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Hallo,

merkwürdig, vor was Menschen alles Ängste entwickeln können - bei mir sind es Tannenzapfen (botanisch genauer müsste es wohl Fichtenzapfen heißen, aber ich glaube, dieser Unterschied ist kein entscheidendes Kriterium).

Davor muss ich wohl schon als kleines Kind panische Angst gehabt haben. Meine Eltern jedenfalls berichten, dass ich bereits im Vorschulalter auf Waldspaziergängen Zeter und Mordio geschrien habe, sobald auf dem Weg auch nur ein einziger Zapfen lag. Mein Vater musste mich dann auf die Schultern nehmen und zu einem tannenzapfenfreien Wegabschnitt tragen.

Es ist also keineswegs auf die Angst beschränkt, von einem herabfallenden Objekt getroffen zu werden, das ließe sich ja noch einigermaßen rational erklären. Und die Phobie hat sich im Laufe der Zeit - leider - auch nicht in Luft aufgelöst.

Übrigens: Je runder der Zapfen (z. B. Lärchen- oder Pinienzapfen), umso weniger Ängste habe ich, bis hin zu gar keiner Angst. Aber je länger und gestreckter, eventuell dabei noch gekrümmt, desto mehr steigt Panik in mir hoch.

Fast glaube ich, mit dieser Form der Phobie allein zu sein. Zumindest die gängigen Internet-Suchmaschinen haben keine brauchbaren Treffer ausgespuckt. Hat jemand hier vielleicht die gleiche oder eine ähnliche Phobie, diese vielleicht schon überwunden?

Viele Grüße
Nightprowler

24.11.2009 12:24 • 19.07.2020 #1


11 Antworten ↓


Also die Angst vor Tannenzapfen kenne ich jetzt nicht. Aber hab schon mal von einer Angst vor Knöpfen gehört. Da gab es dann auch nur ein konfrontation.

Ist zwar nicht immer ganz einfach aber wohl das einzige was wirklich hilft.

LG

A


Angst vor Tannenzapfen

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Was sind deine primären Gedanken, wenn du einen Tannenzapfen siehst?
Könnte es eine Sache geben in deiner Kindheit ( vielleicht eine Kindergeschichte oder so ) wo ein tannenzapfenähnliches Gebilde dir Angst eingejagt hat? Oder ein Bild vielleicht, ein Comic ? Was assoziierst du mit Tannenzapfen, das Hirn arbeitet oft mit Symbolen... Wann kam diese Angst zum ersten Mal ?

Hallo Nightprowler

Ich hatte deinen Beitrag heute Mittag schon einmal gelesen, konnte aber nichts dazu schreiben.

Die Fragen von elster halte ich aber nun für sehr interessant.
Der Tannenzapfen selbst verursacht bestimmt keine Angst (er bedeutet keine Gefahr), aber er ruft ein Ereignis aus deiner Vergangenheit hervor, welches angstbesetzt gewesen sein muss (Initzialisierung ist der Fachbegriff dafür).

Bei mir löst z.B. der Anblick von Wellensittichen im Käfig ein starkes Unwohlsein aus.
Die Ursachen liegen darin, dass bei der Streiterei meiner Eltern in meiner Kindheit (Geschirr werfen und Türen schlagen etc.) unsere Wellensittiche damals im Käfig völlig verrückt gespielt haben. Mir haben diese lieben Vögel dann nur noch leid getan, und dieses Bild (als Auslöser von Angst und Unwohlsein) ist bei mir bis heute erhalten geblieben.

Liebe Grüsse, omega

Hallo Elster,

Zitat von elster:
Was sind deine primären Gedanken, wenn du einen Tannenzapfen siehst?
Könnte es eine Sache geben in deiner Kindheit ( vielleicht eine Kindergeschichte oder so ) wo ein tannenzapfenähnliches Gebilde dir Angst eingejagt hat? Oder ein Bild vielleicht, ein Comic ? Was assoziierst du mit Tannenzapfen, das Hirn arbeitet oft mit Symbolen... Wann kam diese Angst zum ersten Mal ?


das ist die Frage aller Fragen. Was habe ich mir schon den Kopf darüber zermartert, vor allem, weil ein Tannenzapfen eine phallusähnliche Form hat und ich mich daher gefragt habe, ob ich vielleicht sehr früh sexuell missbraucht wurde (vielleicht innerhalb der Familie).

Mein erster Gedanke beim Anblick eines Tannenzapfens ist Ekel. Nicht so stark, dass ich mich übergeben müsste, aber es ist eindeutig Ekel. Ich kann den Anblick kaum ertragen, mir stellen sich alle Haare auf, und ich will nur noch weglaufen. Ich vermeide es auch, auf Tannenzapfen zu treten, überhaupt jede Berührung - und sei es durch Schuhwerk - um jeden Preis zu vermeiden. Das Schlimmste sind lange, gekrümmte Tannenzapfen, womöglich noch mit Harz beschmiert.

