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Also ich bin in diese neue Methode sehr neutral reingegegangen. Bis dato muß ich allerdings sagen, daß sie sehr wenig bis gar nichts ins Gute bewegt hat.

Heute habe ich mich nach längerer Zeit wieder einmal auf ein kurzes Stück Freilandstraße getraut, weil ich mir eingebildet habe, daß es in der Stadt eine Spur besser ging.
Na was soll ich sagen: Es war der blanke Horror.
Dieses Gefühl, was man da kriegt, das kann sich wirklich niemand vorstellen. Dabei war ich nicht mal schneller als 50-60 km/h unterwegs.
Mittlerweile ist das echt so ausgewachsen, daß ich mir ernsthafte Sorgen mache, daß ich noch fahrtüchtig bin, denn dieser Schwindel ist so stark, daß ich völlig neben mir stehe.
Ich habe das mit dem Zulassen probiert, aber das hat leider auch nur bedingt funktioniert. Es ist so als wäre mein Körper in festem Beton und ich müßte ein Auto lenken.

Also wenn ich heute den Artikel von dieser Psychologin lese, ärgere ich mich umso mehr. Nach 20 Minuten geht die Angst zurück - das ich nicht lache - da fängt es bei mir erst an richtig lustig zu werden. Die hat echt KEINE Ahnung. Ich war heute insgesamt über eine Stunde unterwegs und am Ende war es am schlimmsten.

Sorry für meine etwas emotionelle Schreibweise. Ich würde ja gerne Positives berichten und versuche auch nur jeden kleinen Funken an Positivem zu finden, aber es ist schwer.

Hallo Winston,
ich kann sehr gut verstehen, wie es dir geht. Wenn ich starke Angst habe, kann ich nur noch mittig fahren. Ich habe dann das Gefühl von der Seite abzukommen, obwohl ich verstandesmäßig genau weiß, dass ich meterweit entfernt bin. Auf der Autobahn ist ja sogar noch der riesige Seitenstreifen. Aber mit Verstand und Wollen ist da nichts zu machen. Ich bin dann auch wie hypnotisiert am Lenkrad festgekrallt und nicht in der Lage, nach rechts zu fahren.
Einige Ansätze von der Verkehrspsychologin finde ich richtig. Z.B. dass man immer am Fahren bleiben sollte, um nicht ganz da rauszukommen. Aber meiner Meinung nach nur Bereiche, wo man sich einigermaßen sicher fühlt. Versuch es einfach. Und dann zeitmäßig auch nicht übertreiben. Bei mir wurde die Angst auch mit jedem Kilometer stärker. Fahr nur so lange, wie es dir einigermaßen gut geht. Die Fahrtherapeutin spricht ja auch von kleinen Zielen. Das finde ich auch enorm wichtig. Mehr aber auch nicht. Wie gesagt, ich glaube nicht, dass es mit Druck und festem Willen funktioniert. Man braucht Geduld und muss sich selber nicht überfordern und mit ganz kleinen Verbesserungen zufrieden sein und darauf aufbauen.
Deiner neuen Therapie solltest du erst mal eine Chance geben. Du machst sie ja noch nicht lange. Ich glaube, je länger sich die Angst verfestigt hat, desto länger dauert es auch, da wieder rauszukommen.
Und man muss daran glauben, dass es klappt.
Ich bin jetzt seit mitte Januar bei meiner Hypnosetherapie. Ich hatte auch gehofft, dass es schneller geht. Aber wie gesagt, man muss sich Zeit geben. Ich bin froh, dass es mir psychisch sehr gut geht, bis zum Bahnhof kann ich wieder ganz normal fahren und der Rest wird hoffentlich auch bald klappen. Also wie gesagt, Hoffnung besteht für jeden von uns. Man muss nur den richtigen Weg für sich finden. Vielleicht schreibt hier ja auch mal einer im Forum von ganz sensationellen schnellen Erfolgen.
In einer Welt der Wunder Zeitschrift stand vor kurzem ein Artikel über Angst mit ganz neuen Ansätzen. Es wird erforscht, in Angstsituationen Stoffe direkt ins Gehirn zu spritzen, die die Angstblockade durchbrechen. Das ist aber noch nicht auf dem Markt. Naja, vielleicht funktioniert das ja mal irgendwann.

