Hallo Forum,
ich heiße Tim, bin 25 Jahre alt und leide seit gut 3 1/2 Jahren unter der Angst mich übergeben zu müssen. Ich habe mich vor drei Jahren hier im Forum angemeldet und mal einen Vorstellungsbetrag geschrieben. Ich war ratlos. Vor drei Jahren habe ich Gott sei Dank einen Therapieplatz bekommen, dort gehe ich ca. alle 2 bis 3 Wochen hin. Das klappt gut, ich komme mit dem Therapeuten gut zurecht. Wahrscheinlich zu gut...
Ich kann täglich das Haus verlassen, ich gehe regelmäßig arbeiten. Ich habe seit 2 Jahren eine feste Freundin, der ich das natürlich sofort alles erzählt habe. Sie hat Verständnis und möchte mich unterstützen. Darüber bin ich sehr glücklich.
Ich kann alleine gut essen, aber nicht mit anderen Menschen im Restaurant, in der Arbeit, bei Verwandten, mir schnürrt es den Hals zu und manchmal muss ich auch würgen. Die anstehende Situation stressen mich dann sehr, ich muss husten.. husten dann einmal würgen, da kommt meistens nichts mit hoch, es ist aber sehr unangenehm. Nach dem Würgen geht es körperlich etwas besser, wie eine Befreiung des Körpers. Mir ist es unangenehm zu würgen, wenn andere Menschen dabei sind.
Die Angst hat sich zwischenzeitlich auch mal soweit ausgeweitet, dass ich nicht zum Friseur gehen konnte (aber immer getan habe, ist ja nix passiert), beim Einkaufen in der Schlange zu stehen, Beifahrer im Auto zu sein, durch den Wald spazieren zu gehen... solche Dinge eben. Wo man selbst nicht so gut die Kontrolle hat.
Trotzdem habe ich es geschafft in den Urlaub zu fahren, an Ostsee, nach Dänemark, dieses Jahr bin ich sogar eine Woche mit meiner Freundin in die Türkei geflogen. War zwei mal beim Zahnarzt zur Kontrolle. Mit meiner Freundin kann ich zu Hause essen (auf dem Sofa und auch in der Küche am Tisch), dass geht. Bei ihr spühre ich diese Angst nicht, zu Hause oder z.B. im Sommer bei meinen Eltern (grillen), die Angst ist dann aber da, dann esse ich weniger, bzw. nicht pappesatt, fahre selbst Auto. So das ich eigentlich immer Herr der Situation sein kann. Ich denke das ist dann menschlich...?
Ich habe mich oft Sachen getraut, die auch gut gegangen sind. Vorher habe ich mir aber oft viele Gedanken gemacht, Gedanken, die natürlich nie eingetroffen sind. Die positiven Erlebnisse, die ich erlebt habe sind einfach nicht tief genug drin, sodass ich bei einer ähnlichen Situation wieder von vorne anfange. Das habe ich so im Gefühl.
Schulungen o. Weiterbildungen in der Arbeit, musste ich immer verneinen, weil ich einfach keine 5 Tage woander sein kann und dann dort Mittags gemeinsam etwas zu essen, klappt nicht. Mich dann erklären zu müssen, finde ich unangenehm. Sonst bin ich aber ein recht offener Mensch und nicht kontaktscheu.
Trotzdem bewerte ich jeden Tag bestimmte Situationen, ob sie für mich gefährlich sein können. In der letzten Zeit lief es aber ganz gut, ich hatte mir vorgenommen im neuen Jahr 2012 weiter zu kommen, vielleicht was mit Akupunktur oder Hypnose, irgendwas. Ich mache seit vier Wochen regelmäßig die Progressive Muskelentspannung.
Wenn ich weiß, dass am Tag X irgendetwas anliegt, z.B. morgen ein Geburtstag mit Restaurantbesuch, werde ich morgens wach, mir gehts gut. Ich denke nur einmal an die Situation, dass heute jemand Geburtstag hat, bekomme ich einen Kloß im Hals, ein Drücken im Baum. Ich versuche mich zu entspannen, nicht so dran zu denken. Das klappt aber meistens nur schlecht, mit der PME wurde es etwas besser. Stehe ich dann auf, gehe ins Bad, passiert es auch öfters das ich husten muss, ein.. zwei.. Mal und dann würge ich. Vor drei Jahren war es ganz schlimm und ich musste fast täglich brechen, es kam natürlich nix. Danach ging es einem besser. Also ob die Magenmuskeln danach entspannt waren. Das habe ich aktuell Gott sei Dank nur sehr selten.
