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Zitat von NoSleep:
Ist das ein ernst? Du weisst, dass dies ein Kampf für den Körper wäre, bewusst mitzuerleben, dass die Atmung ausbleibt?

Das stimmt so nicht. Es sterben jeden Tag Menschen im Kreis ihrer Familie. Auch wenn die Krankheiten die zum Tode führen oft mit Schmerz - und Entspannungsmitteln behandelt werden, so hören andere auch einfach auf zu atmen. Es muss keineswegs ein Kampf sein zu sterben.

@angstrabe
Nach all den Jahren mit Angst und Schlafproblemen glaube ich erstmalig in eine Depression gerutscht zu sein.
Weil so lange Bedrückheit, Hoffnungslosigkeit und seelische Schmerzen spürte ich noch nie.

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Angst vorm Tod / Sterben

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Zitat von NoSleep:
@angstrabe Nach all den Jahren mit Angst und Schlafproblemen glaube ich erstmalig in eine Depression gerutscht zu sein. Weil so lange Bedrücktheit, Hoffnungslosigkeit und seelische Schmerzen spürte ich noch nie.

Das zeigt mir mal wieder, dass Sport auch nicht soviel gegen Depressionen hilft. Ich hoffe, dass Deine Familie Dich wenigstens etwas unterstützen bzw. Hilfe geben kann.

Ich lebe in einem Wohnheim für psychisch Kranke - leider sind fast alle MitbewohnerInnen schwer(er) krank (Schizophrenie) und eine Kommunikation - falls diese überhaupt möglich ist - sehr schwierig. Trotzdem fühle ich mich nicht einsam, eher alleine. Allerdings liegt es ja auch an mir, andere Menschen kennenzulernen.
Entschuldigung, bin etwas vom eigentlichen Theme abgewichen .....

Kennst Du denn die Ursache/Auslöser Deiner Depression/en?
(Du kannst mir auch gerne per PN antworten ...)

MfG angstrabe

Zitat von NoSleep:
Ist das ein ernst? Du weisst, dass dies ein Kampf für den Körper wäre, bewusst mitzuerleben, dass die Atmung ausbleibt?


Es ist mein Ernst.
Es ist so, dass ich nicht gerne bewusstlos lebe. Außerdem will ich mich kennen lernen, auch die Erfahrungen, die das Leben bietet. Dazu gehört auch der Tod. Aber ich hoffe, dass ich bis dahin alle meine Aufgaben erledigt habe...

Hinzu kommt, dass ich kein rein materialistisches Welt- und Menschenbild habe. Das ist nicht nur ein mentaler Gedanke, sondern auch die Frucht jahrelanger Meditation. Eine Erfahrung.
Meditation hat mir sehr geholfen, mein Bewusstsein zu erweitern, auch die Grenzen der materiellen Welt.
Meine Körperfixierung ist wesentlich geringer als noch vor Jahren.
Meditation passt nicht zu jedem. Man wird konfrontiert mit seinen eigenen negativen und positiven Seiten. Man muss dem Tiger ins Auge blicken. Da ist manchmal ein Lehrer sinnvoll, wenn man diesen Weg beschreiten will.
Es ist ähnlich wie eine Therapie.

Berichte über Nahtoderfahrungen (bei Youtube gibt es viele solche Berichte) haben mir auch sehr geholfen, meine - natürliche -Todesangst zu bewältigen.

Richtig zu leben und sich selbst zu kennen- das mindert die Angst vor dem Tod am meisten.
Wir sind hier, um zu leben und zu lieben.
Was hält dich vom wahren Leben ab?

Zitat von Abendschein:
Das muß kein Kampf sein, friedlich einzuschlafen.

Ja, das wäre schön.

Aber der Abschied vom Leben in dieser Form kann schon herausfordernd sein. Es ist sicher wieder eine Konfrontation mit sich selbst und dem Leben, das man bis dahin geführt hat.

Hallo Angstrabe /NoSleep ,
Sport kann antidepressiv und unterstützend bei leichten -mittelschweren depressiven Symptomen wirken aber niemals als alleinige Methode bei mittelschweren Depressionen .
Ich würde auch immer an Nährstoffmangel denken . Nachdem ich vor Jahren meinen vit d und vit b Spiegel aus dem roten Bereich gebracht habe, sind die Depressionen stark zurück gegangen (plus Therapien /Bewegung).

NoSleep, vielleicht findest du Hier über Suchfunktion Literaturtips über Depressionen? Kognitive vt kann sinnvoll sein.
ich bin ehrlich , meine depressiven Episoden gingen auch von selber 3-6 Monaten zurück bis zum nächsten "Stressalarm". Meine Psychiaterin hat mir das anhand neuerer Studien bestätigt . Kommt nun auf den inneren Leidensdruck an und ob man selber Ressourcen/Skills hat , damit umzugehen .

