Ich wende mich mit einem Problem an das Forum, mit dem ich nun seit etwa 3 Jahren herumkämpfe: Angstzustände, Schwindel und Kontrollverlust auf der Autobahn.
Gleich vorweg muß ich sagen, daß ich immer sehr gerne Auto gefahren bin, es einer meiner Hobbys war, ich sehr viel Fahrpraxis habe und nie einen schweren Unfall hatte.
Eines Tages - rundherum hatte ich gerade Streß - wollte ich auf der Autobahn einen LKW überholen und plötzlich bekam ich so einen Adrenalinstoß, bekam Angst und bin dann die gesamte Strecke nur noch auf der rechten Spur gefahren.
Seit diesem Tag wurde das Problem immer schlimmer. Jedesmal wenn es mehrspurig wird, lange Geraden anstehen, es bergab geht oder ich schneller fahren soll/darf/kann überkommt mich ein Angstschwindel und ein absolut vernichtendes Gefühl von totalem Kontrollverlust.
Ich habe jetzt schon so einiges probiert, um das Problem zu beheben bzw. wenigstens ein wenig zu mindern:
- ich habe Medikamente genommen, die gar nichts geholfen haben
- ich habe mich immer wieder konfrontiert (weil ich auch beruflich mußte), doch selbst nach stundenlanger Auto(bahn)fahrt wurde das Problem eher schlimmer als besser - oft mußte ich irgendwann eine Ausfahrt nehmen, weil es einfach nicht mehr ging. Und ich kann mich auch an Tage erinnern, wo ich selbst auf der Bundesstraße nur noch 50 dahinkriechen konnte
- ich habe jetzt außerdem über 2 Jahre Psychotherapie hinter mir. Diese hat ebenfalls genau gar nichts gebracht, außer, daß die Therapeuten an mir etwas reicher wurden. Die Hilfsmittel, die mir erklärt wurden waren bescheiden und bei der Analyse meines Lebens wurde zwar alles auf den Kopf gestellt, ohne, daß sich jetzt das Autofahrproblem in irgendeiner Weise verändert hätte
- zu guter letzt habe ich auch (resultierend aus der Psychotherapie) mein halbes Leben auf den Kopf gestellt - beruflich, beziehungstechnisch und vieles anderes. Verbesserung betreffend Autofahren ebenfalls gleich null.
Die Psychotherapeuten habe ich jetzt mal in die Wüste geschickt.
Ich hätte zwar noch die Möglichkeit gehabt, bei dieser Fahrlehrerin, die auch Psychologin ist, ein Fahrtraining zu machen. Aber diesem bin ich auch sehr skeptisch gegenübergestanden, zumal ich erstens schon wußte, daß Konfrontation allein bei mir nichts nützt (siehe oben) und ich aus diversen Berichten gelesen habe, daß die Erfolge relativ bescheiden sind. Zudem ist das ganze nicht billig (was ja noch das geringere Übel wäre, wenn ich von einem Psychologen endlich einmal eine fundierte Prognose hören würde - auch das blieb aus).
Mittlerweile bin ich ziemlich frustriert, fühle mich total eingeschränkt und weiß nicht mehr weiter.
Ich habe ja im Internet schon über einige ähnliche Fälle gelesen - leider scheiterten die Leute genauso wie ich oder man erfährt nicht, wie sie es vielleicht doch geschafft haben.
Ich weiß nicht, aber vielleicht gibt es ja da draußen irgendwen, der mir über seine Erfahrungen berichten kann. Nützliche Tipps wären natürlich super, aber diesbezüglich ist meine Erwartung schon relativ gering .
22.05.2008 17:38 • • 23.08.2018 #1