Nun möchte ich zum Schluss kommen. In den letzten zwei Wochen, hatte ich zwei Ereignisse, die mich sehr nach unten gezogen haben, ein Weihnachtsmarktbesuch und ein Kundenbesuch in der Firma. Ich konnte nicht mal mehr richtig sprechen, war super angespannt und hatte leichte Panik bekommen. Es ist nichts passiert. Auf dem Weihnachtsmarkt habe ich aber ein bisschen Spucke gewürgt und ausgespuckt. Meine Eltern und meine Freundin waren dabei. Meine Eltern wissen auch davon. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen, wohne aber alleine.
Ich habe mir jetzt für 2012 vorgenommen, so kann das nicht weiter gehen. Ich möchte nicht mehr damit leben, alles immer in Frage stellen zu müssen. Ich bin sehr unglücklich mit dieser Situation. Ich möchte mich um eine Tagesklinik kümmern. Hier in der Umgebung (50 Kilometer) gibt es ca. 5 Einrichtungen. Ich brauche mehr Hilfe, ich habe Wünsche und Ziele. Es wird nicht einfach, dass weiß ich. Vielleicht brauche ich auch ein Medikament (?), ich weiß es nicht.
Ich habe ein bisschen Sorge, dass man vielleicht falsch eingeschätzt wird, ich möchte Abends wieder zu Hause sein. Das gibt mir etwas Sicherheit. Ich kann am Anfang in einer Tagesklinik vor Ort sicherlich gar nichts essen, weil mein Köper und mein Kopf dicht machen wird. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich wollte diese Woche den Hörer in die Hand nehmen und am Telefon schon abklären, ob man in der entsprechendnen Tagesklinik gut aufgehoben ist, bzw. vielleicht mal jemand dort war, der ähnliches Ängste hatte. Ich denke das fast alle Anwesenden in der Tagesklinik mit dem Mittagessen gar keine Probleme haben? Vollstationär kann ich mir momentan nicht gut vorstellen, komplett aus allem rausgerissen zu sein. Das wäre die letzte Notlösung, die mich noch mehr Angst und Überwindung kosten würde.
Danke für eure Hilfe.
Liebe Grüße
Tim
ich heiße Tim, bin 25 Jahre alt und leide seit gut 3 1/2 Jahren unter der Angst mich übergeben zu müssen. Ich habe mich vor drei Jahren hier im Forum angemeldet und mal einen Vorstellungsbetrag geschrieben. Ich war ratlos. Vor drei Jahren habe ich Gott sei Dank einen Therapieplatz bekommen, dort gehe ich ca. alle 2 bis 3 Wochen hin. Das klappt gut, ich komme mit dem Therapeuten gut zurecht. Wahrscheinlich zu gut...
Ich kann täglich das Haus verlassen, ich gehe regelmäßig arbeiten. Ich habe seit 2 Jahren eine feste Freundin, der ich das natürlich sofort alles erzählt habe. Sie hat Verständnis und möchte mich unterstützen. Darüber bin ich sehr glücklich.
Ich kann alleine gut essen, aber nicht mit anderen Menschen im Restaurant, in der Arbeit, bei Verwandten, mir schnürrt es den Hals zu und manchmal muss ich auch würgen. Die anstehende Situation stressen mich dann sehr, ich muss husten.. husten dann einmal würgen, da kommt meistens nichts mit hoch, es ist aber sehr unangenehm. Nach dem Würgen geht es körperlich etwas besser, wie eine Befreiung des Körpers. Mir ist es unangenehm zu würgen, wenn andere Menschen dabei sind.
Die Angst hat sich zwischenzeitlich auch mal soweit ausgeweitet, dass ich nicht zum Friseur gehen konnte (aber immer getan habe, ist ja nix passiert), beim Einkaufen in der Schlange zu stehen, Beifahrer im Auto zu sein, durch den Wald spazieren zu gehen... solche Dinge eben. Wo man selbst nicht so gut die Kontrolle hat.
Trotzdem habe ich es geschafft in den Urlaub zu fahren, an Ostsee, nach Dänemark, dieses Jahr bin ich sogar eine Woche mit meiner Freundin in die Türkei geflogen. War zwei mal beim Zahnarzt zur Kontrolle. Mit meiner Freundin kann ich zu Hause essen (auf dem Sofa und auch in der Küche am Tisch), dass geht. Bei ihr spühre ich diese Angst nicht, zu Hause oder z.B. im Sommer bei meinen Eltern (grillen), die Angst ist dann aber da, dann esse ich weniger, bzw. nicht pappesatt, fahre selbst Auto. So das ich eigentlich immer Herr der Situation sein kann. Ich denke das ist dann menschlich...?