Hat dir das rückwärts zählen von 1000- (9/11/7 ist egal ) geholfen ? Beim nächsten negativen Gedanken /Bilder wieder konsequent anwenden und dein Gehirn bei verknüpfen:)dauert Wochen /Monate . 5-4-3-2-1 Übung auch ein Versuch wert oder kleine neuroathletische Übungen.

Euch ein schönes Wochenende !

@angstrabe
Ja, ohne meine Familie hätte ich mich längstens aufgegeben. Aber es schmerzt mir das Herz so fest, dass sie mich so erleben müssen. Das gibt mir noch mehr Druck.

Ich hoffe in diesem Wohnheim erhält man auch Therapie, sodass man sich nicht alleine fühlt?
Angefangen hat das Ganze mit zwei schwerwiegenden Diagnosen. Zudem gab es schwierige Todesfälle im Umfeld, die mir nicht aus drm Kopf gehen.

@Hoffnungsblick
Ich bewundere deine Stärke und Gelassenheit.

@blue1979
Leider war ich heute so überwältigt von meiner Bedrücktheit, dass ich nicht mehr klar Denken konnte. Was ist die 5-4-3-2-1 Übung?

[QUOTE=Hoffnungsblick] Was hält dich vom wahren Leben ab?
[pid]2476707[/pid][/QUOTE]

Es ist banal gesagt, die stetige Angst vor einem qualvollen Ende, die mir die Freude am Leben raubt.

Zitat von NoSleep:
Es ist banal gesagt, die stetige Angst vor einem qualvollen Ende, die mir die Freude am Leben raubt.


Da wirst du dich aber schön ärgern, wenn du nach einem qualvollen Leben in Erwartung eines schrecklichen Sterbens dann doch einen plötzlichen oder schönen, sanften Tod hast.
Dann war dein ganzes Leid umsonst.

Bitte verzeih den Sarkasmus, aber dass dir das Paradoxon nicht selber auffällt....

Zitat von NoSleep:
Zudem gab es schwierige Todesfälle im Umfeld, die mir nicht aus drm Kopf gehen.e

Das kann schon ein Auslöser sein.
Vielleicht identifizierst du dich ein Stück weit damit?
Aber du bist ein anderer Mensch und hast ein eigenes Leben.

Zeit heilt Wunden. Mit der Zeit schaffst du es vielleicht, liebevoll andere und lebensfreundlichere Gedankenbilder zu erschaffen.

Zitat von NoSleep:
Ich bewundere deine Stärke und Gelassenheit.

Bewundere mich nicht.

Zitat von NoSleep:
Es ist banal gesagt, die stetige Angst vor einem qualvollen Ende, die mir die Freude am Leben raubt.

Diese Angst vor einem qualvollen Ende macht schon dein Leben qualvoll.

Aber du kannst auch mit bewusster Leichtigkeit und ohne Qual leben. Das Leben und der Tod haben Gemeinsamkeiten. Beide können auch die Qualität der Leichtigkeit und der Liebe haben.

@Pauline333
@Hoffnungsblick
Wahrscheinlich habe ich die selbstmörderischten Gedanken auf der Welt.
Ja, leider identifiziere ich mich (oder meine Aengste) nur noch mit diesen Ereignissen.

Heute war ich z.B. lange im Wald laufen und frische Luft tanken. Aus dem nichts blitzen diese Aengste und Erfahrungen auf und schon ist alles umsonst gewesen. Nur totale Beklemmungen und Aengste...

Langer Weg vor mir.

Hat ha irgendwie auch was von Zwangsgedanken...

Ich kann dir die Akzeptanz und Commitment Theorie empfehlen (ACT). Da geht es darum, wie man Angst machende Gedanken entschärft. Ich empfehle dir auch gerne ein Buch, wenn das für dich interessant klingt.

@Pauline333
Bei der letzten Sitzung hat der Therapeut auch etwas von Zwangsgedanken erwähnt.
ACT liest sich in der Theorie spannend an. Ich bräuchte aber praktische Beispiele wie ich bei solchen aufblitzenden Gedanken mit totaler Beklemmung und Angst vorgehen soll. In solchen Situationen fehlt mir schlicht die Kraft klar zu denken.

Bei der letzten Sitzung war er sichtlich überfordert Worte oder Strategien zu finden. Ich verstehe jedoch auch, dass er nicht zaubern kann

Zitat von NoSleep:
@angstrabe Ja, ohne meine Familie hätte ich mich längstens aufgegeben. Aber es schmerzt mir das Herz so fest, dass sie mich so erleben müssen. Das gibt mir noch mehr Druck. Ich hoffe in diesem Wohnheim erhält man auch Therapie, sodass man sich nicht alleine fühlt? Angefangen hat das Ganze mit zwei schwerwiegenden ...

