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Ich hab ständig irgendwie Angst das die Menschheit ausstirbt und man sterben muss...es klingt eigentlich bescheuert aber irgendwie krieg ich diese bilder nicht aus meinen kopf

Warum "bescheuert"? Das ist das Grundproblem des Menschen seit es ihn gibt (ca. 300.000 Jahre). Jede/r muss damit klarkommen.

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Angst vorm Tod / Sterben

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Zitat von Soulclaw90:
Ich hab ständig irgendwie Angst das die Menschheit ausstirbt und man sterben muss..


Irgeandwann wird die Menschheit wohl schon aussterben, aber das wirst du nicht miterleben

Ich habe auch Angst vor dem Tod, bei mir ist es die Angst, plötzlich und unerwartet zu sterben, zB durch einen Herzstillstand. Ich stelle mir dann immer vor, wie es passiert, wenn ich zuhause bin und niemand mir helfen bzw mich retten kann, es wäre dann einfach vorbei. Der Gedanke, dass es theoretisch jederzeit passieren könnte, ist echt furchtbar.

Ich finde auch den Gedanken schlimm, einfach nicht mehr da zu sein, nichts mehr mitzubekommen, nichts mehr sehen zu können, nichts mehr erleben zu können, die Welt läuft einfach weiter, ich kriege davon aber nichts mehr mit, das macht mich verrückt.
Ich möchte es auch meiner Familie nicht antun, ein grausamer Gedanke, wie es denen gehen würde, das tut mir wirklich sehr weh.

Schlimm ist gleichzeitig auch die Angst, wichtige Menschen zu verlieren, Menschen, die ich sehr liebe. Meine Mutter, meine Freunde, ich könnte heulen, wenn ich nur daran denke.

Leider kann man dem nicht entkommen, der Tod gehört zum Leben dazu, jeder muss da durch, jeder muss damit zurechtkommen, man kann ja auch nicht kontrollieren, was als nächstes passiert, daher versuche ich mich immer abzulenken und all diese Gedanken zu vermeiden. Was bringt es, traurig und ängstlich zu sein, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wenn man es sowieso nicht verhindern kann. Dann lieber das Leben ausnutzen und genießen, auch wenn es so oft viel leichter gesagt als getan ist.

Das Thema Tod/Sterben ist auch für mich ein sehr schwieriges. Los ging es bei mir eigentlich schon als Kind. Ich kann mich ziemlich gut daran erinnern das ich als kleiner Junge (erste oder zweite Klasse) schon viel über den Tod nachgedacht habe. Und das ist bis heute geblieben. Mittlerweile bin ich 35

Aber das erste mal richtig mit dem Tod und dem aktiven Prozess des sterbens wurde ich letztes Jahr im Oktober konfrontiert als meine Mutter plötzlich und unerwartet verstarb. Ich saß mit meinem Bruder nachts an Ihrem Bett im Krankenhaus um mit ihr, ihren letzten Weg zu gehen.

Und seitdem wurmt mich die Frage wo sie hingegangen ist. Oder ob sie überhaupt an einen anderen Ort gegangen ist. Trotz des wissenschaftlichen Fortschritts den die Menschheit bisher gemacht hat könne wir nach wie vor nicht beweisen ob nach dem Tod noch etwas kommt. Ich habe mich eine Zeitlang recht intensiv damit beschäftig rauszufinden was der aktuelle Stand des wissens ist. Aber leider gibt es nicht viel mehr als Theorien. Dabei würde es denke ich vielen Menschen helfen wenn man wüsste was noch kommt.

Meine persönliche Theorie ist aber das wir das niemals rausfinden werden. Da wohl auf der Erde das absolute Chaos ausbrechen würde wenn Jeder wüsste das uns nach dem Tod z.b das Paradies erwarten würde.

Aber ja ich habe auch Angst vor dem Tod. Hauptsächlich deswegen weil uns Niemand die Frage beantworten kann was danach kommt. Dieses Gefühl des ungewissen zieht mich in bestimmten Situation schon ziemlich runter

Als mein Vater damals gestorben war, habe ich Bücher von Kübler-Ross gelesen. Mir hatte das geholfen, seinen Tod zu verarbeiten. Kübler-Ross hat ja sehr viele Sterbende begleitet, Interviews mit ihnen geführt und u.a. diese fünf Phasen des Sterbens beschrieben. Trotz all dieser schönen Schilderungen und ihren positiven Erfahrungen mit dem Thema hatte sie selbst später immense Probleme damit das Leben loszulassen. Das habe ich vor vielen Jahren mal in einer Doku gesehen und darüber war ich mehr als verwundert.

