Ich habe gelernt, das ich unbedingt die Ursache für die Angst finden muss. Inzwischen habe ich vermutlich den richtigen Auslöser gefunden.
Dann hatten wir mal, als es mir besonders schlimm ging eine Konfrontation gemacht. Das heißt, mein Therapeut stellte die Angst, also den Tod da und ich musste sie, die Angst wegdrücken und alles herausbrüllen, was ich für Angst und Wut über diesen Tod in mir spürte. Danach war ich erstmal befreit und hatte drei/vier Tage nichts mehr damit zu tun. Klappt sicher nur, wenn man richtig tief am Ende mit den Nerven ist. Heute befreie ich mich manchmal, wenn ich alleine zu Hause bin, indem ich mit der Faust gegen eine gepolsterte Sache schlage oder aus voller Kraft in ein Lissen brülle, dass nimmt mir den inneren Druck, die Anspannung und ... keine Ajnung, irgendwie fühle ich mich danach auch immer etwas freier.
Ich gehe auch weiterhin noch zur Therapie, weil es eben ein ewig langer Weg ist und ich einfach den Zuspruch einer außenstehenden Person brauche. Die Familie/Freunde verstehen diese Angst nicht, der Therapeut kann sie immerhin medizinisch bewerten und findet, zumindest für mich immer den richtigen Weg bzw. die richtigen Worte, damit ich mich besser fühle.
In der Zukunft ist es jetzt meine Aufgabe, dass ich für mich die richtigen Mittel finde um mich aufzubauen, wenn ich wieder so fertig bin von der Angst. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich diese Angst mein Leben lang haben werde, aber ich möchte eben auch erreichen, damit Leben zu können, um später mal sagen zu können, es war ein schönes Leben, trotz der Angst.
Finde einfach etwas, was dir Freude macht im Leben, dich begeistert, etwas womit die dich in Rihephasen ablenken kannst (ich denke abends jetzt immer an schöne Momente mit meinen Kindern und stelle mir vor, was ich am nächsten Tag alles machen möchte mit den Mäusen). Sollte dann doch wieder Angst aufkochen, denke ich ganz schnell an was anderes (z. B. wieviel Geld habe ich heute ausgegeben). Kein schönes Beispiel, ich weiß, aber einfach das Thema umlenken.
Dazu freue ich mich über jeden Tag, an dem ich keine Angst mehr habe, manchmal sind es jetzt auch schon mehrere Tage, ohne Angst. Der länste Erfolg waren mal drei Wochen ohne Angst, da waren wir in Kroatien im Urlaub.
Es gibt im Moment aber wieder viele Phasen, wo es stärker ist als ich, aber ich weiß, dass es auch mal wieder weniger wird. Daran glaube ich fest. Bin sonst kein bissl gläubig, aber, ich glaub an mich, daran dass ich irgendwann einen Kompromiss mit der Angst finde und daran, dass mein Therapeut für mich da ist, wenn es mir ganz schlecht geht.
So, vielleicht hilft dir das ja etwas weiter. Nicht aufgeben, wir schaffen das!
Liebe Grüße Nadine
17.07.2010 19:08 •
#22