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Angst/Schwindel/Kontrollverlust beim Auto(bahn)fahren

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Also ich konnte das Fortschreiten meine Angststörung durch Konfrontation zwar verlangsamen, aber nicht beseitigen.
Überhaupt aufgehört zu fahren habe ich ja nie, aber es wurde trotzdem immer schlimmer.

Gut, ich gebe zu, ich habe ein wenig ein Problem mit Psychologen, weil sie immer viel versprochen und angekündigt haben, von dem dann genau gar nichts eingehalten wurde.
Einerseits gibt es ja angeblich so viele wirksame Therapien, auf der anderen Seite gibt es solche Foren wie diese mit unzähligen scheinbar Untherapierbaren. Würde man bei Psychotherapien mal fundierte Studien anlegen, wäre das Ergebnis sicher verheerend. Deshalb gibt es auch praktisch keine.
Und deshalb ärgert es mich auch immer, wenn ich so Dinge lese wie, das muß man so oder so machen. Ganz abgesehen davon, daß die Methoden ins medizinische übersetzt so überwutzelt sind wie wenn man heute noch jemand mit einem Vorschlaghammer narkotisieren würde. Und weil ihnen niemand klarmacht, daß ihre Methoden gar nicht so toll sind, wie sie meinen, wird es auch kaum einen Fortschritt geben.
In dem einen Artikel steht z.B. etwas von einer Rückfallquote von 10%. Woher will sie das wissen. Daß sich 10% wieder melden, lasse ich mir einreden, das ist nachvollziehbar, aber daß sie mit Sicherheit die restlichen 90% nicht mehr melden, weil sie angstfrei sind, halte ich für ein Gerücht. Die könnten genausogut sagen, jetzt habe ich das gemacht und es hat nicht geholfen, jetzt mache ich es nicht mehr, weil es eh nichts bringt oder suche eine andere Lösung.
Das größte Problem, was ich bei Psychoproblemen und deren Behandlung sehe ist, daß jede Behandlung sofort als erfolgreich gilt, nur weil jemand sagt, daß es so ist. Würde man das bei Medikamenten auch so handhaben, dann gäbe es dadurch bereits Tote. So gibt es halt nur ein paar Leute, deren Seelen verstümmelt werden und das ganze gegen cash - versteht sich.
Aber gut, das ist eine eigene Diskussion - aus meiner Erfahrung kann ich nur jedem dringend raten sich diesbezüglich eine gesunde Skepsis zuzulegen.

Bezüglich der neuen Behandlungsmethode bei mir sehe ich das genauso. Im Grunde verspricht sie rasche Wirkung. Ich werde mich jetzt noch eine zeitlang damit beschäftigen und wenn sie sich als wirkungslos herausstellt, dann lasse ich sie beiseite. Was ich nämlich sicher nicht mehr mache ist, daß ich wie in den Therapien darauf hoffe und warte, bis es irgendwann besser wird. Ich denke es ist nicht gut, sich darauf zu versteifen, daß Methode X jetzt helfen muß, weil es einem halt jemand sagt oder irgendjemand behauptet - denn mehr ist es bei Psychomethoden ja in Wahrheit nicht. Weil hätte ich das getan, dann wäre ich bei meinen bisherigen Therapien auch noch mit grauem Bart ohne Lösung dortgesessen.

Ja, das mit den kleinen Zielen stimmt schon. Andererseits bin ich da ohnehin schon am unteren Limit, weil was soll ich mir als nächstes Ziel setzen: Einmal angstfrei um den Häuserblock zu fahren ? Ein paar kurze Strecken durch die Stadt - mehr geht momentan ohnehin nicht.