Ich kann mich an kein konkretes Ereignis aus meiner Kindheit erinnern, das eine Verbindung zu Tannenzapfen herstellt. Ich muss diese Phobie wie erwähnt auch schon sehr früh gehabt haben, auf jeden Fall im Vorschulalter. Was davor war, daran können sich meine Eltern auch nicht mehr erinnern.

Ehrlich gesagt, habe ich mittlerweile ein bisschen Angst zu erfahren, was das Initialereignis für die Phobie gewesen sein mag. Ich habe das dumpfe Gefühl, die Erkenntnis könnte sehr schmerzhaft sein (siehe oben zum möglichen sexuellen Missbrauch).

Aber andererseits will ich diese Angst in den Griff bekommen. Gedacht habe ich z. B. schon an eine Hypnosetherapie, die mich bis zu dem betreffenden Ereignis zurückführt, um die Koppelung des angstauslösenden Vorgangs mit dem Gegenstand (womöglich lag dabei ein Zapfen in der Nähe) zu durchbrechen. Ich weiß aber auch nicht, ob und wann ich mich doch dazu durchingen kann.

Auf jeden Fall vielen Dank für Eure bisherigen Antworten.

Nightprowler

Es muss ja nicht gleich das Schlimmste eintreffen. Es könnte ja auch andere Erklärungen geben. Vielleicht hast du als Kind bloß was gesehen, was du falsch interpretiert hast ( möglicherweise etwas Anstößiges denn die phallische Form beim Tannenzapfen ist schon auffallend ). Muß ja nicht immer Mißbrauch sein. Mit Hypnose habe ich keine Erfahrungen, aber es wird oft gesagt, dass es nicht unbedingt stimmen muß, was man unter Hypnose sieht, man hat auch eine gewisse (negative) Erwartungshaltung.

So unscheinbar sich diese Sache durch den Initiator Tannenzapfen auch anhört, es bleibt ein echtes Problem.

Selbst wenn du ab heute einen grossen Bogen um Tannenzapfen machen würdest (was problemlos möglich wäre), dann bliebe immer noch diese offene Frage des Warums im Denken und Fühlen zurück.

Mein Rat wäre daher erst einmal ein therepeutisches Gespräch bei einem Facharzt.

Also mir ist z.b. mit neun Jahren ein Exhibitionist begegnet, der mich und meine Freundin auch noch eine gute Strecke durch den Wald verfolgt hat.
Sowas kann man auch verdrängen ( habe ich nicht getan, war ja auch nicht alleine ) aber die Psyche bringt es immer irgendwie zu Tage. Gibt es Zeiten an die du dich nicht oder mit komischem Gefühl erinnerst?

Ehrlich gesagt hatte ich den Gedanken an Missbrauch auch, als ich das gelesen habe. Vielleicht war es aber auch nur ein Zäpfchen, das du als Baby bekommen hast, oder etwas ganz anderes.
Wenn dich das Ganze aber so belastet, solltest du unbedingt der Frage weiter nachgehen...

Ich habe auch Angst vor Tannen-, aber vor allem Kiefernzapfen. Schön zu wissen, dass man nicht allein ist

Ist Deine Angst noch aktuell?
Der Seele ist es egal, ob wir den Zwang oder die Angst rationell erklären können.
Da muss anders vorgegangen werden.
Bei Interesse mehr dazu
Liebe Grüße

Zitat von Nightprowler:
Hallo,merkwürdig, vor was Menschen alles Ängste entwickeln können - bei mir sind es Tannenzapfen (botanisch genauer müsste es wohl Fichtenzapfen heißen, aber ich glaube, dieser Unterschied ist kein entscheidendes Kriterium).Davor muss ich wohl schon als kleines Kind panische Angst gehabt haben. Meine Eltern jedenfalls berichten, dass ich bereits im Vorschulalter auf Waldspaziergängen Zeter und Mordio geschrien habe, sobald auf dem Weg auch nur ein einziger Zapfen lag. Mein Vater musste mich dann auf die Schultern nehmen und zu einem tannenzapfenfreien Wegabschnitt tragen.Es ist also keineswegs auf die Angst beschränkt, von ...


Davon habe ich noch nie gehört, aber während des Lesen dachte ich mir Boah, so lang gezogene Zapfen sind ja schon bisschen eklig...wie Riesenmaden oder anderes Getier... und schon lese ich, dass Du eher vor den längeren Zapfen Angst hast.
Ich habe diese Angst zwar nicht, aber ich kann nachempfinden, WAS genau Du eklig/fürchterlich an diesen Dingern findest.

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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