Zitat von muetze100:Hallo Miyu,
danke für deine Antwort. Denkst du, das geht auch irgendwann vorbei? denn vorher hatte man das ja auch nicht... Bei mir ist es auch oft die Angst vor der Angst... Angst, ich könnte Panik bekommen und was Blödes tun... und dann bekomme ich sie aber nicht... kennst du sowas? Und mein Therapeut sagt, ich leide unter Kontrollverlustangst, denn nach einer karussellfahrt hatte ich Angst in allen Fortbewegungsmitteln, Angst vor der Dunkelheit, Angst vor der Luft... eben Angst vor allem, was ich nicht kontrollieren kann.
Huhu muetze100,
ich kann Dir leider keine Garantie dafür geben, dass sie wirklich mal verschwinden werden. Das hängt alles nur von Dir selbst ab, bzw. wie Du mit Deinen Ängsten täglich umgehst. Wenn Du Deinen Ängsten eine zu starke Berechtigung gibst, verschwinden sie nicht. Wenn Du allerdings lernst, dass Angst nur ein Gefühl ist und Dich nicht umbringen wird, dann wirst Du innerlich viel schneller von diesen nervigen Gefühlen befreit werden.
Voraussetzung dafür ist nur, seine Ängste mal von allen Seiten aus zu betrachten und die
richtige Schlussfolgerung zu ziehen. Die Ängste schützen einen nämlich definitiv nicht vor schlimmen Dingen, die passieren könnten. Wenn man Angst vor dem Sterben hat, muss man vor allem realisieren, dass die Angst nicht ernsthaft vor der Tatsache dass jeder mal Sterben wird schützen kann. Angst vor bestimmte Fortbewegungsmitteln schützt einen nicht davor, dass ein Unfall passieren könnte usw. Man muss lernen es zu akzeptieren und sich nicht kaputtmachen durch diese Gedanken. Denn die bloßen Gefühle werden niemals jemanden auf dieser Welt vor Unglücken schützen können. Man kann seine Lebenszeit zwar verlängern indem man sich z.B. immer gesund ernährt, aber den Tod verhindern kann niemand, auch nicht durch übertriebene Ängste.
Die Ängste entstehen ja nur, weil man ihnen die Macht gibt, entstehen zu können. Nur der Gedanke es könnte schlimm sein wenn ... spuckt das passende Gefühl aus. Diesen Mechanismus kann man aber durchbrechen, indem man lernt, seinen Verstand in diesen Momenten RICHTIG zu benutzen. Man darf sich da nicht in Passivität begeben und man muss sich die Macht über die Ängste zurückholen. Zu sagen: Stopp, es reicht mir jetzt, ich habe mir genug Sorgen gemacht kann man sich antrainieren und mir selber half es sehr gut, denn ich habe absolut keine Angst mehr vor dem Tod. Einige negative Gedanken daran habe ich zwar schon noch hin und wieder, aber es gibt keine dazu passenden Symptome mehr. Keine Angstzustände also.
Wenn einem das Mal wirklich klar wird, kann man eine Distanz zu den Ängsten erschaffen. Wenn man sich allerdings immer weiter dort hineinsteigert, wird man aus dieser Schiene auch nicht rauskommen. Denn Gedanken lösen die Angst aus, und wenn man seine Gedanken ständig dazu ermutigt, das zu denken, was man gerade eben denkt, dann wird IMMER das entsprechende Gefühl dazu ausgelöst, ob man will oder nicht. Man darf auf keinen Fall den Ängsten die überhand geben, das ist das Verkehrteste und kontraproduktivste, was man machen kann. Besser ist immer die Angst zuzulassen und erkennen, dass sie eben nur ein Gefühl ist, die absolute Tatsachen niemals durch ausspucken von Symptomen verändern kann.
Darum heißt es auch denke lieber positiv. Nur Positives kann man dem entgegenhalten um angstlos leben zu können.
Grüße!