Hallo Winston,
ich denke, du solltest versuchen, einen Schlußstrich unter deine vergangenen Therapien zu machen. Bis jetzt hast du noch nicht das Richtige gefunden. Das ist zwar bitter und zermürbend, aber nicht zu ändern.
Gib der neuen Therapie eine Chance. Deine Geschichte von der Hoffnung war total klasse und trifft genau den Kern unseres Problems. Man darf die Hoffnung und die anderen positiven Gefühle nicht aufgeben. Auch wenn es schwer fällt.
Such dir jeden Tag das positive in deinem Leben heraus und genieße es. Du hast geschrieben, dass es beruflich super bei dir läuft. Sei stolz darauf und freue dich darüber. Wir müssen es lernen, genau wie jeder andere Kranke, unser Problem zu akzeptieren und damit umzugehen. Nur so kann es besser werden.
Hast du schon Kontakt zu anderen gefunden, die Erfahrung mit deiner neuen Therapie haben? Ich habe mal einen Bericht im Fernsehen gesehen. Leider war er schon fast zu Ende, als ich dazugeschaltet habe. Es war aber ein positiver Bericht. Was sagt denn deine Therapeutin? Hat sie Erfahrungen mit Leuten, die Fahrprobleme haben? Wievielen konnte sie helfen? Hat sie dir einen zeitlichen Rahmen gegeben, in dem Verbesserungen auftreten sollen? Das würde mich sehr interessieren. Wie gesagt Hoffnung, Geduld und der Glaube an die Besserung sind meiner Meinung nach sehr wichtig. Das fällt mir manchmal auch schwer, es umzusetzen, auch ich habe traurige und resignierte Momente. Aber man muss sich immer wieder aufraffen und sich an positiven hochziehen.

Der neuen Therapie habe ich eine Chance gegeben, aber ich denke es zeigt sich immer mehr, daß sie wirkungslos ist.

Bei aller Geduld sollte man auch nicht davor zurückschrecken einzugestehen, daß etwas nicht wirkt. Wenn ich das z.B. bei meinen Therapien früher eingestanden hätte, hätte ich mir vieles erspart. Ich bin mir sogar sicher, daß es durch all die Analysen nur noch schlimmer wurde.

Ich habe gestern zufällig einen guten Link gefunden:
Die Erkenntnisse dieser Dame teile ich 100%ig, erstaunlicherweise habe ich manche ja ganz unabängig von ihr bereits herausgefunden (Stichwort: zulassen) - ich werde jetzt versuchen, einen ähnlichen Weg zu gehen wie sie:

http://www.3d-artworx.de/Andrea/start.htm

(sind mehrere Seiten - immer unten weiterklicken)

Hallo Winston,
danke für die Internetadresse. Ich habe mir alles ausgedruckt und werde es morgen genau lesen. Beim flüchtigen lesen fand ich schon viele gute Ansätze. Mal sehen, ob man da einiges von verwirklichen kann und ob es hilft. In der Theorie hört sich vieles schon mal gut an. Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt.

Habe Dir eine private message geschrieben...

gute diskussion winston und ute. komme gerade von einer weltreise zurück und musste herrliche 2 wochen keine autobahn fahren.
die links sind relativ gut, aber nicht für jeden geeignet.
da die problematik, lieber winston, bei dir schon sehr heftig ist, würde ich auch die sache von 0 wieder anfangen mit einer neuen therapie. für mich könnten die tips eher wertvoll sein. so wie ute auch, fahre ich in der city 80 und auf landstrassen 150, wenn möglich. ich kann jederzeit anhalten. keine enge, kein stress. bin einmal auf einer freien landstrasse 195 gefahren und habe fast einen heulkrampf bekommen, wieso das auf der bab nicht geht. werde jetzt mehr trainieren. wenig verkehr(a2 hahaha), wenig lkw´s. habe noch geringe hoffnung

Ich muß sagen, seit ich mir die Tipps der Dame (vom link oben) zu Herzen genommen habe, geht es eindeutig wieder besser.
Ich war zwischendurch auch mal kurz auf der Stadtautobahn.

Eine neue Therapie fange ich jetzt sicher nicht an, denn dann würde ich nur eines tun, was ganz schlecht ist: Ich würde mich wieder auf das Problem fokussieren. Und genau diese Gedanken um das Problem und die Angst lösen sie dann auch aus.
Ich werde jetzt loslassen, Schritt für Schritt weitertun ohne Druck und wenn die Angst kommt, ist es mir pfurzegal und ich werde danach nicht mehr tagelange darüber philosophieren.
Die Dame hat recht - Angst ist nichts anderes als Kontrolle haben zu wollen und je mehr man versucht zu kontrollieren, desto schlimmer wird es.
Konfrontation ist zweifelsohne notwendig, aber sicher nicht so, wie es vielfach propagiert wird: Nämlich mit aller Gewalt.
Es geht nämlich nicht darum, die Angst irgendwie auszuhalten, sondern darum sie zuzulassen und das ist etwas völlig anderes. Und wenn man das nicht lernt, bewirkt eine Konfrontation lediglich eine ewige Retraumatisierung und sonst gar nichts.

