Hallo zusammen,
ich habe gerade euren Thread gefunden und musste mich direkt anmelden, denn beim Lesen hatte ich direkt das Gefühl. JAJAJA-genauso ist es bei mir.
Ich habe das selbe Problem. Angst/Schwindelattacken beim Autofahren. Ich habe sie zwar auch in anderen Situation, langes stehen, Warteschlangen, Menschansammlungen, aber ich habe mich im letzten Jahr viel mit dem Thema Angststörungen befasst (Bücher gelesen, Internet gewälzt) und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich erstmal bei den anderen Situationen versuche selbst zu therapieren, indem ich versuche die Angst, den Schwindel aufkommen zu lassen und ihn zuzulassen und ihn auszuhalten.
Beim Autofahren traue ich mich das aber nicht, da ich die gleichen Bedenken habe wie andere von euch.
Das Problem beim Autofahren wird immer schlimmer. Ich bin früher auch begeistert Autobahn gefahren, lange Strecken mit nem alten Bus bis nach Portugal ganz alleine, aber seit ca. zwei Jahren habe ich Angst vor Autobahnen. Erst dachte ich, dass es an meinem Auto liegt, dass ich mich nicht sicher fühle. Ich hatte einen alten Jeep, der nun wirklich auf Autobahnen nicht sehr konfortable ist und sehr schwammig fährt. Ich hatte immer das Gefühl, dass der Wagen bei schnellem Tempo (was bei einem Jeep schon bei 120 ist *fg) ausbrechen könnte. Eines Nachts, sollte ich freunde vom Flughafen abholen. Es war spät, ich war müde und es regnete. Auf der Autobahn bekam ich sowas wie einen Angstanfall. Ich fuhr auf eine Raststätte und war nicht mehr in der Lage dort wegzufahren, weil ich das Gefühl hatte nicht mehr sicher über die Autobahn zu kommen und die Kontrolle über den Wagen zu verlieren.
(musste dann meinen Freund anrufen, der die freunde am Flughafen eingesammelt hat, die haben mich dann eingesammelt und meinen Wagen nach hause gefahren. Alles in allem sehr peinlich und frustrierend). Mittlerweile habe ich einen Neuwagen, fahre liebend gerne in der Stadt durch die gegend, ABER Autobahnen sind ein Horror, vorallem Linkskurven. Ich bekomme, die von Windston beschriebenen Flushs. Ich habe plötzlich das Gefühl, dass ich die Kurve nicht bekomme und der Wagen wegrutscht oder ich einfach gerade aus aus der Kurve schieße. (Besonders schlimm ist es, wenn die Kurve dann auch noch auf einer Brücke liegt). Dann verkrampfe ich, konzentriere mich und innerlich fühlt es sich an, als würde ich mich darauf einstellen müssen, gleich aus der Kurve zu fliegen. Ich kann das schlecht beschreiben, aber die Beschreibung von Windston passte prima. Mittlerweile fahre ich kaum noch Autobahn. Wenn ich mich dazu zwinge, dann endet es darin, dass ich in manchen Kurven so langsam werde, dass die LKW's sogar runterbremsen müssen. Es sind totale Stresssituationen und die Anspannung lässt überhaupt nicht nach, bis ich wieder von der Bahn abfahre.
Nun bin ich auf der Suche nach einem Ansatz das Problem anzugehen. Diese Konfrontationstheorie kam mir immer etwas falsch für die Autobahnproblematik vor, weil ich immer das Gefühl hatte, dass es zu gefährlich ist, diese Gefühle auf der Autobahn auszuleben.
Ich habe jetzt erstmal beschlossen zu versuchen, locker und gelassen mit der Problematik umzugehen. Ich kann es momentan nicht ändern. Es ist wie es ist. Ich habe immer Gedanken gehabt Oh gott, was wenn es schlimmer wird. es kann doch nicht sein. ich bin verrückt. ich werde verrückt. ich kann bald gar nichts mehr machen etc Bei jedem beruflichen oder privatem Termin, denke ich schon Tage, manchmal Wochen drüber nach, wie ich da bloss hinkomme ohne Auto, oder setze mich unter Druck, weil man das Autobahn fahren ja nicht vermeiden soll, weiss aber ganz genau, dass es extrem anstrengend und stressig wird.
Mit dem Ergebnis es wird schlimmer. Ich bin frustriert und nix ändert sich.
Mein neuster Ansatz ist nun die Gelassenheit. Ich versuche drüber zu sprechen und den Leuten klipp und klar zu sagen, dass ich Angst habe, auf der Autobahn. Mein größte Befürchtung war immer als verrückt erklärt zu werden, oder gerade vor den Arbeitskollegen als Psycho-Tante darzustehen. Das habe ich aufs Verrecken versucht zu vermeiden. Und meine Erkenntnis ist, man verreckt wirklich dran, innerlich. Daher nun eine neue Taktik, bevor es wirklich so schlimm wird, dass ich es nicht mehr selber handeln kann
naja, wie gesagt ich bin auf der Suche nach einem Weg und dabei eben auf diesen Thread gestoßen. Mir schoßen die Tränen in die Augen. Ich hatte das Gefühl, dass ich hier mal schreiben müßte, damit andere auch merken, dass es gaaaanz viele von Uns gibt.
Mein ausführungen sind etwas wirr, aber mir gehen gerade viel zu viele Gedanken gleichzeitig durch den Kopf.
21.11.2008 11:52 •
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