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Hey Ihr da draußen,
ich bin Alania aus Berlin und gerade in Norwegen im Urlaub. Und hier werde ich mir gerade mehr als deutlich bewusst, dass ich ein echtes Problem habe: Ich habe panische Angst vorm Stürzen/Hinfallen. Diese Angst habe ich schon seit der Kindheit an, aber hier stellt es mich gerade vor unüberwindbare Hürden. Um eins klarzustellen: Es ist keine wirkliche Höhenangst, nein, ich habe Angst zu stolpern oder umzuknicken oder auszurutschen und dann hinzufallen. Und hier in Norwegen, wo ich eigentlich wandern wollte, fängt meine Angst an, mich zu erdrücken. Aber die Wanderwege hier gehen oft wörtlich über Stock und Stein. Jetzt, in diesem Moment sitze ich auf einem Parkplatz, nachdem ich eine als einfach bezeichnete Wanderung abgebrochen hab. Meine Familie ist den Weg allein weitergegangen. Ich war den krampfartigen Tränen nahe, als der Weg erst über sehr viel Wurzelwerk und dann über größeres Geröll führte. Um mich sicher zu fühlen brauche ich einen sicheren Tritt. Die Wanderung auf den Himakånå war zum Beispiel kein Problem für mich, da dieser nur aus Schotterweg bestand - steil bergauf zwar, aber leicht zu begehen.
Ich habe oft das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Mein Mann, der scheinbar vor nichts wirklich Angst hat, scheint zunehmend von mir genervt zu sein. Momentan weiß ich nicht mehr weiter und heule hier mitten im Nirgendwo.
Menschen, die keine echten Ängste kennen, geben mir zunehmend das Gefühl, gestört und ne Memme zu sein. Ich hoffe, dass ich wenigstens hier auf ein bissl Verständnis stoße.
Traurige Grüße
Alania

19.08.2023 10:35 • 19.08.2023 #1


5 Antworten ↓


Hallo @Alania
Toll, was du da schon gemeistert hast. Du bist doch einen Teil gegangen, weil du geschrieben hast, dass du die Wanderung abgebrochen hast, wenn ich das richtig verstanden habe?
Schade, dass deine Familie dich da nicht unterstützt.
Hast du denn auch gutes richtiges Schuhwerk? Würde dir vielleicht ein hoher Schuh mehr Sicherheit geben?

Leider ist das so, dass Menschen, die das nicht kennen, kaum Verständnis dafür haben.
Ich denke, es muss noch nicht einmal verstanden werden, eher akzeptiert und bestenfalls bekommt man ein wenig Unterstützung, in welcher Form auch immer.

Hier bist du sicher nicht allein.

A


Angst vorm Stürzen

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Ja, ich habe richtige, knöchelhohe Wanderschuhe und auch Stöcke verwendet.
Als meine Familie zurückkam, bestätigten sie mir auch, was ich schon befürchtet hatte: der Weg wurde noch richtig schlimm. (Also für mich.) Und mein Mann nahm mich auch tröstend in den Arm. Das hat mich sehr beruhigt.

Im normalen Alltag habe ich keine Angst zu stürzen, aber ich würde nicht auf die Idee kommen in unwegsamen Gelände zu wandern. Muss man ja auch nicht, genauso wenig wie z.B. Fallschirmspringen oder Bunjeejumping. Wem es gefällt, kann das machen, aber man muss sich nicht schlecht fühlen, wenn man Angst davor hat.

Ich wandere aber nunmal gern. Und laut Komoot war diese Tour als leicht mit leicht begehbaren Wegen eingestuft. Daher wähnte ich mich auf der sicheren Seite. Pustekuchen.
Allmählich habe ich mich beruhigt. Aber so weitergehen kann es trotzdem nicht.

Mein Problem ist ja auch, dass ich Fahrradfahren, Inlineskating und Eislaufen komplett knicken kann. Bisher kam ich gut ohne das alles durchs Leben, aber es stimmt mich traurig, was ich wegen dieser besch... Angst alles nicht machen kann.

Stürzen kann man trainieren.
Spontan würde mir Judo einfallen. Oder vielleicht einen Stunt-Kurs. Würde mich wundern wenn es sowas in Berlin nicht gäbe

Ich glaube das wäre das richtige für dich. Eine Phobie scheinst du ja noch nicht zu haben, sondern nur so eine Angst vor dem Unkontrollierten.

Ich glaube mit Training kannst du da recht viel recht schnell bewirken.





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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