1) Ja, da hast Du sozusagen Glück im Unglück, kann Dich aber auch verstehen, wenn Du Schuldgefühle gegenüber Deiner Familie hast (welche Du jedoch m.M.n. nicht haben brauchst!)

2) Nee, in meinem Wohnheim gibt es keine Therapie(n). Es wird für den äußeren Rahmen gesorgt (regelmäßige Mahlzeiten, Hilfestellung bei Krankheiten, ggf. Behörden-/Arztgänge u.ä.). Wohl hatte ich bis etwa Mitte 2021 einen SEHR netten Bezugsbetreuer, der sehr auf mich und mein Hobby einging - leider ist er in Rente gegangen (meine jetzige Betreuerin ist zwar auch freundlich, aber nicht so empathisch)

3) Letztes Jahr (genauer im Februar) verstarb ein früherer Freund (in meinem Alter) ziemlich plötzlich. Seitdem denke ich oft an ihn - was ja auch noch normal als Trauer bezeichnet werden kann. Aber: Er war sehr erfolgreich (bei seinem Hobby!) und ein äußerst liebenswerter und hilfsbereiter Mensch; ich war (und bin es auch immer noch) schockiert wie schnell ALLES vorbeigehen kann. Lese jede Menge (gebraucht gekaufte) Bücher über den Umgang mit dem Älterwerden und Depressionen - hilft aber gegen meine depressive Verstimmungen (bisher) leider nicht allzu viel.
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4) zudem zerrt mir dieser beschi.... Krieg an meinen Nerven. Habe verstärkt wieder Angstsymptome (Herzrasen, starke innere Unruhe ... (dass es vielen Anderen auch so geht, tröstet mich leider auch nicht (auch wenn sich das jetzt vielleicht egoistisch anhört.)

Trotzdem versuche ich die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufzugeben.
In diesem Sinne wünsche Ich allen
noch ein schönes Wochenende
mfG angstrabe

@angstrabe
Mein herzliches Beileid!

Ich lese praktisch nichts vom Krieg um schon gar nicht emotionale Bilder abspielen zu müssen.

Zitat von NoSleep:
@angstrabe Mein herzliches Beileid! Ich lese praktisch nichts vom Krieg um schon gar nicht emotionale Bilder abspielen zu müssen.

Ja, das versuche ich auch. Da ich jedoch oft in mein email-Postfach schaue, werde ich immer mit den neuesten wichtigsten Nachrichten (also auch über den Ukraine-Krieg) konfrontiert. (Abschalten lassen sich diese Meldungen jedoch nicht und ich möchte auch nicht auf meine email-Kontaktmöglichkeiten verzichten).

mfG Raimund

Zitat von NoSleep:
Ich bräuchte aber praktische Beispiele wie ich bei solchen aufblitzenden Gedanken mit totaler Beklemmung und Angst vorgehen soll. In solchen Situationen fehlt mir schlicht die Kraft klar zu denken.


Viele praktische Beispiele, wie man mit solchen Gedanken umgehen kann, findest du in Büchern zur ACT.
Die Methoden in beklemmenden Situationen abzuwenden musst du einerseits üben, andererseits musst du lernen, die Kaskade, die zur emotionalen Eskalation führt, frühzeitig zu erkennen, um sie abzumildern.
Es ist nicht: Gedankenfragment - psychische Ausnahmesituation, es ist ein Ablauf von Gedanken, Gefühlen, Körperreaktionen, weiteren Gedanken, weiteren Gefühlen, noch mehr Reaktionen. Diese Abwärtsspirale gilt es, frühzeitig zu erkennen und mit ACT-Maßnahmen zu stoppen, so lange es noch geht.

Was ist Sterben?

Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte
wie es am Horizont verschwindet.
Jemand an meiner Seite sagt: Es ist verschwunden.
Verschwunden wohin?
Verschwunden aus meinem Blickfeld - das ist alles.
Das Schiff ist nach wie vor so groß wie es war
als ich es gesehen habe.
Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus
meinen Augen verschwindet ist in mir,
es hat mit dem Schiff nichts zu tun.
Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben
mir sagt, es ist verschwunden, gibt es Andere,
die es kommen sehen, und andere Stimmen,
die freudig Aufschreien: Da kommt es!
Das ist sterben.

by
Charles Henry Brent
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@rero
Leider ist das Sterben in meinen Aegsten nicht so poetisch

Zitat von NoSleep:
Leider ist das Sterben in meinen Aegsten nicht so poetisch

Das tut mir ja leid für dich.....
Zu hoffen und zu glauben das nicht einfach nichts ist sondern Tod auch ein Neuanfang sein kann, etwas schönes
hat mir geholfen die Panik davor zu nehmen.....glauben versetzt Berge.

Das ist tatsächlich eine Glaubenssache. Meine Gedanken zwängen sich keine Sekunde, wenn es um die Frage geht was nach dem Tod kommt. Einzig und allein um den Sterbeakt

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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