Ich habe mich oft Sachen getraut, die auch gut gegangen sind. Vorher habe ich mir aber oft viele Gedanken gemacht, Gedanken, die natürlich nie eingetroffen sind. Die positiven Erlebnisse, die ich erlebt habe sind einfach nicht tief genug drin, sodass ich bei einer ähnlichen Situation wieder von vorne anfange. Das habe ich so im Gefühl.
Schulungen o. Weiterbildungen in der Arbeit, musste ich immer verneinen, weil ich einfach keine 5 Tage woander sein kann und dann dort Mittags gemeinsam etwas zu essen, klappt nicht. Mich dann erklären zu müssen, finde ich unangenehm. Sonst bin ich aber ein recht offener Mensch und nicht kontaktscheu.
Trotzdem bewerte ich jeden Tag bestimmte Situationen, ob sie für mich gefährlich sein können. In der letzten Zeit lief es aber ganz gut, ich hatte mir vorgenommen im neuen Jahr 2012 weiter zu kommen, vielleicht was mit Akupunktur oder Hypnose, irgendwas. Ich mache seit vier Wochen regelmäßig die Progressive Muskelentspannung.
Wenn ich weiß, dass am Tag X irgendetwas anliegt, z.B. morgen ein Geburtstag mit Restaurantbesuch, werde ich morgens wach, mir gehts gut. Ich denke nur einmal an die Situation, dass heute jemand Geburtstag hat, bekomme ich einen Kloß im Hals, ein Drücken im Baum. Ich versuche mich zu entspannen, nicht so dran zu denken. Das klappt aber meistens nur schlecht, mit der PME wurde es etwas besser. Stehe ich dann auf, gehe ins Bad, passiert es auch öfters das ich husten muss, ein.. zwei.. Mal und dann würge ich. Vor drei Jahren war es ganz schlimm und ich musste fast täglich brechen, es kam natürlich nix. Danach ging es einem besser. Also ob die Magenmuskeln danach entspannt waren. Das habe ich aktuell Gott sei Dank nur sehr selten.
Nun möchte ich zum Schluss kommen. In den letzten zwei Wochen, hatte ich zwei Ereignisse, die mich sehr nach unten gezogen haben, ein Weihnachtsmarktbesuch und ein Kundenbesuch in der Firma. Ich konnte nicht mal mehr richtig sprechen, war super angespannt und hatte leichte Panik bekommen. Es ist nichts passiert. Auf dem Weihnachtsmarkt habe ich aber ein bisschen Spucke gewürgt und ausgespuckt. Meine Eltern und meine Freundin waren dabei. Meine Eltern wissen auch davon. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen, wohne aber alleine.
Ich habe mir jetzt für 2012 vorgenommen, so kann das nicht weiter gehen. Ich möchte nicht mehr damit leben, alles immer in Frage stellen zu müssen. Ich bin sehr unglücklich mit dieser Situation. Ich möchte mich um eine Tagesklinik kümmern. Hier in der Umgebung (50 Kilometer) gibt es ca. 5 Einrichtungen. Ich brauche mehr Hilfe, ich habe Wünsche und Ziele. Es wird nicht einfach, dass weiß ich. Vielleicht brauche ich auch ein Medikament (?), ich weiß es nicht.
Ich habe ein bisschen Sorge, dass man vielleicht falsch eingeschätzt wird, ich möchte Abends wieder zu Hause sein. Das gibt mir etwas Sicherheit. Ich kann am Anfang in einer Tagesklinik vor Ort sicherlich gar nichts essen, weil mein Köper und mein Kopf dicht machen wird. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich wollte diese Woche den Hörer in die Hand nehmen und am Telefon schon abklären, ob man in der entsprechendnen Tagesklinik gut aufgehoben ist, bzw. vielleicht mal jemand dort war, der ähnliches Ängste hatte. Ich denke das fast alle Anwesenden in der Tagesklinik mit dem Mittagessen gar keine Probleme haben? Vollstationär kann ich mir momentan nicht gut vorstellen, komplett aus allem rausgerissen zu sein. Das wäre die letzte Notlösung, die mich noch mehr Angst und Überwindung kosten würde.
Danke für eure Hilfe.
Liebe Grüße
Tim
01.01.2012 21:10 • • 02.01.2012 #1
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