Hallo,

ich weiß nicht ob ich es weiter oben schonmal geschrieben habe...

Ich war Anfang der Woche bei meine Thera und habe ihm erzählt, dass ich vor vier Wochen zwei leichte PA's hatte.. Zwar in anderen Bereichen, aber letztendlich ist es doch übertragbar.

Er meinte, ich solle versuchen mich in den Momenten auf die REALEN Dinge zu konzentrieren, d.h. SEHEN, HÖREN etc.

Mir ist auch aufgefallen, dass ich in aktuell gefährlichen Situationen nie eine PA hatte, immer danach wenn es ruhig um mich war...

Ich glaube nach wie vor, dass speziell bei der A-Bahn Geschichte es gut ist wenn man den Druck rausnimmt...d.h. dann fahrt ihr eben mit 80 HINTERM LKW...na und...? Bis es euch irgendwann zu langweilig wird...

So habe ich es mit dem Elbtunnel gemacht...

Richtung Süden die rechte Röhre, ist die beste...Breit, Standstreifen etc.

ABER: 1.LKW zweitens ab der zweiten Hälfte i.d.R. Stau...Das macht mir eigentlich nichts aus, ist nur tierisch nervig, weil man länger dort steht als in der mittleren Röhre...Irgendwann habe ich gesagt: Pfeif' drauf, ich versuche es.. Es ist immer noch schwierig, aber nicht mehr so schwierig wie damals...

Ich habe auch schonmal versucht bewußt, die Ängste hochkommen zu lassen, aber nicht getraut es zu ende zu bringen... , aber letztendlich sind sie da dann nicht gekommen...

Ich muss ab nächsten MOnat wieder regel. Elbtunnel und A-Bahn fahren...bin gespannt wie es wird...

Denkt immer daran...Es ist NUR Angst...

Übrigens kenne ich das mit dem Schwindel...Ich habe das immer wenn ich auf dem Pferd sitze...und sobald ich diesen Schwindel verspühre kann es sein, dass sich eine PA aufbaut...
Mein Thera fragte mich, was denn so schlimm sei, an dem Schwindel..

Ich sagte: dass ich vom Gaul fliegen könnte und er abhaut...Dann dachte ich den Gedanken weiter...was wäre das Problem wenn er abhaut. ? Dass er jemand verletzt, dass ein Unfall passiert ? Dass ich mich verletzte ?

NEIN!
Wisst ihr was meine Antwort war ? Die im Stall könnten ja doof von mir denken... = mangelndes Selbstwertgefühl...

Also bin ich wieder beim Ausgangsproblem von mir angelangt...

teilweis genervte grüße (wegen der Sache natürlich)
nicita

@Nicita

Ich kann Dir nur eines raten: Vergiß diese Gedankengänge und die Suche nach einer Ursache. Genau DAS ist nämlich das Problem - daß unsere Gedanken außer Kontrolle geraten sind.
Das führt zu absolut nichts und bedingt nur, daß Du Dich ununterbrochen mit dem Thema beschäftigst. Was die Angst nur weiter aufrecht hält.
Bei mir war das auch der Grund, warum ich die Therapie abgebrochen habe - so wäre ich nämlich in 100 Jahren nicht weitergekommen.

Pfeif drauf ist eine gute Einstellung, die ich jetzt auch immer öfter habe. Und den Druck wegnehmen auch.
Und ich kann es immer wieder nur sagen: Die Angst zulassen und nicht gegen sie kämpfen. Das ist schwierig, aber es geht (jedenfalls bei mir) eindeutig in die richtige Richtung.