Zitat von Zetzuna:
Da wohl auf der Erde das absolute Chaos ausbrechen würde wenn Jeder wüsste das uns nach dem Tod z.b das Paradies erwarten würde.

Hmm, wie meinst du das? Gehst du davon aus, die Hälfte der Menschheit würde daraufhin den Freitod wählen? Also, DAS glaube ich auf keinen Fall. Der Selbsterhaltungstrieb wäre dennoch stärker. Mag aber sein, dass die, die des Lebens eh überdrüssig sind, sich mit dem Freitod leichter tun. Aber es würde deswegen ja kein Chaos ausbrechen.

Zitat von Myosotis:
Als mein Vater damals gestorben war, habe ich Bücher von Kübler-Ross gelesen. Mir hatte das geholfen, seinen Tod zu verarbeiten. Kübler-Ross hat ja sehr viele Sterbende begleitet, Interviews mit ihnen geführt und u.a. diese fünf Phasen des Sterbens beschrieben. Trotz all dieser schönen Schilderungen und ihren ...

Es zeigt, dass diejenigen, die für andere die richtigen Einstellungen und hilfreichen Bewältigungsstrategien beschreiben und anwenden, für sich selbst dazu nicht unbedingt in der Lage sind. Erinnert mich an den großen Sigmund Freud, der anderen die Psyche erklärte und forschen und heilen wollte, selbst aber lebenslang morphiumabhängig war. Heute würde man sagen: ein Junkie. Jede/r ist sein ureigenes Gesamtkunstwerk und niemand kann einem diese ureigene Lebensaufgabe abnehmen, höchstens unterstützen.

Zitat von Myosotis:
Hmm, wie meinst du das? Gehst du davon aus, die Hälfte der Menschheit würde daraufhin den Freitod wählen? Also, DAS glaube ich auf keinen Fall. Der Selbsterhaltungstrieb wäre dennoch stärker. Mag aber sein, dass die, die des Lebens eh überdrüssig sind, sich mit dem Freitod leichter tun. Aber es würde deswegen ja kein Chaos ausbrechen.

Mein Gedanke war der, das Viele Menschen oder sogar ein Großteil nicht mehr so sorgsam mit ihrem eigenen Leben oder das von anderen umgehen würden. Ich dachte da an den Straßenverkehr oder auch den Arbeitsschutz. Vielleicht würde dann aber auch schneller Kriege ausbrechen. In diese Richtung habe ich Gedacht

Zitat von Zetzuna:
Aber ja ich habe auch Angst vor dem Tod. Hauptsächlich deswegen weil uns Niemand die Frage beantworten kann was danach kommt. Dieses Gefühl des ungewissen zieht mich in bestimmten Situation schon ziemlich runter

also das berührt mich am wenigsten-das wird sich ohnehin weisen
ich habe auch keine angst vorm sterben-allerdings vor dem wie.....

Hey meine Lieben,

das sind spannende Diskussion, die ihr führt was wäre, wenn die Menschen wüssten, dass nach dem Tod das Paradis wartet und wie sich das auswirken könnte.

Ein wenig schweren Herzens musste ich häufig aus den Zeilen lesen, dass die Angst vor dem Tod ein angenehmes Erleben des hier und jetzt bei vielen von euch verhintert. Das sollte und muss nicht sein!

Ich war schon relativ früh im Leben mit dem Tod konfrontiert, weil mein damals bester Freund mit 10 Jahren bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Mir blieb gar nichts anderes übrig als mich mit dem Thema intensiv auseinander zu setzen. Ich hatte lange Zeit auch Angst vor Krankheit und dem Tod, aber ich bin darüber hinweg und kann heute von mir sagen absolut frei davon zu sein. Das fühlt sich herrlich an, denn wenn wir den Tod akzeptieren und zwar wirklich akzeptieren, dann stellt sich interessanterweise konrtaintuitiv und entgegen aller Erwartungen ein unglaubliches Gefühl der Ruhe ein.

