sprich: mit ihr einsteigen und vielleicht hilft ja auch die Ablenkung durch Gespräche etc. etwas? Was meint ihr? Verschlimmert das eher die Angst wenn auch noch Leute dabei sind die man kennt und vor denen man sich vielleicht auf keinen Fall blamieren möchte oder könnte ihr das helfen? Hab vor allem auch Angst dass sie sich irgendwie unter Druck gesetzt fühlt wenn sie darauf angesprochen wird und das nachher alles noch verschlimmert! Sie selbst hat ihre Angst/Phobie wohl sehr lange geheim gehalten, da ihr das denk ich mal sehr unangenehm ist...Gibt es hier Betroffene, die mir ein wenig Einblick in ihr Gefühlsleben geben könnten? Wie können wir sie unterstützen?
Danke schonmal für eure Hilfe!

25.01.2012 20:36 • 25.01.2012 #1


3 Antworten ↓


Hallo judy,

ich finde es toll, dass ihr euch Gedanken darüber macht, wie ihr eure Kollegin helfen könnt. Leider ist das heutzutage eher so, dass sich viele Leute im Beruf Gedanken darüber machen, wie sie einen mobben können und nicht, wie sie einem helfen können. Vor allem, wenn es um eine psychische Störung geht. Immer dem Schwächeren auf den Kopf treten.

Mir geht es auf jeden Fall besser in einer Angstsituation, wenn jemand den ich kenne dabei ist. Angst zu haben und auch noch alleine damit klarkommen zu müssen, ist wirklich nicht schön.

Eure Kollegin zu begleiten wäre eine gute Idee. Sie erstmal nicht auf ihre Angst ansprechen, sondern so tun, als wäre euch die Begleitung lieber während der Fahrt, da sonst langweilig oder so. Schauen wie sie das annimmt. Wenn sie durch eure Präsenz von ihrer Angst abgelehnt wird, ist das schon ein besseres Gefühl für sie.

A


Arbeitskollegin hat Angst vor dem Bahn fahren - wie helfen?

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Also, falls sie darüber redet und es sollte so sein mit der Angst in der Bahn, dann hilft begleiten nicht. Wenn ich in der Ubahn fahr und eine Panikattake bekomme, hilft es mir verschiedene Gegenstände zu ertasten, wie einen Igelball oder kleine Figuren aus Plastik. Dabei konzentriere ich mich auf meine Umgebung, lese die Reklame und analysiere sie. Die Angst in der Bahn entsteht aus der Erwartung der Angst, also Angst vor der Angst. Vielleicht wuerde sie Begleitung begrüßen, vielleicht aber auch nicht. Aber sie muss selbständig werden und es allein schaffen. - weil sie nun nicht ewig Begleitung haben kann.

Danke für eure Antworten!
Wir warten jetzt erstmal ab ob sie morgen wieder da ist...und dann werden wir sie wohl fragen müssen. Hilft ja die ganze Geheimniskrämerei nichts wenn sie das den Job kostet

An Freya68: Es wäre schon ein kleiner Umweg für uns sie abzupassen...deshalb wird ihr das garantiert auffallen wenn plötzlich jeder mit ihr Bahn fahren will obwohl es gar nicht direkt auf der Strecke liegt





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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