Hallo liebe Mitglieder

ich bin SOOOO froh, dass ich diese Seite gefunden habe.
Ich dachte schon ich wäre nicht mehr normal oder irgendetwas stimmt nicht,
nachdem ich diese Beiträge hier gelesen habe, fühle ich mich so verstanden.

Bei mir ist dieses Problem nun seit fast einem Jahr und es wird weder besser noch hab ich das Gefühl ich könnte was dagegen tun.

Ich war früher begeisterte Autobahnfahrerin und nun ist das Gegenteil der Fall. Ich hab Schwindel, Angst, Schweißausbrüche, Kontrollverlust, mir kommen die 13km/h wie 5 km/h vor dann wieder kommt es mir so vor als wenn ich bei 70 km/h plötzlich 280 fahre und dann hab ich das gefühl ich stehe obwohl ich 120 fahre. Ich fahre seit dem NUR RECHTS und maximal ! 120 ! es gibt dann während der strecke phasen wo alles normal zu sein scheint und dann plötzlich ist es schlimmer da wie je zuvor. Ich habe zudem die panik einen unfall zu verursachen oder in andere Autos zu krachen. Ich getrau mich bei meiner familie und freunden nicht das thema anzusprechen und hab nun 2 fahrten mit familie und freundin hinter mir nur um nicht zuzugeben dass ich ein Problem auf autobahnen habe und es war DER REINSTE HORROR da ich zudem versucht habe das ganze während der Fahrt zu verheimlichen. Kennt ihr das ?

Soll ich es meiner Familie und meinen Freunden anvertrauen ? was meint ihr ?

Es tut hier drüber zu schreiben. Ich wünsch mir mehr beiträge von euch allen mit dem gleichen problem.

Viele verweifelte Grüße +schönes WE.
blueangel80

Hallo blueangel,
willkommen im Club der wilden Autofahrer. Du stehst bei weitem nicht alleine da mit deinem Problem. Schau dir nur an, wieviele Leute sich für dieses Thema interessieren. Also wird es sie alle auf dieser Schiene erwischt haben.
Ich würde dir raten, mit deiner Familie über dieses Problem zu reden. Verheimlichen oder kaschieren kann man es auf Dauer sowieso nicht. Ich habe auch eine Weile versucht, damit klar zu kommen, aber das bringt nichts. Ich habe mich meinem Mann und meiner Tochter anvertraut. Meine Tochter hat beruflich ein bißchen Ahnung von der Materie. Die Gespräche mit ihr haben mir sehr geholfen. Obwohl mein Mann mit Sicherheit nicht versteht, was da mit mir passiert ist, hilft er mir sehr. Als es mir sehr schlecht ging, hat er mich manchmal zur Arbeit gefahren und mir so den Druck genommen. Früher bin ich von jeder Party nach Hause gefahren. Das ist jetzt kein Thema mehr. Mein Mann fährt immer. Weiter habe ich mich aber auch nicht geautet. Das ist mir zu persönlich. Von Verwandten oder Freunden bekomme ich jetzt manchmal den Spruch: Dein Mann läßt dich wohl nicht mit seinem neuen großen Auto fahren. Aber das ist mir egal. Sollen sie es doch denken. Du wirst sehen, wenn du dich erst mal jemandem anvertraut hast, dem du vertraust, geht es dir gleich besser. Auf jeden Fall nimmt es dir eine Menge Druck.
Ich wünsche dir alles Gute.
Ute

Hallo blueangel und (leider) willkommen im Club.
Also wie es aussieht, bist Du bei Gott nicht allein.

Ich habe ja schon einige links Online gestellt - vielleicht ist irgendetwas dabei, was Dir weiterhilft. Auch das, was von uns allen bereits geschrieben wurde.