Ich bin Psychologe und auf Ängste spezialisiert - derzeit baue ich mein eigenes Unternehmen auf und coache Menschen mit allen möglichen Formen von Ängsten. Ich liefere dabei auch jede Menge Freecontent, der absolut kostenlos, aber sehr hilfreich sein kann, wenn man ihn zu nutzen und zu schätzen wisst. Ein Vorgeschmack für euch - in diesem Video gehts genau um dieses Thema: die Angst vor dem Tod!

Wenn euch das gefällt oder hilft, dann liebt ihr mein coaching und ihr seid dort natürlich alle herzlich willkommen - alle die auch wirklich etwas verändern und diese unangenehmen Emotionen ablegen wollen!

Alles Liebe,
Martin (fear hunter)

Zitat von Fauda:
Es zeigt, dass diejenigen, die für andere die richtigen Einstellungen und hilfreichen Bewältigungsstrategien beschreiben und anwenden, für sich selbst dazu nicht unbedingt in der Lage sind.

Ja, solche Beispiele gibt´s zuhauf. Und das finde ich manchmal richtig tragisch, gerade auch im Falle von Elisabeth Kübler-Ross. Irgendwie kommt mir dann der Gedanke, dass es einfach deren Lebensaufgabe gewesen ist, gewisse Entwicklungen anzustoßen oder voranzutreiben, sie selbst aber nicht in dem Maße von diesen "profitieren" konnten, wie man es ihnen (vielleicht) gewünscht hätte.

Zitat von Fauda:
Jede/r ist sein ureigenes Gesamtkunstwerk und niemand kann einem diese ureigene Lebensaufgabe abnehmen, höchstens unterstützen.


Zitat von Zetzuna:
Mein Gedanke war der, das Viele Menschen oder sogar ein Großteil nicht mehr so sorgsam mit ihrem eigenen Leben oder das von anderen umgehen würden. Ich dachte da an den Straßenverkehr oder auch den Arbeitsschutz. Vielleicht würde dann aber auch schneller Kriege ausbrechen. In diese Richtung habe ich Gedacht

Achso, ich verstehe. Aber man darf dabei ja nicht vergessen, dass es auch noch die Angst vor dem Sterben an sich gibt, die damit verbundenen Schmerzen. Die möchte jeder vermeiden. Deswegen glaube ich nicht an solche Szenarien.

Das macht mir auch Sorgen @Myosotis
Man stirbt ja nicht immer im hohen Alter oder im Krankenhaus...Wenn man vor dem tod noch Qualen und Schmerzen hat die extrem sind ? Es ist zwar unnötig sich solche Gedanken vorher zu machen aber man weiß ja nie ob man mal in so ne Situation kommt oder irgendwas schlimmes passiert

Zitat von Soulclaw90:
Es ist zwar unnötig sich solche Gedanken vorher zu machen ...

Genau, deswegen mache ich sie mir auch nicht (mehr). Waren aber auch nicht "schwupp" einfach wieder so weg. Habe ja nun auch eine Zeit hinter mir, in der´s mir ziemlich schlecht ging und ich öfter solche Gedanken/Ängste (entwickelt) hatte.
Ist halt schön, wenn man einen Weg herausfindet und den muss jeder für sich selbst finden. Mit Unterstützung geht´s einfacher. Habe scheinbar "die richtige" gefunden.

Wünsche dir, dass dir das auch gelingt

Zitat von Soulclaw90:
man weiß ja nie ob man mal in so ne Situation kommt oder irgendwas schlimmes passiert

Ja, und damit lebe ich ...

Für Tipps bin ich offen...momentan gehe ich durch eine Angst Hölle
Das geht schon schon weit das ich kaum mehr in die Zukunft planen will...wer weiß ob ich noch lebe oder irgendwas schlimmes passiert ist....Gedanken können so machtvoll sein

Zitat von Soulclaw90:
Für Tipps bin ich offen...momentan gehe ich durch eine Angst Hölle Das geht schon schon weit das ich kaum mehr in die Zukunft planen will...wer weiß ob ich noch lebe oder irgendwas schlimmes passiert ist....Gedanken können so machtvoll sein

Können so Machtvoll sein, ja. Versuche sie in eine andere Richtung zu lenken. Ich hatte auch Jahrelang Angst vor Tod und Sterben und was hat mir das gebracht? Nichts.
Wir gehen alle einmal, keiner weiß wann und wie. Du verbaust Dir nur das Leben, wenn Du immer an den Tod denkst. Mach das nicht. Lebe, Heute.

