Ich würde mal sagen die Misere liegt nicht unbedingt an den Verschaltungen, weil sie nicht nur homonell gesteuert werden. Ich glaube das Unbewusstse wird oft unterschätzt, weil im Grunde viele Vorgänge von dort gesteuert werden.
Die Objektverschiebungen, Abwehrmechanismen, all das hat seinen Ursprung im UB. In wie weit das materiell im Gehirn verarbeitet wird, ist für mich nicht das wesentliche.
Den Eisberg von Freud kennt ihr?
http://www.teachsam.de/psy/psy_pers/psy ... reud_5.htmIch kann mich mit der Idee des NLP auch nicht anfreunden. Auch nicht mit der Hypnose. Das soll nicht maßgebend sein, dass ich das nicht kann, aber ich will meine Bedenken wegen zusätzlicher Blockaden aussprechen. Wer kann 'garantieren', dass sie während dieser Behandlungen nicht entstehen oder bereits bestehende nicht weiter gefestigt werden? Der eine kann in den anderen nicht hineinsehen, er kennt seine Geschichte nicht, er hat schlicht keine Ahnung, was genau in ihm vorgeht und wo sein Problem liegt und vor allem auf welche Art er sich des Problems bewusst werden kann ohne dass es in Folge zu neuen Traumatisierungen kommt.
Deshalb finde ich Langzeit-Therapien vorteilhaft. Man darf nicht vergessen, die 'Arbeit', eigentlich die Entwicklung, leistet der Klient, man lenkt ihn nur, nach einem erprobten und bewährten Schema. Was sonst an menschlicher Interaktion stattfindet - da spielt vieles mit. Das Mitgefühl z. B. und die Fähigkeit etwas zu verstehen ohne nach eigenen Mustern zu interpretieren, und in der Richtung lernt der Therapeut von seinen Klienten im gleichen Maß wie umgekehrt.
Auch sagt man - eine Meditiation, die nicht in den Alltag integriert ist, die nicht direkt im Hier und Jetzt bei jeder Art der Tätigkeit stattfindet, die man gerade ausführt, ist eine Utopie, eine Flucht vor dem Alltag. Und man selbst ist ein Teil des Alltags. Für mich gilt das Gleiche für die Psychotherapie. Sie sollte in den Lebensverlauf des Klienten in einer ruhigen Art integriert werden und diese Art kann er über den Zeitraum der Therapie hinaus beibehalten.
Angst als Symptom - man hat nichts davon, wenn man unterdrückt, wenn die Ursache weiterhin unbehandelt bleibt, und es zur Verschiebung der Symptomatik kommen kann. Beispielsweise Borderline. Angst vor Spinen ist dabei aus meiner Sicht das Wenigste. Ich würde gar nicht versuchen sie zu mindern. Besser das als ein anderer Ausdruck, der ganz andere Folgen haben kann als dass man nicht schlafen kann wenn so ein kleines Ding im Raum anwesend ist.
Jedenfalls - eine oder fünf Behandlungen, kann ich mir nicht vorstellen, dass damit oft komplizierte Störungen komplett aufgehoben werden. Vielleicht kommen zu dir andere Leute, du sagst zu denen auch Kunden. Wenn ein Kunde einen Coach besucht, ist das etwas anderes als eine langfristig angelegte Unterstützung in schwierigen Lebenslagen. Zwischen dem Problem und dem Auftreten der Symptomatik liegen oft Jahrzehnte, das darf man dabei auch nicht vergessen.