Ich glaube (die anderen mögen mich korrigieren), daß man in etwa folgende Dinge zusammenfassen kann:
- Psychotherapie hat bis dato den wenigsten geholfen
- Ute versucht sich erfolgreich mit Hypnotherapie
- Ich habe MET-Therapie (EFT) und Psychotherapie hinter mir beides hat mir nichts gebracht - ganz im Gegenteil, es wurde immer schlimmer
- Die Analyse der genauen Ursache hat keinen von uns weitergebracht
- Ich bin draufgekommen, daß Angst zulassen mich kleine Schritte weiterbringt (meine Theorie ist nämlich die, daß wir nichts anderes versuchen als unsere Angst zu kontrollieren - dann kommt sie aber erst recht)
- Über die Diplompsychologin, die Fahrkurse für Leute mit Autofahrpanikattaken anbietet gibt es keine Erfahrungsberichte, jedoch eine Grundskepsis (da viele hier festgestellt haben, daß ihre Ängst mir Fortdauer der Fahrt eher schlimmer werden - was im krassen Gegensatz zur Darstellung der Psychologin steht, die meint, sie würden nach 20-40 Minuten weitgehend verschwinden - meine Meinung: solange man mit der Angst kämpft oder versucht sie zu kontrollieren kann man das auch stundenlang tun).
- Sport kann helfen

Auf das Zulassen bin ich gekommen, als ich ein Online-Buch einer Angstpatienten gelesen habe, welche sich nach zig erfolglosen Therapien selbst erfolgreich therapiert hat. Ich muß ihr mit den meisten Erfahrungen recht geben.
Meine persönliche Meinung ist mittlerweile auch die, daß sämtliche Psychotherapien verschwendete Zeit, Mühe und Geld sind. Man fokussiert sich damit ununterbrochen auf das Problem, man wird von Traumatisierung zu Traumatisierung geschickt (wo man nur lernt, die Angst auszuhalten) und wie man mit seinem Problem umgeht, sagt einem kein Mensch. Und das schlimmste von allem: Die meisten haben absolut keine Ahnung, was in einem vorgeht, wie schlimm das ist, sondern befeuern einen mit 08/15 Lösungen, die in irgendeinem Lehrbuch stehen.
In meiner ersten Therapie war das in etwa so: Also fahren sie als Übung wieder auf die Autobahn - gut, ich tue es und komme das nächste Mal hin und berichte ich habe es getan, aber es wurde keinen Deut besser - Gut, dann fahren sie als Übung wieder Autobahn. Das ist zig Male so gegangen, bis ich die Schnauze voll hatte und die Therapie abgebrochen habe. Nur habe ich den Fehler gemacht, eine neue zu beginnen, denn posthum betrachte ich es keineswegs als Zufall, daß sich die Symptomatik ausgerechnet in der therapiefreien Zwischenphase zu bessern begann. Kaum war ich in der nächsten Therapie wurde es wieder sukzessive schlechter. Wobei man hier von meiner Mutter bis zu anderen Personen sämtliche Dinge verantwortlich machte, daß die Angst existiert wie schön, nur durch diese Erkenntnis (wenn sie überhaupt stimmte), wurde die Angst auch nicht weniger. Verabschiedet wurde ich mit den Worten ich gratuliere ihnen zu ihren Entwicklungen - mir ging es schlecht wie nie.
Vielleicht mag es ja dem einen oder anderen etwas bringen, aber mir kann kein Therapeut mehr etwas über Angst erzählen, was ich nicht ohnehin schon wüßte. In der Öffentlichkeit wird es ja so dargestellt, wie wenn alles erfolgreich therapierbar wäre - die Wahrheit sieht leider anders aus und das merke ich nicht nur an mir sondern unzähligen anderen Betroffenen. Zudem ist da viel Geldmacherei auch dabei - Nachweise über die Wirkung braucht man ja keine - würde man das bei Arzneimitteln auch so handhaben hätte es schon zig Tote gegeben.

Für mich heißt die Lösung Zulassen können - das ist gerade beim Autofahren alles andere als einfach, aber ich habe jetzt wirklich festgestellt, daß es funktioniert.
Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, aber das Einlernen der Angst ging ja auch nicht von heute auf morgen.
Vor einigen Wochen konnte ich nicht mal in der Stadt fahren - das geht mittlerweile schon wieder nahezu problemlos. Jetzt werde ich das Schritt für Schritt fortsehen - ohne Druck, daß es irgendwann funktionieren MUSS. Und ohne Druck, daß ich mich unbedingt zum Zeitpunkt X wieder konfrontieren MUSS.
Wenn es Rückfälle gibt, versuche ich ganz bewußt nicht drüber nachzudenken, genauso bei Erfolgen.
Und ich gönne meinem Gedanken 20-30 Minuten Pause pro Tag, wo ich mich zurückziehe und an NICHTS denke (ist in dem Buch auch beschrieben). Mittlerweile gelingt es mir, das auch beim Autofahren hervorzuholen, denn es sind ja nichts anderes als negative Gedanken, die diese Angst verursachen.
Man könnte auch sagen, unsere Gedanken sind außer Kontrolle geraten.