Zitat von Myosotis:
Trotz all dieser schönen Schilderungen und ihren positiven Erfahrungen mit dem Thema hatte sie selbst später immense Probleme damit das Leben loszulassen.

Ja, das ist tragisch.
Allerdings waren ihre Erkenntnisse auf der Verstandes-, vielleicht auch auf der Gefühlsebne. Aber letztlich fehlte ihr die Erfahrung. Das ist etwas anderes, als zur Lebenszeit Erkenntnisse zu haben.

Zitat von fearhunter:
wenn die Menschen wüssten, dass nach dem Tod das Paradis wartet und wie sich das auswirken könnte.

Da denke ich nicht, dass automatisch das Paradies kommt. Persönlich denke ich, wir gehen in das ein, was wir selbst sind und zu Lebzeiten geschaffen haben. Unser Leben hier auf der Erde zählt. Wir drehen hier unseren Lebensfilm und ernten die Essenz. Vielleicht werden wir weitere Erkenntnisse über uns selbst haben.
Immer, wenn es mir gelingt, in Dankbarkeit zu leben, das Leben als Geschenk zu betrachten, dann ist meine Angst vor dem Tod kleiner.
Auch glaube/denke ich, dass es im Leben wie im Tod um die Liebe geht. Liebende Menschen, so denke ich, sterben leichter. Liebe ist die Essenz von allem. Darum hoffe ich, mehr Weisheit und Demut zu entwickeln.

Zitat von Soulclaw90:
Für Tipps bin ich offen...momentan gehe ich durch eine Angst Hölle
Das geht schon schon weit das ich kaum mehr in die Zukunft planen will...wer weiß ob ich noch lebe oder irgendwas schlimmes passiert ist....Gedanken können so machtvoll sein

Ja, diese Gedanken hast du selbst produziert und nun haben sie dich im Griff. Du warst ihr Schöpfer. Quäle dich nicht weiter damit.
Es ist immer möglich, dass was passiert. Du hast nicht alles im Griff, auch wenn du noch so sehr deine Gedanken anstrengst. Aber wie du diesen Augenblick und vielleicht auch den nächsten lebst und was du über ihn denkst, das kannst du selbst entscheiden.

Zitat von Abendschein:
Versuche sie in eine andere Richtung zu lenken

Ja, genau. Dass dir dies gelingen möge, das wünsche ich dir.
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Es ist auch schwierig den Tod generell greifbarer zu machen. Ich schätze es ist ein ähnlicher Zustand wie wenn man ohne Traum schläft, man nicht am Welt geschehen Teil...nur der Unterschied das der Tod ewig anhält und beim schlaf irgendwann aufwacht

Zitat von Soulclaw90:
Es ist auch schwierig den Tod generell greifbarer zu machen. Ich schätze es ist ein ähnlicher Zustand wie wenn man ohne Traum schläft, man nicht ...

Vielleicht aber nimmt man mit Eintritt des Todes am Geschehen einer anderen Welt teil... Oder aber das Leben jetzt hier ist alles nur ein Traum und der Tod ist das Aufwachen... vielleicht wir alle nur Teil des Traums eines anderen Wesens. Oder die Erde ist nur eine Murmel beim Murmelspielen von einer anderen Spezies.

Okay, vielleicht schau ich auch einfach zuviel Star Trek oder Men in Black.

Aber ich finde, dass alles möglich ist, weil eben niemand weiß, was danach ist. Ist ja noch niemand zurück gekehrt, also nachweislich nicht.

Zudem macht eine solche Vorstellung die Endlichkeit erträglicher, finde ich.

Wenn meine Angst vor dem Tod zu stark wird, dann sage ich mir immer, dass ich mich auch nicht an die Zeit erinnern kann, als ich noch nicht auf der Welt war und das es genau so dann auch wieder sein wird.

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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