Interessant finde ich mittlerweile, wieviele Leute betroffen sind, denn ich schreibe ja hier nicht das erste Mal und bin noch mit dem einen oder anderen Betroffenen in Kontakt.
Interessant nämlich auch deshalb, weil auch fast alle von den gleichen Symptomen schreiben (in erster Linie von Kontrollverlust und einem undefinierbaren Schwindelgefühl - ich nenne es Angstschwindel).
Und interessant ist weiters, daß sich die Angst ausgerechnet beim Autofahren ein Ventil sucht.
Irgendwie habe ich mittlerweile so das Gefühl, daß Streß da eine ganz erhebliche Rolle spielt - sodaß man halt dann auf gewisse Reize total übersensibel reagiert und sich das dann verselbstständigt (so ähnlich wie in einem Horror-Schocker, wo halt nach einer gewissen Zeit schon Anspannung da ist und man auch leichter erschreckt).
Und den zweiten Zusammenhang sehe ich in der Kontrolle. Beim Autofahren ist sehr viel bewußte Kontrolle da. Und Angst ist in meinen Augen auch nichts anderes als sich kontrollieren zu wollen bzw. die Befürchtung zu haben, Kontrolle aufgeben zu müssen. Im Auto addiert sich das offenbar irgendwie.

Outing habe ich eigentlich in der Form nicht betrieben, weil die meisten würden es nicht verstehen. Als ich noch eine Freundin hatte, war das für die aber kein Problem (zumal sie auch schon mit Angst zu tun hatte). Jetzt wissen es nur ein paar auserwählt Bekannte. Die Firma muß es bei mir nicht wissen, da ich selbstständig bin. Darüber bin ich auch froh, denn als ich noch fahren MUSSTE, hat das noch zusätzlichen Druck erzeugt und ich bin dann oft 6h irgendwo in der Einöde herumgekrochen.

Hallo Winston,

interessantes Posting und Zusammenfassung...

Trotzdem muss ich sagen, dass auch an den Therapeuten liegt und wie weit du dich darauf einlässt...

Meiner hat mir da schon geholfen, indem er mir versucht hat bewusst zu sagen, was da eigentlich passiert...

Ich denke ob die Angst beim Autofahren, beim Fliegen oder bei mir auf dem Pferd kommt, oder bei anderen zuhause ist egal...Es geht meist um Kontrollverlust oder Stressabbau...Da sind wir aber wieder im Therapiebereich...
Warum hast du Angst vor Kontrollverlust ?
Du hast natürlich recht, dass man nicht immer alles erklären kann
Auch deine Aussage, dass du eben gar nichts machen Musst und den Druck rausnehmen...Dies habe ich ja auch schon weiter vorne irgendwo geschrieben...Auch DAS hat mir mein Thera bewusst gemacht...Nicht bei der Angst ums Autofahren etc. sondern im alltäglichen Leben...und ich behaupte, dass dadurch es bei mir mit der Angst auch besser geworden ist.

Wenn man natürlich speziell wg. der Autofahren-Angst zum Thera geht ist das auch schwieriger...Ich bin wg. mangeldem Selbstwertgefühl und Sozial-Phobien dort und da lerne ich halt, auf mich selbst zu vertrauen Wege zu finden, wie ich mich annehme, dass es keinen Grund gibt überall die Kontrolle zu haben und dass ich im Leben gar nichts MUSS...

lg
nicita

P.S. Danke für deine PN, bei mir ist es im Moment nicht ganz so aktuell und da ich derzeit an anderen Dingen dran bin, muss ich mich erstmal darum kümmern...Habe es mir aber gespeichert

Habe gestern einen riesen Erfolg gehabt. Bin1 weite Strecke mit dem Auto hin und zurück gefahren. Die Eltern hatten anlässich des 18.Geburtstages der Freundin meines Sohnes ,zum essen eingeladen . Bin so froh ,bin mit Angst hin hab sie, nur 10 min aushalten müssen Gott sei dank dann war sie wie weggepustet.Ich konnte somit lecker essen und hatte 1 tollen Abend viel gelacht und Spass gehabt. IHR schafft das auch nur MUT. Konfrontation hilft so auch wenn es einem noch so schwer fällt Augen zu und durch.Heute Bin ich eingeladen heute bei meiner Tochter zum grillen mit vielen Leuten anlässlich des Endspiels der EM . Drückt mir die Daumen . Ich werde wieder Autofahren es sind so rund 45 min fahrt bis zur Tochter1 Strecke.Ich will leben und Spass haben am leben.Habe es satt das die Angst mich besiegt. Ich drehe den Spiess jetzt um und zeige ihr die kalte Schulter. so . Lachhh wünscht ,mir bitte Glück dazu könnte ich brauchen und die Kraft. Euch alles Gute weiterhin und möget ihr auch Mut und Kraft finden euch von dieser Geisel zu befreien.Man kann es schaffen und zusammen schaffen wir es ALLE!!


LG euere Biggi

klasse biggi. super. weiter so.
kannst du die autobahn beschreiben. viele lkw`s, 2/3 spurig?
Sponsor-Mitgliedschaft

Sie war 2 spuirig dieA46 und es waren viele LKW`s auf der Autobahn.Und Mir ging es mies zuerst, übliche Angstsymtome dann nach 10 min fahrt gings es und ich konnte mein Ziel Angstfrei errreichen. reicht dir diese Antwort Behrend?


Vielen Dank
alles gute Dir und viel Kraft

ja.gut. kann auf 2 spurigen auch eher fahren. keine ahnung wieso. bei mir gibts nur 3/4 spurige. der volle horror.

Zitat von Biggi:
Habe gestern einen riesen Erfolg gehabt. Bin1 weite Strecke mit dem Auto hin und zurück gefahren. Die Eltern hatten anlässich des 18.Geburtstages der Freundin meines Sohnes ,zum essen eingeladen . Bin so froh ,bin mit Angst hin hab sie, nur 10 min aushalten müssen Gott sei dank dann war sie wie weggepustet.Ich konnte somit lecker essen und hatte 1 tollen Abend viel gelacht und Spass gehabt. IHR schafft das auch nur MUT. Konfrontation hilft so auch wenn es einem noch so schwer fällt Augen zu und durch.Heute Bin ich eingeladen heute bei meiner Tochter zum grillen mit vielen Leuten anlässlich des Endspiels der EM . Drückt mir die Daumen . Ich werde wieder Autofahren es sind so rund 45 min fahrt bis zur Tochter1 Strecke.Ich will leben und Spass haben am leben.Habe es satt das die Angst mich besiegt. Ich drehe den Spiess jetzt um und zeige ihr die kalte Schulter. so . Lachhh wünscht ,mir bitte Glück dazu könnte ich brauchen und die Kraft. Euch alles Gute weiterhin und möget ihr auch Mut und Kraft finden euch von dieser Geisel zu befreien.Man kann es schaffen und zusammen schaffen wir es ALLE!!


LG euere Biggi


Zunächst einmal Gratulation !
Es ist sicher ein tolles Gefühl, wenn sich mal etwas in die richtige Richtung bewegt.
Deine Einstellung ist glaube ich gut - ich würde nur versuchen, nicht zuviel Druck aufzubauen. Es muß irgendwie ein Mittelweg zwischen immer wieder üben und totaler Vermeidung sein.

Das Problem, was halt hier einige inkl. mir selbst haben ist, daß die Angst nach 10 Minuten nicht verschwindet.
Bei mir steht auch eher ein Schwindel im Vordergrund und den kann ich auch stundenlang aufrecht erhalten.
Das Phänomen mit mehr als 2 Spuren ist mir auch bestens bekannt. Ich habe mir auf 2 Spuren auch etwas leichter getan.

Mir geht es sozusagen auf meiner Ebene etwas besser: In der Stadt kann ich jetzt wieder fast ganz normal fahren und ich traue mich zumindest immer wieder auf die Stadtautobahn.

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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